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AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.
................................Euch allen liebsten Dank für Eure Anteilnahme,- Estella,- über Deine Ansage auf dem AB hab ich micht tierisch gefreut,- leider kam ich erst um 22.00 aus der Klinik zurück,- und war zu durcheinander um überhaupt über irgentwas mit irgentwem zu sprechen.
Das Gespräch mit der Ärztin heute war hektisch,fand unter extremen Zeitdruck statt,- wir hatten 20 min. maximal................nichts mehr zu machen für meinen Dad,- das war die Kernaussage,- alle umliegenden Lymphknoten befallen,- operabel sei der Krebs nicht mehr,- nur noch weitere Streuung vermeiden,- durch ewige Chemo,- die sie morgen um 12.00 starten wollen. Platt.............geplettet,- ..........ruhig,- aufgewühlt,- als säße ich in einem Film,- für den ich keine Karte gelöst hatte,- der nicht meiner ist und doch sein wird. Schock................................geweint,- mich in die Arme meines Vaters geworfen,- ihn so feste gedrückt wie nie zuvor in meinem Leben,- ihn zittern gefühlt,- schnaufen gehört,- stöhnen vernommen..........leise Tränen und doch auch in diesem Moment Trost für mich..................seine Hände auf meinen...............alles zu spät???? Das kann doch nicht sein,- daß man da nicht mehr opererieren kann,- auf meine Frage hin,- ob es nur die Option Chemotherapie gäbe,- niemals operieren wird können,- ein klares,- : "Nein,- kann man leider nicht,- auch nicht nach nem Jahr Chemo." Auf meine Frage hin,- ob es denn seine Lebenserwartung erheblich verlängern könne.....................das wisse sie nicht, -hoffe aber ja............... Auf die Frage Nebenwirkungen und kann er die ....vor allem wie lange kann man die ...........denn so aushalten............................tja,- das könne man so nicht sagen. Letzte Frage,- nachdem Sie keinen Raum für Alternative Denkweisen gelassen hatte und ständig auf die Uhr schaute.....................ob ich meinen Dad nicht wenigstens übers Wochenende mit nach Hause nehmen könne,- damit er die ganze Sache mal "kurz" in Ruhe überdenken könne.............und sich überhaupt mal in Ruhe informieren könne,- was eine "lebenslange---bzw. lebenskurze Chemo" ihm bringen würde,- außer die absolute Lebensqualitätseinbuße,- eine empörte Ärztin die sagte: "Tja,- wollen Sie etwa verantworten daß der Tumor nun noch die restlichen Lymphknoten oder andere Gewebe mit Metastasen bestückt,- also sich ausstreut??"...............so nach dem Motto,- erstmal anfangen,- dann mal weitersehen...................................mein Vater nahm es hin,- war einverstanden ,- dachte wohl: "Besser noch einige beschwerliche Jahre,- als nur noch wenige halbwegs gute Monate...........". Ich selbst brauchte einige Stunden mit ihm zusammen und Gespräche mit Mitpatienten,- die von einer Dauerchemo abrieten,- bis ich das Gefühl hatte,- Packen,- Klamotten in die Tasche und weg hier,- besser ein kurzes selbstbestimmtes Leben nach seiner Fasson,- mit nem guten Hospizerfahrenen Schmerztherapeuten an der Seite,- als hier völlig fremdgesteuert und unpersönlichst hoch zehn ihn diesen Ärzten überlassen. Pap weinte auch immer wieder zwischendurch,- hab ich bei ihm nur beim Tod seiner Eltern erlebt,- er hat solche Angst es meiner Mutter zu sagen,- was wir als sie bei ihm anrief im Zimmer auch noch nicht taten. So nun ist die Chemosuppe für morgen 12.00 aus der Hausapotheke oder sonstwoher bestellt,- aber wir verneinen...............die kriegt er nicht ,- jedenfalls nicht ,- solange wir nicht besser beraten werden............die haben doch den Oberknall,- heute die Aussage sie werden sterben,- aber morgen müssen wir unbedingt mit der Chemo beginnen.............wahrscheinlich,- damit sie Ruhe im Stall haben,- und er kriegt was er eigentlich nicht mehr unbedingt braucht. Dieses Krankenhaus ist und bleibt ne Katastrophe,- Pflegenotstand hin-oder her......................so geht man nicht mit Vieh im Stall um,- jedenfalls ich nicht,- nicht mit einem Wort hat sie erwähnt,- daß es ihr leid tut ihm sowas sagen zu müssen. Punkt 17.00 Uhr hatte Madame Feierabend,- schaute eh auf die Uhr,- das Gespräch fing ja 30 Minuten später an,- als anberaumt........da muß man ihn einfach rausholen. Er sagte,- als er mich zum Parkplatz brachte,- wie komisch es doch sein,- plötzlich als Todgeweihter durch die Flure zu laufen,- irgentwie so vogelfrei. Ich bin leergeweint für heute und hab auch keine Worte mehr,- in 5 Stunden klingelt mein Wecker,- dann wieder dort hin,- den Oberarzt nochmal schnappen,- so er denn nicht grad im OP steht,- und dann ab durch die Mitte, muß dann schnellstens rechechieren,- ob da nicht doch noch irgentetwas geht..........................aber ehrlich gesagt,- glaub ich es selbst nicht. Euch allen eine gute Nacht und Estellas Papa,- sowie den anderen Eltern,- und Angehörigen: "Gute Besserung und weiterhin göttliche Kraft zum kämpfen." Verzweifelte Grüße Marion. |
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