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  #1  
Alt 20.05.2014, 22:32
Gina55 Gina55 ist offline
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Registriert seit: 09.06.2013
Beiträge: 9
Frage AW: Brustkrebs 2007 und jetzt Magenkrebs

Hallo, nachdem ich mich hier schon lange nicht mehr gemeldet habe muß ich doch jetzt mal wieder etwas fragen.
Wie schon geschrieben bekam meine Mama nach Brustkrebs Metastasen in Magen und Darm und dadurch Magen- u. Darmkrebs. Ebenso hat sie Knochenmetastasen. Gegen die Knochenmetas. bekam sie einen Knochentropf und gegen den Magen- u. Darmkrebs bekam sie Chemo. Allerdings waren nach der Chemo ihre Werte der weißen Blutkörperchen immer sehr weit unten und die Knochen angergriffen. Deshalb wurde die Chemo abgesetzt und sie bekam aller 4 Wochen Faslodex (Spritzen).
Jetzt allerdings hat sie Wasser in den Beinen und im Bauch bekommen. Deshalb ist sie seit dem 05.05.im KH. Am 08.05. wurde sie dort dann von der Gyn. auf die Palliativstation verlegt. Das Wasser in den Beinen ist durch Lymphdrainage weggegangen und das im Bauch wird über eine Kanüle im Bauch durch einen Schlauch abgeleitet. Eine Untersuchung des abgeleiteten Wassers ergab das es vom Tumor kommt. Sie kann nichts mehr essen nur noch trinken. Ernährt wird sie künstlich. Aber trotzallem wird sie immer schwächer und liegt nur den ganzen Tag und schläft sehr viel. Allerdings kann sie jetzt langsam nach fast zwei Wochen nicht mehr liegen. Jetzt hat sie auch noch so eine Art Husten ähnlich dem einer Bronchitis bekommen.
Nun meine Frage kann es sein das die Schwäche vom Ablassen der Aszites kommt? Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Aszites zu bekämpfen?
Es kann uns auch keiner sagen wie lange meine Mama noch lebt, die Ärzte sagen nur das es schnell gehen kann oder aber sich auch noch hinziehen kann.
Wir sind total verzweifelt und wissen nicht mehr weiter. Sie soll sich nur nicht quälen und wenn sie wirklich von uns gehen muß in Ruhe einschlafen,
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  #2  
Alt 20.05.2014, 23:35
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Brustkrebs 2007 und jetzt Magenkrebs

Zitat:
Zitat von Gina55 Beitrag anzeigen
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Aber trotzallem wird sie immer schwächer und liegt nur den ganzen Tag und schläft sehr viel. Allerdings kann sie jetzt langsam nach fast zwei Wochen nicht mehr liegen. Jetzt hat sie auch noch so eine Art Husten ähnlich dem einer Bronchitis bekommen.
Nun meine Frage kann es sein das die Schwäche vom Ablassen der Aszites kommt? Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Aszites zu bekämpfen?
Es kann uns auch keiner sagen wie lange meine Mama noch lebt, die Ärzte sagen nur das es schnell gehen kann oder aber sich auch noch hinziehen kann.
Wir sind total verzweifelt und wissen nicht mehr weiter. Sie soll sich nur nicht quälen und wenn sie wirklich von uns gehen muß in Ruhe einschlafen,

Liebe Gina55,

was soll man dir bloß schreiben? Es ist so grausam und kräftezehrend... und niemand, der das noch nicht miterlebt hat, kann nachvollziehen, was tagtäglich und Nacht für Nacht in einem vorgeht.

Doch, ich kann. Habe das wochenlange Sterben bei meiner Mama erlebt.

Husten wie bei einer Bronchitis? Das hört sich für mich wie nach einer beginnenden Lungenentzündung an. Bei Menschen, die lange liegen, kann das vorkommen.
Können auch Lungen-Metas sein, allerdings ist dann der Husten eher trocken.

Die zunehmende Schwäche kann viele Ursachen haben; künstliche Ernährung ist gut, aber der Stoffwechsel ist nicht der gleiche wie bei normalen Verdauungsvorgängen. Dadurch kann eine körperliche Schwäche ausgelöst werden. Vom Ablassen des Wassers kommt die Schwäche meines Erachtens nicht.

Aszites, also Bauchwasser, hatte meine Mama, weil ihre Nieren langsam versagten. Jedenfalls war das die Aussage des Stations-Arztes.
Meines Wissens kann es aber auch durch Metas ausgelöst werden; wenn die Metas sich im Bauchraum ausbreiten.

Bei meiner Mutter hat man zusätzlich Wassertabletten verabreicht, aber sie konnte da auch noch schlucken.

Letztendlich ist sie dann in ein Leberkoma (Leber-Metas) gefallen und nicht mehr zu sich gekommen.

Ich weiß, wie schwierig so eine schreckliche Situation ist. Um irgendwie jeden Besuchs-Tag im Krankenhaus zu überstehen, habe ich begonnen, jeden Abend in eine Art Tagebuch zu schreiben. Wie oft ich bis mitten in der Nacht am PC gesessen und meine Gedanken und Gefühle niedergeschrieben habe, während die Tränen in Sturzbächen über das Gesicht rannen, weiß ich schon fast nicht mehr.

