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  #1  
Alt 07.06.2011, 18:27
annika78 annika78 ist offline
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Registriert seit: 01.06.2011
Beiträge: 5
Standard AW: beziehung im umgang mit krebs

Hallo faeva,
es macht mich auch traurig (wie alle anderen hier) zu lesen, dass dein Partner in dieser Situation nicht genügend Stärke zeigt und den Selbstschutz vorzieht.
Ich habe meine Krebsdiagnose kurz nach der Geburt unseres Kindes bekommen und hatte durch meinen Mann Rückhalt - wir sind noch zusammen und er bemüht sich zu mir zu stehen. Allerdings habe ich dieses Grundgefühl der Sicherheit in der Beziehung wie im ganzen Leben, diese Unbeschwertheit, mit der ich vorher auch in schwierige Situationen gehen konnte, nun verloren. Oft habe ich das Gefühl, dass mein Partner mich nicht versteht, dass er das Ausmaß der Erkrankung und ihrer Folgen nicht wirklich realisieren will, weil es mir ja jetzt wieder recht gut geht.
Ich bin froh über die Unterstützung durch mein Umfeld - z.B. habe ich auch kurz vor der Diagnose sehr liebe neue Freundinnen kennengelernt, die alle in dieser schweren Zeit zu mir gehalten haben, womit ich nicht gerechnet habe. Vielleicht ist es für die Partner oft am schwersten, weil sie am nächsten dran sind.
Ich hatte vor meiner eigenen Erkrankung auch beruflich mit schwer kranken Menschen zu tun und habe dabei und jetzt auch an mir selbst die Erfahrung gemacht, dass eine Psychotherapie sehr entlastend wirken kann. Ich komme mir dabei nicht blöd vor, kann den ganzen Müll und Stress abladen und muss so auch mein Umfeld nicht überforden. Ich mache die Termine im ca. dreiwöchigen Rhythmus und habe eine sehr erfahrene Therapeutin. Vielleicht könnte dir das auch helfen - denk dran - trotz Krebs sind wir liebenswerte Menschen und nicht weniger wert als zuvor!
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  #2  
Alt 09.06.2011, 13:10
TomZuck TomZuck ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2010
Ort: NRW
Beiträge: 17
Standard AW: beziehung im umgang mit krebs

Hallo,
Ich bin Thomas und Angehöriger einer an BK erkrankten Frau,

Ich bin selbständig und wir haben zwei Jungs die zum Zeitpunkt der Erkrankung 5 und 10 Jahre alt waren.
Als sie die Diagnose bekam waren wir natürlich geschockt und dann ging ja auch alles ganz schnell OP Chemo usw.
Ich beschreibe mein Verhalten heute als auf Funktion umschalten.
Ich habe versucht, alles unter einen Hut zu bekommen.
Ich war bei allen Untersuchungen und im Krankenaus dabei.
ich habe versucht den Kindern gerecht zu werden und auch Zeit für die beiden abzuzweigen.
Tja und Geld verdienen muss man ja auch, als Selbständiger in einer Kleinen Firma kann man nicht über Monate ausfalle.
Kurzum nur noch Funktion.
Ich habe dann nicht verstanden warum meine Frau sauer war wenn ich Ihr zum Beispiel das Essen bracht und dann wieder zu den Kindern oder zur Arbeit ging.
Erst als sie mir eine lange eMail schrieb, in er sie Ihre Bedürfnisse erklärte, fing ich an zu verstehen.
Es hat aber trotzdem noch eine ganze Weile gedauert, bis ich mehr auf Gefühl umschalten konnte.
Wir haben es auch mit professioneller Hilfe versucht haben da aber keine guten Erfahrungen gemacht.

lg Thomas
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  #3  
Alt 09.06.2011, 14:12
Feenrausch Feenrausch ist offline
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Registriert seit: 30.05.2011
Beiträge: 8
Standard AW: beziehung im umgang mit krebs

Hallo Thomas,
das mit der Email habe ich auch versucht, nur hat mein Mann einiges ganz anders aufgefasst, wie ich das gemeint habe... Nun ja, wir haben nun ein langeres Gespräch geführt und ich hoffe es wird nun besser.
Aber auch er hat mir gesagt, das er einfach nun funkioniert, denn es muss ja weiterlaufen. Wir haben zwar keine Kinder, aber mein Mann ist jemand, der alles genau plant und einen festen Ablauf wichtig findet. Manchmal war das auch schon zu "gesunden Zeiten" ziemlich nervig...
Denke das er wirklich einfach mehr Zeit braucht, als vielleicht andere Männer??? Ich weiss es nicht, aber ich hoffe... Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Ich möchte Dir danken, das Du Dich zu dem Thema geäussert hast. Es zeigt mir, das die Reaktion meines Mannes ok ist.
Danke dafür.

Alles Gute,
Feenrausch
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