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Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich vorerst für dieses tolle informative Forum bedanken und habe eine etwas seltsame Frage. Höchstwahrscheinlich steht mir in den nächsten Tagen oder Wochen eine Brust-OP bevor. Es wurde Anfang des Jahres Mikrokalk bei einer Mammographie festgestellt, welcher sich bei einer weiteren Mammographie im August progredient zeigte. Auch war er nun in der Sono sichtbar. Deswegen hatte ich gestern eine Stanzbiopsie, wo ich nächsten Freitag das Ergebnis der Untersuchung erfahre. Vorher bekomme ich ein MRT. Nun meine eigentliche Frage. Ist es möglich eine Brust-OP auch in örtlicher Betäubung vorzunehmen? Ich habe eine totale Vollnarkosen-Phobie mit Todesangst. Zudem habe ich einige Risikofaktoren, welche die Vollnarkose negativ beeinflussen könnten. Die Ärztin im Brustzentrum sagte, es sei untypisch, diese OPs unter Lokalanästhäsie durchzuführen. Untypisch... Heißt das auch unmöglich? Wer von euch hat solch eine OP schon in örtlicher Betäubung duchführen lassen? Wie ist eure Erfahrung diesbezüglich? Lieben Dank im Voraus für die Schilderung eurer Erfahrungen. Liebe Grüße Anna2 |
#2
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Hallo Anna
Du teilst sicher mit vielen Menschen die Befürchtungen bezüglich einer Vollnarkose und ich habe auch einige kennengelernt, die davor mehr Angst hatten als vor der erschreckenden Prognose Krebs : Sicher lassen sich einige Deiner Bedenken in Arzt-Gesprächen ausräumen, denn Gynaekologen, Onkologen und Chirurgen haben durchaus umfangreiche Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Risikofaktoren. Ich will gar nicht langatmig anführen, was alleine bei meiner Schwester (Darmkrebs) und mir (Brustkrebs) berücksichtigt werden muss, wenn wir sozusagen "unters Messer" und/oder Chemo- und BestrahlungsZyklen inkaufnehmen müssen. Angefangen von Herzerkrankungen über schwere Medikamenten-Allergien bis zu Phobien haben mir auch MitPatientinnen viel Bedenkliches berichtet. Meine persönliche Erfahrung mit örtlicher Betäubung begrenzt sich auf die Implantation sowie dann nach einigen Monaten erfolgende Entfernung eines Ports - das war zwar erträglich, aber mit Sicherheit "nicht ganz ohne eine gewisse Aufregung" Alles Gute für Dich mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#3
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Liebe Anna
Ich denke nicht, dass eine solche Operation in Teilnarkose möglich ist, denn es ist nicht unbedingt ein "kleiner" Eingriff. Bei Angst vor einer Vollnarkose, Übelkeit etc. gibt es heute sehr gute Medikamente die man bereits vor einer Operation einnehmen kann. Auf jeden Fall solltest Du unbedingt vorher mit Deinem Arzt über Deine Ängste und über die Riskofaktoren sprechen. Liebe Grüsse ampitu |
#4
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Hallo Anna,
ich glaube nicht das dies möglich ist, da während der OP eine Schnellschnitt-Gewebeprobe in die Pathologie geschickt wird und das Ergebnis abgewartet wird, bevor man weiter operiert. Dabei wird u. a. auch festgestellt, ob sich der Krebs in die Milchgänge verzweigt hat und welche Art der OP notwendig ist (brusterhaltend, Ablatio...). In dieser Zeit liegt die Patientin wartend auf dem OP-Tisch und zwar in Vollnarkose. Wenn bei Dir alles schon abgeklärt ist und Du nur einen kleinen Tumor hast, der sehr günstig liegt und keine weiteren Herde oder Verzweigungen vorhanden sind, könnte es vielleicht gehen. Das kann Dir aber nur Dein Arzt sagen. Gruß von Survivor |
#5
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Ich bin ja kein Experte auf diesem Gebiet, könnte mir aber vorstellen dass es möglich ist, einen Teil der Brust über eine Nervenblockade auszuschalten. Allerdings habe ich selbst immer alle OPs in Teilnarkosen vermieden. Ich stelle es mir sehr unangenehm vor, den ganzen OP-Ablauf wach unter einem Tuch liegend, mitzubekommen. Vielleicht hilft Dir ein Erfahrungsgespräch mit einem netten Narkosearzt oder Freunden die schon eine Vollnarkose hatten?
lieben Gruss, K. Geändert von gitti2002 (09.09.2011 um 12:55 Uhr) |
#6
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Mir geht es wie Kimmy, ich stelle es mir grauenhaft vor, den ganzen Verlauf der Operation mitzubekommen, die Gespräche der Operateure zu hören etc.
