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#1
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Nina,
das klingt sehr schön und ist irgendwie ein Trost zu wissen, dass ihr alles so gestaltet habt, wie dein Papa es sich gewünscht hätte. Ein schönes Lied von Leonhard Cohen und es passte auch, oder? Ach, ich bon froh, dass ihr diesen Tag nun hinter euch habt. Mach dir keine Gedanken, alles, was du nun durchlebst, ist richtig und in Ordnung. Würdest du den ganzen Schmerz auf einmal zulassen, dann würde er dich sicherlich zerreißen. So versuchst du zunächst das Unbegreifliche zu begreifen, zu verstehen, was überhaupt passiert ist. Ich weiß auch, dass ich es teilweise erschreckend fand, dass ich morgens einfach aufstehen konnte und alles so ganz "normal" ablief. Nur ich fühlte mich ein wenig ferngesteuert, als sei ich ein Statist in meinem eigenen Film. Sehr irreal... Also, da bist du nicht allein mit diesen seltsamen Gefühlen. Du wirst weinen können und du wirst trauern. Die Trauer kommt wie die Flut und bricht meist dann über dich hinein, wenn du am wenigsten damit rechnest und sie am "unpassendsten" ist. Sie kann sich aber auch anders anfühlen, leise und bittersüß. Alles, was du erlebst, gehört zu deinem Trauerprozess dazu und versuch einfach, es nicht zu bewerten, liebe Nina! Lass es einfach zu, wenn du kannst... Umarmung Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#2
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Nina,
ich kann mich Miri nur anschließen. Die Trauer wird kommen. Vielleicht nicht auf einmal, so wie Du es jetzt erwartest, sondern vielleicht immer mal wieder. Ich denke auch, der Schmerz wäre zu groß, wenn er so total da wäre. Die Seele und der Körper schützen sich davor, indem man erstmal wie betäubt ist und die Welt wie hinter einer Wand wahrnimmt. Und grübele nicht darüber nach, dass Ihr nicht da wart, als Dein Papa gestorben ist. Ich glaube, er wollte das genau so, wie es passiert ist. Sonst hätte er vielleicht noch auf Euch gewartet, aber dass wollte er lieber alleine machen, vielleicht auch um Euch zu schützen. Liebe Nina, ich drücke Dich! Tina |
#3
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Nina!
Nein, du bist nicht gefühlskalt geworden. Ich hatte, bzw.habe noch immer das gleiche Gefühl. Ich konnte auch nicht so wirklich trauern. Ich warte nach 6 Monaten noch immer auf den Zusammenbruch. Oft beschäftige ich mich damit warum ich das nicht habe und komme dann immer wieder zu zwei Punkten. Der eine ist das mein Verstand sich einschaltet, "auch wenn ich jetzt total viel weine, bringt es meinem Papa leider nicht mehr zurück, also warum soll ich den Schmerz zulassen?!" Der andere Punkt ist, ich glaube wenn ich den Schmerz einmal so richtig zulasse, so das ich ihn nicht logisch wegdenke, dann habe ich Angst mich nicht mehr einzukriegen. Ich denke soooo oft an meinen Papa, es vergeht kein Tag. Ich denke so viel an die Zeit mit ihm, so viel an die letzten Tage mit ihm. Oft erwische ich mich leider auch bei Situationen wo ich nochmals meinen Papa angerufen habe, das ich mir für eine Millisekunde denke, "ich Ruf Papa an"! Und dann kommt sofort der Gedanke, "Wie kann ich das auch nur eine Millisekunde denken, er ist nicht mehr da, wann schnalle ich das endlich?!" Ich spüre ihn so oft an meiner Seite. Manchmal höre ich sogar seine Worte, da denke ich mir dann oft, "okay, jetzt werde ich verrückt." Ich habe auch sofort wieder funktioniert. Viele rund um mich meinten das wird dich mal einholen. Bis jetzt zum Glück noch nicht, und ich hoffe es kommt auch nicht mehr. Ich habe meinen Papa sooo sehr geliebt. Das einzige was schlimm für mich ist, ist wenn eines meiner Kinder wegen dem Opa weint. Zu Weihnachten ist mein zweiter, er ist 10 am Grab von meinem Papa zusammengebrochen, da habe ich dann so sehr geweint. Aber mein Mann und meine anderen drei Kinder haben uns dann alleine gelassen am Grab. Wir haben uns so richtig ausgeheult. War eine riesiger Schmerz, aber es hat auch gut getan. Ich war auch in dem Moment wo mein Papa gestorben ist nicht da. Ich war am Vortag noch bei ihm. Er war sogar noch duschen bevor ich ins kh gekommen bin. Wir waren dann noch mit dem Rollstuhl unten eine Rauchen. Dann haben wir noch Ur viel gequatscht im Zimmer oben. Dann habe ich ihm noch ein Packerl von der flüssignahrung von der Schwester geholt. Dann bin ich gegangen. Habe ihm noch ein Bussi gegeben. Er hat mir als ich das Zimmer verlassen habe noch gewunken. Ich bin dann drei Schritte gegangen, dann kam kurz der Gedanke, geh nochmal zurück. Habe ich auch gemacht. Er saß im Bett, habt mich nochmal angesehen und mich angelächelt. Ich habe ihm dann noch einen Kuss geschickt, dann bin ich wirklich gegangen. Am Abend haben wir nochmal telefoniert. Am nächsten Tag wollte ich zu ihm fahren, eigentlich erst am Nachmittag. Habe mich aber gleich in der früh fertig gemacht, Kinder in den KIGA gebracht. Und da kam dann der Anruf vom kh. Ich soll schnell kommen, es geht ihm plötzlich nicht gut. Ich sofort nach Wien. Ich kam zu spät. Mein Onkel war zwar ungeplanter weise bei ihm, aber ich war nicht da. Ich denke mir oft, mein Papa wollte das so, trotzdem beschäftigt mich der Gedanke auch. Ich habe mich dann zwar noch von ihm verabschiedet, aber ich konnte ich weinen. Ich glaube ich hatte eigentlich einen Schock, denn ich war mir voll und ganz bewusst, dass mein Papa sterben wird, aber an diesem Tag habe ich absolut nicht damit gerechnet. Entschuldige Nina, ist ein längerer Beitrag geworden als geplant. Ich hoffe du kannst daraus lesen das es mir ähnlich ging/geht wie dir. Alles liebe, andrea
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Mein Papa (53) 16.05.1959 - 29.08.2012+ Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011 |
#4
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Andrea, danke! Ich sehe mich voll und ganz in dir und in eurem Weg wieder!
Es ist unglaublich wie ähnlich oder sogar wie gleich manche Situationen und Geschehnisse sind! Egal ob mit dem Krankheitsverlauf, die letzten Tage, die Gedanken, der Schock, die Verarbeitung der Trauer, es gibt so viele Parallelen! Liebe Grüße
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#5
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Nina,
wie waren Deine Tage? Arbeitest Du? Ich denk an Euch, liebe Grüße, Tina |
#6
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt
Liebe Tina! Danke, ich bin umgezogen ins Hinterbliebenenforum und schreibe dort weiter!
Ich denke an euch, lese bei dir immer mit und möchte euch ganz viel positive Energie schicken! Drück dich, NIna
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
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