Und doch... das hat mir tatsächlich geholfen und ich kann es wirklich nur empfehlen!

Ärzte halten sich meistens bedeckt, was die noch verbleibende Lebenszeit angeht. Ganz genau kann das aber wirklich niemand vorhersagen.

Bei deiner Mama scheint das Ende aber tatsächlich nicht mehr weit weg zu sein.
Bei meiner Mama wurden nach dem Bauchwasser auch die Arme und Hände durch Wassereinlagerungen dick und unförmig. Die Nierenwerte wurden immer schlechter und schlechter.
Sie starb ganz friedlich(!!!) zwei Wochen später.

Ich denke, deine Mama bekommt im Moment nicht mehr viel mit, oder?
Meine Mama hat die letzte Zeit fast nur noch geschlafen und wenn sie mal wach war, war sie entweder für einige Minuten ganz klar oder (wie die meiste Zeit) sehr verwirrt.

Es ist diese absolute Hilflosigkeit, die einen schier verrückt macht, gelle?
Man steht am Bett; sieht die Mama da liegen und... kann einfach nichts tun.

Sei einfach da. Beruhige sie, wenn sie wach wird. Ist sie klar, erzähle ihr schöne Dinge von deinem Alltag. Ist sie verwirrt, stelle keine Fragen.
Ruhig und gefasst solltest du bleiben. Geweint wird zu Hause.

Mehr kannst du leider nicht tun!

Ich wünsche dir und deiner Mama noch eine ganz besonders intensive Zeit. Glaub mir, die bleibt dir für immer in Erinnerung!

Alles Liebe und ganz ganz viel Kraft!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von Norma (20.05.2014 um 23:58 Uhr) Grund: RS
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  #3  
Alt 21.05.2014, 17:41
Gina55 Gina55 ist offline
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Registriert seit: 09.06.2013
Beiträge: 9
Unglücklich AW: Brustkrebs 2007 und jetzt Magenkrebs

Hallo, Norma dir vielen Dank. Es tut gut zu wissen das es anderen auch so ging.
Leider war alles umsonst, heute morgen 04.50 Uhr ist meine Mama für immer eingeschlafen. Laut Aussage der Schwester ganz ruhig und friedlich und die Schwester wäre auch die ganze Zeit bei ihr gewesen. Ich hoffe das das auch stimmt und sie uns das nicht nur erzählt haben um uns zu beruhigen. Ich habe sie nochmal gesehen sie sah ganz friedlich aus fast sah es aus als ob sie lächelte. Wenigstens hat sie jetzt keine Schmerzen mehr. Die Ärztin von der Gyn. hat gesagt das es bewundernswert ist wie sie gekämpft hat und wie sie klaglos alles ausgehalten hat. Ich frage mich nur immer wieder warum, warum geschehen keine Wunder. Ein Wunder das sie wieder gesund gemacht hätte wenigstens halbwegs und das sie noch eine Weile bei uns gewesen wäre. 58 ist doch kein Alter zum sterben.
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  #4  
Alt 22.05.2014, 08:27
nichtalleine nichtalleine ist offline
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Registriert seit: 05.04.2014
Beiträge: 115
Standard AW: Brustkrebs 2007 und jetzt Magenkrebs

Guten morgen.

Ich habe deine Geschichte gerade erst gelesen. Mir fehlen wirklich die Worte...! Es tut mir sehr leid das deine Mama nun gehen musste!

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Traurige Grüße, Sabrina
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  #5  
Alt 22.05.2014, 19:12
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Brustkrebs 2007 und jetzt Magenkrebs

Zitat:
Zitat von Gina55 Beitrag anzeigen
Hallo, Norma dir vielen Dank. Es tut gut zu wissen das es anderen auch so ging.
Leider war alles umsonst, heute morgen 04.50 Uhr ist meine Mama für immer eingeschlafen.
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Ich frage mich nur immer wieder warum, warum geschehen keine Wunder. Ein Wunder das sie wieder gesund gemacht hätte wenigstens halbwegs und das sie noch eine Weile bei uns gewesen wäre. 58 ist doch kein Alter zum sterben.

Liebe Gina55,

es tut mir aufrichtig leid, dass du deine Mama nun doch recht schnell gehen lassen musstest!

Nun ja, was Wunder angeht, so wirst du keine Antwort auf deine Frage erhalten. Leider!

Nein, 58 ist wirklich kein Alter zum Sterben! Es gibt auch keinen Trost für dich! Die Trauerarbeit wird dich noch lange beschäftigen und die Gedanken: Warum? verblassen auch nur sehr sehr langsam.

Aber wenn dich der Kummer übermannt: Denke immer daran, was deine Mama zu dir sagen würde, wenn sie noch bei dir wäre.

Mir hat das in der Trauerphase sehr geholfen, denn niemals hätte meine Mama gewollt, dass ich traurig bin.

Ich wünsch dir alles nur erdenklich Liebe und Gute!

Stille Grüße
Norma
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