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Alt 12.07.2009, 09:11
Benutzerbild von Tommy49
Tommy49 Tommy49 ist offline
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Registriert seit: 12.07.2009
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Standard Meine Geschichte

Meine Geschichte

Hallo!
Nachdem ich Monate mitgelesen habe und so manches Erschütterndes mitbekam, will ich nun meine Geschichte erzählen. Dies erfolgt nicht rein tabellarisch, mehr in Form einer Geschichte. Zum Glück bin in psychisch in einer sehr guten und stabilen Verfassung und gehe somit offen und ein wenig locker (verbal) mit meinem Schicksal um. Auch lies ich mir zu keinem Moment, wenn es auch oft schwer war, den Optimismus und das positive Denken nehmen.

Juli 2008
In den letzten Urlaubstagen machte sich ein Unwohlsein in mir breit. Da wir in einem Entwicklungsland unseren Urlaub verbrachten, dachte ich zunächst an ein Magen Problem durch Essen oder Eis und ähnliches. Zu Hause angekommen, besserte sich an dem Zustand nichts. Da mein Doc ebenfalls Urlaub machte, suchte ich eine Vertretung auf. Allgemeine Untersuchung, Blutentnahme war das Erste. Das Blutbild war total daneben. z.B die Blutsenkung, CRP (Entzündungswert bei 181, Norm = max.6), Leberwerte erhöht usw.
Über die Unfähigkeit dieser Ärztin möchte ich mich nicht weiter auslassen.
Als mein Doc zurück war und die Blutwerte sah, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen! Sofort machte er Leber/Nierensono. Und da war etwas zwischen Leber und Niere wo da nicht hingehört...........

Oberbauch CT am 19.8.08 und das Ergebnis war ein 8 cm Nierenzellkarzinom auf der rechten Niere. Lymphknoten nicht befallen. Ich dacht mir hätte ein Gaul in das Gesicht getreten! Der Professor erzählte mir von guten Behandlungsmethoden und ebensolchen Heilungschancen. Sofort schaltete ich um auf positiv.

26.8.08 OP in der Urol. Klinik Mannheim (Prof. Michel). Das Karzinom hatte die Niere schon so weit geschädigt, sie war nicht mehr zu retten. So wachte ich mit nur noch einer Niere auf. Da ich ein Kämpfertyp bin und ich gute Fortschritte machte, und konnte am 1.9. die Klinik verlassen.
Es ging mir zunächst immer besser. Das blöde Husten war wohl eine Folge des Intupieren........
Mein Doc sah das anders und ein erneutes Blutbild war zwar besser aber nicht wie gewünscht. Nach Rücksprache mit der Klinik, erneute Untersuchung mit Thorax CT. Ja, da haben wir zwei Befunde..............

Toll, und nun? Termin in der Thorax Klinik Heidelberg-Rohrbach
Nach der Auswertung dort wurde mir eine Strategie vorgeschlagen:
Nexavar

Ich wurde über das Medikament und den möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt.

Am 10.10. erste Einnahme.
Nur ein Tag später(!) Stimme belegt.
Nach ca. 14 Tagen beginnender Hautausschlag, Rötungen an den Händen und Fußsohlen.
Der Ausschlag breitete sich flächig zu einen Ganzkörperausschlag aus. Nur Gesicht und Hals waren ausgenommen. Behandelt wurde er mit Beta KSK Salbe und reinem Melkfett. Allergie-Tabletten (Lorano) gegen das Jucken. Nach ca. 6 Wochen war ich von dem Ausschlag fast komplett befreit.
In der Zwischenzeit hatte ich auf jeder Fußsohle 3 ca. 4-5 cm große Entzündungsherde mit Vereiterungen. Auch rund um die Fersen starke Entzündungen. Ebenso an den Handinnenflächen (besonders die Finger) und an den Knöcheln. Flaschen öffnen unmöglich, ein Brot streichen nur unter Schmerzen. Laufen/Gehen nur unter größten Schmerzen. Der Gang zur Toilette – furchtbar.
So verbrachte ich über 5 Wochen im Rollstuhl (außerhalb der Wohnung), weil laufen quasi unmöglich war. Meine Frau (die Beste der Welt!) schob mich überall hin, ob zum Gassi gehen mit unserem Hund oder zum Einkaufen.

Im Januar 09 konnte ich wieder einigermaßen laufen, nur mit Schmerzen im linken Oberschenkel. Von der Hüfte abwärts. Da es keine Nervenentzündung war, eine weitere Untersuchung (CT). Dabei wurde eine Veränderung festgestellt. Ein Knochen- Szintigramm brachte Licht ins Dunkle: eine Metastase (4,8cm) auf der Beckenschaufel. 12 Bestrahlungen folgten und nach Nr. 7 konnte ich ohne Schmerzmittel laufen. Die üblichen Nebenwirkungen bekam ich auch mit, Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit. Nach Wochen eine Hautreaktion. Diese behandelte ich mit einer med. Körperlotion.

Seit Februar 09 mache ich eine Mistelkur. 3 mal wöchentlich eine Bauchspritze.
Auch nehme ich seit November Hepa Loges, ein Mariendistel Präparat zum Leberschutz/Entgiftung der Leber.
Seit Anfang Mai plagen mich täglich, heftige Durchfälle, besonders nach warmen Mahlzeiten. Alle Versuche diese unter Kontrolle zu bekommen sind bis jetzt gescheitert. Nun probiere ich es mit Uzara, ob es wirkt werden die nächsten Tage zeigen.

Zum Nexavar, die Therapie funktioniert bis heute. Die beiden Metastasen auf der Lunge waren zu Beginn 1,9 und 5,3 cm groß. Die Kleine ist noch 4mm, die Große auf 2 cm geschrumpft. Das sind zwei weitere Gründe optimistisch in die Zukunft zu schauen!
Ich fand auch große Unterstützung durch meine Familie, die Eltern und meine Frau. Bis heute sind alle optimistisch und lassen keinen Pessimismus zu.
__________________
Gruß Tommy
Wer nicht kämpft kann nur verlieren!

Geändert von Tommy49 (12.07.2009 um 09:14 Uhr)
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