Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.11.2011, 22:29
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard hochgradig pleomorphes Weichteilsarkom

Hallo liebe Foris,
schon seit Januar diesen Jahres verfolge ich eure Aktivitäten. Heute habe ich das Bedürfnis meine Angst und meine Traurigkeit mit euch zu teilen.
Kurze Zusammenfassung:
01/11: Diagnose Weichteilsarkom linker Oberschenkel
01/11: Biopsie, Diagnose: hochgradig pleomorphes Sarkom
02/11: OP mit Entfernung des Tumors und 50%iger Entfernung der Oberschenkelmuskulatur, Entfernung der Knochenhaut auf einer Länge von 20 cm, Schnittränder noch positiv
02/11: Radiotherapie, 33 x täglich mit Ausnahme der Wochenenden
05/11: am 06.05. letzte Bestrahlung
05/11: am 09.05. Kontrolluntersuchung: Feststellung Lungenmetas
05/11: beginn Chemo mit Doxorubicin, 6 x, alle 3 Wochen, Kontrolluntersuchungen nach jeder 2ten Chemo mittels Ct-Scan,
09/11: am 05.09. letzte Chemo: alles sttabil, kein Wachstum; keine Progrssion
10/11: 12.10./ Kontrolluntersuchung mitels Ct-Scan: alles stabil
10/11: mein Mann verhält sich eigenartig, läßt Türen offen stehen, sieht Gegenstände nicht die direkt vor ihm stehen, ist desorientiert etc., nachdem er dann Lähmungserscheinungen seiner linken Körperhälfte entwickelt bringe ich ihn in die Klinik: Feststellung von Gehirnmetas rechts, hochdosierte Kortisongabe, Empfehlung von Radiotherapie, die Symptome bilden sich relativ gut zurück, es bleibt eine Schwäche der linken Körperseite, sich selbst versorgen (waschen, anziehen, Treppen steigen etc. ist nur mit meiner Hilfe möglich). Wir dürfen die Klinik verlassen.
11/11: wir starten mit der Radiotherapie, nach 3 Bestrahlungen treten die Symptome verstärkt auf: unerträgliche Kopfschmerzen, keine Koordination in den Bewegungen, linke Seite vollkommen gelähmt, also wieder via Notaufnahme ins KH, Festellung von extremer Ödembildung und Einblutung in den Gehirnmetas, hochdosierte Kortisontherapie (160mg), Schmerzmittel, etc. Nach 3 Tagen fällt mein Mann in einen vorkomatösen Schlaf und die Ärzte geben ihm noch wenige Tage. Am Mittwoch dieser Woche erwacht mein Mann, die Ärzte und auch das gesamte Pflegeteam können es nicht glauben.
Ich habe so inständig alle irdischen und außerirdischen Kräfte um Hilfe gebeten das mein Mann nochmal wach wird und ich mit ihm reden kann und bin unendlich glücklich das dieses wahr geworden ist. Falls alles stabil bleibt darf ich meinen Mann am kommenden Dienstag nach Hause bringen lassen. Ich bin momentan dabei alles zu regeln: Krankenhausbett, Pflegteam etc. Ich weiß das unsere gemeinsame Zeit sehr begrenzt sein wird aber ich genieße das was im Moment ist: wir können miteinander reden, uns umarmen, über unsere gemeinsame Vergangenheit reden, Erinnerungen nach oben holen etc. Auf der anderen Seite bin ich unendlich traurig diesen wunderbaren Menschen zu verlieren, ihr müsstet sehen wie er auch in dieser für ihn schwierigen Situation seinen Humor und seine positive Haltung nicht verliert, wie er es schafft, jedem Menschen ein Lächeln zu entlocken, seine unendliche Geduld und sein Wille den Krebs zu besiegen. Ich habe den besten Mann vom ganzen Universum und ich bin unendlich traurig ihn gehen lassen zu müssen. Ich habe unvorstellbatre Angst vor dem was kommt, diese Lûcke zu spüren, es ist nicht zu beschreiben.

Traurige Grüße

Sjarissa
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:20 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55