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  #1  
Alt 05.09.2007, 23:02
Gabi Gabi ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Ela

Natürlich sind alle Hinterbliebene hier willkommen.
Du besonders mit deinem Wissen und deinem Einfühlungsvermögen .
Irmgard will nur wissen ob wir Betroffenen Probleme im Alltag haben.
Ich sage solange wir nur kleine Probleme haben, ist doch alles OK.

Liebe Irmgard,
ich glaube wir alle haben angst eine Tumorrezidiv zubekommen oder auch daran zu Sterben.
Mir haben die Gespräche in der Reha, mit den
Betreuern und Betroffenen sehr gut geholfen.

Mir sieht man nicht an das mir der Magen komplett fehlt, aber manchmal
kommt dann im Restaurante die dumme frage ob mir das Essen nicht geschmeckt hat,
auch mal von meinen alten Klubkollegen. Viele meiner Mitmenschen oder auch
Angehörige vergessen meine Probleme. Wie ich muss in ruhe kauen und kann
dann nicht so sprechen beim Mittagessen. Es ist mir so oft schon passiert, dass mir
das Essen dann im Hals stecken bleibt .Meine Schwiegermutter unterhält sich
besonders sehr viel am Mittagstisch und hat meine alte Eßgewohnheit im Kopf.
( Viel und schnell)

Liebe Grüße Gabi
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  #2  
Alt 07.09.2007, 11:52
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Daumen hoch AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Hallo, ja das Essen ist manchmal schwierig! Ich habe mir angewöhnt Seniorenportionen oder Kinderportionen zu bestellen. Auch bei Büfetts habe ich danach gefragt und erhalten, manchmal nehme ich auch nur Beilagen. Denn es ist nicht gut, wenn mein Mann immer meine Reste aufisst, dass bekommt seinem Gewicht gar nicht. Das langsame Esstempo einzuhalten, fällt mir auch manchmal schwer, Butterbrote mümmele ich so in mich hinein. Manchmal kann ich besser im Gehen oder Stehen essen. Ich freue mich immer sehr, wenn unsere ganze Familie+Partner bei einem Essen da sind, muss allerdings auch sagen, es bereitet miraber auch Schwierigkeiten die notwendige Ruhe für mein Essen zu finden.Z.Zt. kämpfe ich wieder mit meinem Gewicht, da ich ein reichliches Kilo abgenommen hatte, dass ich nicht wieder draufkriege. Vor 2-3Wochen hatte ich mal wieder den Versuch mit feinem Vollkornbrot gemacht. Das hat 2x zu ganz massivem Durchfall geführt und das ist jetzt das Resultat.
Den Versuch Menschen mit Speiseröhrenkrebs zu finden habe ich über die Ärzte bzw. über den Verein Leben mit Krebs gemacht. Da ist aber niemand bekannt, der bereit wäre zu reden. Demnächst, wenn wieder ein Kurs angeboten wird, will ich über den VLK einen Kurs für Betreuung u.ä. besuchen. Wann steht noch in den Sternen. Der Verein besucht so z.B. in unseren Krankenhäusern Frauen, die z.B. an Brustkrebs erkrankt sind. Das wäre mir aber zu schwierig.
Liebe Grüße Irmgard
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  #3  
Alt 19.09.2007, 16:04
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Hallo, Sonntagnacht ist eine langjährige gute Bekannte von uns am Brustkrebs verstorben. 7Jahre nach der Ersterkrankung. Sie war zwar bereits darauf vorbereitet, dass bei ihr wohl nichts mehr gemacht werden konnte, aber es kam dann letztendlich doch sehr überraschend und plötzlich. 4Tage war sie im Krankenhaus, dann ist sie gestorben. Es ist schön, dass es nicht so lange gedauert hat,sie nicht so lange leiden musste auch, wenn es dadurch für ihre Umgebung so plötzlich war. Noch vor 14Tagen haben wir beide einige schöne Stunden in der Stadt verbracht. Wir wären beide nicht auf die Idee gekommen, dass wir uns nicht mehr wiedersehen. Dienstag hatte ich sie beim Chigong erwartet. Ich würde gerne zu ihrer Beerdigung am Freitag gehen, aber ich glaub, ich kann es nicht, ich schaff das nicht, ich glaube, ich würde mich damit überfordern. Ich hoffe, ihre Familie wird es verstehen. Mein Mann wird hingehen und meine Grüße und Traurigkeit mitnehmen.
Irmgard
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  #4  
Alt 19.09.2007, 22:34
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Irmgard,
ich glaube, wir sind nicht nur bzgl Krankheit, sondern vor allem gegenüber dem Tod besonders sensibel geworden, vor allem, wenn ein Krebskranker stirbt. Wenn man Krebs hat oder hatte, ist das Sterben eine Realität, die wir nicht verdrängen können. Als kürzlich eine tolle alte Dame, die ich während meiner KH-Aufenthalte kennen- und schätzen gelernt habe, verstarb, ist mir das sehr sehr nahe gegangen. MIr gingen immer wieder die Gedanken durch den Kopf, dass ich eigentlich ja jetzt genauso da im Grab liegen könnte. Warum sie und nicht ich? So schnell kann es gehen!usw.
Wenn dir die Beerdigung zuviel ist, kann ich das gut nachvollziehen und ich glaube nicht, dass dir jemand das Fernbleiben verübelt. Und wenn schon - wenn es dich belastet, ist es nicht gut für dich! Vielleicht besuchst du ja später das Grab und verabschiedest dich in aller Stille.
Liebe Grüße
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #5  
Alt 21.09.2007, 19:59
Gabi Gabi ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Irmgard

Nach meiner OP 2003 ist eine Bekannte aus dem Motorsport
an Speiseröhrenkrebs verstorben.
Ich konnte auch nicht zur Beerdigung gehen.
Alle meine Motorsportfreunde haben das verstanden.
Ich konnte nicht gehen, mein gedankte war immer, bald werde ich
Ihr auch folgen oder so sicht vielleicht meine Beerdigung dann auch aus.

