Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.12.2006, 18:36
claudia helfrich claudia helfrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2006
Beiträge: 23
Böse Meinen Vater hat es erwischt

Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen lese ich immer wieder Eure Memos. Erstmal vielen lieben Dank an alle für die Informationen und Erfahrungen, die Ihr hier mit allen teilt.

Wir haben vor 2 Wochen erfahren, dass mein Vater (63) an BSDK erkrankt ist.
Das ganze traff mich wie eine Todesnachricht. Er war "nur" wegen einer Gelbsucht in die Klinik gekommen und dann das. Der behandelnde Arzt machte uns gleich nicht viel Hoffnung und sagte, wir könnten mit einer Zeitspanne von 4 bis 6 Monaten rechnen. Meinem Vater sagte er nichts, nur meiner Mutter und uns drei Kindern (Andreas (34), Claudia (meinereiner) und Frank (beide 28). Er überließ dann meiner Mutter die Entscheidung, ihm die Wahrheit zu sagen, was wir dann auch taten. Allerdings ohne ihm die Nachricht von der kurzen Lebenserwartung zu nennen. Wir denken, dass sollen sich die Spezialisten erstmal anschauen. Mein Vater hat übermorgen einen Termin in Heidelberg. Dank Euren Memos bin ich beruhigt zu wissen, dass er dort anscheinend in sehr guten Händen ist. Leider hat ihm sein Internist und Herzarzt schon mitgeteilt, dass man ihn nicht wird operieren können, weil er eine Herzmuskelschwäche hat und er die OP auf keinen Fall überleben würde.
In Euren Nachrichten konnte ich lesen, dass es wohl trotzdem Behandlungsoptionen im Bereich Chemo und Bestrahlung gibt.
Wir fragen uns andauernd, wie die Chance auf "Verlängerung" mit diesen Therapien aussieht. Sein Tumor hat derzeit eine Größe von 6 cm, hat wohl aber noch nicht die Leber befallen.

Ich kann derzeit nur daran denken, dass mein Vater sich unheimlich auf meine bevorstehende Hochzeit im Juni 2007 gefreut hat. ....und jetzt wissen wir nicht, wie wir das Ganze angehen sollen. Ich möchte meinen Vater unbedingt bei meiner Hochzeit dabei haben.....ich weiss nur nicht, ob es für ihn vielleicht das falsche Zeichen wäre, wenn wir das ganze ins Frühjahr vorziehen. so als ob wir ihn dabei abschreiben und nicht hoffen, dass er es bis Juni schaffen wird.

Uns wird wohl nix anderes übrig bleiben als erstmal den Termin am Mittwoch in HD abzuwarten.

Nochmal an alle hier ganz liebe Grüße. Es hilft zu sehen, dass man (leider) mit den Sorgen und Ängsten nicht alleine dasteht.

Liebe Grüße an alle

Claudia
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.12.2006, 18:42
Jörg46 Jörg46 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 28.11.2005
Ort: am Hügel oder am See oder am Wald
Beiträge: 1.155
Standard AW: Meinen Vater hat es erwischt

Hallo Claudia

Ein trauriges Willkommen von mir, mit Heidelberg könnt Ihr nichts falsch machen, es sind Europas Spitzenkräfte.
Aber ein Arzt der sagt es geht noch so und so lange - ist ein Lügner - er ist nicht Gott. Es gibt immer wieder Wunder und jeder Mensch istein besonderes Individium.
Leider muß man aber sagen das die Prognosen sehr sehr schlecht sind.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.12.2006, 18:53
claudia helfrich claudia helfrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2006
Beiträge: 23
Standard AW: Meinen Vater hat es erwischt

Hallo Jörg,

danke für Deine Nachricht. Es tut gut sich mit Menschen auszutauschen, denen man sich nicht dauernd erklären muss.
Wenn ich am Donnerstag mehr Informationen habe, werden sich sicherlich viele Fragen auftürmen. Schön, dass ich mich dann an Euch wenden kann.

Auch Dir liebe Grüße
Claudia
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.12.2006, 19:38
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Meinen Vater hat es erwischt

liebe claudia,

bei meinem dad war die diagnose auch so ähnlich. sein tumor war damals 5,5cm groß, hatte aber zwei metas isn der leber, die aber entfernt werden konnten. dem tumor konnten sie nichts anhaben, da er an der aorta saß.
meinem papa haben sie damals auch gesagt, dass er maximal noch 6 monate zu leben hätte. es wurden 33 monate daraus. ich will dir damit nur sagen, dass die ärzte eben, wie jörg schon sagt, keine götter sind. sie können schätzen, das ist aber auch schon alles. ich wünsche dir für deinen papa alles liebe und ganz viel kraft. denn die werdet ihr sicherlich noch brauchen. aber ganz so schwarz sehen, wie die ärzte es tun, das solltet ihr nicht. so lange ein mensch lebt, so lange kann er auch hoffen und kämpfen.
alles liebe ; monika
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 15.12.2006, 10:20
claudia helfrich claudia helfrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2006
Beiträge: 23
Standard AW: Meinen Vater hat es erwischt

