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Alt 02.06.2014, 20:52
stiefel78 stiefel78 ist offline
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Registriert seit: 23.05.2014
Ort: Limburg
Beiträge: 6
Standard Missstände im Krankenhaus

Hallo ihr Lieben,
ich muss heute einfach mal meinen Frust und Zorn ob der Missstände im Krankenhaus loswerden.
Kurz zur Vorgeschichte:
Mein Vater, 67 schwerst sehbehindert, lag acht Wochen mit sehr starken Schmerzen fast nur zu Hause im Bett, bis meine Mutter sich durchsetzte und den Notarzt gerufen hat.... Er wurde mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus eingeliefert und dort neun Tage liegen gelassen, bis endlich, nachdem wir Terz gemacht haben, ein CT gemacht wurde. Der Befund: eine Metastase am Steissbein.... drei Tage später die Nachricht, dass die komplette Wirbelsäule incl. der beiden Hüften befallen sind. Also wurde er von der Neurologie auf die Onkologie verlegt. Diese beiden Stationen waren vom Pflegepersonal gut bzw in der Onkologie sogar sehr gut... mal von einem kleinen gedankenlosen Vorfall abgesehen, aber das Pflegepersonal sind ja auch nur Menschen. Er bekam Bestrahlungen und eine Chemo und sollte letzte Woche Freitag, nach fünf Wochen Krankenhaus, endlich entlassen werden, da die weitere Chemo ambulant gemacht werden sollte. Doch als ich Dienstag Abend zu ihm kam, gab es den nächsten Schock! Eine Metastase am Oberschenkel ist gebrochen und der Knochen gleich mit. Also zum Röntgen, wo ich meinen Vater so wie noch nie habe schreien hören. Er ist kein empfindlicher und wehleidiger Mensch. Um so schlimmer war es für mich, diese Schreie hören zu müssen.
Er sollte dann am nächsten Tag operiert werden... doch da seine Kalium - Werte zu hoch waren, wurde die OP um einen Tag verschoben. Zwar haben wir uns gewundert, dass er an einem Feiertag operiert werden sollte, aber man vertraut dem Personal ja... Natürlich wurde er noch in die Ambulante Chirurgie verlegt. Und jetzt fängt das Drama an! Dadurch, dass die OP immer wieder verschoben wurde, denn letztendlich war die OP am Freitag, bekam er nichts zu trinken. Wie anfangs schon erwähnt, mein Vater ist so gut wie blind, da er, wenn die Lichtverhältnisse günstig sind, noch 2% sieht. Doch weder wird darauf Rücksicht genommen, noch darauf, dass er nicht nur am Oberschenkel, sondern auch am Rücken stärkste Schmerzen hat.
Das unfassbarste hat er im Aufwachraum erlebt, als er so Sätze wie, ey du alter Sack, heb mal deinen Hintern hoch, ist doch schon schlimm genug, dass ich deine Schei... weg machen muss.
Dieses Horrorhaus nimmt gerade meinem Vater allen Lebenswillen. Und hier meine Frage: habt ihr auch schon schlechte Erfahrungen mit dem Personal gemacht? Meine Mutter und ich wechseln uns zur Zeit ab, dass Mittags und Abends zu den Mahlzeiten immer eine von uns da ist um ihm zu helfen. Mir ist auch bewusst, dass man sich nicht sehr intensiv um Patienten kümmern kann, doch wenn man dem Patienten noch nicht einmal etwas kühles zu trinken geben will, dann ist das in meinen Augen das Allerletzte.
So, jetzt habe ich mir die Wut mal von der Seele geschrieben. Jedem, der sich die Zeit genommen hat, diesen Post zu lesen, vielen Dank. Ich bin froh, dass ich durch Zufall auf dieses Forum gestoßen bin.
Euch allen und euren Familien wünsche ich viel Kraft, mit dieser Krankheit zu leben. Egal ob Wochen, Monate oder Jahre. Genießt eure gemeinsame Zeit.
LG
Jessie
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