Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 04.09.2009, 12:25
Benutzerbild von cerstinpateve
cerstinpateve cerstinpateve ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2009
Beiträge: 7
Standard Der Kampf, aber keiner kann helfen

Hallo,

ich bin neu hier und möchte kurz meine Geschichte erzählen.

Mein Papa hatte seit paar Monaten immer Bauchschmerzen und nie wurde es genauer untersucht. Bis er ins Krankenhaus fuhr, weil er es nicht mehr ausgehalten hat. Die damalige Diagnose Darmtumor. Das war vor 6 Wochen. Paar Tage und einige Untesuchungen später meinte man es sei doch kein Darmtumor sondern Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der erster Schock war überwunden und wir schöpften neue Hoffnung, das wir das auch noch in den Griff kriegen, muß kurz erzählen, das er vor 2 Jahren eine schwere Herz OP hatte, wobei die Ärzte zwei Wochen lang um sein Leben gekämpft haben. So nun meineten sie, er bekomme erst mal Chemotherapie, um es vielleicht zu stoppen und einzudämmen. Täglich kam der ambulante Pflegedienst um ihn über Nacht am Tropf zu hängen, damit er versorgt sei, mit allem was sein Körper braucht. Vor 4 Wochen hatte er die erste Chemo, aber seit dem ging es bergab, er wurde von Tag zu Tag schwächer. Als ich ihn letzten Donnerstag zur Chemo fuhr, hatte er einen Kreislaufzusammenbruch, das Herz ist sehr schwach und der Körper auch. Seit dem ist er im Krankenhaus. Am Dienstag haben wir noch gelacht und gescherzt und gesagt, wir schaffen das schon. Mittwoch ging es ihm nicht mehr so gut, und gestern meinten die Ärzte, es sei zu spät, er habe nur noch paar Tage zu leben, sie können nichts mehr für ihn tun, das Gehirn sei auch schon von Metasatasen befallen, deshalb hat er so schlecht gesehen in letzter Zeit. Ich war zuvor bei ihm, er ist nur noch ein Häufchen Elend und es ist so unendlich traurig ihn so zu sehen. Der Krankentransport holt ihn ab und fährt ihn nach Hause, das wünscht er sich so.

Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll, mir fehlt nach den ganzen Wochen die Kraft. Warum kann ihm denn keiner mehr helfen? Können die Ärzte einfach so bestimmen, das es keine Hilfe mehr gibt?

Ich bin so unendlich traurig aber aber auch gleichzeitig so wütend, hätte man seine Bauchschmerzen vor Monaten schon ernst genommen, würde es nicht so schlecht um ihn stehen und wir hätten vielleicht noch ein schöne Zeit gehabt.

Ich möchte keinem Angst machen, aber bitte laßt euch nicht von Ärzten abwimmeln oder vertrösten, wenn euch was weh tut, bleibt standhaft und verharrt auf genauere Untersuchungen.

Ich hatte letztes Jahr eine Krebsdiagnose, aber noch im Frühstadium und man konnte alles im guten entfernen. Vorsorge ist so wichtig!!!!

Liebe Grüße Cerstin
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 04.09.2009, 13:17
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2009
Ort: Burghausen Bayern
Beiträge: 502
Standard AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen

Liebe Cerstin,

ein trauriges Willkommen hier bei uns.
Das mit deinem Vater tut mir sehr Leid vorallem weil es so unendlich schnell
ging.
Leider ist es so das wenn Hirn oder Lebermetas ,wie bei meiner Mama,sind dann ist es nicht mehr heilbar.
Verbringe so viel Zeit wie möglich noch mit ihm und denke daran wie schwer es für ihn erst ist.
Er muss gehen obwohl er noch gar nicht bereit dazu ist aber er hat ja keine
andere Wahl.
Sei ihm eine grosse Stütze und hilf ihm wo du kannst.
Auch bei meiner Mama war es ein Ärzte Pfusch wofür sie ihr Leben lassen muss und das mit 54Jahren.
Ginge es nach mir dann würde dieser Arzt zur Rechenschaft gezogen worden.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Kraft der Welt
und lass den Kopf nicht hängen sondern sei stark
Lg Tine
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 04.09.2009, 14:55
Taddl Taddl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.06.2008
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 106
Standard AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen

Hallo,

es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht.

Aber mache dir keine Vorwürfe. BSDK wird meist erst zu spät erkannt. Auch wenn sie den Tumor vorher entdeckt hätten, wäre es wahrscheinlich zu spät gewesen. Mir sagten sie, das der Tumor meines Vaters wahrscheinlich schon 1 oder 2 Jahre vorher entstand. Also zu einer Zeit, als er noch völlig gesund erschien.

Ich weiss, es ist eine echt harte Zeit für Angehörige, während der Erkrankung. Ich habe auch gelitten wie ein Hund (selbstverständlich steht das in keiner Realation zu dem Betroffenen).
Als mein Vater gestorben war, war ich erleichtert, dass er nun nicht mehr leiden muss.

Geniesse die Zeit mit deinem Papa, ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 04.09.2009, 16:24
elkesusanne elkesusanne ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.06.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen

Ein trauriges Willkommen erstmal.

Mein Mann ist 19 Monate nach der Diagnose an BSDK gestorben, am 28.03.09. Heute vor 2 Jahren hat er die Diagnose bekommen. Ich kann sehr gut verstehen, wie es Dir geht, die Ärzte haben erstmal auch monatelang gesucht, aber diese Krebsart ist so tückisch....
Ich kann Dir auch nur raten, genießt die Zeit, die Euch bleibt, so schwer das auch ist. Ich bin in Gedanken bei Dir

Elke
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 04.09.2009, 17:25
Anja Anja ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.11.2008
Ort: bei Bautzen/Sachsen
Beiträge: 59
Standard AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen

Auch ein trauriges Hallo von mir, liebe Cerstin.

Mein Papa hatte auch längere Zeit immer mal wieder Bauchschmerzen, viel unternommen wurde nicht - erst als er am ganzen Körper gelb wurde, wurde er ins KH eingewiesen...Ich war auch total wütend auf seinen Hausarzt. Was soll ich sagen? Wir hatten 16 Tage von Diagnose bis er eingeschlafen ist. Man ist einfach hilflos wenn man einen geliebten Menschen leiden sehen muss. Ihm ging es von Tag zu Tag schlechter...Und am Ende waren auch wir froh, dass er nicht hat länger leiden müssen.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft diese schwere Zeit durchzustehen. Du kannst nicht viel mehr tun als da zu sein.

Anja
__________________
BSDK bei meinem Paps am 29.10.08 festgestellt, am 14.11.08

Ich hab Dich lieb Paps!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.09.2009, 18:24
Benutzerbild von cerstinpateve
cerstinpateve cerstinpateve ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2009
Beiträge: 7
Standard AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen

Hallo,

vielen Dank für eure lieben Antworten!

Es ist sehr schwer zu akzeptieren, wie rasant es zu Ende geht. Gestern hatte er noch paar mal nach mir gefragt, heute kann er kaum noch reden und ist ständig abwesend. Er ist seit mittag zuhause und ich schaffe es nicht ins Zimmer zu gehen. Ich stehe an der Türschwelle und sehe ihn an, denke an all die schönen Zeiten und muß weinen, nur noch weinen, den ganzen Tag. Ich möchte nicht das er mich so sieht. Es tut so fürchterlich weh!

Liebe Grüße Cerstin
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55