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  #1  
Alt 26.02.2014, 22:03
ladilu ladilu ist offline
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Registriert seit: 26.02.2014
Beiträge: 3
Standard Ich will ihr beistehen

Hallo!

meine kleine Schwester ist 34 und hat vor drei Wochen die Diagnose bekommen. Es ist Brustkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten. Sie hat einen 8 jährigen Sohn und Gott sei dank einen Mann und uns die ihr beistehen.
Sie bedeutet mir alles und heute wurden ihre 70 cm langen Haare abgeschnitten, weil sie es nicht mehr verkraftet hat sie ausfallen zu sehen. Ich weiß wie wichtig ihr ihre Haare waren und wie unglaublich traurig sie dieser Verlust macht. Ihr Sohn hatte Angst vor ihr als sie ihre Perücke abgesetzt hat, jetzt überlege ich mir auch die Haare komplett abzuschneiden.
Ich will ihr zeigen dass sie nicht allein ist, dennoch weiß ich nicht ob ich ihr helfe, indem ich mir die Haare abschneide. Hat jemand da Erfahrungen gemacht oder würde mir jemand betroffenes sagen was er dazu denkt, sie würde das nie von mir verlangen also wird sie mir auch nie ehrlich sagen ob es ihr helfen würde.

Liebe Grüße, Ladan
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  #2  
Alt 26.02.2014, 22:19
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 551
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo Ladan,

als Mutter hat man auch solche Gedanken ...
Aber es ist nicht deine Krankheit, sondern die deiner Schwester und bei mir war es die Krankheit meiner Tochter. Mit einer solchen Identifikation hilft man - nach meiner persönlichen Erfahrung - dem Betroffenen nicht. Üblicherweise machen sich die Patienten nämlich mindestens soviel Sorgen um uns Angehörige, wie wir uns um sie.

Du kannst deine Schwester in den kommenden Wochen und Monaten in vielfältiger Weise unterstützen und ihr wertvolle Hilfe leisten. Mit deiner Frisur hat das jedoch nichts zu tun.

Alles Gute und viel Kraft für euch
Simi
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  #3  
Alt 26.02.2014, 22:22
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Registriert seit: 27.10.2013
Ort: Oberbergischer Kreis
Beiträge: 1.086
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo,

das mit den Haaren find ich süß, hatte das bei meiner Freundin damals auch überlegt, aber......
ich hab es nicht gemacht, hatte aber auch eh immer recht kurze Haare.
Und jetzt, .....hm......deine würden ganz schnell wieder wachsen.....ihre erst in ...?...
bei mir fangen sie gerade ganz langsam an nach 3 mon.
Ich hab mir keine Perücke machen lassen, ich trage Tücher und Mützen und ich mag es, wenn wir mit Freunden weg gehen, wenn dann jemand auch Mütze trägt, gibt ja jetzt viel diese indoormützen! Im Restaurant Sitze ich dann nicht alleine mit Mütze am Tisch!
Haben sich nämlich schon Mitmenschen drüber beschwert, das ich beim Essen die Mütze auf habe!
Deinen Neffen hätte man besser vorbereiten sollen, aber das ist ja jetzt eh zu spät. Der Sohn meiner Freundin war mit beim Frisör/Perückenmacher und durfte mit die Haare ab rasieren! War von der Frisörin so vorgeschlagen. Hat gut geklappt!

Wünsch euch alles gute!

Oli
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  #4  
Alt 27.02.2014, 05:00
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 953
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo
Bei meiner Lieben fallen die Haare jetzt auch langsam aus.
Deine Idee mit dem "auch abschneiden" ist mir auch gekommen, wobei bei einem Mann ist das nicht so schlimm aber aus Solidarität würde ich das machen.

Hatte das Bedürfnis die Solidarität zu zeigen mit dem Leiden meiner Lieben.

