Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.04.2009, 15:53
Loeckchen1806 Loeckchen1806 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Büdingen
Beiträge: 51
Standard mein Stiefvati hat Kehlkopfkrebs .. Fragen über Fragen

Hallo Ihr Lieben!

Ich lese hier schon seit ungefähr 2 Wochen und denke, daß ich hier mit meinen Fragen gut aufgehoben bin.

Endlich kann ich jetzt mit der Situation besser umgehen, klarer darüber reden .. ohne zu weinen, obwohl die Unwissenheit mich und meine Familie ganz doll fertig macht.

Doch ich möchte erstmal erzählen, um was und um wen es geht:
Mein Stiefvati (er wird am 29.Mai 60J. jung) hat am Gründonnerstag die Diagnose Krebs gestellt bekommen, nachdem er gute 6 Wochen von einem HNO-Arzt falsch behandelt wurde.
Dieser Arzt behandelte ihn mit Antibiotika wegen einer "kleinen Halsentzündung". Doch die Schmerzen wurden immer schlimmer, so daß mein Stiefvati dann doch zu seinem Hausarzt ging.

Dieser nahm ihm Blut ab und gab ihm eine Überweisung zum CT.
Blutananlyse und CT ergaben nicht schönes *seufz
der Tumor im Hals war absolut deutlich sichtbar, Metastasen an den Lymphdrüsen rechts und links im Hals waren auch mehrfach vorhanden (manche hatten schon eine Größe von fast 4 cm). Selbst von außen konnte man die Schwellungen (Hühnerei groß) sehen. Lunge und Herz sind (noch) metastasenfrei.

Es wurde sofort ein Termin mit einer HNO-Klinik in Jena gemacht (meine Eltern wohnen in Sachsen-Anhalt, ich mit meinem Mann in Hessen).
Der Chefarzt dort sagte "wenn ich Ihnen in den Hals schaue, lacht mich der Tumor schon an... und er sieht bösartig aus" *schock
Kein Arzt versteht, warum der HNO-Arzt erster Stunde dies nicht erkannt hat.

Es wurde dann ein Termin ausgemacht, bei welchem unter Vollnarkose eine Gewebeprobe vom Tumor entnommen werden sollte. Das ist dann letzte Woche am Donnerstag (16.4.) geschehen.
Gleichzeitig wurde geschaut, wie weit sich schon alles ausgebreitet hat, ob man operieren könne usw.

2 Tage später am Samstag,als alle Befunde da waren, hieß es dann:
der Tumorherd sitzt am/im Kehlkopf und Speiseröhrenanfang (Essen ist äußert schwierig/schmerzhaft.. zur Zeit geht nur bedingt Babynahrung)
1 Stimmband ist schon "zerfetzt" und gelähmt, deshalb auch seine heisere Stimme
Lymphdrüsenmetastasen siehe oben
usw.

es hieß dann: "Sie bekommen die kombinierte Strahlen- & Chemotherapie! Wenn diese nicht anschlägt, müssen wir den Kehlkopf entfernen" *nochmal Schock
dann wurde ein weiterer Termin ausgemacht, an dem alles Weitere besprochen werden sollte.
Dieser Termin war heute, ich habe gerade vorhin mit meiner Mutti telefoniert und zum ersten Mal habe ich gemerkt, daß es ihr gar nicht gut geht.. ganz zu schweigen von meinem Stiefvati. Er hat jetzt irgendwelche Tropfen bekommen für (gegen) seine Schmerzen.. ich hoffe, daß sie helfen.

Heute wurden sie fast vertröstet.. sie sind 1 Std. bis in die Klinik gefahren, um dann nach 10 Min. wieder gehen zu können.. das Gespräch aller Ärzte zum Krankheitsbild meines Stiefvatis wurde bereits am Mittwoch geführt und da hieß es: "Entweder Strahlen/Chemo-Therapie oder Kehlkopfentfernung! Kommen Sie am 7.Mai wieder her, dann besprechen wir die Termine!"

Was soll das denn? Ich bin so wütend und verzweifelt..
Warum reden die einmal so und dann wieder so?
Warum dauert das alles so lange, bis gehandelt wird? Ist es nicht schon brenzlig genug?
Ich verstehe das alles nicht, meine Familie auch nicht..
Mein Stiefvati sagt "bis 7.Mai und dann gehts immer noch nicht los... bis dahin bin ich tot"
Ich könnte schreien, wenn ich das höre. Es muß ihm wirklich sehr schlecht gehen. Er hat sich für die Therapie entschieden.. wer gibt schon gern seinen Kehlkopf her?!

Im Moment weiß ich überhaupt nicht, wo mir der Kopf steht. Meine Gedanken fahren Karusell.. man möchte helfen/unterstützen und es sind einem die Hände gebunden. dann bin ich über 300 km entfernt, hab die Verbindung nur über Telefon *heul
kann für niemanden da sein, oder was abnehmen..

Sagt mir bitte, ist es normal, daß die Ärzte sich da so viel Zeit nehmen?
Muss man da nicht schneller handeln?

Bei Krebs heißt es doch immer "Jeder Tag zählt" *seufz
Mein Stiefvati hat erst seine Zwillingsschwester zu Grabe tragen müssen.. sie ist an Lungenkrebs gestorben.
Und Stunden vor ihrem Tod sagte er noch zu ihr " Es ist so ungerecht.. wir sind zusammen auf die Welt gekommen, nun mußt Du alleine gehen"
.. dabei wütete auch in seinem Körper schon der Krebs. *heul

Ich hab so Angst, daß er das nicht überlebt.

Ich danke Euch fürs Lesen!
Vielleicht könnt Ihr mir einige Fragen beantworten?!

Ganz liebe Grüße
Sandra
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:20 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55