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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Liebe steffi
das tut mir unendlich leid für Euch das dein Papa kein in KH mehr möchte ist irgendwie nachvollziehbar, zu mal die Reaktion mir nicht fremd ist , denn mein Papa ist auch so. Aber ich kann dir nur empfehlen ein ambulantes Palliativteam mit hinzu zu ziehen. das sind wirklich richtige Engel und auf jeden Fall eine große Unterstützung für dich. Ja auch die Schmerztherapie und die richtige einstellung ist ganz ganz wichtig. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft. Netty |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Jetzt kommt der Beitrag, vor dem ich mich sehr lange gefürchtet habe...
Am Dienstag den 23.10.2012 um 8.25 Uhr ist mein Vater gestorben. Es ging am Ende alles sehr schnell.. Freitags lebte mein Vater letzmalig auf, redete viel, wollte besonders noch erbsachen klären, der notar war noch da, es gab auch unschöne situationen, fast vorwürfe von meiner großen Schwester an ihn (lange Geschichte, Verletzungen), es wurde viel geweint. Ab Samstag nahm er dann immer weniger die Umgebung war, ich konnte noch mit ihm kurz telefonieren. Sonntag war noch sein Bruder da um sich zu verabschieden. Er aß nicht mehr. Montag hatte er keine Kraft mehr sein Bett zu verlassen, war nicht mehr richtig orientiert, spach kaum noch und wenn er sprach dann bestand er darauf aufzustehen, was er ja nicht konnte, wollte zur toilette, war verwirrt. Er war etwas agressiv, "beschwerte" sich, dass er wie ein Baby behandelt werden würde. Ich glaube nicht dass er noch wirklich wusste wo er war und wer wir waren.. Die Nacht war dann ganz schlimm, seine Frau konnte nicht mehr neben ihm im Bett schlafen, ich habe es versucht, aber es war fast nicht möglich. Mittlerweile hatte er auch gott sei dank eine Morphiumpumpe, 50 mg und zusätzlich "bei Bedarf" alle 40 min eine Dosis, die wir ihm mit fortschreitender Zeit auch immer gaben. Ich überlege ob ich hier weiter schreiben soll, ob es gut ist für die, die ja noch viel vor sich haben.. oft wird ja gefragt wie es zu ende gehen kann.. entscheidet selbst ob ihr weiterlesen wollt.. Er schwitze sehr viel, gab immer wieder laute von sich von denen wir glaubten es käme aus träumen, sie waren unnatürlich.. Er versuchte immer wieder zu husten was nicht mehr gut gelang, wir wollten ihn auch nicht mehr viel bewegen, nicht mehr aufsetzen, möglich still liegen lassen, wir merkten dass er ruhe braucht, kein mehr "an sich rum geziehe", es war deutlich zu sehen dass "es" nicht mehr lange dauern würde... Immer mehr war ein gluckerndes gräusch aus dem hals, mund zu hören, sehr unheimlich, als wenn was nach oben läuft, ich hatte angst er würde ersticken.. Wir haben kaum geschlafen in der Nacht, am frühen morgen bin ich auch für einige Zeit auf die Couch, ich konnte nicht mehr im Bett neben ihm bleiben, es war so unheimlich, auch der Geruch.. Immer wieder waren wir (ich und seine Frau) an seinem Bett, hielten die Hand, legtem ihm einen Waschlappen auf die Stirn..er reagierte nicht mehr auf die aussenwelt,wir sprachen ihn auch nicht mehr direkt an, sagten mehr etwas wie dass alles gut sei, er loslassen solle, gehen könne. Ab etwa 7 Uhr saßen wir beide die ganze Zeit bei ihm. Sein Herz schlug heftig, deutlich war das heben und senken des brustkorbes zu sehen, gleichzeitig wurde das "gluckern" immer lauter, es trat bräunlicher schaum sowie eine braune maße aus seinem Mund, die wir wegwischten, sie kam immer wieder... In dem Moment dachte (und sagte ich zu seiner Frau): Tiere werden wenn sie so leiden eingeschläfert, warum muß ein Mensch so leiden?? Warum gibt es hier kein aktive Sterbehilfe?? Ich fühlte mich hilflos, dachte daran einen Arzt zu rufen, aber was sollte der tun? Sterben ist nicht "schön" und hier war es ein sichtlicher Kampf. Ich glaube aber mein Vater war an dieser Stelle nicht mehr in seinem Körper, zumindest hoffe ich es sehr. Die Atmung wurde weniger, leiser.. Um 8.25Uhr atmete er nicht mehr, mit einem Mal war "es zu Ende". Kurz darauf ein kurzes aufbäumen und es lief ihm noch ein Teil braune flüssigkeit aus dem