#1
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was mach ich denn jetzt...
Hallo!
Ich habe eine Frage und hoffe auf einige Antworten von Euch... Ich habe einen schlimmen Fehler gemacht. Ein guter Freund ist an einem Glio erkrankt und ich habe in der radiologischen Abteilung früher gearbeitet. Jetzt gab es am Wochenende einen totalen Zusammenbruch (Hirndruckzeichen) und er wurde eingeliefert. Ich habe mir verbotener Weise von einer lieben Kollegin den Befund mitteilen lassen. Und es sieht nicht gut aus. Leider weigert sich die Frau meines Freundes Ihm mitzuteilen wie es um ihn steht. Das heißt sie denkt natürlich auch ich weiß nach wie vor nichts von dem Befund. Es heißt immer nur er hätte einen Hirntumor welcher geheilt ist. Er selbst sagt immer nur: "Was für ein Glück hatt ich doch, daß sie das Sch... ding aus meinem Kopf weg bekommen haben." Ich finde es einfach falsch ihm die Möglichkeit nicht zu geben Abschied zu nehmen. Es ist nicht gut daß seine Kinder nicht mit Ihm noch einmal sprechen können. Vielleicht möchte auch seine Exfrau noch mit Ihm ins Reine kommen. Und auch ich selbst hätte viele Dinge noch mal mit ihm besprechen wollen-auch über das was mit seinem "Nachlass" geschieht. Was meint Ihr sollte ich tun?` Auf keinen Fall darf ich der Kollegin ihren Job gefährden... Eigentlich denke ich daß ich gar nichts tun darf. Wie seht Ihr das als Kranke selbst? LG Klaus |
#2
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AW: was mach ich denn jetzt...
Hallo Klaus,
schei... Situation. Sicherlich kannst Du am besten abschätzen, ob Dein Freund überhaupt wissen will, wie es um ihn steht. Da ist nun mal jeder anders gestrickt. Ich z.B. will immer ganz genau wissen was los ist. Wenn Du der Meinung bist, dass er es wissen möchte, dann würde ich es vielleicht über ein "Fragespiel" versuchen ihm nahe zu bringen. So von wegen: Wie erklärst Du Dir den Zusammenbruch? Denn "einfach so" bricht man üblicher Weise nicht zusammen. etc. Offensichtlich bist Du ja fachlich im Thema und könntest die entsprechenden Fragen stellen. Weißt Du warum seine Frau es ihm nicht sagen will? Wünsche Dir viel Erfolg bei der Lösung und für Deinen Freund alles Gute. Liebe Grüße Birgit |
#3
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AW: was mach ich denn jetzt...
Hallo Klaus,
ist echt eine schwierige Situation, allerdings geht auch jeder Mensch ganz individuell mit dem Thema Krankheit/Tod usw. um. Es gibt eben auch Menschen, die vielleicht gar nicht wissen wollen, wie es denn den medizinischen Befunden nach so aussieht. Habe selber diese Erfahrung gemacht, meine beste Freundin wollte lieber nicht alles wissen, was die Ärzte bei den Untersuchungen herausgefunden hatten und ihr Mann und ich haben das sehr respektiert. Für sie war es extrem wichtig, für sich selbst irgendwie eine Hoffnung aufrecht erhalten zu können, daher hat sie es vorgezogen, alle Informationen nicht direkt von den Ärzten sondern nur durch mich quasi 'gefiltert' zu bekommen. Auch diese Art mit der eigenen Erkrankung umzugehen sollte man absolut respektieren. Für mich ist es auch so, wie du es siehst, mir persönlich ist es auch immer wichtig möglichst umfassend informiert zu sein. Bei meiner eigenen Erkrankung war ich zwar erst zwölf, aber ich fand es sehr unfair, als ich herausfand daß mich alle belogen hatten. Ich wollte schon alles genau wissen, ging ja schließlich um mich, mein Leben, meine Möglichkeiten usw....Ist aber halt nicht bei jedem so. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist es eine ganz gute Hilfe, einfach nur die von dem Betroffenen selbst gestellten Fragen zu beantworten, wer fragt hat auch ein Recht auf ehrliche Antwort. Und wer lieber nichts wissen möchte fragt auch nicht genau nach. Wenn du den Eindruck hast, daß dein Freund vielleicht doch an mehr Informationen gelegen ist kannst du ihn ja einfach fragen, ob er denn mit einem Arzt schon mal ein Gespräch hatte und du kannst dich auch anbieten, ihn zu einem Gespräch zu begleiten. Auch seiner Frau kannst du dieses Angebot machen, meine Freundin und auch ihr Mann haben mich immer gebeten, bei wichtigen Gesprächen dabei zu sein, was beiden unheimlich hilfreich war. Für die Frau deines Freundes ist es ja schließlich auch eine ganz schwere Situation, vielleicht ist sie ja auch ganz froh wenn sie bei Gesprächen mit Ärzten und überhaupt in dieser schwierigen Zeit noch jemanden zur Seite stehen hat. Wie gesagt, biete dich einfach an, ansonsten würde ich die Entscheidung über weitere Informationen oder lieber nicht-alles-wissen-wollen deinem Freund selber überlassen. Ich wünsche dir alles gute, hör auf dein Bauchgefühl und versuche, ganz genau nachzuspüren, was deinem Freund jetzt wichtig ist. Liebe Grüße, Ilona |
#4
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AW: was mach ich denn jetzt...
ja hallo erstmal , ich denke du wirst mit einem frage spiel schnell dahinter kommen ob er die diagnose haben will, oder nicht. also wie zum beispiel: willst du wissen wie es um deine gesundheit steht? wuerdest du kaempfen oder aufgeben. das sind fragen die dir zustehen als freund.
allerdings wuerde ich einen zarten wink auch verstehen. du kannst ja sowas sagen wie : und wenn nun doch nicht alles besiegt ist? hast du die befunde scho mal angeschaut? er hatt das recht die mrt bilder anzuschauen und eine zweitmeinung bei einer anderen speziellen klinik einzuholen. also ich denk du als freund kannst auch viel tun um ihn mit der nase darauf zu stossen, ohne deine kollegen zu gefaehrden. liebe grüsse und viel glück dabei maus_0902 |
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