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  #1  
Alt 21.10.2007, 20:55
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Registriert seit: 06.10.2007
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Standard AW: Ich benötige Hilfe

Hallo Ihr Lieben,
mein Mann ist jetzt seit Freitag zuhause und es ist alles einfach nur schrecklich,
er ist schon gar nicht mehr da, dämmert nur vor sich hin und ich befürchte das Schlimmste.
Offenbar ist er schon weit weg und hat auch keine Lust mehr am Leben,
reden kann ich mit ihm auch nicht, weil ich sehe, wie sofort nach ein, zwei Sätzen die Konzentration weggleitet,
ich weiß nicht, was ich tun soll,
körperlich verfällt er auch zusehens,
morgen früh gehts erstmal zum Arzt, eventuell muß er wieder in die Klinik,
ich kann die Verantwortung hier nicht übernehmen,
Gruß Gracia
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  #2  
Alt 21.10.2007, 21:24
Benutzerbild von Jyrina
Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: Ich benötige Hilfe

hallo liebe gracia,
es tut mir unendlich leidfür dich. habt ihr keinen guten hausarzt?
ich habe mir immer dort hilfe geholt wenn ich nicht mehr weiter wusste.
es waren oft auch nur mals das gespräch mit einem vertrauten arzt um mich zu beruigen.
ich drücke dich ganz fest und sende dir ein krftpaket.
lg gerda
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  #3  
Alt 21.10.2007, 21:26
Engel07 Engel07 ist offline
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Beiträge: 1.822
Standard AW: Ich benötige Hilfe

Liebe Gracia,

auch ich möchte dich umarmen und dir ganz viel positive Energie schicken.
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #4  
Alt 22.10.2007, 01:31
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Unglücklich AW: Ich benötige Hilfe

Hallo Ihr Lieben,
jetzt ist es mitten in der Nacht, und ich habe mich aus dem Schlafzimmer geschlichen, weil mein Mann endlich mal schläft und ich munter bin, vor lauter Sorge. Hat denn jemand von Euch Erfahrung damit? Ich hatte einfach mit mehr Zeit gerechnet, aber es geht offenbar alles so rasend schnell, seine Persönlichkeit, sein Wesen scheinen schon fast weg zu sein, nur ab und zu blitzt der altvertraute Mensch durch, und es gibt auch noch kurze Phasen der Gespräche, aber das wird von Tag zu Tag weniger, ich hatte mich natürlich schon mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandergesetzt, aber so schnell?
Oder bleibt mir noch für lange Zeit einfach nur die körperliche Hülle zurück? Das hört sich gemein an, aber davor habe ich auch Angst, ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch. Ich fühle mich in einem Alptraum gefangen, der einfach nicht aufhört, sondern ständig schlimmer wird,und sogar unsere kleine Katze benimmt sich seltsam, ich weiß auch einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, und von den Ärzten kommt auch keine Hilfe, was soll ich z.B. tun, wenn er sich nicht waschen will oder kann und ähnliche Dinge? Soll ich ihn zum Spaziergang herausfordern oder ihn kommen lassen? Alles Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.
Für Erfahrungsberichte und Tipps wäre ich Euch sehr dankbar, heute morgen ging es ihm sehr schlecht, er hat mir aber verboten, einen Krankenwagen zu rufen, also habe ich es nicht getan, aber mit schlechtem Gewissen, ab Mittag ging es dann wieder besser. Er will auf keinen Fall wieder in die Klinik, aber
ich kann ihm doch nicht helfen, wie soll das bloß weitergehen?
Gruß Gracia
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  #5  
Alt 22.10.2007, 11:10
Anna_Klar Anna_Klar ist offline
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Standard AW: Ich benötige Hilfe

Liebe Gracia,

nach ein paar tagen schau ich auch mal wieder vorbei und lese mit erschrecken, dass sich der Zustand deines Lieben so rasch geändert hat.
Dazu ahbe ich direkt ein paar fragen damit ich dir aus meiner Erfahrug herraus antworten kann.

Inwiefern ist er denn nicht mehr "da", wie du schriebst?
Bzw. aus welchem Grunde?
ich würde schätzen, dass das warscheinlich an seiner hohen Medikation liegt, was allerdings positiv sein kann, wenn diese seine Schmerzen decken.
Gib mir dazu eine Antwort damit ich dir dazu etwas schreiben kann.

Fordern!!!
Soweit er kann, fordere ihn! Schlage ihm, wie du schon sagtest, kleine Spaziergänge vor, oder ein kleines Brettspiel, oder zusammen Rästeln oder oder oder.
Damit wirst du ihm das Gefühl geben, dass er das alles noch kann (wenn es ihm gesundheitlich möglich ist).
Setzte ihm kleine Ziele, die er überwältigen kann, so bekommt er vielleicht wieder Lust auf kleine Aktivitäten UND du lenkst ihn ein wenig ab und zeigst ihm gleichzeitig, dass du dich bemühst.

