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#1
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
@Helmut
Du bist kein Haarspalter und mir hat besonders Dein letzter Absatz gefallen
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Ilse |
#2
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Hallo zusammen
Helmut, ich würde bei dem Wort "Kampf" ebenfalls differenzieren wollen. Es kommt auf die Assoziationen an, die sich im Kopf des Jeweiligen im jeweiligen Moment aufbauen. Wer Kampf mit Krieg kombiniert, wird natürlich dies ablehnen. Aber das wäre zu einfach gemacht. Wer aber Kampf auch mit den täglichen (unangenehmen) Entscheidungen und Weggabelungen, an denen man doch des öfteren steht, verbindet sieht es dann mit anderen Wertmaßen. Das Leben beginnt mit einem Kampf . Die Geburt, das Duchquälen durch den Geburtskanal ist der erste Akt im Leben eines Jeden. Also nicht mal auf der Welt und der Kampf beginnt . Manch eine(r) musste mit Hilfe anderer auf die Welt geholt werden. Dann das laufende Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Manch Entscheidung wurde nach einem langen Kampf mit sich selber oder mit anderen getroffen. Da ist auch kein Blut geflossen (hoffentlich), aber nicht umsonst heißt es "nicht aus der Haut können", "Dir ist was auf den Magen geschlagen", "ist Dir was an die Niere gegangen", "Du beißt Dich durchs Leben" etc pp. Der Kampf wurde ggf mit Ignorieren aus dem Weg gegangen. Aber viele kennen es, dann kommt die nächste Lektion um so heftiger. Bis man sich dem Kampf stellt. Es muss nicht immer gleich Krebs sein. Es können auch "banale" Dinge sein. Und es müssen nicht immer gleich die Waffen ausgepackt werden. Für manch Erkrankte ist schon das morgendliche Aufstehen zu einem Kampf mit sich selber geworden, zB beim burnout oder Fatigue. Und da wäre ich beim Posting von Chili . Nein, man duldet nicht was die Ärzte einem als Therapie auf den Weg mitgeben, man nimmt sie aktiv an. Klar ab und an hat man das Gefühl mit dem Rücken an der Wand zu stehen. Der Kampf mit sich: Ja oder nein zur Therapie und seinen Nebenwirkungen. Man entscheidet sich für die Therapie, nimmt den Kampf auf. Gegen die Krankheit, gegen die Widrigkeiten, die sich in den Weg stellen. Ich mag zB keine Boxkämpfe, für mich ist das Brutalität, die in meinen Augen kein Sport ist. Aber das ist rein meine Meinung, ich akzeptiere es, dass andere dies anders sehen. Im Kampf gegen den Krebs habe ich meine Rolle im Ring gesehen (das zum Thema Assoziation). Und bisher sind die Runden an mich gegangen, auch wenn ich sehr angeschlagen bin. Und mich manchmal fühle als würde man mich auszählen. Aber ich stehe wieder auf. Und mache weiter. Und geniesse in den Zwischenzeiten das Leben, denn dies habe ich mir schwer erarbeitet. Auch Angehörige von Erkrankten, die auf dem letzten Weg sind, kämpfen um die vermeintlich richtige Entscheidung, um allen den Abschied zu erleichtern. Auch für sie ist es nicht einfach heraus zu finden was sowohl für sie als auch für den Sterbenden der Weg ist, damit alle ihren jeweiligen weiteren Weg beschreiten können. Da wären wir dann beim Ende eines Menschenlebens. Der Kreis schliesst sich. In diesem Sinne hoffe ich, dass alle das heutige supertolle Wetter geniessen und für sich für ein paar Minuten, Stunden innehalten und friedlich verschnaufen können. Denn auch die Natur mit ihren Herbstfarben und den beginnenden morgendlichen Frösten ist das langsame Zurückfahren der Ressourcen, um den Winter trotzen zu können.