Liebe Grüße
Gabi
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  #6  
Alt 29.09.2007, 19:55
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Gabi, liebe Ulla, ja diese Gedanken sind es die mich ganz besonders bewegt haben. Ganz konkret. Letztendlich hat auch niemand erwartet, dass ich gekommen wäre. Danke für eure Antwort, es hat gut getan.

Insgesamt ist meine Verfassung z.Zt. nicht so wirklich toll. Nicht falsch verstehen, ich habe keinen akuten gesundheitlichen Grund dazu. Mir fällt nur im Augenblick der Umgang mit dem Krebs und seinen Konsequenzen sehr schwer. Die Diagnose und die daran anschließenden Wochen sind jetzt 2Jahre her. Dadurch rückt das alles wohl noch mal besonders in den Fokus. Unser mittlerer Sohn geht zum Studium nach Mainz. Ich freue mich für ihn und mir macht es Angst. Auch, wenn es nicht so furchtbar weit ist, aber halt auch nicht mehr grad um die Ecke. Es löst einige Gedankengänge aus. Bislang hat er hier in der Stadt gewohnt und man hat sich doch häufiger manchmal eben nur kurz gesehen. Wir haben als Familie noch einen Teil gemeinsamen Alltag gehabt. Unser Ältester wohnt in Bremen, d.h. ist auch nicht soweit. Unsere Tochter ist noch zu Hause, z.Zt. wohnt ihr Freund bei uns, da er Probleme zu Hause hat. Mit Grauen denke ich an das Auslandsstudium unserer Tochter, das im nächsten Jahr auf uns zu kommt. Neuseeland solls wohl werden. Sie weiß nicht, welche Angst ich davor habe. Natürlich weiß sie, dass es auch für uns eine große Veränderung und Umstellung ist.
Abgesehen davon, meine Gedanken drehen und kreisen. Sie drehen ständig im Kreise um den Zeitpunkt meines Todes, was ich alles nicht mehr erleben werde, wie es dann sein wird Da ist auch die bange Frage, wie wird es sein, wenn es mir wirklich schlecht geht.u.ä. Sicher kennt ihr vergleichbare Zeiten. Ich weiß nicht, ich möchte meinen Mann nicht noch mehr belasten als er es eh schon ist. So red ich nicht mit ihm über meine derzeitige Verfassung. Nach außen erscheint, glaub ich, alles wie meist. Letzte Woche hatten wir einen sehr schönen Abend mit unseren Kindern und deren Partnern. Abschiedsessen für den angehenden Studenten. Das hat gut getan, es ist Arbeit, die ich gerne mache, auch wenns anstrengend ist. Man kann dann zwischendurch dieses Gedankenkreisen unterbrechen. Sicher wirken sich auch schon die Mitte Oktober anstehenden Kontrolluntersuchungen in meine Gedanken aus. Ich weiß nicht, ob ich mit einem helfenden Gespräch noch lange warten sollte. für November habe ich einen Aufenthalt in der Habichtswaldklinik in Kassel vor. Bei der Beihilfe habe ich es eingereicht, 4Wochen Bearbeitungszeit. Ob ich die Zeit bis dahin geregelt kriege? Vielleicht sollte ich, wenn ich es nicht alleine schaffe meine Gedanken wieder ein wenig im Zaum zu halten, doch vorher einen Termin machen.
Es hat aber schon ganz gut getan hier etwas aufzuschreiben. Nicht wirklich geordnet, aber so sind die Gedanken ja auch nicht.
Ihr Lieben, ich hoffe, dass es eurer Psyche besser geht, als es z.Zt. bei mir ist.
Ich wünsche allen die geistige und psychische Kraft mit den Schwierigkeiten, die unsere Gesundheit bzw. Krankheit uns bereitet umgehen zu können.
Liebe Grüße Irmgard
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  #7  
Alt 30.09.2007, 13:35
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Irmgard,
ich wünnsche dir, dass die dunlen Wolken, die derzeit deine Seele beschatten, sich ganz schnell von dannen machen. Hol dir bitte ganz schnell professionelle Hilfe. Die bekommst du auch in der Habichtswaldklinik. Wenn dein Arzt dich dort einweist, übernimmt das doch die Beihilfe, oder nicht? Leider kenne ich mich damit nicht aus. Wichtig scheint mir aber, dass du schnell auch diesem schwarzen Gedankenstrudel herauskommst. Es stellt sich dann schnell so ein Tunnelblick ein, wo man alles schöne einfach überseht.
Auch wenn deine Kinder aus dem Hause sind, bleibt da Leben doch lebenswert! Zwar geht ein Abschnitt zu Ende, aber ein Ende ist auch immer ein Neuanfang. Du musst herausfinden, wo für dich ein Sinn ist, für den du dich mit ganzem Herzen einsetzen kannst (was Handwerkliches, Künstleriches, Ehrenamtliches usw.). Du hast eine schlimme Krankheit überlebt( und du wirst sie noch ganz lange überleben!!!). Das muss doch einen Sinn haben oder?
Wahrscheinlich bedrücken dich auch die bevorstehenden Kontrollen. Das kann ich verstehen, denn ich habe sie auch Ende des Monat oder im November vor mir und ich verdränge noch ganz gut mein maues Gefühl im Magen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass die Wolken aufreißen und du den blauen Himmel siehst
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
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