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  #16  
Alt 14.01.2009, 19:40
Potere Potere ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Kalei05,

wenn ich deinen Beitrag lese, erinnert mich dies an meine Situation.
Meine Mutte war auch schwer krank und zum Schluss ans Bett gefesselt.
Obwohl ich täglich für mehrerer Stunden zu meínen Eltern ging (Bin verh. habe 2 Töchter), war das für meinen Vater zu wenig. Als ich ihm nach Monaten sagte, dass ich kräftemäßig nicht mehr könne,ich kann nicht zwei Haushalte führen, Kraft für meine Mutter und meine Kinder gleichzeitig haben. Ich bat meinen Vater sich wenigstens eine Raumpflegerin zu besorgen. Er hat mir für alles die Schuld gegeben und streiten konnte er sich auch nur vor meiner Mutter.
Es war eine schreckliche Zeit. Nun sitze ich hier und bin unendlich traurig darüber, dass meine Mutter nicht nur aufgrund ihrer Krankheit incl. sehr starker Schmerzen gelitten hat, sondern auch diese harten Meinungsverschiedenheiten innerhalb ihrer Liebsten mitbekommen musste.
Mit Sicherheit war mein Vater überfordert, aber er hat den Bogen komplett überspannt. Seit der Beerdigung haben wir keinen Kontakt. Er will lieber seine Ruhe haben und verzichtet so auf seine Enkelkinder. Na ja und ich bin sehr verletzt. Weil meine Mutter hat es nicht verdient. Sie hat weder diese Sch...krankheit noch die Respektlosigkeit ihres Mannes verdient.


Liebe Kalei, dir und deiner Mutter wünsche ich viel Kraft und Gottes Segen.
Liebe Grüße
Angela
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  #17  
Alt 15.01.2009, 09:21
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

>Tja...da ist unsere Situation wohl leider wirklich sehr ähnlich. Ich kanns einfach nur nich verstehen, warum man sich nicht zusammenreissen kann.

Er hat auch schon gesagt, dass er nach Mamas Tod keinen Kontakt mehr möchte...ich glaube das bei meinem Vater aber eigentlich nicht. Wir können zwar nicht mit, aber auch nicht ohne. Obwohl die Fronten im Moment wirklich total verhärtet sind...:/

Naja mal schauen!

LG
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Meine liebe Mami
13.11.1961-13.02.2009

-Mein Herz wollte Dich halten, mein Verstand ließ Dich gehen-
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  #18  
Alt 15.01.2009, 10:54
Potere Potere ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Kalei05,

Schade für dich und deine Mutter, dass dein Vater so ist wie er ist. Wie geht deine Mutter mit der Situation um?? Spricht sie mit dir darüber??
Kannst du mit deinem Vater unter vier Augen sprechen, vor deiner Mutter (seiner Ehefrau) die Streitereien zu unterlassen??
Mach ihm begreiflich, dass wenn deine Mama schon gehen muss, sie wenigstens die restliche Zeit mit Euch beiden harmonisch und liebevoll verbringen sollte.

Liebe Grüße
Angela

Geändert von Potere (15.01.2009 um 11:13 Uhr)
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  #19  
Alt 15.01.2009, 14:24
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo,

ich (21) habe das selbe mit meinem Vater auch hinter mir. Meine Mutter ist nun seit August an den Rollstuhl gefesselt und 24h auf meine und die Hilfe meines Vaters angewiesen.
Anfangs hat er sich auch allein gelassen gefühlt wenn ich nicht neben ihnen gesessen habe. Bis ich ihm irgendwann einmal vor die Tatsachen gestellt habe. Bei dem Gespräch sind viele Tränen geflossen bei mir und meinem Dad ich habe da genau das ausgesprochen was er nicht hören will Du hast begriffen um was es geht. Versuche genau das an deinen Vater weiterzugeben. Denn nur wer akzeptiert kann auch damit umgehen. Ihr müsst eure Kraft nun darauf Konzentrieren deiner Mutter zu helfen und nicht euch gegenseitig das Leben schwer zu machen. Auch wenn sich das bissl plump anhört solange er nicht akzeptiert, wird es keiner von euch "einfach" haben.
Versucht in einer solchen Zeit Hand in Hand zu arbeiten. Bleib auch mal einen Abend zu hause in der Woche, hilf ihm, hör ihm zu biete ihm an zu reden. Irgendwann wird er es sicherlich in Anspruch nehmen. Du kannst keinen menschen zum reden zwingen, aber durch Taten und Worte ihn dazu bringen die Augen nicht vor allem schlimmen in der Welt zu verschliessen. Deine Mutter ist krank und sie braucht ihre Familie und nicht zwei 1 Mann Teams sondern ihr müsst sie gemeinsam unterstützen.