Mich hat schon das Legen des Ports enorm gestresst. Das ist ja eigentlich eine kleine Sache, aber das alles mitzubekommen fand ich furchtbar. Und um wie viel schlimmer wäre das bei einer Brust-OP! Dann sehr viel lieber eine Vollnarkose. lg Parvati |
#7
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Liebe Anna,
mir wurde einmal vom Chirurgen von einer örtlichen Betäubung abgeraten (Entfernung eines Knotens im Nacken) mit dem Argument: das Gewebe schwillt an durch die betäubende Spritze und es kann für den Arzt dadurch schwierig werden, die verschiedenen Gewebestrukturen zu erkennen. Da es bei Mikrokalk schon an sich schwierig ist, diesen bei einer Op. richtig zu finden, würde ich lieber von einer örtlichen Betäubung Abstand nehmen damit die Ärzte besser arbeiten können. Viele Grüße Annedore |
#8
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
Hallo Anna,
ich denke, Du bekommst (zumindest auf Wunsch) sowohl bei örtlicher als auch bei Vollnarkose ein Beruhigungsmittel, und nach meiner Erfahrung geht einem danach alles am ... vorbei. Die Angst vor der Vollnarkose hat evtl. was mit dem Kontrollverlust zu tun, es ist sicher wichtig, Vertrauen zum Op-Team zu haben und sich beruhigt dem was da kommt auszuliefern. Kann das der Fall sein ? Machst Du Dir in diesem Sinne Sorgen ? Sprich doch mal mit deinen Ärzten darüber, ob die Dir helfen können. Gruß, Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt |
#9
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AW: Brustkrebs-OP mit lokaler Betäubung möglich?
ganz unabhängig davon, ob es möglich wäre, würde ich zur Vollnarkose raten.
Ich habe eine Augen OP in Teilnarkose mitgemacht und diese Erfahrung ist weit schlimmer als der Kontrollverlust bei Total Anästhesie. Klar bekommt man eine LmaA Spritze vorher, so dass man sich kaum noch bewegt und auch das Denken und die Reflexe sind stark eingeschränkt. Man versteht nicht, was die Ärzte sagen, bzw. es kommt als Brei/Kaudawelch zeitverzögert im Kopf an. Es fühlt sich an, als wenn man stark betrunken/high ist, wo die Sinneseindrücke überhaupt nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Dies empfand ich als viel stärker belastend, viel mehr ausgeliefert sein. man versucht, seinen Arm zu bewegen, weil man irgend wie spürt, der liegt nicht bequem und bis man findet, wie man den Kontakt zu seinen Arm herstellen kann und die Bewegungsinfo dahin schickt, vergehen Minuten oder auch Stunden. Irgend wann kommt was zurück, dass sich der Arm nicht bewegen lässt. Stunden später fragt man sich, warum sollte sich der Arm auch bewegen lassen. Wieder ewig später: ach jaaaa, der liegt unbequem... Das Zeitempfinden ist so verlangsamt, dass alles eine Ewigkeit dauert. Dagegen bei einer Vollnarkose bekommst du auch eine LmaA Spritze vorher, du versuchst noch auf dem Weg zum OP Raum den Weg mitzuverfolgen, oder unter den bekittelten Menschen ein Gesicht oder deinen Operateur zu finden, wenn dir was erzählt wird, ist das alles absolut in Ordnung und du nickst alles ab und dann ist das Licht aus! Im Nächsten Moment!!! wachst du wieder auf, bist in deinem Bett in deinem Zimmer, spürst einen engen Verband und schläfst erst mal wieder ein. Und fertig! Sprich mit dem Anästhesisten, dass er dir genau erklärt, was während der Narkose passiert, wie er dich überwacht. Angst entsteht oft aus Unwissenheit. Du hats genug zu tun, um die OP selber zu verarbeiten und die Diagnose überhaupt und was alles noch kommen mag. Da musst du dich nicht mit traumatischen Erlebnissen/Erinnerungen während der OP belasten. Alles Gute für dich. |
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