Kraft und Hoffnung zu euch.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #5  
Alt 27.02.2014, 09:52
Krake Krake ist offline
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Registriert seit: 11.11.2013
Beiträge: 116
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo!
Ich bin Betroffene und ich würde mir nicht wünschen, dass sich meine Angehörigen für mich opfern. Wichtig ist für mich zu sehen, dass es ihnen gut geht und das sie möglichst wenig meinetwegen leiden müssen.
Krake
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  #6  
Alt 27.02.2014, 11:54
mara64 mara64 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2010
Ort: im Westen von NRW
Beiträge: 90
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Zitat:
Zitat von ladilu
würde mir jemand betroffenes sagen was er dazu denkt
Die Haare zu verlieren ist zugegebenermaße ein herber Schlag. aber wenn man überlegt wofür man diese hergibt, nämlich um hoffentlich wieder gesund zu werden, ist es ein kleines Opfer. Mir hätte es nicht geholfen wenn jemand in meinem Umfeld sich den Kopf rasiert hätte, mir war wichtig, dass alle Anderen meine Einstellung teilten,"wat mut, dat mut" Mitleid hätte ich am Wenigsten gebrauchen können.
Zitat:
Zitat von Simi1
Üblicherweise machen sich die Patienten nämlich mindestens soviel Sorgen um uns Angehörige, wie wir uns um sie.
So ist es, und am meistens haben mir diejenigen geholfen, die ihr sorgenvolles Gesicht vor mir verborgen haben, die ganz pragmatisch mit der Sache umgegangen sind und vor allem mir von dem Leben "da draußen" erzählt haben und mich so haben teilnehmen lassen. Wenn es einem selber so richtig dr....ig geht, was unter der Chemo ja gar nicht so selten ist, möchte man sich nicht noch um die Mitmenschen sorgen müssen.

Hilf deiner Schwester, indem Du genau hinhörst was sie gerade braucht, Trost oder Aufmunterung, zeig Mitgefühl aber kein Mitleid,unternimm irgendwas mit ihr, soweit ihr Zustand es zuläßt, oder bereite deinem Neffen ab und an ein paar schöne Stunden, denn wenn die Kinder glücklich sind, ist Mama es auch.

Zitat:
Zitat von ladilu
Ihr Sohn hatte Angst vor ihr als sie ihre Perücke abgesetzt hat
Je nach Alter können Kinder nicht damit umgehen, es erschreckt sie. Obwohl meine Kinder damals schon (fast) erwachsen waren, habe ich mich selten oben ohne gezeigt, und erst recht nicht vor ihren Freunden. Nicht weil ich mich geschämt habe, sondern weil ich Ihnen soviel Normalität wie möglich erhalten wollte.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Verständnis füreinander um die kommende Zeit zu bewältigen

Mara
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  #7  
Alt 27.02.2014, 13:06
ladilu ladilu ist offline
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Registriert seit: 26.02.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo ihr Lieben,

Danke für all eure Antworten, das alles hilft mir wirklich weiter.
Ich wünsche euch allen auch nur das Beste für euch und eure Angehörigen!

Allerdings glaube ich dass ich mich nicht richtig ausgedrückt habe. Es geht mir hauptsächlich um ihren Sohn, denn er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Er ist verstört und versteht nicht warum Mama jetzt eine Glatze hat und sie will es ihm auch nicht erklären, weil sie nicht will dass er Angst hat. Er ist erst 8 ich dachte vielleicht würde es ihm leichter fallen es zu akzeptieren, wenn auch ich meine Haare abschneide.
Was denkt ihr? Wie können wir ihm beibringen, diese Veränderung hinzunehmen, ohne ihm Angst zu machen? Er soll unbeschwert sein, wie es sich für einen 8 jährigen gehört.
Ich dachte an einen lustigen Friseurbesuch so wie bei Oli_76, bei dem er mit ansehen darf, wie auch ich mir meine Haare schneide.

Liebe Grüße
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  #8  
Alt 27.02.2014, 13:40
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Ort: Oberbergischer Kreis
Beiträge: 1.086
Standard AW: Ich will ihr beistehen

Hallo ladilu,

Vielleicht erklärt ihr dem Kurzen mal lieber, was seine Mama hat und das sie die Haare verliert, wegen der Medizien, die sie wieder gesund machen wird!
Es gibt tolle Kinderbücher dafür, das Kindgerecht zu vermitteln!
Er ist 8 j. keine 3j. und die Gefahr, das er z.B. in der Schule Kinder trifft, die auch erkrankte Angehörige haben, ist sehr groß und wenn er da etwas erzählt oder von anderen etwas auf schnappt, dann kann das arg nach hinten losgehen.
Er bekommt Angst, wenn die anderen etwas erzählen und er nichts weiß!
Er steht als dumm da.
Oder er ist stinkig auf euch, weil ihr ihn quasi die ganze Zeit belügt!
Da solltet ihr echt dran arbeiten, lasst den Kleinen nicht so dumm da stehen!
Keine Angst machen, aber erklären was er fragt!

Das geht sonst irgendwann nach hinten los!

Gut gemeinter Rat von Oli
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