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Alt 09.07.2012, 15:02
Hamlet7732 Hamlet7732 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
Ort: Radolfzell
Beiträge: 35
Standard AW: Mein Mann ist auch betroffen

Hallo Laesperanza,
bei mir wurde im September 2010 Speiseröhrenkrebs festgestellt, inoperabel, da sehr hoch sitzend. Keine Metastasen, Lymphknoten ok.
Therapie war sofort Chemo (10 Sitzungen) sowie begleitend Bestrahlung mit dem Linearbeschleuniger (35 Sitzungen). Da durch die Bestrahlungen das Gewebe um den Tumor herum trotz der Zielgenauigkeit des Linearbeschleunigers sehr stark gereizt wurde (wie so eine Art schwerer Sonnenbrand), konnte ich nichts mehr schlucken keine feste Nahrung, keine flüssige, keine Medikamente, nichts. Daher wurde ich künstlich ernährt, und zwar "parenteral".
Bei dieser Art der Ernährung wird beim Schlüsselbein ein Port unter die Haut gelegt, der eine Verbidung zur nächsten Herzvene hat. Man kann nun beliebig oft in diesen Port hineinstechen und flüssige Nahrung infundieren. Das geht dann direkt in die Vene. Man muss nicht jedes Mal von Neuem eine Vene anpieksen!
Die Speiseröhre, der Magen und der Darm werden dabei von der Nahrungsaufnahme umgangen, sie sind quasi arbeitslos. Ich habe an Gewicht sogar zugelegt.
In der Praxis sah das so aus
- Die Ernährung kann zuzhause stattfinden, Krankenhaus ist nicht nötig.
- Nachmittags kommt jemand von der Sozialstation und hängt einen Nahrungsbeutel an den Port.
- Der Beutel kommt in einen Rucksack mit einer kleinen Batteriepumpe.
- Über Nacht wird die Nahrung in die Vene infundiert. Der Rucksack steht neben dem Bett.
- Morgens kommt der Pflegedienst und hängt den leeren Beutel wieder ab.
Man ist also voll beweglich, braucht keine Nahrung zu schlucken, die Venen werden nicht täglich angepiekst.
Die Krankenhäuser machen das vielleicht nicht so gerne, weil der Patient zu Hause sein kann und nicht im Krankenhaus (ist halt preiswerter).
Mag sein, dass es irgendwelche Gründe gegen diee Art der künstlichen Ernährung gibt, ich kenne jedenfalls keine.
Wenn Dein Bruder solche Schwierigkeiten beim Schlucken hat, sollte parenteral in Erwägung gezogen werden. Ich kann es ihm jedenfalls nur dringend empfehlen. Es war völlig komplikationslos und hat keinerlei Beschwerden bereitet. Sprecht die Ärzte mal direkt darauf an. Wenn sie es ablehnen, fragt sie nach den Gründen, die dagegen sprechen, lasst Euch nicht mit irgendwelchen Phrasen absprechen.

Ich drück Euch die Daumen.

Liebe Grüße
Michael (Hamlet7732)
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