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  #1  
Alt 10.03.2011, 19:06
MWinni MWinni ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo zusammen!

Vielen Dank für eure Antworten bzgl. Reha und GPT-Werten. Ich lasse den GPT-Wert gerade nochmal nachchecken, mal sehen ob er wieder runtergegangen ist. Ein Antibiotikum habe ich in letzter Zeit nicht genommen, zuletzt von Weihnachten an 14 Tage eines - danach hatte ich aber Bluttests bei denen alle Leberwerte normal waren. Naja schaun mer mal.

Mehr Sorgen bereiten mir schon wieder andere Dinge. Mein Urologe hatte mich bzgl. der Hoden-/Leistenschmerzen zum Chirurgen überwiesen, weil er nichts feststellen konnte und siehe da, die Diagnose lautet: "Kleine tastbare Schwellung / Lücke im rechten Leistenkanal, mit Abwehrspannung im Unterbauch." Sprich: Leistenbruch! Der muss operiert werden, zwar nicht sofort aber schon wenn möglich bald, da "jederzeit" die Gefahr eines Darmverschlusses besteht, der dann binnen 4-6 Std. notoperiert werden müsste. Nun stellen sich die Fragen: Bin ich fit genug dafür, d.h. sind die Blutwerte gut genug für eine gute Wundheilung (Leukos, Erythros, Thrombos sind alle noch immer leicht unter dem Soll) und muss ich was wg. der üblichen Vollnarkose beachten (Stichwort Bleo). Von der Belastung her scheint mir die OP mit der Hodenentfernung vergleichbar zu sein - ähnlicher Schnitt zumindest. Falls einer Infos dazu hat oder generell Informationen zu OPs relativ kurz nach Chemo (bei mir sinds jetzt 3 Monate) hat, gerne mal melden. Und falls jmd. einen wirklich guten Operateur in Köln und Umgebung kennt: bitte auch mal schreiben ;-) Da wird wohl auch viel gefuscht. Aktuell tendiere ich zur PanKlinik in Köln, wo auch der Leistenbruch diagnostiziert wurde. Dummerweise haben wir für den 6. bis 20. April Urlaub auf La Palma gebucht - da wollte ich mich endlich mal von allen Strapazen erholen und so richtig entspannen. Vorher wird die OP zu knapp, also fliege ich wohl mit einem sehr mulmigen Gefühl bzgl. Darmverschluss oder Verschlimmerung der Hernie da runter. Oder was meint ihr?

Das war Schock Nummer 1, Schock Nummer 2 dann heute. Weil ich ja weiterhin Schmerzen im Bauchraum habe, vor allem links und im Oberbauch knapp oberhalb des Bauchnabels, dazu alle paar Wochen mal krampfartige Schmerzen, hatte mich meine Hausärztin Stuhlproben sammeln lassen. Heute entdecke ich darin lauter kleine rote Punkte, die sich beim Verschmieren als Blut entpuppen. Ein Schnelltest von dieser Stuhlprobe hat zwar keine Blutablagerungen bewiesen, aber meine Hausärztin meinte, diese Tests sind sowieso nicht sicher. Hab jetzt ne Überweisung zum Gastroenterologen, der auf jeden Fall eine Darmspiegelung machen soll. Auch die will ich nicht ohne Sedierung (ich glaube es gibt Propofol) über mich ergehen lassen - sofern das wegen der Chemo unproblematisch ist. Mein Gewicht hatte ich gerade von 60 auf 62 hochgewuchtet, zur Darmspiegelung verlier ich dann wieder diverse Kilos. Aber das wichtigste ist natürlich dass da nicht auch noch was übles rauskommt bei der Spiegelung.. wäre aktuell froh wenn es "nur" ne Darmentzündung wäre.. wobei ich keinen Durchfall habe, der aber typisch wäre bei ner Darmentzündung. Alles in allem mal wieder eine sehr sehr bescheidene Woche für mich - würde so gerne mal Ruhe haben und mit den ganzen Baustellen positiv abschließen können, seufz. Hoffe jetzt erstmal, dass die Darmspiegelung schnell gemacht wird, unproblematisch verläuft und dann vor allem ein gutes Ergebnis bringt - und die Schmerzen dann mit der Zeit abklingen und ich wieder vernünftig essen kann.

Ach was positives hab ich aber auch noch: Der Nachtschweiß ist seit etwa einer Woche fast vollständig weg, muss maximal einmal pro Nacht das Shirt wechseln, aber das ist auch längst nicht mehr so nass wie davor die Zeit. Scheint tatsächlich eher durch einen Infekt ausgelöst gewesen zu sein - immerhin, juhu...

So viel von mir, musste mich mal "auskotzen" mit meinen Sorgen - freu mich über Feedback und Meinungen!

