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  #1  
Alt 10.04.2017, 22:11
tatus tatus ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Guten Abend, bei meinem Mann ist alles unverändert, er war die letzte Zeit sogar zeitweise aggressiv, wollte nicht mehr essen, so daß er jetzt Beruhigungsmittel bekommt. Leider mußte ich ja die Betreuung beantragen, denn sonst kann ich ja nicht handeln, selbst die Steuererklärung kann ich ja nicht nur mit meiner Unterschrift machen. Ich hab mir noch mal alles ausgerechnet, muß wohl doch das Haus verkaufen, ja und über das Geld verfügt dann das Betreuungsgericht. Ich weiß nicht, was mir bleibt, wir haben doch alles gemeinsam aufgebaut und jetzt kann ich nicht drüber verfügen nach 44 jahren Ehe. Ich muß mir sogar ein eingenes Konto einrichten, da alles getrennt wird, wir haben immer alles gemeinsam gemacht und jetzt werde Fremde in unserem Leben rumwuseln, ich bin ganz schön fertig. Er selbst versteht das alles nicht, lebt die letzte Zeit viel in der Vergangenheit-
Hatte heute ein Gespräch mit einer Dame von der Betreuungsstelle, das hat mich ganz schön geschockt. Kann euch nur raten, regelt alles so lange es noch geht, denn so ist es keine schöne Situation.
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  #2  
Alt 19.04.2017, 16:38
tatus tatus ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Ich melde mich auch mal wieder, mein Mann ist heute morgen ins Krankenhaus gekommen, weil er immer wieder alleine aufsteht und dann stürzt, diesmal so schlimm auf den Kopf, daß er eine kleine Platzwunde hat. Er muß jetzt bis morgen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben und sie machen noch ein CT vom Kopf , nicht das da Blutungen auftreten.Er begreift das immer noch nicht, daß er nicht alleine aufstehen soll, als er mich sah, wollte er wieder sofort hoch und mit. Es war so schwierig, ihn zu beruhigen, daß er sich wieder hinlegt und bis morgen da bleibt. Mich kostet das alles so viel Kraft, warum kann er nicht einfach gut mitarbeiten, wir wollen doch alle nur sein bestes.
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  #3  
Alt 20.04.2017, 21:11
Clea Clea ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Ach Karen,
die Antwort weißt du wohl selbst am besten, er macht dir nicht absichtlich das Leben schwer, er weiß es einfach nicht mehr besser.
Mein Großonkel ist letzte Woche verstorben, er war schwer dement zum Schluß.
Er konnte kaum noch sprechen, nur noch ganz vereinzelt, und er sagte allen dasselbe. Nur singen ging noch, und das sehr textsicher. Vielleicht gibt es bei deinem Mann irgendein Ritual, vielleicht sogar aus der Kindheit, das ihr wieder aufleben lassen könnt, das ihm Sicherheit gibt. Hol ihn da ab, wo er gerade steht. Wenn er meint, er sei im Heim Zuhause zb, dann sag nicht,dass du nach Hause fährst,wenndu gehst, sondern sag, du hast noch einen Termin oder sowas, was du früher vielleichtmal gesagt hast, wenn du aus dem Haus gegangen bist. Das macht es ihm leichter.
Natürlich ist die Situation im Krankenhaus gerade eine andere, und er muss einfach dort bleiben, aber vielleicht hilft es dir für die spätere Zeit.
Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket.
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  #4  
Alt 10.05.2017, 15:46
Clea Clea ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Liebe Karen,

wie geht es dir?
Ich denke oft an dich und hoffe, dass du schreibst.
Lange mochte ich gar nicht fragen, immer die Angst vor einer niederschmetternden Antwort.
Aber dir hilft es vielleicht...
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  #5  
Alt 12.05.2017, 22:02
tatus tatus ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Hallo Clea, leider hast du recht mit deinen Befürchtungen, mein Mann ist am Montag verstorben, er war wegen eines Kreislaufzusammenbruchs schon eine Woche im Krankenhaus. Er wollte nicht mehr essen, egal was man ihm angeboten hat. Er lag auf der Palliativstation, was mich im ersten Augenblick sehr erstaunte. Hab dann die Ärtztin gefragt und sie bot mir an, ihn im Hospiz anzumelden, da sie ihm nicht mehr viel Zeit gab und der Ansicht war, er könne nicht zurück ins Heim. War dann sehr geschockt, aber sie meinte, sein Hirn wäre total geschädigt und es kann nicht mehr lange dauern. Er mußte starke Beruhigungsmittel haben, hat mich aber bis zum Schluß erkannt doch nur wirres Zeug geredet, war teilweise sehr aggressiv. Es war eine Erlösung für ihn und auch für mich, so langsam kann ich wieder klar denken, das wichtigste ist erledigt und er bekommt auch seine gewünschte Seebestattung.
Es ist schon merkwürdig, wie auf einmal ein Mensch einfach weg ist, gut ich war vorbereitet und wir haben ja schon seit Wochen nicht mehr richtig miteinander reden können. Ich bin seit Ende Februar alleine im Haus, zum Glück hab ich die Kinder und sehr nette Nachbarn. Ich werde wohl ab und zu hier noch mal reinschauen, wünsche euch alles Gute.
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  #6  
Alt 13.05.2017, 07:54
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 560
Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Liebe Karen,

ich ahnte es leider schon.
Mein tief empfundenes Beileid zu deinem Verlust.
Ja, es ist unendlich schwer, aber ich denke, wenn du dich aus der ersten Schock starre befreien kannst,
wirst du all die schönen Zeiten mit deinem Mann mitnehmen und dich erinnern können an das, was ihn ausgemacht hat, bevor dieser Teufel eingezogen ist.
Ich wünsche dir alles Gute. Du schaffst das. Bitte melde dich von Zeit zu Zeit.
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  #7  
Alt 13.05.2017, 08:53
Redangel1975 Redangel1975 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchialkarzinom und Hirnmetastase

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft
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