Ansonsten nutzt die Zeit mit deiner Mutter die euch noch bleibt. Macht ihr das Leben so angenehm wie möglich. Und bezieht sie in den Alltag ein. Spreche mit ihr wenn sie es will, zeige ihr dann ruhig auch wie nahe dir das ganze geht aber dränge nicht auf gespräche mit ihr. Wünsche dir und deiner Mutter weiterhin alles erdenklich gute und lass den kopf nicht hängen. Es ist nicht einfach aber es ist auch nicht unmöglich.

Liebe Grüße
Beccy
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  #20  
Alt 15.01.2009, 18:07
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Kalei05,

meine Mama hat sich bei mir auch bedankt. Und sie hat mich sehr oft festgehalten und gesagt, wie lieb sie mich hat. Als ihr klar wurde, dass sie bald gehen muss und ich geweint habe, sagte sie "Ich habe dich nicht auf die Welt gebracht, um dich dann allein zu lassen. Ich werde immer bei dir sein!". Das sind Worte und Situationen, die sich in deine Erinnerungen brennen. Ich saß 1 Tag vor ihrem Tod an ihrem Bettrand. Sie saß neben mir und legte einfach ihren Kopf auf meine Schulter. Ich habe meinen Kopf auf ihren gelegt und dann sind wir einige Minuten einfach wortlos so da gesessen. Ich könnte dir so viele solche Situationen sagen.

Das schöne dabei ist, dass mich das beruhigt. Ich weiss, meine Mama hat gewusst, dass ich alles für sie tue und ihr mein Leben geben würde wenn ich könnte. Ich hätte meine Seele verkauft für sie. Das macht die Trauer "einfacher". Ich habe ab und zu schon Schuldgefühle, aber überwiegen tut dann doch das beruhigende Gefühl "Ich habe alles getan, was ich konnte und Mama weiss das.". Das ist sehr schön. Das kommt aber erst "später". Mama ist morgen vor 1 Monat gegangen. Und erst jetzt kommt es langsam.

Das mit deinem Papa ist sehr schade. Leider passiert das wirklich sehr sehr oft. Ich weiss auch nicht, woran das liegt. Vielleicht wissen manche Männer nicht, wie sie damit umgehen sollen, ihren geliebten Menschen, mit dem sie seit Jahrzehnten das Leben verbringen, gehen lassen zu müssen. Und das wandelt sich vielleicht in Wut und Aggression um, die sie an anderen auslassen. Papa hat Mama auch immer Dinge erzählt, über die sie sich Sorgen machte (z.B. die Katze - Mamas Liebling - frisst nicht mehr). Da wurde ich wütend, denn ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen macht. Auch wenn ich Probleme in der Arbeit oder mit meinem Freund hatte - ich habe immer gesagt "Es ist alles in Ordnung Mama. Mir gehts gut. Mach dir keine Sorgen.". Ich wollte nicht, dass sie sich um irgendetwas sorgen muss. Sie war ja schon krank genug, da sollte sie sich nicht sorgen.

Ich hoffe, dass dein Papa sich doch noch fängt. Genieße diese intensiven Momente mit deiner Mama. Kuschel sie, sag ihr wie sehr du sie liebst. Sag es jetzt. Denn irgendwann kannst du es nicht mehr und dann bist du froh, ihr das gesagt zu haben und diese schönen intensiven Momente mit ihr gehabt zu haben.

