#1
|
|||
|
|||
hochgradig pleomorphes Weichteilsarkom
Hallo liebe Foris,
schon seit Januar diesen Jahres verfolge ich eure Aktivitäten. Heute habe ich das Bedürfnis meine Angst und meine Traurigkeit mit euch zu teilen. Kurze Zusammenfassung: 01/11: Diagnose Weichteilsarkom linker Oberschenkel 01/11: Biopsie, Diagnose: hochgradig pleomorphes Sarkom 02/11: OP mit Entfernung des Tumors und 50%iger Entfernung der Oberschenkelmuskulatur, Entfernung der Knochenhaut auf einer Länge von 20 cm, Schnittränder noch positiv 02/11: Radiotherapie, 33 x täglich mit Ausnahme der Wochenenden 05/11: am 06.05. letzte Bestrahlung 05/11: am 09.05. Kontrolluntersuchung: Feststellung Lungenmetas 05/11: beginn Chemo mit Doxorubicin, 6 x, alle 3 Wochen, Kontrolluntersuchungen nach jeder 2ten Chemo mittels Ct-Scan, 09/11: am 05.09. letzte Chemo: alles sttabil, kein Wachstum; keine Progrssion 10/11: 12.10./ Kontrolluntersuchung mitels Ct-Scan: alles stabil 10/11: mein Mann verhält sich eigenartig, läßt Türen offen stehen, sieht Gegenstände nicht die direkt vor ihm stehen, ist desorientiert etc., nachdem er dann Lähmungserscheinungen seiner linken Körperhälfte entwickelt bringe ich ihn in die Klinik: Feststellung von Gehirnmetas rechts, hochdosierte Kortisongabe, Empfehlung von Radiotherapie, die Symptome bilden sich relativ gut zurück, es bleibt eine Schwäche der linken Körperseite, sich selbst versorgen (waschen, anziehen, Treppen steigen etc. ist nur mit meiner Hilfe möglich). Wir dürfen die Klinik verlassen. 11/11: wir starten mit der Radiotherapie, nach 3 Bestrahlungen treten die Symptome verstärkt auf: unerträgliche Kopfschmerzen, keine Koordination in den Bewegungen, linke Seite vollkommen gelähmt, also wieder via Notaufnahme ins KH, Festellung von extremer Ödembildung und Einblutung in den Gehirnmetas, hochdosierte Kortisontherapie (160mg), Schmerzmittel, etc. Nach 3 Tagen fällt mein Mann in einen vorkomatösen Schlaf und die Ärzte geben ihm noch wenige Tage. Am Mittwoch dieser Woche erwacht mein Mann, die Ärzte und auch das gesamte Pflegeteam können es nicht glauben. Ich habe so inständig alle irdischen und außerirdischen Kräfte um Hilfe gebeten das mein Mann nochmal wach wird und ich mit ihm reden kann und bin unendlich glücklich das dieses wahr geworden ist. Falls alles stabil bleibt darf ich meinen Mann am kommenden Dienstag nach Hause bringen lassen. Ich bin momentan dabei alles zu regeln: Krankenhausbett, Pflegteam etc. Ich weiß das unsere gemeinsame Zeit sehr begrenzt sein wird aber ich genieße das was im Moment ist: wir können miteinander reden, uns umarmen, über unsere gemeinsame Vergangenheit reden, Erinnerungen nach oben holen etc. Auf der anderen Seite bin ich unendlich traurig diesen wunderbaren Menschen zu verlieren, ihr müsstet sehen wie er auch in dieser für ihn schwierigen Situation seinen Humor und seine positive Haltung nicht verliert, wie er es schafft, jedem Menschen ein Lächeln zu entlocken, seine unendliche Geduld und sein Wille den Krebs zu besiegen. Ich habe den besten Mann vom ganzen Universum und ich bin unendlich traurig ihn gehen lassen zu müssen. Ich habe unvorstellbatre Angst vor dem was kommt, diese Lûcke zu spüren, es ist nicht zu beschreiben. Traurige Grüße Sjarissa |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|