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Alt 03.06.2010, 21:27
taenzer1 taenzer1 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2010
Ort: Wien
Beiträge: 1
Standard Meine Mutter stirbt jeden Tag ein bischen mehr!

Hallo an Alle die hier schreiben und lesen.

Im Augenblick denke ich ich stehe am Abgrund vor dem NICHTS. Vor drei Wochen hat mich mein Stiefvater angerufen und gemeint meine Mutter wäre durch eine Krankheit "gelb" geworden. Als er mir dann auch noch erzählte, dass sich sich Tags zuvor aus der Bibel vorlesen lies, schrillten alle Alarmglocken bei mir und ich fuhr mit einem Taxi sofort zu Ihr. Ich besorgte mir vorher noch den Schlüssel bei meinem Stiefvater und ging in die Wohnung. Der Schock erwartete mich schon beim Eingang. Der Mist/ Müll türmte sich fast bis zur Decke. Als ich meine Mutter dann gefunden hatte, wollte ich sie aus der Wohnung tragen, da ich wußte wie sehr sich sich für Ihr Leben und die Zustände schämte, aber das tat ihr zu weh. Ich machte Ihr klar, dass ich dann keine Wahl hätte als die Rettung zu rufen und die Sanitäter in die Wohnung zu lassen. Das war Ihr zu diesem Zeitpunkt anscheinend egal. Also rief ich die Rettung und es kam was kommen mußte, den Sanitätern blieb die Luft weg. Sie konnten meine Mutter auf Grund der Enge auch nicht aus der Wohnung tragen und so mußte sie unter starken Schmerzen selbst aus der Wohnung gehen. Ab der Wohnungstüre erledigten die Sanitäter dann alles. Wir wurden ind Spital geführt und meine Mutter wurde auf Grund Ihres Zustandes sofort untersucht. Am Nachmittag kam dann die erste Hiobsbotschaft: Methastasen in der Leber, daher die Gelbsucht. Am nächsten Tag wurde Sie punktiert und eine Drainage in die Galle geschoben, damit die Flüssigkeit ablaufen kann. Sie wurde an gleichen Tage noch in den CT geschoben und am Abend die nächste Botschaft: 8cm Krebs in der Lunge. Am nächsten Tag wurde Sie der Onkologie vorgstellt und wieder untersucht. Der Onkologe meine er hätte gerne einen Komplettscan des Körpers wegen OP / Chemo / Bestrahlung. An diesem Abend wieder eine Botschaft: 8cm Krebs in der Lunge, 2cm Krebs in der Bauchspeicheldrüse und Methastasen in alles Organen und den Knochen. Der Arzt meinte höchstens ein paar Wochen. Seit dem Fahre ich jeden Tag hin und besuche Sie. Jeden Tag erkennt Sie mich ein bischen weniger bzw. kann sich weniger mitteilen. Ich habe darüber noch nie mit einem Menschen gesprochen. Daher entschuldigt bitte wenn ich mir jetzt hier meine Sorgen von der Seele schreibe. Aber ich bin soo mit meiner Kraft und meine mentalen Stärke am Ende.

Was ich noch vergessen habe - die Rettung machte natürlich eine Anzeige beim Gesundheitsamt und ich bin seit diesem Zeitpunk damit beschäftigt die Wohnung zu reinigen, damit sie nicht zwangsgeräumt wird. Bis gestern habe ich 140 Müllsäcke á 120l entsorgt. Das heißt ich pendle zwischen meiner Wohnung, der anderen Wohnung und dem Krankenhaus hin und her.

Ich bin am Ende meiner körperlichen und seelischen Kräfte und erwische mich selbst dabei, dass ich bei der kleinesten Kleinigkeit (zB ein rührender Film) entweder negative Gedanken bekomme oder anfange zu heulen.

Kennt irgendwer von Euch diese Situation / Gefühle und hat etwas ähnliches erlebt??

Ich würde mich über Eure Antworten freuen.

Liebe Grüße Sven
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