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Alt 07.07.2007, 23:18
Die3As Die3As ist offline
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Registriert seit: 01.06.2007
Ort: Altrip Kreis Ludwigshafen
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Elke, Hallo Erle und alle hier,

wie soll ich anfangen....soll ich ehrlich sein oder es schönreden....am 06.07.07 ist Papa um 0.58 in den Armen von Mama und mir gestorben....es wird lang aber ich glaube ich sollte es Euch erzählen....Am Montag kam Papa aus dem Kankenhaus wieder nach Hause. Er war ja Freitag wieder in Krankenhaus gekommen, da die Nieren versagten. Da wurde er neu eingestellt bezüglich den Medikamenten. Am Montag also kam er auch nach Hause, er wollte es auch. Das mit den Brückenschwestern hat alles gut geklappt. Es war ausgemacht, dass ich am Freitag (also heute) Papa besuchen komme, da es ja am Wochenende nicht geklappt hatte, da Adrian 40 Fieber bekam und auch diese Woche nicht in die Krippe konnte. Ich blieb somit von der Arbeit zu Hause....irgendwie alles wieder eine komische Fügung. Nun ich spürte schon die ganze Zeit irgendwie ein Verlust, aber stärker als sonst. Also habe ich am Montag Mama gesagt ich bin zu Hause und ich denke Freitag sind wir wieder fitt und ich komme dann mit Adrian Papa besuchen. Mama hat mir dann das Telefon gegeben, Papa konnte nur sehr leise reden, meinte aber ich soll mir Zeit lassen es eilt nicht...komisch...aber so war Papa...er hat nie offen Gefühle gezeigt, er hat es in seine gesten und kleinen Frotzeleien gezeigt, was wir ihm bedeutet, einerseits wissen wir es, andererseits jetzt wünschte ich mir er hätte es einmal und dann das letzte Mal wirklich mal gesagt. Aber Mama meint er ist so und war so auch in der Phase des Sterbens....nun am Mittwoch bin ich Blut spenden gegangen. Mein Mann kam heim und hatte so einen Blick...mh...aber ich bezog es auf den Stress, heim kommen aus Frankfurt, auf Adrian aufpassen und ich bin natürlich auch gleich weg, wollte ja nicht die letzte sein und lang warten...um 20.30 war ich wieder zu Hause....dann meinte mein Mann...er habe morgen frei wir fahren nach Karlsruhe. Ich wußte warum, ahnte es...die Brückenschwester hat meine Mama gefragt, wann denn die Tochter nochmal zu Besuch kommen würde. Mama meinte daraufhin am Freitag. Sie sagte da könne es schon zu spät sein. Mama hat nicht mich angerufen sondern meinen Mann, dass er es mir sagt. Sie wußte ich verfalle in Panik und sie hatte Angst es könne was auf der Autobahn passieren und dann noch mit Kind. Jedoch ist Adrian am Donnerstag wieder in die Krippe, er war wieder top fit und irgendwie spürte ich ist es besser ihn nicht mitzunehmen..... er hat Papa vor 14 Tagen gesehen und da ging es noch so halbwegs....

Mein Mann und ich sind um 10 Uhr dann in Karlsruhe gewesen am Donnerstag. Am Mittwoch bekam er dann auch Morphin, die Brückenschwester merkte er hatte starke Schmerzen...mal wieder ganz Papa. Er hat nach der Frage hast Du Schmerzen immer nein gesagt, aber Mama meinte sie hat es ihm im Gesicht angesehen. Aber so war er, er nahm nur auf uns Rücksicht...in der Zeit in der er wußte bald zu sterben, hat er nie geweint, ist nie ausgerastet, hat nie über den Tod oder noch über das geredet, was er einfach noch machen wollte....vorallem mit Adrian...seinem "Rummenigge"...Als ich ihn da sah, so schwach und so dünn, eingefallen und nur am schlafen, legte ich mich zu ihm ins Bett, streichelte ihn an seinen Haaren...wie früher als Kind...da lagen wir auch am wochenende alle zusammen und ich graulte in seinen Haaren oder bürstet Papas Haare. Die waren sein ganzer stolz, er war eitel was seine Haare anging...manchmal brauchte er mehr Haarspray als ich...aber das war nunmal sei stolz. so lag ih bei ihm. Mama hatte mich noch gebeten, en paar Trinklernflaschen von Adrian mitzubringen,damit Papa wenigstens trinken konnte, denn seit Dienstag verweigerte er das Essen und Trinken tat er auch nicht mehr viel....er schlief auch nur und konnte seine Augen gar nicht mehr aufmachen, reagieren tat er noch aber alles nur noch leise und hin und wieder nur mit einem stöhnen. Nun ich genoss es, hatte aber auch ein ungutes Gefühl. Um 13 uhr fuhren wir wieder. Daheim fing ich dann an zu putzen ich war so unruhig. Um 16 Uhr holten wir adrian und unternahmen noch etwas. Um 18 Uhr rief ich zu Hause an. Alles "normal", Besuch war da von freunden aus dem Garten. Um 20 Uhr lag Adrian um bett und schlief gleich ein. Um 20.20 Uhr rief ich nochmal Mama an............................

