#1
|
|||
|
|||
Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Hallo. Ich lese hier schon seit Wochen immer wieder mit, denn wenn ich über google etwas suche stoße ich immer auf dieses forum.
Ich bin 33 Jahre alt, Mama von 4 Kindern. Es geht um meinen Papa, er ist im Mai 53 Jahre alt geworden. Im Juni 2011 hat er die Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs bekommen. Er ist alleinstehend. Er hat bis vor zwei Wochen noch tapfer gekämpft, hat unzählige chemos, Bestrahlungen u.s.w.in den letzten 14 Monaten gemacht. Bis gestern war er 3 Wochen lang im KH da die Blutwerte so schlecht waren, er mehrere Blutkonserven gebraucht hat, der Blutdruck total im Keller ist und sein Allgemeinzustand sehr schlecht ist. Seit Tagen hatte er den einzigen Wunsch nach Hause zu gehen. Nach einem Gespräch mit meinem Onkel, meinem Mann und den Ärzten haben wir gestern meinem Papa nach Hause gebracht. Er wollte aber unbedingt zu sich nach Hause, weder zu meinem Onkel noch zu uns. Wir rufen meinem Papa, so wie auch schon die letzten Wochen alle drei Stunden an, außer in der Nacht. Einmal am Tag fährt jemand von uns zu ihm. Gestern haben wir alles für ihn besorgt, einkaufen, Medikamente u.s.w. Heute war mein Mann bei ihm. Er hat gesehen das mein Papa schon gestern am Abend und heute seine Medikamente nicht genommen hat. Er hat ihn kurz darauf angesprochen. Mein Papa meinte mein Mann soll es mir bitte nicht sagen, aber mein Mann muss mir alles sagen, denn das hat er mir versprochen (lange vorgeschichte) Jetzt zu meiner Frage: Was ist wenn er die Medikamente (Morphium u.s.w.) nicht nimmt? Müssen wir ihn dazu zwingen? Sorry, ist etwas länger geworden, ich stehe total neben mir. Danke LG Andrea |
#2
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Liebe Andrea,
ich kann Deinen Vater verstehen, das er keine Meinung auf die ganzen Medis hat. Ich habe im Mai nach meiner Lungen OP so viele Pillen bekommen, das ich eine Magenschleimhautentzündung hatte und mir schon schlecht war, wenn ich Essen nur gerochen habe. Fahr Du doch zu Deinem Dad und frag ihn warum er die Medikamente nicht nimmt. LG Susanne |
#3
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Hallo liebe Susanne.
Danke für deine Antwort. Ich fahre morgen wieder zu meinem Papa. Er wohnt fast eine Stunde von uns entfernt, und ich wäre morgen sowieso zu ihm gefahren. Ich wollte nur wissen falls der Grund das er keine Medikamente mehr nehmen möchte einfach der ist in Ruhe zu Hause zu sterben, was da auf uns, ihn zukommt. Entzugserscheinungen, starke Schmerzen die er nicht kontrollieren kann, ersticken, wie sieht das "rechtlich" aus, müssen wir ihm die Medikamente geben. Sorry, mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Es ist mir bewusst das es zu Ende geht, und möchte seine Wünsche respektieren. Andrea |
#4
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Keine Ahnung wie das mit dem rechtlichen ist. Man kann ihm die Medis ja schlecht in den Mund stopfen-.......
LG Susanne |
#5
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Da hast du schon recht. Ich bin einfach so hin und her gerissen.
