Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.10.2010, 10:17
flipo81 flipo81 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.10.2010
Beiträge: 5
Standard Magenkrebs, Magen bleibt drin

Hallo,

habe mich nun nach 2 Wochen stillem Lesen entschieden auch etwas rein zu schreiben.

Bei meiner Schwester (33 Jahre) wurde am 01.09.2010 Magenkrebs diagnostiziert.

Sie ging nach starken Schmerzen in der Gegend der linken Niere ins Krankenhaus. Dabei wurde eine Zyste am linken Eierstock entdeckt (9*11cm).
Einen Tag darauf haben die Ärzte operiert. Bei der OP sahen sie, dass auch die Gebärmutter befallen und der rechte Eierstock verändert ist. Sie haben Proben entnommen. Der Verdacht hatte sich bestätigt --> Krebs (Krukenberg Tumor) Verdacht auf Magenkrebs als Primärkarzinom.
Nach einer erneuten Op wurden wurde die Gebärmutter und der 2. Eierstock entfernt.

Nach Magenspiegelung hatte sich der Verdacht bestätigt --> Siegelringkarzinom (kleiner als 5mm) im Magen.

Die Chemo hätte am 2.10. beginnen sollen, leider hatte sich aber nach den OPs eine Fistel zwischen Dickdarm und Scheide gebildet. Die Folge war dass Sie erneut operiert wurde und ein Seitenausgang gemacht wurde.

Somit hatte sie in einem Monat drei OP´s und soll Übermorgen am 11.10 in der Uniklinik in Salzburg beim Dr. Greil (soll weltweit bekannt sein) mit der Chemo beginnen (EOX)

Zum Krebs selbst:
Siegelring wie erwähnt ca 5mm groß
Lymphknoten sind leider schon befallen wurden nicht rausgenommen
Bauchfell befallen und wurde bei den OPs ausgeschnitten und wieder zugenäht
Blasenwand beginnende Infiltration
Der Unterleib befallen aber alles rausgenommen

Was mir rätselhaft ist dass der Magen dringelassen wurde. Laut Ärzten sei der Primärtumor derzeit nicht das Problem sondern die Metastasen. Den Magen könnte man falls man die Metastasen in den Griff bekommt später rausnehmen.

Meine Schwester ist von Anfang an völlig beschwerdefrei bis auf die Schmerzen die Ihr die Zyste am Anfang bereitet hat.
Sie isst normal und nimmt wieder etwas zu.

Ich frage mich nur ob Sie den Magen dringelassen haben weil eh alles zu spät ist und keine Hoffnung mehr besteht und sie Ihr die letzten Tage erleichtern wollen.

Gibt es hier sonst noch jemanden bei dem der Magen dringelassen wurde obwohl er operabel wäre.

Um eure Antworten bin ich sehr dankbar
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 09.10.2010, 12:18
prissi09 prissi09 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.10.2009
Beiträge: 188
Standard AW: Magenkrebs, Magen bleibt drin

Hallo Flipo,

es tut mir leid, dass Deine Schwester so jung diese schlimme Diagnose bekommen hat.
Meine Mutter hat in etwa die gleiche Diagnose, auch bei Ihr wird nicht operiert. Der Primärtumor im Magen ist auch nicht so besonders groß, aber eben auch die Metas im Unterleib.
Bei ihr war die Begründung leider leider, dass der Magen nur operiert werden würden, wenn auch eine Chance auf Heilung besteht, was in unserem Fall leider nicht mehr möglich sein wird.
Die Enfternung des Magens wäre eine zu große Belastung und im Verlgeich mit einem möglichen Nutzen nicht vertretbar. Somit wird sie palliativ mit Chemo behandelt. Auch bei ihr steht die Verkleinerung der Metas im Vordergrund, da sie vom Magen her keine Beschwerden hat.
Es war am Anfang geplant, bei sehr gut ansprechender Chemo darüber nachzudenken, dann evt. noch zu operieren, aber zwar verkleinern sich die Tumore, aber eine OP ist nach wie vor nicht möglich.
Ich kann Eure Situation medizinische nicht beurteilen, denke aber, dass das bei Euch der gleiche Grund ist, weshalb nicht operiert wird.
Trotzdem möchte ich Dir auch ein bisschen Mut machen!!! :-)
Meine Mama hat ihre schlechte Prognose von ca. einem halben Jahr nun schon seit über einem halben Jahr überlebt und es geht ihr noch richtig gut!
Also trotz allem nicht den Kopf hängen lassen!