Sie heulte, ich fragte was ist...sie sagte Papa fällt ins Leberkoma, fantasiert, stöhnt....Nachbarn waren da, auch Freunde seit über 30 Jahren, seit ich auf der welt bin...ich Schuhe an und wieder nach Karlsruhe...die Strassen waren leer, 72 Kilometer in 40 Minuten. Um 21 Uhr war ich bei Papa und legte mich zu ihm und weinte...er lag da und befand sich bereits zwischen beiden seiten.....welche das sind weiß ich nicht...denn ich weiß es nicht....und das mit Himmel und Gott und so weiter kann mir keiner beweisen...oder egal....ich weinte und sagte: Oh Papa ich bin da ich bin bei dir....drumherum waren ausser mir und Mama noch 3 Nachbarn da....er atmete schwer und stöhnte auch laut...irgendwie fühlte meine Mama und ich, dass es ihm zuviel wurde....er wollte auch früher wenn es ihm schlecht ging immer seine Ruhe...Auch wenn er Morphin bekam, glaube ich hatte er noch helle Augenblicke in dem er durch sein Stöhnen etwas mitteilen wollte. um 21.30 Uhr gingen die Nachbarn. Um 22 Uhr war sein Bruder mit Frau da,ich hatte ihn angerufen....Mein Onkel kam, er ist 10 Jahre älter und mußte sein "kloines Biebel" da liegen sehen, wir weinten, aber als er sprach stöhnte Papa...er wollte ihm noch was sagen...konnte es nicht...so nahm mein Onkel seine Hand und küßte ihn, er stöhnte....es war zeit dass auch sie wieder gingen....Um 22.45 waren wir allein..Zu mama sagte ich wir ziehen und aus und legen uns zu Papa und dann schlafen wir. Mama lag oben bei ihm am Kopf umfasste ihn und streichelte seine Brust, ich lag weiter unten neben seinem Bauch und konnte so seine Hand nehmen. 23 Uhr....genau wie die Brückenschwester uns gesagt hatte setzte diese Atmung ein, die meist vor dem Tod eintritt...wie wenn man Schleim auf den bronchien hätte....er war wohl ruhiger aber stöhnte noch hin und wieder...er kämpfte...er wollte nicht sterben...wir beide erzählten noch von dem Tag und von Adrian...dannum23.30 meinte ich zu papa, Papa sei doch nicht so sturr, wir werden uns jetzt mal alle hinlegen und etwas zur Ruhe kommen du weißt doch wie Du immer gesagt hast, wenn Du mal ein Bier zu viel hattest: I love yu, o i love yu...Mama plötzlich seinKopf in ihre Hände und sagte zu Papa, werner gell I love yu i love yu und küßte ihn so zärtlich und voller Liebe...die Liebe konnte ich spüren...meine eltern waren sich ganz nah, er merkte es, das ging eine Weile so, und mama legte dann ihre Hand wieder an die Brust und streichelte ihn, sagte dann die ganze zeit, werner so machst Du es richtig, jetzt schlafen wir ein, wir sind bei dir,es war mittlerweile 0.30....da hörte er auf zu stöhnen, wir hatten ihn vorher noch auf die Herzseite gedreht so wie es die Schwester gesagt hat, wenn diese Atmung eintritt, das schafft erleichterung...das war so gegen 24 Uhr...ja und wie gesagt um 0.30 hörte dann das stöhnen auf die Atmung wurde langsamer....in der ganzen zeit des Streichelns merkten wir auch schon,dass seine Hände und Füße kalt wurden, nur sein obere Bereich der Brust und das Gesicht war noch warm....da schon wußte ich, es wird heute passieren....Mama machte ihm dann mut, er stöhnte nicht mehr und dann plötzlich ich lag neben an seinem Bauch, hatte immer seine Hand sagte Mama: Alexandra Alexandra schau, Papa er macht die Augen auf......Ich kann es nie vergessen, die ganzen Tage konnte er sie nicht mehr aufmachen, aber nahdem meine Mama ihn so "geliebt" hat, machte er die augen auf, schaute nur sie mit seinen himmelblauen Augen an, die so wunderbar leuchteten, er sah sie an und dann ging er,er sah sie an., ich versuchte noch einen Blick zu erhaschen, ich sah die Liebe, aber auch die verzweiflung, das einerseits nicht gehen wollen aber andererseits das jetzt kann ich gehen....er atmete noch einmal ein und dann war er nicht mehr bei uns....ich sah seine Augen ich sehe sie jetzt ich sehe sehe sehe sehe sehe diiiiessen wunderbaren Augen die meine Mama angeschaut haben....ich weine und sehe diese Augen...die so tapfer waren und einfach nicht mehr konnten....es war schlimm, furchtbar und das traurigste was ich erlebt habe...aber ich habe die chance gehabt bei meinem BABA zu sein....ich konnte ihn nicht retten...ich frage mich nur immer wieder....hatte er Angst, tat das sterben weh, sah er uns noch, hat er es gemerkt, seinen letzten Atemzug....ich habe heute mich entschlosssen mir Hilfe zu holen..ich werde wohl erst Antworten bekommen wenn es bei mir soweit ist, aber ich drehe sonst durch....ich habe wohl zu Papa gesagt wir sehen uns alle wieder, aber wird er das...gibt es das...ich habe verdammt nochmal keine Ahnung wo mein Papa jetzt ist....in meinem Herzen...ja...aber wo ist seine Seele... ich habe keine Ahnung und das bringt mich um den verstand....wir haben dann noch sieben Stunden von ihm Abschied nehmen durfen. Ich habe ihn auch nochmal etwas gerüttelt aber es war wie es war...
ich liebe ihn so sehr...wir haben es uns nie gesagt.....nur in gesten und in diesem I love yu....ich bin auch etwas wie mein Vater....er zählte auf Taten und nie auf das gesprochene wort....er wird fehlen...seine Macken und seine schönen Seiten...er fehlt mir obwohl wir doch weil wir so gleich sind wie Katz und Maus waren, aber ich wußte ja warum....Papa wir lieben dich....Du fehlst uns...Du warst doch erst 58 Jahre...warum?
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