Deine Susanne
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Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
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  #21  
Alt 15.01.2009, 18:36
Benutzerbild von Biene 37
Biene 37 Biene 37 ist offline
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Ort: raum quickborn
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo liebe Kalei ,
lass Dich erstmal feste in die Arme nehmen.
Als ich Deinen Beitrag gelesen habe sind mir die Tränen
gekommen und es kam bei mir alles wieder hoch ,denn ich
habe sowas mit meiner Schwester durchgemacht .
Bei meiner Schwester war das so ähnlich wie bei Deiner
geliebten Mum .Ich weiß wie Du Dich jetzt fühlst und wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft.
Meine Schwester erkrankte 04 an BK drei Jahre war alles perfekt und kamen die Metas in Lunge Leber u Knochen .
Meine geliebte Schwester hat den Kampf im Juli 08 verloren
Ganz viele liebe Grüße Biene
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  #22  
Alt 19.01.2009, 08:45
kalei05 kalei05 ist offline
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Beiträge: 40
Standard AW: Pflege meiner Mama

So ...jetzt is es soweit. Ich bin stark genug um mit Sitaution meiner mama umzugehen. Stark genug um sie zu pflegen und die letzte Zeit mit ihr zu verbringen...aber ich bin nicht mehr stark genug für meine Familie...

Die machen mich kaputt...

Das Problem ist ja auch, dass ich eigentlich in einer anderen Stadt wohne. Ich habe jedoch einen Versetzungsantrag gestellt und warte nur noch auf die ärztlichen Untersucheung, so dass ich wieder in die Heimat ziehen kann. 6 Jahre lang habe ich nicht zu Hause gewohnt und jetzt bin ich iweder die ganze Zeit hier. hab hier keinen richtigen Rückzugsort... Wenn ich von zu Hause flüchte, flüchte ich zu meinem Freund oder freundinnen. Da komm ich mir aber auch langsam doof vor...die sagen zwar, ich kann gerne kommen...aber immer müssen die sich nach mir richten.

Gestern bin ich nach Hause gekommen, hab mich in das Zimmer meiner Mama gelegt und gelesen. Sie hat wieder geschlafen.
Ich bin dann auch eingeschlafen und dann kam mein Vater und meinte "Zum Schlafen brauchste nicht herkommen, fahr wieder!"....

So Bummss..ich glaub nicht das das mein vater ist.-..-ich hätte nie gedacht, dass der mal so eklig und fies sein kann...und vor meiner Mutter!!! Meine Mama möchte natürlich jetzt in ein Hospiz...sie kann das auch nciht mehr sehen. Gestern hat sie auch zu ihm gesagt, dass sie total enttäuscht von ihm ist und nciht verstehen kann, warum er so mit mir umgeht obwohl ich alles mache?!?! DaS müsste ihn doch ma berühren und er müsste dadurch mal nachdenken...aber nö.
Zumindest konnte ich dem ganzen Stress nicht standhalten. Ich hab ihn gebeten, aufzuhören und mich einfach in Ruhe zu lassen, sodass ich bei Mama sein kann...hat er nicht...und dann musste ich fahren. Ich hab am ganzen Körper gezittert und mich gefühlt wie ne Aussetzige...

Am Abend hab ich meine Großeltern angerufen, die immer hinter mir standen...(Eltern vom papa) und sein Verhalten auch nie verstehen konnten...naja und gestern war sie nur enttäuscht, dass ich gefahren bin und nicht ihr gekochtets Mittag gegessen habe...und sie kannn sich jetzt nicht mehr einmischen, weil sie das jaso fertig macht!

