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  #1  
Alt 04.11.2016, 13:00
mz-playa mz-playa ist offline
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Registriert seit: 04.11.2016
Beiträge: 8
Standard Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo liebe Forumsmitglieder.

Ich würde euch gerne einmal meine Situation beschreiben und euch um Ratschläge bitten.

Es geht um meinen Vater:
  • Er ist 58 Jahre alt
  • Es sind verschiedenste Metastasen gefunden worden
  • Knochenmetastasen in Schulter (massiv) und Becken
  • Weichteilmetastasen im Halsbereich und Brustkorbbereich
Ursache ist nach aktuellem Stand die Lunge. Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs wurden durch mehrere Untersuchungen ausgeschlossen.
Einstufung liegt noch nicht vor. Allerdings wenn man TNM so ließt ist es nach Streuung egal.?

Kurz zur Vorgeschichte:
  • 2014: Nierenbeckenkarzinom, wurde mit einer Niere entfernt
  • Infolge der OP bekam er einen Herzinfarkt
  • Es folgten ca. 10 Stents, aber wurde nicht besser
  • Nach weiterem Herzinfarkt bekam er einen 3-fachen Bypass

Seitdem ging es ihm eigentlich gut bis zur o.g. Entdeckung der Metastasen die durch eine Untersuchung der Schulter entdeckt wurde, da er dort 8 Wochen lang schmerzen hatte.

Die verschiedensten Ärzte reden häufig davon das man evtl. doch eine Chemo in Angriff nehmen könnte, evtl. nur in einer abgeschwächten Form.

Ich stelle mir einfach die Frage ob ihm das in seinem Allgemeinzustand nicht eher schaden würde statt zu helfen seine verbleibende Lebenszeit zu verlängern. Bisher stehe ich einer Chemo in seinem Zustand sehr skeptisch gegenüber. Klar ist aber das das seine Entscheidung sein wird. Möchte mich nur so gut es geht darüber informieren um ihn in seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben? Evtl. Fragen die ich den Ärzten mal stellen sollte?

Danke schonmal vorab
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  #2  
Alt 04.11.2016, 14:21
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Beiträge: 268
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo mz-playa,
leider unschön das mit deinen Vater.
Ich würde auch dazu tendieren, das eine Einstufung relativ sinnfrei ist wenn Metastasen bestehen oder ohnehin nur eine palliative Behandlung ins Auge gefasst wird.

Ist denn schon ausgeschlossen worden das eine behandelbare Mutation (z.b. EGFR oder ALK) vorliegt?

Gleich von Anfang an eine Chemo auszuschließen wäre für mich nicht der richtige Weg. Man kann ja erstmal probieren wie dein Vater auf eine Chemotherapie reagiert, vielleicht toleriert er sie gut und ihr habt einen therapeutischen Effekt.
Wenn man allerdings merkt das die Chemo gravierende Nebenwirkungen hat, dann muss man nach meinem Dafürhalten abbrechen und ihm noch eine letzte gute Zeit ermöglichen.

Grüße und gute Besserung
Dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)

Geändert von dagehtnochwas (04.11.2016 um 14:21 Uhr) Grund: Typo
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  #3  
Alt 04.11.2016, 14:47
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Ort: In Niedersachsen
Beiträge: 683
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Liebe Mz.- plava,
Was ich bei dir lese, hört sich nach einem Hororfilm an. Dein armer Vater, was hat er schon alles mitgemacht und auch ihr, seine Familie. Ich weiß sehr genau was es beutet in eurer Situation zu entscheiden, was ist richtig und was ist falsch. falls es den Unterschied überhaupt gibt. Wichtig ist was sagen die Ärzte und was sagt dein Papa, hat dein Papa noch die Kraft zu kämpfen, eine Chemo über sich ergehen zu lassen. Für welchen Zeitraum würde er kämpfen den er dadurch gewinnt. Gewinnt er dadurch ein lebenswerteres leben. Der Arzt sollte ganz deutlich mit deinem Vater sprechen, ob der Gewinn durch die Chemo die Strapazen übersteigt. Jeder Mensch ist anderes, jedes Krebsbild ist anders. Nur
Ihr, dein Vater im Gespräch mit den Ärzten kann euch sagen was in eurer Situatin ( wahrscheinlich ) Sinn macht.
Es gibt immer beide Seiten , viele die durch eine Chemo gewinnen aber leider und die anderen die verlieren , warum auch immer.
Wenn es in meiner Macht stünde würde ich euch einen ganz dicken Erfolgsgewinn, der deinem Vater noch eine sehr lange , zufriedene Zeit gibt wünschen.
Ich wünsche euch aber ganz viel kaft und Mut alle eure Zweifel und Hoffnung zu hinterfragen.
__________________
gLG Heike
___________________________________________
Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.
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  #4  
Alt 04.11.2016, 14:57
thomue thomue ist offline
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Registriert seit: 30.06.2006
Beiträge: 186
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo,

zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.

Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht welche Empfehlung auf Basis Deiner Schilderungen gefahrlos ausgesprochen werden könnte.

Wenn, wie Du schreibst, der Primärtumor ein Bronchialkarzinom ist, solltet Ihr unbedingt ein entsprechendes Tumorzentrum aufsuchen.

Entsprechende Informationen findest Du hier: DKFZ

Ansonsten lässt die ossäre Metastasierung des Tumors den Schluss zu, dass ein fortgeschrittenes Stadium (IV) der Erkrankung vorliegt. Hinsichtlich der kardiologischen Vorgeschichte wird zu prüfen sein, inwieweit Zytostatika Bestandteil einer palliativen Versorgung sein können. Gegen die Schmerzen in der Schulter können Bestrahlungen helfen.

Frage: Wurde der Zelltyp durch eine feingewebliche Untersuchung bereits zweifelsfrei identifiziert?

Die Gesamtsituation ist natürlich nicht gut. Aber wenn man Deine Zeilen aufmerksam liest zeigt sich, dass Du das längst verstanden hast.

Ich würde die behandelnden Ärzte auf das Thema "Palliative Chemotherapie vs. Best Supportive Care" und die Resultate diverser Studien zum Thema ansprechen.

Liebe Grüße,

thomue.
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  #5  
Alt 04.11.2016, 17:16
mz-playa mz-playa ist offline
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Registriert seit: 04.11.2016
Beiträge: 8
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo.

Schonmal danke für die ersten Rückmeldungen.

Ich konnte heute nach dem Besuch bei meinem Vater nochmal mit einem Arzt sprechen.

Es sind Proben ins Labor gegangen um den Typ der Mutation des Ademokarzimons zu bestimmen, um dann eine bestmögliche Chemo zu empfehlen.
Eine Chemo würden sie aber in jedem Fall vorschlagen, selbst wenn keine der bekannten Mutationen diagnostiziert werden würde.
Die Chancen sähen dann natürlich schlechter aus.

Auf die Frage nach den Aussichten kommen mir die Antworten immer etwas sehr schwammig vor. Heute hieß es, dass man das nicht wirklich sagen kann aber schätzungsweise ein jahr plus minus eins (mit Chemotherapie).
Mich würde interessieren ob es Studien gibt für Patienten die eine ähnlich "harte" vorgeschichte haben wie mein Vater.
Natürlich ist mir klar das das alles nur statistische Aussagen sind und jeder Mensch anders reagiert.

Vielleicht kommt da ja auch noch etwas genaueres wenn ganz klar identifiziert wurde welcher Typ es ist.

Eine Bestrahlung der Schulter hat er übrigens schon bekommen vor ca. 2 Wochen.
Die Schulter ist auch das was ihm zur Zeit am meisten zu schaffen macht. Er kann seinen rechten Arm quasi nicht benutzen und hat schmerzen. Das ist auch mit ein Grund warum er jetzt seit fast 6 Wochen im Krankenhaus liegt.
Bzw. kam erst vorgestern die Diagnose Lungenkrebs nach einem PET/CT.

Ich hoffe ich habe keine der Fragen von euch vergessen. Möchte ja nicht doppelte Arbeit verursachen
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  #6  
Alt 17.11.2016, 11:29
mz-playa mz-playa ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo zusammen.

Ich wollte mich mal wieder zu Wort melden.
Der letzte Beitrag ist jetzt fast zwei Wochen her.

Heute vor zwei Wochen wurden im Labor die Tumormutationen zur Bestimmung angefragt. Leider liegt immer noch kein Ergebnis dazu vor.
Ist das normal?
Ne Woche kann ich ja verstehen, aber zwei?

Eine weitere Bestrahlung ist auch erstmal nicht geplant. Die Ärzte wollen min. noch zwei Wochen warten und schauen ob die erste Bestrahlung noch Verbesserungen bringt. Der Arzt meinte gestern das das bis zu 6 Wochen dauern kann, manchmal sogar 8 Wochen.
Bisher zeigt sich noch keine Verbesserung.

