Unverständnis und Fragen....

[Thessa76]

Guten Morgen, das wünsche ich Euch. Bei mir ist nichts mehr gut.
Es ist so surreal, ich kann es nicht glauben. Meine geliebte Mama. Ich dachte nicht, dass es so weh tun kann, dass es so schmerzt, dass die Angst nicht aufhört.
Mein Leben ist anders, ich fühle mich als wenn mir jemand mein Herz rausgerissen hätte.

Es ging so schnell, als ich am Sonntagabend gegen Mitternacht das KH verlassen habe, hatte ich ja tagsüber ein komisches Gefühl. Nachdem ich sie dann aber schlafend wohlig gesehen habe, bin ich gegangen. Und war 13 Stunden später wieder da. Bin den langen Flur langgegangen und wie immer war die Frage in meinem Kopf: wie geht es ihr heute? Meine Omi habe ich auch noch mitgenommen. Wir kommen zu ihrem Zimmer, die Tür auf. Sie lag im Bett, hat nur ganz schwer Luft bekommen. Das war aber nicht das Schlimmste, das Schlimmste war ihr Blick. Panisch. Angst.
Ich bin dann sofort zu den Schwestern, die mir gesagt haben, dass sie Morphium bekommen hat und dass es ab halb elf schlechter wurde mit der Atemnot. Darum das Mo. Ob die panischen Blicke daher kamen?

Dann wusste ich gar nicht, was ich zuerst tun sollte: mich um die fast kollabierende Oma kümmern, oder die Mama beruhigen.
Habe meine Schwestern angerufen und meinen Papa, damit der die Omi holt.

Ich kann nicht weiterschreiben, vor allem möchte ich mich auch nicht im Ton vergreifen…

Ich wollte Euch nur sagen, dass es das Schlimmste ist, was ich jemals erlebt habe. In den Minuten, in denen es nicht so präsent ist, weil wir jetzt einfach so viele Dinge erledigen müssen, geht es. Aber irgendwann, dann kommt der Schmerz und schlägt so unerbittlich zu, dass mir davon beinahe schlecht wird.

Jetzt sitze ich hier bei meiner Mama am Laptop, eben war noch mal der Bestatter da und es ist nicht auszuhalten.

Wie hält das jemand aus? Wie soll das Leben weitergehen? Meins ist vorbei.

Eure Thessa