Ach und was is mit ihr?????? Ich sitze die ganze Woche am Bett und pflege meine MAMA!!! Ich bin noch die die super Erwachsene die alles richtig macht...ich würde gerne mal in den Arm genommen werden und gefragt werden ob ich noch alles schaffe..bei mir ist das selbstverständlich , auch wenn ich die Eltern meiner Whg putze..., aber wenn mein Vater wie gestern sauber gemacht hat...oh Wunder. ich soll mich auch um meinen Vater kümmern....aber verdammt, wer kümmert sich mal um mich?!?!?? Ich kann nicht die ganze Last der familie tragen...sogar meinen Großeltern ist es ja zuviel undd ie lassen mich jetzt im Stich!!!

Also das ist echt der Wahnsinn..meine Familie zerbricht echt an der Krankheit..und ich hab wahnsinnige Angst, keine Familie mehr nach dem Tod meiner Ma zu haben...

claudi
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Meine liebe Mami
13.11.1961-13.02.2009

-Mein Herz wollte Dich halten, mein Verstand ließ Dich gehen-
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  #23  
Alt 19.01.2009, 09:57
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Claudia,

Zitat:
Zitat von kalei05 Beitrag anzeigen
So ...jetzt is es soweit. Ich bin stark genug um mit Sitaution meiner mama umzugehen. Stark genug um sie zu pflegen und die letzte Zeit mit ihr zu verbringen...aber ich bin nicht mehr stark genug für meine Familie...

Die machen mich kaputt...
Dann schau bitte, dass du sie im Moment soweit wie möglich "ausblendest". Klar, schwierig, wenn dein Vater dich zum Dank auch noch anpflaumt. Ich meine nur: zur Zeit geht es um deine Mutter, für die du da sein willst. Alle stehen unter extremem Stress, und viele können damit nur so umgehen, dass sie auf andere einschlagen. Vielleicht kannst du versuchen, das im Moment "einfach" als gegeben hinzunehmen. Weil es deiner Mutter nicht hilft, wenn ihr Sterben noch durch Familienstreit verschlimmert wird.

Konzentriere dich auf deine Freunde, geh zu ihnen, gehe ihnen auf die Nerven. "Immer müssen die sich nach dir richten" stimmt nicht. Das müssen sie nie - aber sie tun es, weil sie merken, dass du Hilfe brauchst. Später kannst du ihnen etwas davon zurückgeben. Aber das läuft nicht weg.

Zitat:
So Bummss..ich glaub nicht das das mein vater ist.
Geht mir mitunter auch so. Als meine Frau noch in der Klinik war (und klar, dass sie demnächst sterben muss, nur nicht, wann) rief ich meinen Vater nach seinem langem "Abtauchen" an, und nach einer pro forma Frage nach ihrem Befinden kam er dann zum Eigentlichen: Er wollte wissen, wie das Testament meiner Frau und mir aussieht. Ein "Berliner Testament", wenn einer stirbt, bekommt der andere alles. Und danach? Danach, sage ich, weiss ich nicht. Haben wir noch nicht drüber nachgedacht. Ja, dann solle ich doch bitte, wenn meine Frau tot ist, weil ich dann ja auch mal sterbe, ein Testament machen, indem meine Eltern als Erben eingesetzt sind (dass sie 30 Jahre älter sind als ich, schien meinem Erzeuger in seinen Überlegungen entgangen zu sein). Schließlich hätten sie uns ja immer finanziell unterstützt, und nicht die Familie meiner Frau, die haben ja kein Geld.

Ich war völlig fertig mit der Welt. Den kenne ich nicht, und den will ich nicht kennen. Nix Vater, nur Erzeuger. Mit seiner Kohle hat er schon recht. Aber er und meine Mutter haben meine Frau und mich menschlich völlig im Stich gelassen. Meine Mutter hat sich hier seit September nicht gemeldet. Seit klar war, dass meine Frau Metastasen hat und sie mit 90%iger Wahrscheinlichkeit am Krebs sterben wird. Nichtmal nach dem Tod meiner Frau hat meine Mutter mit mir gesprochen, nichtmal eine Beileidsbekundung konnte sie sich rausquälen. Nix Mutter, nur vor langer Zeit Gebärende.