Generell hab ich das Gefühl das mein Vater, in den jetzt 7,5 Wochen Krankenhausaufenthalt, abgebaut hat. Er hat auch ca. 18 kg Gewicht verloren.

Find das langsam echt fragwürdig das das alles so lange dauert und die Metastasen etc schön weiter wachsen können.
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  #7  
Alt 17.11.2016, 12:14
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo mz-playa,
das dein Vater infolge des langen Krankenhausaufenthaltes abbaut ist ja nicht weiter verwunderlich, was soll denn sonst passieren?
Die Frage ist, warum liegt dein Vater dort so lange?

Also die Bestimmung des Mutationsstatus kann schon eine Weile brauchen. Ich habe mal in meine Unterlagen geschaut, da wurde die Untersuchung in der Pathologie in Köln gemacht, das hat schon 2-3 Wochen gedauert. Es ist natürlich unschön, dass in dieser Zeit nicht weiter gemacht wird oder werden kann. Wenn dann könnte man "nur" mit "herkömmlicher" Chemotherapie herangehen.Da ist erstens der Erfolg fraglich, zweitens würde dein Vater weiter geschwächt werden und drittens ist die Frage in wiefern eine Vorbehandlung den Erfolg einer TKI beeinflussen würde.

Du schreibst selber wie stark dein Vater abbaut, in jeden Falle eine Chemotherapie zu geben kann auch schädlich für die Überlebensdauer sein. Glaube39 hatte einiges dazu geschrieben.

Lieben Gruß, dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)
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  #8  
Alt 17.11.2016, 13:25
mz-playa mz-playa ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo dagehtnochwas,

er liegt jetzt schon so lange, da man bis vor 2 Wochen nicht wusste das es Lungenkrebs ist. Sie sind einige Wochen davon ausgegangen das es Darmkrebs ist. Das hatte sich dann aber nach 5 Darmspiegelungen "nur" als Polypen raus gestellt.
Ein PET/CT brachte den Lungenkrebs dann ans Licht.

Klar ist auch das sie erst mit eine Chemo beginnen wenn die Mutation festgestellt worden ist und nicht einfach schonmal eine andere gegeben wird. Das steht ja außer Frage.

Heim kann er aber nicht, da er durch die Metastasen so Schmerzen in seiner Schulter hat das er sich kaum bewegen kann.
Mittlerweile bekommt er tagsüber zusätzlichen Sauerstoff und wenn wir den Gang mit einem Rollator einmal hoch und wieder zurück laufen (ca. 50 m) ist er platt.

Vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig aber ich verstehe auch die Herangehensweise nicht, da auf dem ersten Bericht schon eine Lungenmetastase genannt wird und Lungenkrebs nicht ausgeschlossen werden kann.

Auch bei der Frage ob jetzt nach fast zwei Monaten erst nochmal ein CT gemacht wird um zu sehen wie stark die Situation sich verändert hat wurde geantwortet: " Ja das könnte man mal überlegen".
Also ich weiß ja nicht......find es einfach komisch. Wie wollen die denn wissen ob die Chemo richtig anschlägt wenn sie den Ausgangszustand vor Beginn nicht richtig kennen?

Die Frage ob eine Chemo gemacht wird steht für die Ärzte immernoch außer Frage, Sie sprechen sich klar dafür aus.

Geändert von gitti2002 (17.11.2016 um 18:38 Uhr)
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  #9  
Alt 17.11.2016, 18:27
JohnnieBeam JohnnieBeam ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Lungenkrebs und mögliche Chemo mit Vorgeschichte

Hallo liebe Forengemeinde,
Ich möchte mich nochmal zu Wort melden. Ich bin der Cousin des Threaderstellers, der Mann um den es geht ist folglich mein Onkel.
Auch ich kann so vieles nicht verstehen, da man selbst ja kein Arzt ist muss man darauf vertrauen was einem gesagt wird.
Was mir aber überhaupt nicht einleuchten will ist das man jemanden mit so vielen Darmspiegelungen quasi quält, auf den anderen, im Befund stehenden Verdacht auf Bronchialkarzinom,überhaupt nicht eingegangen ist.
Jetzt kam dann heraus das es doch die Lunge ist, und hat wertvolle Zeit verloren.
Kann dazu evtl. Mal jemand etwas sagen ?
Vielen Dank und Grüße
Michael
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