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Alt 26.03.2009, 21:04
Benutzerbild von eva2104
eva2104 eva2104 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo ihr lieben,

nach sehr sehr langer Zeit melde ich mich zurück. Ich habe gesehen, dass mein letzter eintrag im oktober war. ich habe mir alles nochmal durch gelesen und danke euch allen für die lieben worte. doch jetzt wo ich lese, wie ich im oktober noch gedacht habe und wie es meinem vater da noch ging, war mir mit sicherheit nicht klar wie schlimm es noch werden wird.
ich war seid dem auch nicht mehr hier online gewesen. ich habe es nicht geschafft.

Der kampf gegen die furchtbare krankheit und das beenden hat bis zum 14 januar 2009 angedauert.

ich hätte niemals gedacht, dass mein vater so lange durchhalten würde, es war die schlimmste (aber auch noch schönste Zeit) die wir hatten.

jetzt wo er nicht mehr bei mir ist, ist alles so...so.. ich kann es nicht sagen... es ist furchtbar!!! ich hoffe das ihr mich hier versteht.. ich finde nämlich keine worte für dass, was ich fühle.

der kamp war so lange und das, was ich im oktober beschrieben habe, ist noch lange nicht so schlimm gewesen, wie dass, was wir noch durchmachen mussten. das war damals erst der beginn der krankheit für meinen vater.

er starb bei uns zuhause in den armen meiner mutter und meines zwillingsbruders.

ich konnte es nicht ertragen. ich wusste das er sterben wird. ich habe es gesehen und bin gegangen. wieso habe ich das getan???
sein zustand war schlimmer als je zuvor und ich konnte es nicht mehr ertragen neben ihn zu sitzen und darauf zu warten das es zu ende geht. ich abe meine sachen gepackt, bin zu meinem patner nachhause gefahren, habe das handy auf den tisch gelegt und gewartet das ich angerufen werde.

es hat nicht lange gedauert und um 21.15 uhr kam der anruf und mein zwillingbruder hat mich abgeholt.
als ich das wohnzimmer betreten habe, war es so leise...das rasslen und keuchen meines vaters war nicht mehr zu hören und er lag ganz ruhig und still im bett.ich habe ihm geküsst und gestreichelt... warum bin ich gegangen?? ich wusste es so genau!!!! ich hoffe das er mir dafür verzeiht... ich war zu schwach.
wenig später ist mein älterer bruder eingetroffen und wir haben die nacht bei unserem vater am bett verbracht.
es kam um 23 uhr eine ärztin vom palliativ-dienst, die den tot verststellte und sie hat und den wunsch erfüllt, dass er bei uns bleiben durfte und erst am nächsten tag um 11.30 uhr abgeholt wird.

das gefühl, wenn das bestatungsunternehmen kommt und einen geliebten menschen abholt, ist das schlimmste von allem. es sieht schrecklich aus, wie ein mensch so in diesen sack gepackt wird.!!

wir haben ihn 1 jahr gepfegt. im januar 08 ist er krank geworden, dann kam er ins krankenhaus. ab april musste er nie wieder ein krankenhaus von innen sehen. er war immer bei uns. unser gesammtes leben hatte sich nach ihm gerichtet. er war das wichtigste was wir hatten... und dann kommen die und nehmen ihn in so einem hässlichen sack mit!!!!! ich könnte schreien!!

ich habe mich bis jetzt noch nicht gefunden und lebe so vor mich hin.
jedesmal wenn ich mein elternhaus betrete, schaue ich auf die stelle im wohnzimmer, wo sein pflegebett war.. und jedesmal muss ich mit schmerzen feststellen, dass er nicht mehr da ist.


ich hoffe dieser schmerz lässt irgendwann nach... es ist eine kleine ohnmacht, doch hab ich das gefühl nicht wach zu werden..


viele liebe grüße eva
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