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#1
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Motivation?
Hallo Ihr,
ich lese schon lange in diesem Forum und habe Hoffnung hier ein bischen Mut und Tipps für die Unterstützung sowie Motivation zu finden. Kurz meine Geschichte: Mein Papa hatte im August 2007 eine schwere Lungenentzündung, die sich nach abklinge im September in die Diagnose Lungenkrebs wandelte. Stadium 4! Irreparabel! Nicht heilbar! Was bedeutet das eigentlich? Ich meine wie viel Zeit hat man mit dieser Diagnose? Mein Papa ist 54 Jahre und noch nicht einmal Opa. Die ersten Wochen waren für mich sehr schlimm, da ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, selbst beim schreiben dieser Zeilen kommen mir die Tränen. Obwohl er ja der Jenige ist der heulen müsste, denn er hat ja die Krankheit. Von Beginn an war er sehr positiv eingestellt und motiviert. Als erstes bekam er Bestrahlung, die er meiner Meinung nach sehr gut überstanden hat. Bis auf nen schlimmen Husten kaum Nebenwirkungen. Seit Dezember bekommt er Chemo. Die ersten drei Wochen waren ganz OK bis auf Darm etc. über Weihnachten, Silvester war Pause und seit Januar fast jede Woche Dosis. Bis auf Gestern, er fühl sich so schwach obwohl noch nicht mal die hälfte der Chemo vorbei ist. Er lässt sich gehen und hängt voll durch, kann nachts nicht schlafen und zweifelt daran, ob das Alles überhaupt etwas bringt. Er hat seine Motivation verloren. Mein Bruder und ich möchten ihm gern etwas Motivation geben nur wissen wir nicht wie. Hat einer von Euch eine Idee? |
#2
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AW: Motivation?
Hallo Krümmelchen,
ich kann mich da Krabben nur anschließen. Viele von uns haben sich während der Chemo so gefühlt wie dein Vater. Es ist eine unheimliche Belastung für den Körper, denn er muss ja alle Zellen die nicht zerstört werden sollen, wieder erneuern. Das kostet eine Menge Kraft und macht müde und kraftlos. Hinzu kommt, das man selbst mit den Reaktionen des eigene Körpers überhaupt nichts anfangen kann, da man sich ja so gar nicht kennt. Auch bei mir hat das zeitweise zu einer gewissen Mutlosigkeit geführt. Die gute Nachricht ist, dass der Körper sich nach den Strapazen der Chemo wieder erholt und die ganzen Nebenerscheinungen wieder vergehen. Also lasst den Kopf nicht hängen. Er leidet halt unter den Nebenwirkungen der Chemo. Seid für ihn da und wenn es geht, dann fördert ihn ein bisschen. Frische Luft tut unheimlich gut und weckt auch die Lebensgeister wieder ein wenig. Mir haben Spaziergänge immer sehr geholfen auch wenn es manchmal unheimliche Überwindung gekostet hat loszulaufen. Ich wünsche dir alles gute und schicke dir und deiner Familie mal ein dickes Kraftpaket. Liebe Grüße Ute |
#3
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AW: Motivation?
Hallo Krümmelchen
Frag mal den Arzt nach näheren Angaben.Ist der Krebs kleinzellig oder nicht kleinzellig.Sind Metastasen da? Wieviele Lymphknoten sin befallen?. Und frag den Arzt nach der Chance. Du mußt zuerst ein Bild haben und dann kannst du deinem Vater helfen und ihn motivieren. Ihm gegenüber äußerst du dich zunächst in den Punkten,die positiv sind.Damit er erst mal die Chemo hinter sich bringt.Und sieh zu,dass er so viel wie möglich an kaloriehaltigen Lebensmitteln ist. Liebe Grüße Quirin |
#4
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AW: Motivation?
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Was ich weiß ist, dass er kleinzellig ist. Er hat Metastasen in Lunge und Bronchien, aber nicht viele (was immer ein Arzt damit meint) und 2 Lymphknoten sind befallen. Über Aussichten meinen die Ärzte kann man Nichts Genaues sagen, kommt darauf an wie die Therapie anschlägt. Mein Problem ist, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin ich erkenne ein Problem, erfasse die Lösung, los geht’s und im Handumdrehen ist alles wieder in der richtigen Bahn. Nur gibt es in diesem Fall keine klare Lösung und mit dem Handumdrehen funktioniert das auch nicht. Wir sagen ihm immer, dass dies Andere vor ihm, die Chemo auch überstanden haben, und dass er sich doch nicht unterkriegen lassen wird. Das mit der frischen Luft sehe ich auch so nur meine Mama ist sich nicht sicher ob wir ihn einfach drängeln sollen zum rausgehen. Wir wollen ihn nicht zwingen. Als Angehöriger möchte man alles richtig machen aber leider weiß man nicht wie man das so recht anfangen soll. Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe Euch zu schreiben, mein Mann ist zwar immer für mich da, nur weiß er auch nicht so recht was er mir raten soll. Ich Grüße und Danke Euch Krümmelchen |
#5
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AW: Motivation?