|
#6
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
hallo Andrea,
mein Papa ist morgen vor 2 Wochen verstorben. Als wir seine Sachen im Krankenhaus zusammen gesucht haben, da haben wir auch etliche Tabletten in der Schublade gefunden. Er wollte am Schluss wahrscheinlich einfach nur noch seine Ruhe haben. Ich wünsche euch viel Kraft Grüße Jutta |
#7
|
||||
|
||||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Liebe Andrea,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Papa so schlecht geht. Natürlich könnt ihr ihn nicht zwingen, die Medikamente zu nehmen, doch ich würde auch mal an deiner Stelle versuchen, offen mit ihm über dieses Thema zu sprechen. Du schreibst, dass er wohl bereits Morphium nimmt. Daher gehe ich davon aus, dass er bereits starke Schmerzen hat. Wenn er diese Medikamente nicht oder nicht regelmäßig nimmt, werden sich seine Schmerzen sicherlich verschlimmern. Hat dein Vater eine Patientenverfügung oder habt ihr bereits darüber gesprochen, ob dein Vater lebensverlängernde Maßnahmen wünscht oder ablehnt. Ich schätze mal, er wird diese nicht wollen. Daher sollte er eine solche Verfügung aufsetzen. Wenn sich sein Zustand weiterhin verschlechtert und er womöglich nicht mehr ansprechbar sein sollte, wäre es für ihn (und auch für euch) schön zu wissen, dass ihr in seinem Sinne entscheiden könnt. Weiterhin würde ich mit deinem Papa raten, das Palliativnetzwerk einzuschalten bzw. die SAPV (Spezielle Ambulante Palliativversorgung) in Anspruch zu nehmen. Ich finde es wichtig, dass deinem Papa wenigstens die Schmerzen genommen werden können, wenn der Krebs nicht heilbar ist . Vielleicht kann der diese Hilfe ja annehmen? Die SAPV wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und hat nichts mit der allgemeinen Pflege zu tun. Da du schreibst, dass dein Papa allein lebt, solltet ihr wohl auch darüber nachdenken, eine Pflegestufe zu beantragen. Auch wenn dein Papa derzeit vielleicht noch das Nötigste selbst bewältigen kann, so musst du daran denken, dass sein Zustand sich nicht unbedingt bessern wird und er eines Tages sehr auf Hilfe angewiesen sein wird, weil er seine Kraft schwindet. Das sind sehr schwere Themen und es wird dir sicherlich sehr schwer fallen, weil ihr dann womöglich auch über das Sterben sprechen müsst... Es ist hart, aber es wird deinem Papa helfen. Hoffe ich zumindest! Und ich hoffe, es hilft dir auch!!! Wenn du spezielle Fragen hast, dann kannst du jederzeit gern fragen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft weiterhin Liebe Grüße Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#8
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
@jutta tut mir leid Wegen deinem Papa.
@Mirelena danke für deine ausführliche Antwort. Erstmal die gute Nachricht, mein Papa hat seine Medikamente dann doch noch genommen, denn die Schmerzen waren dann doch zu stark. Am Montag kommt jetzt mal einer von der mobilen Hospiz zu meinem Papa, bei dem Termin werde ich auch dabei sein. Das kh hat vor zwei Wochen mit meinem Papa einen Antrag auf Pflegegeld für ihn gemacht. Und bei der Entlassung im kh meinte die Ärztin beim Gespräch mit uns wir sollen ihn jetzt mal ein paar Tage zu Hause in Ruhe lassen und ihn dann die palliativabteilung im Krankenhaus schmackhaft machen sollte es ihm schlechter gehen. Diese Station in dem kh wurde erst vor ein paar Wochen eröffnet und ist ganz neu. Ich bin im Moment so hin und her gerissen, meine Gedanken drehen sich im Kreis. Das schlimme für mich ist auch das wir (mein Mann, mein Onkel und ich) uns nicht mal sicher sind ob meinem Papa überhaupt bewusst ist das er nur mehr so kurz zu leben hat. Er hat heute meinen Mann gesagt das er ja gar keinen Termin nächsten Termin bei seinem Onkologen hat, und somit garnicht weiß wann er die nächste chemo hat. uns haben die Ärzte aber gesagt er bekommt keinen Bestrahlung mehr und auch keine chemo. Morgen zu Mittag fahre ich wieder zu meinem Papa. Ich halte euch wieder am laufenden, denn es tut mir gut hier zu schreiben. Danke an euch alle, Lg Andrea |
#9
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Hallo!
Ich war heute ein paar Stunden bei meinem Papa. Er hat sich sehr gefreut. Ich habe alles erledigt, mir mit ihm die post durchgesehen, war auf der Bank, Erledigungen machen, hab zu Hause klar Schiff gemacht, ihm die Wunde vom wundliegen versorgt u.s.w. Den Rest der zeit haben wir einfach gequatscht. Er plagt sich aber sehr beim Reden da immer wieder die Stimmbänder nicht so mitspielen. Und dann kamen Aussagen, die ich nicht so ganz einordnen kann. "Zum Glück bekomme ich noch kein Morphium, denn das wär dann die Endstation" "Ich hoffe mir geht es nächsten Sommer besser, denn mein Motorrad ist jetzt die ganze Sasion gestanden" Jetzt meine Frage an euch: Ist das vom Morphium und den Antidepressiva die er bekommt, oder Selbstschutz? Was denkt ihr? LG Andrea |
#10
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Hallo Andrea,
es hört sich an als würde Dein Papa die Realität verdrängen und das ist vielleicht ganz gut für ihn. Liebe Grüße Susanne |
#11
|
|||
|
|||
AW: Lungenkrebs Endstadion möchte keine Med.nehmen
Ich denke auch. Es ist mir natürlich so viel lieber, obwohl es weh tut, als wenn es depressiv wäre.
Aber zum Glück nimmt er zumindest seine Medikamente, und hat auch obwohl er zuerst ganrnichts essen zumindest seine austronautennahrung getrunken. Ich habe meinen Papa so lieb es tut so unheimlich weh. Andrea |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|