Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.07.2007, 17:10
2356 2356 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2007
Beiträge: 1
Standard Trauern

Was macht man gegen das Gefühl der Einsamkeit? Mein Vater ist gestorben. Nach sieben Jahren Kampf hat er, bevor er nicht mehr aufstehen konnte noch die letzten Kräfte mobil gemacht und sich erhängt. Er, der kaum noch aufstehen konnte. Für uns, natürlich. Auf dass er keine Last mehr sei. Und man versteht das, theoretisch. Versteht, dass er das Leben nicht mehr wollte das nur noch Schmerz war. Unentrinnbar. Versteht, dass er alles Recht dazu hatte, dass es das "Richtige" war für ihn und somit auch für mich, weil ich ihn ja geliebt habe und darum akzeptieren muss, was für ihn richtig ist. man versteht auch, dass es weh tun muss, dass man da ducrh muss, dass es irgendwann wieder aufhören wird, versteht, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist wie es im Moment scheint, dass es vorbei geht, dass es schlimmer sein könnte. Man versteht, dass es keinen Abschied geben konnte, weil man ihn sonst aufgehalten hätte (obwohl man ja das richtige für ihn im Nachhinein akzeptiert als das "Richtige"), man versteht dass man sich nicht gegen die eigenen Vorwürfe wehren kann, weil sie einfach aufpoppen, auch wenn man versteht, dass sie zu nichts nützen. Man versteht, dass man ihn nie wieder sehen wird, nie wieder in den Arm genommen wird von ihm, versteht dass man jetzt selber laufen muss, dass man sich selber um solche Dinge wie Halbwaisenrente kümmern muss, dass das Geld den Verlust dämmen soll und es nicht kann. Man versteht das. Man versteht die Endgültigkeit des nie-wieder-miteinander-redens und versteht überhaupt nichts. man kann das alles verstehen und es hilft nichts. man weiss, dass man sich auf das Leben konzentrieren muss- denn das Leben hat naturgemäß kein Verständnis für den Tod, wie es scheint- aber es gelingt nicht. man versteht, dass man die Jugend genießen soll, gefälligst, aber sie ist weg. Man versteht, dass man weinen sollte, aber kann es nicht. Man versteht dass man verstehen sollte, aber versteht nicht was. Man geht über den Tod hinweg, weil man versteht dass man ihn nicht verstehen kann, aber der Tod geht selbstverständlich nicht weg.
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:18 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55