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  #1  
Alt 25.03.2013, 09:24
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Guten Morgen Undine,

nur kurz, denn es ist ja Ediths Thread hier:

Wie geht es DIR??

LG Monika
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  #2  
Alt 27.03.2013, 15:18
undine undine ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Monika,

danke, dass du fragst.

Mir geht es relativ gut. Nach überstandener längerer Krankheit habe ich mich berappelt. Und emotional hilft mir die Therapie, die ich angefangen habe, sehr.

Ganz liebe Grüße an dich - und Edith natürlich - und alle hier,
Undine
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #3  
Alt 30.05.2013, 00:22
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Mein geliebter Sigi,

Vor genau 6 Monaten bin ich an deinem Bett gesessen, habe dich im Arm gehalten und gewusst, dass dies unsere letzte gemeinsame Nacht sein wird. Ich konnte nicht aufhören dich anzusehen, ich habe versucht, dein Gesicht in mich hinein zu saugen, damit ich es nie vergesse. Aber ich habe es vergessen - ich habe dein krankes Gesicht vergessen, ich kann mich nur noch an dein gesundes Gesicht zurück erinnern. Es ist so präsent für mich, dass ich jede Lachfalte und jedes Muttermal aufzeichnen könnte.

Ein halbes Jahr ohne dich - du fehlst mir so sehr. Auch wenn ich dich immer bei mir spüre und ganz sicher weiß, dass du bei mir bist - es fehlt deine körperliche Nähe, ich kann dich nicht umarmen, nicht küssen, nicht mit dir reden. Was würde ich dafür geben, wenn ich noch einmal einen "ganz normalen" Tag mit dir erleben dürfte.

Ich werde dich immer lieben, du warst mein Traummann und du wirst es immer bleiben

Deine Edith
__________________
mein Mann:
NSCL ED 21.10.2010
nach langem Kampf ins Licht gegangen am 30.11.2012
für immer in meinem Herzen

http://www.youtube.com/watch?v=ibREmAkEgJo
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  #4  
Alt 30.05.2013, 01:20
Benutzerbild von SandraG
SandraG SandraG ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,

wie lieb du zu deinem Schatz schreibst!!! Genauso ist es auch: man vergisst das kranke Gesicht und kennt aber das gesunde in- und auswendig. Mir sind nach 5-6 Monaten Bilder vom letzten Weihnachten als mein Mann noch lebte, in die Finger gefallen. Ich war so geschockt, weil mir nicht bewusst war, wie krank mein Schatz tatsächlich aussah. Mir wars damals egal. Ich habe ihn, genau wie du Sigi, über alles geliebt und er hätte auch 30 Nasen und Warzen haben können. Das hätte alles keinen Abbruch getan, ich hätte ihn mit allem geliebt.

Wenn es dich tröstet: Sigi bekommt bestimmt mit, wie du dich fühlst, dass du ihn vermisst, mit ihm redest. Das weiß ich ganz sicher! Erst vor kurzem wurde mir etwas Schönes zuteil, und vielleicht hilft es dir ja ein wenig:

Ich gehe 1 bis 2 mal im Jahr zu einer Kartenlegerin, die hier in der Nähe regelmäßig auf Festen zu finden ist. Sie hatte mir in der Vergangenheit vieles gesagt, was auch so eingetroffen ist. Ebenso wusste sie um die Ärzte als mein Mann so krank war, den Tod meines Mannes etc. Ohne das ich was dazu gesagt hatte.
Nunmal sie wieder hier bei mir um die Ecke und ich dachte ich spaziere mal mit meinem Freund vorbei, um Hallo zu sagen. Mein Freund kannte sie nicht. Sie hat sich irrsinnig gefreut und wie es so war, hab ich meinen Freund zu ihr reingeschickt, denn er steht dem Ganzen skeptisch gegenüber.
Nach 20 Minuten kam er raus und erzählte mir folgendes: er hatte zwei Verstorbene in seinem Kartenbild: seine Mutter, die letztes Jahr starb und meinen Mann. Beide kannten sich im wirklichen Leben auch, waren seit der Schulzeit befreundet. Die Kartenlegerin sagte ihm, dass beide wissen, dass sie mitbekommen, wie es uns geht und es auch mit in die Wege geleitet haben, dass wir zueinander finden. Dass beide sich freuen, dass wir wieder glücklich werden. Dass sie da sind und Anteil haben, an dem wie es uns geht.
Sie hat ihm noch viel mehr Positives gesagt, aber liebe Edith, als er mir das so frei erzählte, wurde mir so warm ums Herz. Ich glaube ich bin 3 Tage wie betrunken rumgelaufen, so erfüllt war ich von dieser "Gewissheit". Mir war eigentlich schon länger klar, dass mein Liebster immer noch "da" ist und es mitbekommt, was in meinem Leben passiert. Ich fühle mich auch komischerweise nicht verlassen oder ungeliebt von ihm. Ganz im Gegenteil! Und ich bin so froh und dankbar, dass mir das Leben wieder einmal bestätigt hat, dass es mehr um uns herum gibt, und dass uns Verstorbene dennoch zur Seite stehen! So wird es auch mit dir und Sigi sein. Da bin ich mir sehr sicher!

Ich hoffe, dieses konnte dir etwas helfen, deinen Kummer zu lindern! Ich nehm dich jetzt erstmal fest in den Arm und sende dir weiterhin viel Kraft!!!!