Viele Grüße

Marc
  #2  
Alt 10.03.2011, 20:18
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Beiträge: 294
Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo Marc,

langsam, finde ich, solltest Du wieder gesund werden ;-). Meine Reha war in Wuppertal, es waren fast nur ältere Patienten und trotzdem sinnvoll und nett. Habe mit die lustigsten Momente mit etwas betagteren Damen beim abendlichen Kartenspielen mit geschmuggelten Alkoholika gehabt. Ich war aber auch ziemlich zerstört nach 4 Zyklen und der RTR, da war was ruhiges gut. Ich würde heute für eine zweite Reha auf jeden Fall an die See fahren, klingt viel spannender... Fühle mich dafür aber zu fit und bin leider schon wieder voll in der Arbeit versunken.

Ich finde es gut, dass Du bei weiteren Spezialisten bist - ich kenne zwar einige, die trotz Leistenbruchs noch auf dem Handballfeld standen bis zur OP - aber da ist wohl jeder anders.
Ein blutiger Stuhl kann auch Folge der gereizten Schleimhäute sein, ich bin deswegen auch in der Reha noch mit so tollen "Spülungen" behandelt worden, zusätzlich bekam ich am Ende der Chemo eine Fissur, die bis heute nicht ausgeheilt ist. (Und per Pulsdiagnostik wurde mir diagnostiziert, dass ich zuviel "Vata" hätte, ist wohl die Ayurvedaübersetzung für Durchfall...) Bah, ätzendes Thema... Also wahrscheinlich wirds bei Dir auch etwas "normales" sein, toitoitoi.

Aber nach La Palma fliegen solltest Du auf jeden Fall! Falls Du wegen eines Verschlusses Sorgen hat, nimm einfach Flohsamen aus dem Reformhaus mit, die weichen alles natürlich ein und ruinieren einem die Darmflora nicht direkt wieder so wie die Macrogols dieser Welt..

Gruß

Ilmarinen
  #3  
Alt 11.03.2011, 18:27
MWinni MWinni ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo zusammen!

Ich habe vorhin die nächste Hiobsbotschaft bekommen. Im Ultraschall ist ein Lymphknoten genau an der Stelle der Leiste (ziemlich nah neben dem dicken Knochen den man an der Hüfte rausstehen hat) an der es mir (besonders bei Druck auf diese Stelle) so weh tut vergrößert. Der Arzt hat auf dem Ultraschall 1,3 Zentimeter nachgemessen. Er will sich jetzt bis Dienstag darum kümmern, dass mein für Ende März geplantes Staging-MRT so schnell wie möglich vorverlegt wird, damit ich Gewissheit habe, um was es sich da handelt. Der Lymphknoten könnte entzündlich geschwollen sein, ausgelöst durch einen Infekt oder auch die vermeintliche leichte Nebenhodenentzündung, die ich Ende Dezember hatte, oder es ist eben tumorbedingt und damit ein Rezidiv. Den kleinen Leistenbruch hat er ebenfalls bestätigt, da besteht aber keine akute Gefahr eines Darmverschlusses, auch glaubt er nicht unbedingt, dass meine Schmerzen durch den kleinen Bruch ausgelöst sind.

Mir geht’s jetzt verdammt schlecht und ich hab echt tierisch Angst vor einem Rezidiv.. die Wahrscheinlichkeit ist generell ja nicht groß, aber wenn man dann schon einen vergrößerten Lymphknoten an der Leiste hat – das ist echt übel. Zu allem Überfluss musste meine Freundin heute auf ein Seminar reisen, dass sie leitet und das geht bis Sonntag, d.h. mein wichtigster Ansprechpartner ist nicht da.

Ich frage mich, ob der vergrößterte Lymphknoten nicht eigentlich schmerzlos sein müsste, wenn das tumorbedingt wäre. Bei mir ist es jetzt so, dass es richtig stark weh tut, wenn man auf die Stelle drückt, an der der Lymphknoten angeschwollen ist. Ohne Druck auf die Stelle tut es aber kaum und teilweise auch gar nicht weh, eher dieser Ausstrahlungsschmerzen Richtung Unterbauch sowie Richtung Hoden und innerer Oberschenkel, also Adduktoren. Weiß aber auch nicht, ob es widerum schmerzt, wenn er durch eine Entzündung vergrößert ist. Gibt es da draußen vielleicht irgendjemanden, der vergrößerte Lymphknoten an der Leiste hatte? Habt ihr da Schmerzen empfunden? Würde mich sehr freuen, wenn sich da jmd. meldet und mir schildert, wie es sich bei ihm angefühlt hat, jetzt unabhängig davon ob Rezidiv oder Befund bei der Hodenkrebsdiagnose. Bei mir war ja damals alles ok, kein einziger vergrößerter Lymphknoten, keine Gefäßinvasion oder dergleichen. Der vergrößerte Lymphknoten befindet sich übrigens rechts an der Leiste, der Tumor war im linken Hoden. Keine Ahnung ob das was zu sagen hat. Auch wenn ihr eher schlechte Nachrichten habt, weil es sich bei euch ähnlich angefühlt hat wie bei mir, würde ich mich freuen wenn ihr euch meldet.