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#3
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Lieber Helmut, lieber JF
Zitat:
Aber während dessen man auf dem Op-Tisch liegt, unter dem Bestrahlungsgerät liegt oder an der Chemo hängt, schenkt man sein Vertrauen den Ärzten, der Technik und der Chemie. Der aktive Entscheid hat man vorher getan. Wenn die Chemo in die Vene läuft, das Bestrahlungsgerät in Gang gesetzt ist, die Narkose gespritzt ist, dann übergibt man sich in Verantwortung Fremder. Klar, die Folgen der Nebenwirkungen dieser Therapien muss der eigene Körper tragen und erdulden und dann ist man wieder in den Kampf eingestiegen. Und ja, da bin ich durchaus gleicher Meinung Helmut, jeder sollte selbstbestimmt mit den Ärzten zusammenarbeiten. Man sollte für sich entscheiden können, was für einen gut ist und was nicht. Das ist doch des Menschens gutes Recht, wenn er handlungsfähig ist. Leider kommt es immer wieder vor, dass über den Patienten hinweg entschieden wird. Doch da sind wir bei einem anderen Thema. Ich hoffe, ich konnte mich gut genug ausdrücken, sodass man nachvollziehen kann, was ich mit passivem Kampf meine! Einen ruhigen Abend wünsche ich Euch Chili |
#4
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Liebe Chili,
Zitat:
Es ist schon interessant, wieviele Ansichten, Deutungen und Meinungen es zu dem kleinen Wörtchen 'kämpfen' gibt. Trotz eigentlich doch allgemeiner inhaltlicher Übereinstimmung. Allseits eine gute Nacht, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#5
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
......und allseits nun einen guten Spätsommersonntag..... dieser Tag ist für mich gut gestartet.... die alten Knochen zwicken zwar, aber die SchwimmBadTasche ist schon gepackt .... und .... nicht zu glauben, in unserem vom Dorf zur Stadt ernannten kleinen Ort springen heute früh schon die rostroten Eichhörnchen furchtlos direkt vor der Haustür herum
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Ilse |
#6
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Zitat:
Wünsch Euch allen einen wunderschönen Sonntag Chili |
#7
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Hallo,
Mein name ist Nancy. Ich bin 21 jahre alt und habe dieses Jahr die Diagnose Hirntumor bekommen.Ich bin leider nur mit Handy online aber ich würde alles dafür geben zu sehen, dass ihr hier noch aktiv seit und ich jemanden zum reden finden würde. Ich fühle mich so alleine weil ich zu niemanden Kontakt habe oder finde der ähnliches erlebt hat und noch nicht über 50 ist. Nichts gegen das Alter, aber es ist einfach ein Unterschied. Ich würde mich riesig über eine Reaktion freuen. Ganz liebe Grüße. Nancy |
#8
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Hallo Nancy,
erstmal herzlich willkommen in diesem Forum. Ganz sicher ist es ein Unterschied ob 21 oder Ü-50. Bei spezifischen Fragen zum Hirntumor guckst du hier (da ist das Alter wohl eher irrelevant): Hirntumor - http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=19 Zum Austausch mit jungen Krebspatienten guckst du hier: Forum für junge Krebsbetroffene (U25-Forum) - http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=69 Alles Gute, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Hallo Nancy,
Herzlich Willkommen in dem besonderen Forum, in dem miteinander und nicht übereinander debattiert wird. Das wichtigste hat Helmut ja schon erwähnt. Aber hier auch noch mal von mir: Falls Du Fragen hast und Hilfe brauchst..... Nur zu.. ;-) Gute Besserung Chris |
#10
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Ja ich bin keine Krebskämpferin, bitte seid mir nicht böse, ich wurde im juni2013 3 Mal operiert und war 10 Tage intensiv, es hat mich keiner gefragt ob ich das will. Es gab eine Nacht, da wäre ich fast gestorben. Und in der willenlosen Phase der Chemo dachte ich mir oft es wäre so leicht gewesen.
Wärend der chemo kam ich mir vor wie eine arme Büßerin, ich habe trotzdem gekämpft aber nicht gegen die krankheit, sondern gegen Spitalsstrukturen, wollte immer möglichst schnell nach Hause. Zu Hause habe ich auch nicht gekämpft, ich war nur da, für meine Kinder so gut es ging. Im Moment sind einmal keine Anzeichen für den krebs da. Das ist nicht mein Verdienst. das Chemogift hat seine Arbeit getan. Ich habe nur erduldet. Da ich vermutlich noch bauchfellmetastasen habe, die nur nicht sichtbar sind, wird die Krankheit wieder kommen. Was soll ich da kämpfen???? Ok ich mache Bewegung, (soll gut sein) Avastin alle 3 Wochen, (soll auch gut sein), aber das ist kein kampf. Und bitte es ist wurscht was ich denke oder andere denken, wenn die Krankheit wieder kommt ist sie da. Bis dahin weine ich , habe Angst, lache ich , flirte mit meinem Freund, verusuche zu leben trotz Krankheit. So und jetzt muss ich mit meinem sohn englisch lernen. |
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