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Opa und Papa mit ausichtslosen Diagnosen
Hallo ihr lieben,
ich bin 36, verheiratet und habe 2 Kinder. Ich habe im Moment das Gefühl von den beiden Diagnosen erschlagen zu werden. Mein Opa(83) wurde kurz vor Weihnachten an einem Glioblastom operiert. Die anschließende Chemotherapie hat er nicht vertragen und wurde total verwirrt. Also wurde vor wenigen Tagen die Chemo abgesetzt und nur noch bestrahlt. Bstrahlen allein soll jedoch gar nichts bringen, weil dieser Tumor lt. Ärzten unterm bestrahlen weiterwächst. Am zweiten Weihnachtsfeiertag musste meine Mama meinen Papa (57) in die Notaufnahme bringen weil er fürchterliche Schmerzen hatte. Er hatte 2001 ein Ösophaguscarzinom T4, welches jedoch damals wie ein Wunder durch Chemo und bstrahlungen komplett vernichtet werden konnte. So, am nächsten Tag hat uns der Onkologe die Bilder vom Knochenszintigramm gezeigt und mich hätte beinahe der Schlag getroffen; fast eine Metastase neben der anderen. Weil die Wirbelsäule schon so brüchig war musste er sich einer 6-stündigen Op unterziehen. Hier wurde alles nur noch notdürftig zusammengeflickt, damit nichts bricht er dann querschnittsgelähmt ist. Diese ganze OP ist jedoch keine Garantie, dass es zusammenhält. Dann müsste er noch einmal operiert werden. Anschließend wurde er auf die Palliativstation verlegt. Dort wurde festgestellt, dass er auch Metstasen auf der leber und vermutlich auch auf der Lunge hat. So, jetzt kam auch noch eine schwere Lungenentzündung hinzu so dass mit der dringenden Chemotherapie nicht begonnen werden konnte. Also wurde mit Antibiotika erst einmal die Lungenentzündung soweit als möglich in den Griff gebracht. Gestern wurde dann mit der Chemo begonnen. Gott sei Dank! Heute wurde er entlassen und hat ziemliche Schmerzen trotz Medikamente. Jedenfalls habe ich den Arztbericht gelesen und war wieder völlig am Boden weil es sich nur noch um eine palliative Chemo handelt. Ich könnte eigentlich nur noch schreien. Ich habe auch keinen Nerv, mit den Kindern für die Schule zu lernen. Ich muss mich über Lehrkräfte ärgern denen es völlig egal ist, dass es um Leben und Tod geht, die nichts besseres zu tun haben als meiner tochter irgendwelche blöden Ecken eines Hausaufgabenscheins abzuschneiden, nur weil sie irgendetwas nicht gemalt hat. Es ärgert mich, dass auf mich als Erwachsene mehr Rücksicht genommen wird als auf meine Kinder, die ihren Opa heiß und innig lieben. Sie müssen doch Raum haben um mit der Situation klar zu kommen. Mein kleiner (8) hat mir heute erzählt, dass er jeden Tag für den Opa betet und dass der liebe Gott ihn wieder gesund machen soll. Meine Tochter(10) setzt sich zu ihm hin und kümmert sich rührend um ihren Opa und versucht auch meiner mama möglichst viel abzunehmen (Christbaum abräumen, die terrasse kehren u.s.w.). Lb. Grüße Samira |
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