Hallo Moni, Hallo alle zusammen,

am Mittwoch hatte mein Papa einen Termin in Heidelberg.
Die Ärzte wollen sich am Montag in großer Runde zusammensetzen und seinen Fall besprechen. Am Dienstag werden sie dann anrufen und die weitere Vorgehensweise mit meinem Papa besprechen.
Der Arzt war erfreut, wie gut es meinem Papa derzeit geht.
Die Gelbsucht war innerhalb von 1 Woche weg und er fühlt sich zu Hause sehr wohl.....Hunger hat er auch, isst jetzt aber einfach so über den Tag kleinere Mahlzeiten...das bekommt ihm besser. Gestern hat er dann mit meiner Mutter "Banksachen" erledigt, will heißen alles auf Sie umgeschrieben, was meine Mutter sehr negativ gestimmt hat. Ich habe ihr gesagt, dass es seine Art ist, mit der Sache umzugehen. Er kann im Moment noch nicht viel tun, da macht er halt das, was er sonst noch so für richtig hält.
Die Ärzte haben ihm nochmal gesagt, dass der Tumor bei ihm nicht operiert werden kann, weil sein schwaches Herz die OP nicht aushalten würde.
Daher werden sie über eine geeignete Chemo beraten. Vor Weihnachten seien die Terminkalender aber sehr voll und wir sollten uns auf einen Start im Januar einstellen. Weihnachten und Silvester erstmal in Ruhe mit der Familie feiern.
Ich konnte diese Info nicht so ganz einordnen. Heisst das, dass es bei ihm eh schon egal ist, wann sie mit der Chemo anfangen, oder, dass mit der Chemo nicht sofort begonnen werden muss und es auf 2 Wochen nicht ankommt?!
Kann mir dazu jemand von Euch was sagen?

Ich würde mir so sehr wünschen, dass die Chemo anschlägt...mal sehen.
Meine Mutter weiss im Moment nicht so ganz, was sie tun soll. Sie würde sogern einen "Schlachtplan" haben......ich hab ihr gesagt, dass wir dafür sorgen müssen, dass es meinem Papa einfach insgesamt gut geht. Er soll das machen, was ihm Spaß macht, das essen, worauf er Lust hat.
Ich denke, ein generell guter Allgemeinzustand ist die beste Voraussetzung beim Start der Chemo. Habt ihr noch ein paar Tips, wie man sich auf die Chemo vorbereiten kann?

Ich wünsche Euch allen einen schönen 3. Advent und ganz viel Kraft!
Ich selbst bin jetzt so ein bisschen in der neuen Situation angekommen!
Und merke, wie sich meine Sicht auf die Dinge in der Welt jeden Tag ein bisschen ändert- weg von materiellen Dingen.
Wir (Andreas, mein Lebensgefährte) und ich, freuen uns sehr auf unsere Hochzeit im nächsten Jahr und haben uns jetzt auch für Kinder entschieden.
Früher hätten wir oder zumindest ich uns vorab Gedanken über den richtigen "Zeitpunkt" gemacht. Heute ist das anders. warum Dinge verschieben, die einem wichtig sind.


In diesem Sinne, ein schönes Wochenende an alle.

Liebe Grüße
Claudia
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 15.12.2006, 11:07
sommi sommi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 115
Standard AW: Meinen Vater hat es erwischt

Hallo Claudia, und ein Hallo an alle anderen ihr im Forum,

meine Mama ist auch an BSDK erkrankt. Es konnte auch nicht operiert werden. Sie bekam 25 Bestrahlungen und 5 Chemo. Sie hat sich auch für die Teilnahme von Erbitux entschieden. Am 17.11.06 hat sie eine CT-Untersuchung gehabt. Ergebnis: Der Tumor hat sich etwas verkleinert. Sie bekommt jetzt noch 4 Chemos von insgesamt 8. Wir sind auch in Heidelberg in Behandlung. Wir fühlen uns da sehr wohl und gut aufgehoben.

Heute konnten wir nicht nach Heidelberg, da es meiner Mutter nicht so gut geht.

Die Chemos hat sie bis jetzt sehr gut vertragen. Ihr war nur am 2. Tag nach der Chemo immer etwas schlapprig und sie war sehr müde.

Liebe Grüße von
Andrea
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:50 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55