Die Familie meiner Frau war da, als es ihr schlecht ging. Die Schwester über Wochen, ihre Mutter (die 80 ist, wahnsinnige Angst vorm Fliegen hat und nur noch mit dem Rollator gehen kann), ihr Bruder, ihr Neffe - zum Abschied nehmen. Die haben sich in den Flieger gesetzt und sind 750 km weit angereist. Meine Eltern, die mit dem Auto in 2,5 Stunden da sein könnten, sind abgetaucht. Was nicht daran liegt, dass meine Frau "nur" ihre Schwiegertochter ist. Nein, die sind so. Die würden auch bei mir nicht kommen. Und ich lege keinerlei Wert darauf legen, sie zu im Notfall zu sehen, weil ich sie genau so schon lange kenne. Verlogenes, heuchlerisches Pack.

Zitat:
Also das ist echt der Wahnsinn..meine Familie zerbricht echt an der Krankheit..und ich hab wahnsinnige Angst, keine Familie mehr nach dem Tod meiner Ma zu haben...
Wovor hast du da angst? In Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig sich Menschen sind und wie sie sich füreinander einsetzen. Das siehst du jetzt. Ist es so schlimm, nach dem Tod deiner Mutter Menschen nicht mehr zu "haben", auf die du dich nicht verlassen kannst und die dich im Notfall sowieso wieder im Stich lassen werden?

Home is where your heart is! Also folge deinem Herzen und wende dich an die Menschen, die dich unterstützen. Und nicht an die, die dich noch zusätzlich fertig machen. Ja, es ist bitter, wenn man in so einer schweren Zeit feststellen muss, dass es nicht die eigene Familie ist, die einem beisteht. Aber nur in solch schwierigen Zeiten kann man es merken. Und besser, du merkst es jetzt als in xx Jahren: Blut ist nicht dicker als Wasser.

Viele Grüße,
Stefan
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  #24  
Alt 19.01.2009, 12:03
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Stefan..

danke für deine harte, aber wahrhaftig ehrliche Antwort!
Wenn sich jetzt mein extremer Sturkopf durchsetzen würde, würde ich sagen " Ihr könnt mich alle mal...ich bin weg"..., aber das amche ich natürlich nicht, weil ich für meine Mama da sein möchte...

Nur das mit dem Abschalten oder Ausblenden klappt leider nicht so gut...diese ganze...(sorry) scheiße macht mich gerade mega fertig. Vor meiner Mama zeige ich das so gut wie nicht, aber die Kraft die ich anfänglich hatte, schwindet langsam. Ich könnte nur noch schlafen, weil ich mich so ausgelaugt fühle.

Wie schon gesagt, ich finde es so schlimm, dass meine Mama alles mitbekommen muss...sie muss sich auf sich konzentrieren! Das geht aber nicht, weil sie merkt, wie um sie herum alles kaputt geht und sie sich deswegen Schuldgefühle einredet! Die versuche ich natürlich auszureden, aber ohne Erfolg!

Ich werde auf jeden Fall anch dem Tod meiner Mama meinen Weg gehen. Wenn mein vater sich irgendwann einkriegt und wir uns aussprechen können, werde ich mich davor nicht verschließen. Aber er soll wissen, wie sehr er mir i Moment weh tut und ich hoff das versteht er irgendwann. Ich weiß auch jetzt schon, dass er irgendwann Schuldgefühle haben wird, weil er es nicht auf die Reihe bekommen hat, seine Wut einfach mal auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrierenund meiner Mutter seine ganze Liebe zu zeigen. Er wird es so bereuen, aufgegeben zu haben! Davor wollte ich ihn eigentlich bewahren...aber gut, ich bin ja im Moment sowieso nur die rabentochter.

Ich kann mir vorstellen, dass er sich wünschen würde, dass ich mal zu ihm gehe und ihn frage wie es ihm geht und mit ihm einfach rede...aber nach alldem was er mir an den Kopf geworfen hat..kann ich das einfach nicht!!!

Stefan, dass mit deiiner Familie ist natürlich auch echt krass..., aber schön, dasss du wenigstens noch andere Familienteile hattest, die euch unterstützt haben und die deiner Frau beiseite gestanden haben!
Hast du eigentlich mit deiner Frau Kinder?


