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#1
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Hallo zusammen,
letztes Jahr wurde bei mir Hodenkrebs festgestellt, bin daraufhin operiert worden und habe eine Chemo bekommen. Medizinisch gesehen bin ich total in Ordnung, nur leider leidet die Psyche extrem. Ich bin leider ohne eine Reha oder Beratung wieder mit dem Arbeiten angefangen. Jetzt ein Jahr danach bricht bei mir alles zusammen, so dass sich mit Depressionen jetzt krankgeschrieben bin. Dienstag habe ich dann einen Termin bim Krebspsychologen. Hat einer von euch auch solche Probleme gehab oder bin ich damit alleine. Besten Dank |
#2
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hi
schonmal die testosteronwerte überprüft? ein mangel ist hier naheliegend. würde damit beginnen beim doc einfach mal abzapfen lassen. lh fsh testosteron shbg e2 freies testosteron diese werte sollten es sein . |
#3
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Hi Schucki,habe auch keine Reha gemacht.Wollte einfach nur wieder Normalität,war vieleicht ein Fehler.Bin seitdem sehr dünnhäutig und oft nah am Wasser.Aber damit müssen wir alle klarkommen,lass dir helfen
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#4
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Hi,
Angst haben hier doch alle. Alles andere wäre auch komisch. Bei mir gehts zwischen den Untersuchungsterminen recht gut, kurz davor bin ich aber auch zu nichts zu gebrauchen. Man sagte mir, dass dass nach 2-3 Jahren besser wird. Ich bin mir aber leider ziemlich sicher, dass man die Unbeschwertheit, die man vorher hatte, nie wieder bekommt. Damit muss man zurecht kommen. Kopf hoch. Die Blutwerte würde ich im Übrigen auch kontrollieren lassen, kann tatsächlich auch am Testesteron oder ggf. auch an der Schilddrüse liegen. |
#5
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Hallo,
der TEST liegt bei 453 und der TSH bei 2,27, damit sollte doch alles im richtigen Bereich sein. Ich habe diese Probleme eigentlich nur zu Hause, auf der Arbeit und unter Freunden merkt man mir das nicht an, da kann ich das ganz gut überspielen und so tun als ob alles so ist wie früher. Klar habe ich Konzentrationsschwierigkeiten und es geht nicht mehr so wie früher. Hilfe anzunehmen ist natürlich extrem schwer, wenn man bis jetzt noch nie Hilfe annehmen musste und nur den anderen geholfen hat. Zu Hause hält mir meine Frau den Rücken frei und übernimmt dann unbewusst meine Aufgaben damit ich mich um mich kümmern kann. Das macht die Sache dann noch schwieriger, man kommt sich dann so hilflos vor und dann schlage ich verbal um mich oder sage gar nichts mehr, was dann die Sache noch schlimmer macht. Aber ich scheine ja nicht alleine diese Probleme zu haben, wovon ich immer ausgegangen bin. |
#6
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Hey Schucki,
Du bist definitiv nicht alleine! Jedem hier geht wenigstens vor der Nachsorge der Stift. Und gerade am Anfang ist es schwierig, mit der ganzen Geschichte umzugehen. Schließlich hatte man Krebs, sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Ich würde auf jeden Fall eine Kur/Reha machen. Das geht auch später noch, gerade wenn man belastet ist kann man sowas auch jährlich machen. Mir hat der Austausch mit anderen sehr gut getan. Auch sich Mal nur um sich selbst zu kümmern war wichtig, keine Gedanken an Arbeit usw. Mach einfach Mal nen Termin bei deinem Doc und sprich ihm drauf an, ob er dir sowas verschreibt. Ansonsten ist natürlich ein Onkopsychologe auch ne gute Sache. Ich habe damals im Krankenhaus auch einen in Anspruch genommen, als ich mein Rezidiv hatte. Mir hat es geholfen, um die schlimmsten Ängste