Alles Liebe für Euch!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.10.2010, 09:21
Hilko Hilko ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.10.2010
Beiträge: 2
Standard AW: Magenkrebs, Magen bleibt drin

Gutenmorgen,

Ich habe Ihre Geschichte gelesen und tut mir leid für auch.
Ich bin Hilko, 49 Jahre alt, und komme aus Holland,
Auch ich habe Magenkrebs, Siegelringkarzizom, mit metastasen in Skelet. Meine beschwerde kamen aus die Wirbel im Rücken. Die schmerzen waren so heftig das ich bereits Radiotherapie hab gehabt. Auch bei mir leider inoperabel mit den selben Grunde als bei euch.
Diese Diagnose hat mir überrascht weil erst hatten die Ärzte gesagt das es wichig war die Haubttumor zu findenI.
Jetzt schlagen Sie jetzt Chemo vor.
Ich bekomme die in AVL Amsterdam. Is ein neue Chemo und hiermit erreichen sie guten Ergebnisse sowohl in Engeland als auch Holland. Ist aber ein Versuchtherapie.
Er besteht aus combi: Docetaxel – Oxaliplatin – Capecitabine(Tablettform), 6x die 3 Wochen.
Morgen muss ich mich entscheiden für Teilnahme.
Daneben gehe ich am Mitwoch nach einen Artz der der mit speziale Lebensmittel guten Erfolg hat um das Immunsysteem zu verbessern. Betrift Dr. Valstar, ist in Holland gut bekannt.

Ich bin neugierig wie es bei euch weiter geht und welchen Therapie ihre Mutter und Schwester bekommen.

Schöne Sonntag nog.
Ps. Mein Deutsch is nicht so gut aber trotzdem hoffe ich das es zu lesen ist!

Mfg,
Hilko
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 20.10.2010, 18:49
Mariposa76 Mariposa76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.10.2010
Ort: Langwedel bei Bremen
Beiträge: 2
Standard AW: Magenkrebs, Magen bleibt drin

Hallo Flipo,
ich fühle sehr mit deiner Schwester.
Auch ich habe mit 33 Jahren Magenkrebs bekommen; das war im Februar; jetzt bin ich 34 und habe die schlimmste Zeit hinter mir.
Für mich brach wie für alle in dieser Lage eine Welt zusammen, aber schwach sein konnte und kann ich mir nicht erlauben, denn meine Kinder sind erst 3 und 5 Jahre; was ein doppelten Schmerz bedeutet, denn man bangt nicht nur um das eigene Leben, sondern denkt natürlich auch als Mutter...
Bei mir war der Tumor an der Cardia, also am Mageneingang.
Primär habe ich 3 Zyklen Chemo bekommen; nach den EOX Protokoll.
Dann im Mai die OP, den gesamten Magen raus.
Noch im Krankenhaus der Schock: Der Tumor hatte sich vergrößert und es waren einige Lymphknoten dazugekommen, diese waren z.T. befallen.
Also hatte die Chemo als Vorbehandlung versagt. Und das, obwohl es mir besser ging, die Schmerzen beim essen unter der Chemo zurückgingen, sodaß die Ärzte und ich davon aus gingen, das der Tumor kleiner geworden wäre.
Als Nachbehandlung habe ich Docetaxel, Carboplatin und 5FU bekommen.
Ich will nicht sagen, das EOX nicht gut wäre, nur bei mir hat es eben nicht geholfen. Würde ich noch einmal vor der Entscheidung stehen, dann würde ich auf eine Zwischenuntersuchung bestehen.
Für dei Psyche war es gut eine "Schonfrist" bis zur OP gehabt zu haben, so konnte ich inerlich Abschied von meinen Organ nehmen.
Und ich konnte mir auch ein paar Kilos Reserve anessen, denn ohne Magen nimmt man erstmal ordentlich viel ab.
Die ersten 3 Monate nach der OP waren schon hart, danach ging es eigentlich besser; naja die Chemo hat dann ein auf und ab gebracht, aber jetzt steht nächste Woche bei mir die AHB an und die letzten Kontrolluntersuchungen waren alle negative, also kein neues Wachstum!
LG
Silvia
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 22.10.2010, 16:49
flipo81 flipo81 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.10.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Magenkrebs, Magen bleibt drin