Aus meiner Erfahrung herraus muss ich leider berichten, dass ich das Vorschlagen solcher Dinge leider nicht getan habe...Es wäre aber warscheinlich auch gesundheitlich nicht möglich gewesen.
Ich hatte immer das Gefühl, das mein Vater sich insgeheim dachte: "Hoffentlich, schlägt mir niemand Spaziergänge oder anderen Kram vor"...Irgendwie habe ich das gemerkt und es automatisch nie getan.
gerade deswegen schlage ich dir vor: Fordere Ihn!!!!!
Natürlich realistische Vorschläge!!!
Gracia, ich grüße dich ganz lieb!!!!
__________________
Leihe vielen dein Ohr aber wenigen deine Stimme
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  #6  
Alt 22.10.2007, 13:40
Benutzerbild von Gaby
Gaby Gaby ist offline
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Beiträge: 287
Standard AW: Ich benötige Hilfe

Hallo Gracia,

wenn ich das richtig gelesen / verstanden habe, dann hat dein Mann doch eben erst die Chemo hinter sich gebracht und nun 3 Wochen Pause.
Chemo schlaucht unheimlich, auch wenn er von Übelkeit etc vielleicht verschont bleibt, aber der Kreislauf spielt mitunter verrückt und extreme Müdigkeit / mangelnde Konzentration ist völlig normal. Das habe ich bei meinem Partner auch erlebt. Das legt sich aber ein paar Tage nach der Chemo wieder, deswegen gibt es ja zur "Erholung" die 3 Wochen Pause. Zudem war er 5 Wochen im Krankenhaus, da benötigt er sicher ein paar Tage, auch um seine Gedanken etwa zu sortieren. Falls er die Bestrahlungen bereits hinter sich gebracht hat, denke bitte daran, dass diese auch noch einige Wochen nachwirken. Daher kommt wahrscheinlich die Unkonzentriertheit.
Mein Partner hat durch die Bestrahlungen den Geruchs- und Geschmacksinn verloren, da war es mit dem Essen dann auch schwierig. Ich habe nur noch seine "Lieblingsgerichte" gekocht, von denen er wusste, wie sie geschmeckt haben, dadurch konnte er sie auch essen.

Achte mal darauf, dass dein Mann soviel wie möglich trinkt, mind. 3 Liter täglich, damit die Chemo schneller durchgespült wird... das hat meinem Partner gut geholfen... erst wollte er nicht, aber nachdem er merkte, dass es ihm dadurch besser ging, war das kein Problem mehr.

Des Weiteren hatte ich ein Blutdruckmessgerät besorgt ( mit Handmanschette) und regelmässig den Blutdruck gemessen. Wenn er im kritischen Bereich war ( fiel mitunter nach der Chemo sehr stark ab, z.T auf 70 / 40) dann hab ich den Notarzt gerufen. Er bekam etwas kreislaufstabilisierendes und musste nicht ins Krankenhaus. Das könntest du aber auch mal mit dem behandelnden Arzt und deinem Mann besprechen. Laß dir am besten mal ein paar Tipps vom Arzt geben, mir hat dieses Verständnis und die entsprechenden Informationen einen Teil der Panik genommen.

Gibt deinem Mann etwas Zeit, versuche ihn zwar zu motivieren, aber nicht zu drängen. Ich denke, wenn es ihm etwas besser geht, wird er auch von selbst aktiver. Zur Zeit ist bestimmt alles sehr anstrengend für ihn, selbst das waschen, aber es wird wieder besser.

Das du vor Sorge nicht schlafen kannst, kann ich so gut nachvollziehen.
Ablenkung funktioniert selten, dass habe ich selber erlebt. Ich hab mir ab und zu mal ein Entspannungsbad gegönnt, das hat dann etwas geholfen und wenn der Schlaf auf Dauer zu kurz kommt, versuchs mit einem leichten pflanzlichen Schlafmittel. Mir hat es manchmla auch geholfen, einfach mal in diesem Forum meine Sorgen niederzuschreiben, dann waren sie wenigstens mal für einen Moment aus dem Kopf raus.

Ich drück euch die Daumen, dass es deinem Mann in den nächsten Tagen besser geht und ihr die Tage daheim doch auch etwas geniessen könnt.

Liebe Grüße
Gaby
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
www.palliaktiv.de
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  #7  
Alt 23.10.2007, 06:44
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Standard AW: Ich benötige Hilfe

Hallo Ihr Lieben,
jetzt habe ich mal wieder einen Moment zum Schreiben.
Also,
es ist folgendes passiert.
Am Donnerstag aben vor seiner Entlassung bekam er in der Klinik noch Kortison, und er sagte mir, das er am Montag zum Hausarzt muß, das war aber falsch, wir hätten am Freitag hingemußt, das heißt, er hatte plötzlich den totalen Cortisonentzug,deshalb ging es ihm so schlecht.
Mir ist die ganze Situation noch so fremd, bisher mußte ich meinem Mann nicht ständig wie einem kleinen Kind hinterherlaufen, aber damit muß ich wohl wirklich anfangen, denn er vergißt im Moment viel und bringt viel durcheinander und so.
Also erstmal leichte Entwarnung, er dämmert auch nicht mehr so vor sich hin, sondern scheint richtig zu schlafen, und wenn er wach ist, macht er einen ganz guten Eindruck auf mich, und schmerzfrei ist er auch,
ich hoffe erstmal das Beste für die nächsten Tage, wenn ich Zeit finde, schreibe ich wieder,
seid alle lieb gegrüßt,
Gruß Gracia
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