VLG
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Meine liebe Mami
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  #25  
Alt 19.01.2009, 17:51
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Claudia,

es tut mir leid für dich und deine Mutter. Ich habe ähnliches erlebt.
Wahrscheinlich kommt es zum Streit, da alle eigentlich mit der Situation überfordert sind. Keiner will, dass sie stirbt und man ist sauer auf den Krebs der die Mutter leiden läßt und von innnen zerfrist. Jeder will das beste für die Mutter machen, und dass sie es die letzten Tage noch so gut wie möglich hat. Ihr die Schmerzen und die Angst nehmen. Man fühlt sich als Angehöriger so machtlos, da man gegen den Krebs nicht mehr kämpfen kann. Er hat ja bereits gesiegt. Ich denke dies alles fördert die Spannungen. So war es auch bei uns.
Meine Mutter ist im Hospitz gestorben. Nachdem wir uns geeinigt hatten, wo wir Mama pflegen und es ihr besser ging wollten wir sie nach Hause holen. Ich hatte alles schon vorbereitet. Der Entlassungstag stand auch schon fest. Sie wurde auch Entlassen, aber nicht nach Hause. Sie verstarb einen Tag davor.

Meine Mutter wollte immer zum Schluß ins Hospitz. Sie wäre aber auch gerne noch mal heim in ihr Reich gekommen.

Im nachhinein muß ich aber sagen, dass was im Hospitz geleistet worden ist, hätten wir zuhause aus der medizinischen Sicht nie so gut hinbekommen.

Meiner Mutter war es auch oft sehr schlecht. Sie brach Darmwasser. Wirklich Abhilfe schafte eine Magensonde, durch dem sie der Magen entleeren konnte. Der Darm war bereits ziehmlich dicht durch die Metastasen, bzw. durch das Morpien zu träge. Meine Mutter hatte Eierstockkrebs.

Viel Kraft für die kommende Zeit und das du die restliche Zeit noch gut mit deiner Mama und deiner Familie verbringen kannst.

liebe Grüße

Alex
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  #26  
Alt 23.01.2009, 13:05
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo...

morgen geht meine Mama ins Hospiz..
Jedem dem ich daS erzähle sagt dann zu mir.."ach, haste es nicht mehr geschafft..naja verständlich". Ich hab das Gefühl mich ständig dafür rechtfertigen zu müssen! Dabei habe ich die Entscheidung gar nicht getroffen.
Also nicht direkt. Gestern kam wieder der Anruf aus dem Hospiz, dass ein bett frei wär. Ich weiss nicht, wie lange ich noch von der Arbeit fern bleiben kann. Jetzt bin ich erstmal bis zum 31.01. krank geschrieben...aber was ist dann? Und was ist, wenn dann kein bett frei ist!? Ich habe gesagt, dass ich Mama gerne hier behalten würde..so hat ja lles geklappt. Wenn ich dann arbeiten gehen muss, würde wir im Hospiz anfragen. Aber das ist meiner Familie zu unsicher. Weil Papa muss ja arbeiten und meine Großeltern trauen sich das nicht zu...(leider...körperlich könnten sie es aber). Also diejenige, die die meiste Zeit bei Mama war und alles gemacht hat, sagt sie soll bleiben...die, die die wenigste "Arbeit" hatten, sagen sie soll gehen!
Aber meine Mama hat auch selber gesagt, dass sie geht...ich denke jedoch nicht, mit 100%iger Überzeugung.
Ich hab so Bauchschmerzen wenn ich daran denke, dasss sie morgen abgeholt wird...es bleibt immer das Gefühl des Versagens und Abschiebens!

Langsam kommen auch bei immer öfter die Tränen..ich kann langsam weinen und fange an, das Ausmaß so richtig zu begreifen...

Viele liebe Grüße an euch alle

Claudi
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  #27  
Alt 23.01.2009, 14:15
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Schnuppe38 Schnuppe38 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Claudi!