Hi da bin ich wieder,

Meine Schwester hat auch eine 8jährige Tochter. Die kriegt auch schon einiges mit. Also die erste Chemo meiner Schwester ist jetzt schon fast 2 Wochen her. Nach anfänglichen paar Nebenwirkungen (Kälteempfindlichkeit, rotes Gesicht, Überreaktion auf saures) ist so weit alles im Griff.

Sie hat seit ein paar Tagen wieder Probleme mit Ihrer Fistel (Eiter rinnt vaginal und anal aus). Die Ärzte meinen durch die Chemo ist eine vollkommene Heilung nicht möglich (was mir auch einleuchtet) ist aber weiter nicht so schlimm.

Was unternimmt sie sonst noch neben der Chemo:
Nach der Diagnose sofort das Rauchen eingestellt (vorher 1-2 Packerl am Tag)
Ernährung auf voll Bio und nach dem Antikrebsbuch umgestellt (200g Fleisch/Woche Gemüse Pilze Kurkuma usw.) Sie verträgts zwar nicht ganz aber sie ziehts durch.

Sie war schon immer schlank (175cm, 54kg) aber jetzt ist Sie auf 47kg trotz ständigem Hunger. Der Magen an sich macht aber keine Probleme.

In ca 2 Wochen hat Sie die nächste Chemo. Sie ist immer noch voller Lebensfreude und redet witerhin vom Hausbau der nächstes Jahr geplant war.

Ich hoffe mit Ihr

Es tut gut hier ein paar Zeilen zu schreiben und das Leid mit euch zu teilen und zu wissen dass wir nicht alleine sind, obwohl mir lieber wäre wenn andere nicht die selben Sorgen hätten.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.10.2010, 17:05
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.03.2009
Ort: Deutschland
Beiträge: 194
Standard AW: Magenkrebs, Magen bleibt drin

Hallo flipo,

das deine Schwester Lebensfreude hat ist doch super. So kämpft sie und hat Hoffnung. Das ist gut, ansonsten wäre es nicht zu schaffen, Op und Chemo.

Das sie mit dem Rauchen aufgehört hat finde ich super, das mit der Ernährung naja, ich finde es übertrieben. Sie soll schon aufpassen das sie kein Untergewicht bekommt. Das geht mit Chemo sehr schnell und dann sind die Reserven weg! Vor allem dann, wenn die Magenentfernung auch noch kommt, da haben alle einen starken Gewichtsverlust!

Zu deiner Frage wegen der Magenentfernung, diese Umstellung ist schon nicht ganz einfach aber zu schaffen. Kann schon sein, daß man erst sehen will ob man mit Chemo die Metas eindämmen kann. Natürlich sollte aber diese Frage nach der Hoffnung auf Heilung nicht im Vordergrund stehen. Kein Arzt weiß wie der einzelne Körper reagiert, man muß abwarten, aber wir müssen hier alle warten von einer Untersuchung zur nächsten.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55