loszuwerden. Du solltest dir auf jeden Fall die Zeit nehmen, dich noch einmal mit allem auseinander zu setzen - sprich mit jemandem , egal mit wem... Und wenn du hier im Forum deine Ängste und Sorgen schildern möchtest, dann kannst du auch das jederzeit tun - hier haben viele das gleiche durchgemacht oder machen es immer noch durch. Und Versuch auch ehrlich mit deiner Frau zu sein. Sag ihr offen wie es dir geht und was dich bedrückt, das wird auch ihr helfen mit der Situation umzugehen. Krebs ist nun Mal nicht wie ein gebrochenes Bein, das wieder verheilt und gut ist. Eine Krebserkrankung wird einen ein Leben lang begleiten, auch wenn es mit der Zeit vielleicht einfacher wird und immer mehr in den Hintergrund rückt. Ich weiß dass das alles nicht leicht ist, aber sich Hilfe zu holen ist wichtig und gut und kein Zeichen von Schwäche (nach dem Motto, andere kommen doch auch damit klar). Nimm dir die Zeit für dich, sei es nun in Form von ein paar Wochen Urlaub, Kur oder einer Krankschreibung. Dir fehlt ja quasi die Zeit der Auseinandersetzung mit der ganzen Geschichte wenn du nahtlos wieder in das Berufsleben eingestiegen bist. Trotzdem Kopf hoch, lass dich nicht unterkriegen. Und bei Fragen, Sorgen und Ängsten immer raus damit.
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Johann Wolfgang von Goethe http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/ Geändert von gitti2002 (24.04.2017 um 22:58 Uhr) Grund: NB |
#7
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Hallo zusammen,
sorry hatte ich ganz vergessen. Ich bin 41 Jahre und habe 3 Kinder. Meine Frau vesteht mich da schon ganz gut, nur die Angstattacken machen ihr dann wieder Angst. Aber es hilft schon viel, hier mit euch zu reden. Jetzt warte ich gerade auf den Rückruf vom Urologen wegen den Hormonwerten, die ich nicht bei den Blutwerten finde. Morgen habe ich jedenfalls erste einmal den Termin der Krebspsychologen und ich hoffe dass der mich ein wenig in die richtige Richung schieben kann. Während meines Krankenhausaufenthaltes wurde mir keine Unterstützung von einem Onkopsychologen angeboten, es hat auch nie ein Arzt von einer Kur gesprochen oder ich wollte das nicht hören ![]() So jetzt habe ich gerade den Rückruf bekommen, dass die Hormonwerte alle in Ordnung sind. |
#8
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Hallo zusammen,
mein schlaues Buch hat mir gestern die Badewanne verordnet, allerdings hat das gestern nicht so sein sollen. Naja, heute habe ich mich dann dazu entschlossen, doch in die Badewanne zu gehen, obwohl ich da noch nie drin war ![]() Besten Dank und euch auch alles Gute |
#9
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Ich hoffe, dass dir neben dem Psychoonkologen demnächst auch die Sonne hilft - die dunkle Jahreszeit kann depressive Symptome deutlich verstärken.
In größeren Städten gibt es Gesprächsgruppen für (ehemalige) Krebspatienten, vll hilft dir der Austausch dort.
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Die besten Grüße Tom ![]() |
#10
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Mir haben anfangs Spaziergänge mit meiner Frau sehr gut getan. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir einfach öfters was zu gönnen. Schön Essen gehen, gute Kopfhörer zum Musikhören (da kann man schön abschalten), ein lecker Whisky. Einfach das Leben genießen.
Ich würde dir nach wie vor ans Herz legen über eine Reha nachzudenken. In verschiedenen Kliniken gibt es ein Ü32 Programm... Für Patienten von 33-49. Da hat man etwa gleichaltrige mit denen man sich austauschen kann. Ich habe damals am Programm für junge Erwachsene teilgenommen und fand das richtig gut. Ansonsten erst Mal viel Erfolg morgen!