Zweite Baustelle bleibt der Darm: Mein Arzt tippt nach Beschreibung der Beschwerden auf eine Entzündung im Dünndarm, zuerst muss aber eine Darmspiegelung gemacht werden. Bei der wird immer nur der Dickdarm gescannt. Am Montag habe ich einen Termin beim Gastroenterologen um dafür einen Termin auszumachen. Mich erwartet also wieder eine heftige Zeit voller Angst und Unsicherheit. Bin froh, wenn ich erstmal irgendwie über das Wochenende komme. Eigentlich hatte ich gedacht, diese ganz schlimmen Zeiten hinter mich gebracht zu haben.

Viele Grüße

Marc
  #4  
Alt 11.03.2011, 20:26
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hi Marc,

ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei Dir wieder Kopfkino ist. Gerade bei der Leiste passiert es leicht, dass das Kopfkino durchdreht, denn laut den Ratgebern spüren ja viele initial den HK durch Schmerzen an Rücken oder Leiste.

Die Lymphknoten, die jedoch bei Hodenkrebs zuerst betroffen sind, sind die im Retroperitoneum, d.h. im hinteren mittleren Bereich rund um die Hauptschlagader (bei mir war es auch so) und die schmerztechnisch ausstrahlen - und wenn ich Dich richtig lese, meinst Du eine andere Stelle. Die Lymphknoten schwellen meist einfach durch ihre normale Arbeitsweise an, wegen meiner Erkältung habe ich auch seit 2,5 Wochen einen etwas dickeren Hals. Und nach dem Retroperi.. laufen die Metas entlang der Metastasenstrasse Lunge - Hirn - Knochen... da wird sich schon keine verirrt haben.

Also keine Panik, Deine Marker sind ja auch prima, Du musst "einfach" nur endlich wieder gesud werden und Dein Selbstvertrauen wiedergewinnen.

Gruß

Ilmarinen
  #5  
Alt 11.03.2011, 21:09
MWinni MWinni ist offline
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Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hi ilmarinen!

Vielen, vielen Dank für deine Antwort! Ich bin mir nicht sicher, welchen Teil das Retroperitoneum umfasst und hab das auch nicht erfolgreich googlen können. Kannst du mir das nochmal genauer beschrieben bzw. sagen, ob mein Lymphknoten da „rein passt“? Der Lymphknoten, der auf Druck stark weh tut und auf 1,3 Zentimeter angeschwollen/vergrößert ist, befindet sich auf der rechten Körperseite etwas nach linksunten versetzt (also nach innen laufend) neben dem dicken, rausstehenden Knochen, den man an der Seite auf Hüfthöhe hat. Ist das innerhalb des Retroperitoneum-Bereichs? Der Lymphknoten ist mit der Hand tastbar und im Ultraschall gut sichtbar. Die Stelle selbst tut bei Druck richtig stark weh, ansonsten eher nicht, aber ich habe diesen Ausstrahlungsschmerz rauf in den Unterbauch, runter in die Leiste und den Hoden sowie auch die Innenseite des Oberschenkels. Würde das zu den bei Hodenkrebs typischerweise betroffenen Lymphknoten-Regionen zählen?

Was den Hals angeht, dort kenne ich vergrößerte Lymphknoten auch von Erkältungen, hatte ich früher auch manchmal wochenlang aber das lässt sich ja dann durch die Erkältung erklären. Jetzt habe ich ja eigentlich keine Entzündung (CRP-Werte normal), die ursächlich für den geschwollenen Lymphknoten sein könnte.

Mit deinem Schlusssatz hast du absolut recht und ich sehne mich nach nichts mehr als Ruhe in meinem Körper. Nur dumm, wenn immer wieder neue Schmerzen und Diagnosen auftreten und ein vergrößerter Lymphknoten an der Leiste ist ja schon ein fieser Zufall, wenn es nichts mit dem Tumor zu tun hat...

Viele Grüße

Marc
  #6  
Alt 11.03.2011, 22:36
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo Marc,

die Lymphknoten im Retroperitoneum kann man nicht tasten, die liegen im hinteren Bauchraum, wo man sie auch per Ultraschall nur mit gutem Gerät erkennen und beurteilen kann.

Ich hatte in diversen CT-Nachsorgen akzentuierte iliakale Lymphknoten bis 13mm, was nie als suspekt beurteilt wurde.

Also ruhig Blut, Lymphknoten können aus allen möglichen Gründen vergrößert sein.

Grüße
Andi
  #7  
Alt 11.03.2011, 22:52
Jaymz Jaymz ist offline
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Beiträge: 287
Standard AW: Nachtschweiß, Hoden- und Bauchschmerzen nach Chemo

Hallo Marc,

die Lymphknoten in der Leistengegend schwellen laut meiner Radiologin sehr schnell an, bspw. wenn man sich am Bein stößt.

Ich tippe auch, dass es etwas "harmloses" ist.

Nach meiner Chemo hatte ich auch hier und da vergrößerte Lymphknoten, bspw. in der Achselgegend. Ich hatte tierische Angst! Aber die sind nach einer Weile wieder (glücklicherweise) zurückgegangen. Lymphknoten in der Achselgegend hatte ich früher nie oder nur sehr selten. Nach einer Chemo ist der Körper etwas angeschlagen und reagiert wohl auch empfindlicher.

Lass dich ruhig untersuchen, um Gewissheit zu bekommen.
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