Ich habe hier mitgelesen und bin sehr traurig. Die ganze Situation bei dir ist einfach schrecklich. Wie du ja weißt sind meine Eltern beide krank, aber jeder ist für jeden da, wie er kann. Du tust mir so leid und ich wünsche dir weiterhin viel Kraft. Ein Mensch kann viel ertragen, aber schlimmer ist es wenn man alles alleine bewältigen muss. Vor dir ziehe ich meinen Hut!!!! Das deine Mama nun ins Hospiz geht sollte dir kein schlechtes Gewissen machen. Bitte tue das nicht. Du schiebst sie nicht ab, das weiß sie auch. So kannst du ein wenig Kraft tanken. Ich habe auch noch nie von jemanden gehört das es bereuht wurde, die die ich kenne waren hinterher sehr dankbar. Ich würde mich bestimmt genauso fühlen wie du, aber ich glaube das es besser so ist. Allein schon weil dein Vater so ist wie er ist. Ich hoffe für dich das er sich schnell besinnt.
Für die kommende Zeit wünsche ich dir viel Kraft und sei ganz fest

LG
Anja
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  #28  
Alt 25.01.2009, 20:49
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Schnuppe38 Schnuppe38 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Claudi,

wie geht es dir und deiner Mama???

LG
Anja
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Paps Du fehlst mir!!!
22.07.1937 - 26.12.2012
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  #29  
Alt 26.01.2009, 13:53
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Anja..

das ist lieb das du fragst! Also naja, sie ist ja jetzt im Hospiz. Da ist es echt schön und die die Pfleger sind wirklich sehr nett...
Gestern war ich dann bei ihr und hab sie gefragt ob sie sich waschen gehen möchte..., aber nein sie hatte keine lust. alles was ich ihr angeboten habe, hat sie abgelehnt. ich habe ihr so schöne frühlingsblumen mitgebracht und noch nichtmal über die hat sie sich gefreut, obwohl sie blumen so mag. ich glaub sie ist mit der situation im hospiz nicht so zufrieden. die pfleger fragen sie auch ständig ob sie was möchte und sie sagt nur nein. ich hab echt angst, dass sie da untergeht.

normalerweise hat meine mama immer sehr großen wert auf körperhygiene gelegt und das sie das gestern nicht wollte ist echt komisch...

sie schläft jetzt auch eigentlich nur noch und bekommt um sich herum fast nichts mehr mit!

ich werde jetzt wieder zu ihr fahren und hoff, dass es ihr ein bisschen besser gehT!!!!

anja, wie geht es dir z.Zt.?

vlg
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  #30  
Alt 26.01.2009, 14:40
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Schnuppe38 Schnuppe38 ist offline
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Liebe Claudi,

Ich fühle mit dir. Man sagt es immer so leicht, aber macht dir nicht zu viele Gedanken oder zerbreche dir den Kopf. Ich glaube ganz fest das sich deine Mami innerlich sicher über die Blumen gefreut hat. Aber vielleicht ist sie sich ihrer Situation auch bewußt. Du hast ihr ja Frühlingsblumen mitgebracht....
Du weißt auch nicht was in ihr vorgeht. Ich habe mich das auch schon die letzten Tage so oft gefragt. Was mein Paps denkt, was in ihm vorgeht usw. Man kann sich nicht hineinversetzten. Deine Mami ist zu schwach, vielleicht möchte sie, aber sie kann nicht. Ich hoffe das es deiner Mami heute etwas besser geht, ich denke an dich.

Mir geht es soweit ganz gut, danke das du fragst. Wir warten nun auf den 10.2. und hoffen das alles gut klappt. Die schmerzen bei meinem Paps werden immer schlimmer. Ich weiß nicht ob du meinen Beitrag gelesen hast. Bestrahlen kann man den Tumor nicht. Aber mein Paps wird am 10.2. operiert. Danach soll er Sutent bekommen. Nun soll erstmal die OP gut verlaufen.

Bis bald
VLG
Anja
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Paps Du fehlst mir!!!
22.07.1937 - 26.12.2012
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