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Johann Wolfgang von Goethe http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/ Geändert von gitti2002 (24.04.2017 um 22:55 Uhr) |
#11
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Hi,
ich gebe Dusty mit seinen beiden Posts total recht. Man muss die Sache vielleicht sogar positiv sehen. Die Chance, diese Sache zu überleben, liegt bei allen doch sehr sehr hoch. Aus diesem Grund sollte man vielleicht dazu über gehen, das Leben etwas entspannter zu sehen, sich auch etwas gönnen etc. Man merkt, was wirklich zählt im Leben. Gleichwohl sollte man Angstzustände o.ä. auch nicht klein reden und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mir half es immer sehr gut, mit meinem Prof. zu sprechen und alle Fragen stellen zu können. Wenn ich mal wieder meine, dass irgendwo was komisch ist, geh ich einfach früher in die Nachsorge. |
#12
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Guten Morgen!
Aus persönlicher Erfahrung (aber nicht wegen dem Hodenkrebs) rate ich dir einen Fachmann aufzusuchen. Gerade bei einer Depression kann dir meist kein anderer helfen außer ein Fachmann. Jeder geht mit der unsrigen Erkankung anders um. Für manche war es einfach ein unschönes Kapitel, welches man überwunden hat, andere haben wiederum stark damit zu kämpfen. Vielleicht wäre eine Reha wirklich eine gute Idee. Es gibt so viele Möglichkeiten etwas zu machen. Wichtig ist, dass du aktiv wirst. Und es ist doch echt toll, dass du eine Frau im Rücken hast, die für dich einsteht und dir hilft. Ein gutes soziales Netzwerk ist enorm wichtig. Geh die Sache an, rede über deine Emotionen und deine Ängste, gestehe dir zu, auch mal schwach und verwundbar zu sein. Und ja, sonst schreib hier. Es ist wichtig, denn durch reden/schreiben wird der Kopf freier ![]() |
#13
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Hallo schucki,
mit dem Gang zum Psychoonkologen ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan - Hilfe von Außen zu holen, ist richtig und wichtig, wenn die Krankheit geistig überhand nimmt. Dass muss nicht gleich beim ersten Gespräch oder auch nicht bei der ersten Person fruchten, aber der Austausch mit einem Profi, "mit dem kann", kann durchaus Hilfestellung geben... Ich bin kein überzeugter Fan von 0815-Rehas (befinde mich gerade selbst in einer solchen), aber derlei Maßnahmen haben insofern etwas für sich, als dass sie einen aus dem gewohnten Umfeld reißen und man zugleich mehr oder weniger zu sozialer Interaktion gezwungen ist. Habe mich nach der Diagnose z.B. auch sehr zurückgezogen und wollte niemand um mich haben, der mir ständig sagt, dass ich "nicht aufgeben" und "weitermachen" solle. In der Reha hat jeder sein Päckchen zu tragen - ob Krebs- oder Hüftleiden. Das schafft schon einmal einen größeren gemeinsamen Nenner als mit manchem "Gesunden" im Kollegium oder der Familie. Außerdem empfinde ich den Tapetenwechsel als guten Abstand zu den wochenlangen Krankenhausaufenthalten. Ich denke, auch ein kurzer Urlaub, Wochenendtrip o.ä. (was im Rahmen deiner Krankschreibung halt möglich ist) könnte auch hilfreich sein. Hauptsache raus... ![]() |
#14
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Hallo zusammen,
jetzt war ich heute beim Psychologen, der sprach dann heute von Fatigue (Erschöpfungszustand nach Krebs und Chemo). Es war ein total entspanntes Gespräch und ich werde jetzt mal meinen Akku weiter aufladen. Ich muss ganz genau schauen, was mir jetzt etwas gibt oder wo ich Energie verliere und idealerweise führe ich darüber noch Buch, was schon wieder Stress bedeutet ![]() Gut Ding braucht halt seine Zeit und ich werde mir jetzt meine Auszeiten nehmen und nach mir schauen ![]() Aber noch mal Danke an alle die mir geschrieben haben und es auch weiterhin tun. Es ist mir eine GROSSE Hilfe, das ich damit nicht allein bin. Geändert von gitti2002 (25.04.2017 um 21:18 Uhr) Grund: NB |
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hoden, psyche |
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