Mund. ....ich weis nicht, wann und ob ich diese Bilder verarbeiteten kann... Der Todestag war sehr schlimm, aber es war auch der Gedanke der Erlösung, ich weis nicht wie lange ich/ wir dass noch hätten aushalten können, ihn so leiden zu sehen.. Nun danach, bin ich wie im trance, ich spüre keine wirkliche trauer, bin distanziert, es ist sehr seltsam das gefühl..doch ich fürchte das tiefe loch wird noch kommen..wo ich realisiere dass mein Vater uns wirklich verlassen hat, dass er es war denn wir begleitet haben, dass er nicht mehr da ist... Verzeiht meine vermutlich schlimmen Beschreibungen... Aber: mein Papa hat es fast 2,5 Jahre geschafft und die meiste zeit davon hat er noch gut gelebt!! Aus heutiger Sicht würden wir sagen dass die Wipple OP in München ein großer Fehler war, seitdem ging es nur noch bergab... Papa ich liebe Dich! Und ich hoffe so sehr dass es dir gut geht dort wo du bist!! Wir sehen und wieder, irgendwann... ..jetzt weine ich... Es ist unglaublich an was ein Mensch sich gewöhnen kann und woher Kräfte kommen in Momenten wo man nicht glaubt sie zu haben... Verliert nie die Zuversicht Alles Liebe Steffi |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Hallo Steffi,
es tut mir sehr Leid dass Dein Vater verstorben ist. Ich hoffe, dass Wissen darum dass er nicht länger leiden muss ist Dir und Deiner Familie ein kleiner Trost und außerdem möchte ich noch sagen dass ich finde dass Du sehr stolz auf Dich sein kannst, dass Du Deinen Vater in diesen schweren Stunden begleitet hast. Alexandra |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Liebe Steffi!
Im August vor 2 Jahren haben wir uns hier das erstemal "getrofffen", weil auch mein Freund in etwa zur gleichen Zeit wie dein Papa die unfassbare Diagnose bekommen hat. Vielleicht kannst dich noch an unsere paar Mails erinnern! Mein Schatz hat den Kampf gegen die Krankenheit im Sommer 2011 verloren... Jetzt war ich nach ewiger Zeit mal wieder hier im KK und bin geschockt was ihr in den letzten Monaten durchmachen musstet! Steffi, für die kommende Zeit wünsche ich dir und der Freundin deines Papas alles Kraft der Welt und Menschen, die hinter euch stehen. Traurige Grüße, Bea Denk Dir ein Bild: Weites Meer ein Segelschiff setzt seine weissen Segel und gleitet hinaus in die See. Du siehst wie es kleiner und kleiner wird. Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es. Da sagt jemand: "Nun ist es gegangen!" Ein anderer sagt: "Es kommt!" Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen. |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Steffi.... es tut mir so leid! Ich hatte so sehr gehofft,
dass die Whipple OP in München euch das beschert, was ihr so sehr erhofft hattet. Ich bin in Gedanken bei euch. Kim |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Liebe Steffi,
ich möchte Dir und allen Deinen Angehörigen meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Vielleicht tröstet es uns zu wissen, dass Dein Vati im Kreis seiner Lieben auf die letzte Reise gehen konnte. In stiller Trauer, Elisabethh. |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Liebe Steffi, das tut mir leid, dass seine letzten Stunden für euch so schrecklich waren. Vielleicht waren sie das nicht für ihn, vielleicht war er da schon wirklich nicht mehr "da". Auch ich bewundere deinen Mut, bei ihm geblieben zu sein. Er wird es gespürt haben. Jetzt ist er erlöst, ein tröstlicher Gedanke.
Euch viel Kraft für das, was noch kommt! Die könnt ihr sicher brauchen. Regentrude |
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AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")
Danke für die lieben Worte und Wünsche
@Bea: Ja, sicher erinnere ich mich, ich hatte dann leider nichts mehr von dir gehört/ hier gelesen und hatte schon schlimmes befürchtet.. :-( Es ist heute zwei Wochen her und ich bin weiter wie in einem "Vakuum"...morgen gehe ich auf eine Psychosomatische Reha, die Platzzusage kam früher als gedacht, aber vermutlich ist es gerade gut so.. Alles Liebe Steffi |
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münchen großhadern, wipple op |
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