Alles Liebe

Sandra
__________________

Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein - Voltaire
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  #5  
Alt 10.06.2013, 18:35
Benutzerbild von sunny47
sunny47 sunny47 ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,
ja es ist so schwer...wir sind diejenigen, die hier zurückgeblieben sind!
Ich durchlebe wie du diese schwere Zeit. Auch ich kann es oft immer noch nicht glauben. ER ist fort, nie wieder die vertraute Stimme hören, die Hände spüren und in seine lieben Augen sehen!
Das Leid, die Schmerzen, die ganze Quählerei ist vorrüber- für sie! Für uns bleibt der Schmerz allein zu sein.
Ich umarme dich!
lg sunny
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  #6  
Alt 10.06.2013, 20:50
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Beiträge: 1.434
Standard AW: du fehlst so sehr...

Ein liebes Hallo von mir...
Mein Mann ist im August 5 Jahre tot. Mein einstiger Lebensgefährte nun seit 22; 6 Jahren. Ich möchte nicht trösten...nein. Ich möchte einfach leise sagen, dass ich Schmerz, Vermissen und Tränen kenne.

Liebe Edith,
das hast Du schön beschrieben. Ich kann mich an das kranke Gesicht meines Mannes erinnern, wenn ich es will...doch: So "alltäglich", da sehe in meiner Erinnerung sein Lächeln, seine fröhlichen blauen Augen...ihn, wie er einfach so wohl glücklich mit mir zusammen war. An diese letzte gemeinsame Nacht kann ich mich weit zurück erinnern; da habe ich auch versucht, sein Gesicht in mich aufzusaugen....besonders deutlich geblieben ist ein Händedruck...auch nach 22;6 Jahren!
Jaa...ein halbes Jahr ist ganz schön viel, ganz schön schmerzhaft, weil es wie "gerade erst geschehen" erscheint und man wohl an dieser unbändigen Sehnsucht nach seiner Liebe und körperlicher Gegenwart zu knabbern hat.
Den Wunsch nach nochmal einem "ganz normalen Tag" zusammen...habe ich manchmal auch heute noch...abgemildert...weil ich heute fühle, dass dieser eine Tag nicht mehr wichtig wäre, weil uns gute Tage geschenkt waren.
Liebe Edith, er war Dein Sonnenschein und diese Sonne wird immer in Dir scheinen!

Liebe Moni, ja nun sind es Tage und Monate mit Höhen und Tiefen, mit Trauer und diesem verdammt schmerzenden Gefühl, dass das Leben ungerecht ist (finde ich übrigens auch!). Ich glaube , dass unsere Lieben mit uns verbunden bleiben und wir ihre Liebe im Herzen tragen.
Ja! Du darfst Dich freuen! Dein Mann würde es mit dir tun! Ich kenne das Gefühl auch noch. Doch mit der Zeit, auf dem harten Weg durch die Trauer...da habe ich mich irgendwann bei einem glucksenden Lachen ertappt...das kam einfach so aus mir raus und ich sah meinen Mann vor mir...der strahlte einfach mit. Heute geht das mit Freude empfinden "trotzdem".
Ich wünsche Dir einfach mal alles Liebe auf Deinem Weg.

Liebe Sunny: Ja, das tut verdammt weh, dieses "Nie mehr"! Doch...Ja: die Quälerei, die Schmerzen sind vorbei. Mir macht es die Gewissheit leichter, dass eine Heilung absolut nicht mehr möglich war. Schließe einfach hin und wieder Deine Augen und fühle Dich Deinem Mann nahe...kleine Pause im harten schmerzlichen Alltag...Du nimmst Dir so jederzeit ein Stück von ihm mit, was dir Kraft geben kann.

Liebe Sandra,
ich glaube auch, dass es ein trunken machendes Gefühl ist, Gewissheit zu spüren, dass die, die uns liebten unseren neuen Weg begleiten und "einverstanden" sind.

Ich drücke euch alle mal ganz lieb und wünsche euch Kraft und Geduld euren Weg zu gehen - die Liebe bleibt!

Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #7  
Alt 10.06.2013, 22:52
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Morgana,
Du hast es ganz wunderbar auf den Punkt gebracht - auch für mich.
Genau so ist es , genau so fühle ich auch.

Mein Mann Georg ist seit beinahe 25 Jahren tot,
mein Freund/Lebensgefährte Joachim ,
kennengelernt nach dem Tod meines Mannes und ein so besonderer Mensch
dass meine Mama überzeugt war,
"den hat Georg Dir geschickt"...,
seit 16 Jahren tot...
und ich denke voller Dankbarkeit zurück, frage mich oft wie mein Leben verlaufen wäre wenn Georg nicht krank geworden wäre- denn dann hätte ich Joachim nicht kennengelernt, wäre keine Seglerin geworden, hätte folglich meinen jetzigen Lebensgefährten Klaus nicht auf einem Seglertreff kennengelernt...
Wie wäre ICH dann heute, wäre ich so selbstbewusst, selbständig, so ein Muttertier,...WIE wäre ich...und ist es im Nachhinein nicht doch
für was gut
gewesen..........?
ich habe meinen Mann geliebt und er war ein fröhlicher Vater, er war liebevoll mir und den Kindern gegenüber- er hat gekämpft wie ein Löwe gegen die Krankheit, wollte gesund werden für uns...
und als er dann starb wusste ich dass ICH für IHN weiter leben muss...
gewollt habe ich nicht, aber gemusst, für IHN, der nicht mehr leben durfte.
Und ich geniesse wirklich jeden Tag, denn es ist keine Selbstverständlichkeit dass es mir gut geht...mittlerweile habe ich meine Schwester Heike auch noch am Krebs verloren, vor kurzem meine Mama...
aber ich lebe.... und ich nutze meine Tage.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015

Geändert von Monika Rasch (10.06.2013 um 22:55 Uhr)
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