Hallo Krümelchen,
da hast Du Recht dass es beim Krebs keine klare Lösung gibt. Auch für das verhalten von Angehörigen gibt es keine „Schiene“. Versucht aber nicht Deinen Vater zu gängeln. Verhaltet euch normal, macht mal Scherze, redet nicht nur von der Krankheit. Mut zusprechen ist schon richtig. F.G. Wolfgang |
#6
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AW: Motivation?
Hallo Krümmelchen,
mein Mann hat auch einen Kleinzeller, auch Metastasen in der Lunge und in einer Lymphe. Die Chemo hat ihn auch jedesmal runtergezogen. Müde, schmerzende Knie, keinen Appetit, zu Tode betrübt, 4-6kg Gewichtsverlust. Nach einer Woche fange ich dann an ihn wieder aufzubauen. Ute oder Biba haben mal geschrieben 5 Mahlzeiten am Tag. Das ist genau richtig. Er kann nicht viel essen, aber öfter. Alles anbieten was er mag und vor Allem Kalorienreich. Wenn Du Fragen hast kannst Du Dich gerne melden. Liebe Grüße Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt - Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose |
#7
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AW: Motivation?
Hallöchen,
beim essen gibt er sich sehr viele Mühe obwohl die ersten zwei Tage nach der Dosis Chemo nix im Magen bleibt ob vorn oder hin… raus. Da er sich zur Aufgabe gemacht hat für meine Ma und sich jeden Abend (wenn er nicht zu schwach ist) etwas zu köcheln gibt es immer genau das, worauf er appetit hat. Da er keinen Tee mehr sehen kann, ist Cola mitlerweile sein Leibgetränk. Ich bewundere meine Eltern wie sie mit der ganzen Situation umgehen. Und hoffen, dass die Motivation, der Wille bald wieder kommt. Ich habe gelesen, das Aroniasaft gut für Chemo-Patienten sein soll, hat davon schon mal einer gehört? Oder ist das mehr nur Werbung für ne Sachen die für alles gut ist? Liebe Grüße und Danke, dass es Euch gibt…. |
#8
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AW: Motivation?
Guten Morgen Candy,
vielen Dank für Deine Tipps. Bisher bin ich mir noch nicht sicher ob ich ihm wirklich etwas von diesem Forum erzählen soll. Er kennst sich mit dem Internet recht gut aus, da habe ich bedenken, dass er sich den nicht so positiven Sachen widmet. Bei der Chemo nimmt ihn es immer sehr mit zu sehen, wie manche den Kampf nicht überstehen. Vielleicht denke ich zu viel nach um ja nichts falsch zu machen. Fürs Wochenende hat der Wetterbericht Sonne und keine minus Grade gemeldet. Ich habe mir vorgenommen meinen Pa zum Spaziergang zu überreden und wenn es nur ne viertel Stunde ist. Vielleicht motivieren ihn die Frühjahrsblüher. Meiner Ma würde es glaub auch gut tun. Zum Thema Wunsch von den Augen ablesen bin ich noch nicht so gut, nur gestern hatte ich den richtigen Riecher, es gab Heringsfilet in Sahnesoße mit Kartoffeln. Er hat (für seine Momentanen Verhältnisse) richtig reingehauen. Du schreibst so in der Vergangenheit. Was ist genau mit Deinem Papa? Liebe Grüße und einen sonnigen Tag Krümmelchen. |
#9
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AW: Motivation?
Liebe sigrid,
Weihrauch hat meine Mama auf mein Drängeln hin auch schon geschluckt. Hat aber Magenschmerzen bekommen. Weihrauch wirkt wohl auf mehreren Ebenen, gilt zumindest auch als Cortisonersatz und wird bei Hirntumoren gerne gegeben um Ödembildung zu verhindern. U.A soll Weihrauch auch die Apoptose (Absterben) der Krebszellen verstärken. Wir hatten hier im Forum auch schon Beiträge über Weihrauch. Vielleicht magst du da mal schauen (such mal alle meine Beiträge, dann findest du auch den Therad). Es gibt wohl einen 'Glaubenskreig' welches der richtige Weihrauch ist. Das aufgereinigte Präparat aus Indien oder das Harz vom afrikanischen Weihrauch. Ich war im Herbst recht gut informiert, aber das ist inzwischen auch schon wieder etwas her. Unser 'Mistelarzt' hat gemeint, dass er im Moment lieber nur Mistel spritzen würde. Liebe grüße Jutta |
#10
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AW: Motivation?
Hallo Jutta,
wir sind morgen eh bei der Chemo, da werde ich den Prof. mal nach Weihrauch und Mistel fragen. Er ist da recht aufgeschlossen. Vielen Dank für Deine Tipps Liebe Grüße Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt - Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose |
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