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  #1  
Alt 30.09.2013, 08:26
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Cool AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...



Sprüche auf TShirts verkaufen - na, ja - heutzutage etwas schwierig nachdem fast Jede/r sich solche Machwerke selbst fummeln kann

Zu nicht gewerblichen Zwecken hat mein Herzallerliebster das schon oft praktiziert und es sieht recht lustig aus
Manchmal trage ich ein (mir inzwischen etwas eng gewordenes) Shirt mit dem Aufdruck "Heul doch"..... d a s kommt allerdings aus der Werkstatt meines Sohnes

Im Übrigen bin auch ich der Meinung, dass dieses Thread durchaus auf eine gewisse Weise ein Sammelbecken für Verschiedenes ist.....

.....gleichwohl ist der Titel sicher nicht so zu verstehen, dass hier Geschäftsideen publiziert werden


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Ilse
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  #2  
Alt 30.09.2013, 10:06
juma68 juma68 ist offline
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Standard AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...

Neee... das wollte ich garantiert nicht! :-) Aber ich merke halt, das es hilft Hemmungen zu überwinden und man kann dezent seinem Gegenüber auch mal was sagen ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Wenn mir das als Idee so wichtig wäre, würd ich die Sprüche hier nicht posten... man könnte auch sagen "verdammt schlechte Geschäftsfrau!". :-)

Letzte Woche hat mich die Sprechstundenhilfe meines Frauenarztes total nett angesprochen und wir haben bestimmt ne viertel Stunde lang gequatscht aufgrund des Spruches auf dem T-Shirt. Sie kannte natürlich meine Krankheitsgeschichte, hat sich vorher aber nicht getraut... ...und das ist doch positiv, oder? Dein Gegenüber hat einfach einen leichteren Einstieg dich anzusprechen ohne auf eine Floskel zurückgreifen zu müssen.

Übrigens der allererste Spruch hiess: Wer nicht kämpft, hat schon verloren! Kurzfassung von Berthold Brecht.

Juma
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  #3  
Alt 30.09.2013, 10:17
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...

Ich sehe das wie Helmut und J. F. und sehe das "Kämpfen" nicht nur negativ. Im Gegenteil, was ist verkehrt für die Gesundheit und gegen den Tod zu kämpfen? Auch wenn der Tod zum Leben gehört wollte ich ihn noch nicht so früh begegnen.
Für mich würde bedeuten wenn ich nicht mehr kämpfen kann, ich habe aufgegeben oder ich sterbe. So kämpfe ich auch heute noch, mit den Nachwirkungen, mit manchem Fleischstück ().
Das bedeutet doch aber nicht dass ich IMMER kämpfe. Natürlich geniesse ich, sogar die meiste Zeit und finde Ruhe und spaziere durch die herbstliche Natur und freue mich.

@Juma
Ich habe aus J. F.s Kommentar nix Negatives heraus gelesen, auch nicht über deinen letzten Satz

Gruß Wangi
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  #4  
Alt 30.09.2013, 13:08
Benutzerbild von Chilipeperli
Chilipeperli Chilipeperli ist offline
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Standard AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...

Ein ganz herzliches : Hallo in die Runde

Erstmal möchte ich schreiben, dass ich mich irgendwie gerade geehrt fühle. Ich werde gerade etwas verlegen. Aber ich nehme dankend an, was ich erhalte. Komplimente tun wahnsinnig gut.

Dann möchte ich Euch: Evelyn, Ilse, JF, Wangi, Helmut, Volker und Jumba, fragen was ihr davon haltet, wenn wir einen neuen Thread zum Thema: "Kämpfen" eröffnen! Wie es scheint, beschäftigt es uns sehr. Gerade deswegen fände ich es wichtig, wenn wir einen eigenen für vorgesehen Ort einrichten, in dem wir uns spezifisch mit diesem Thema beschäftigen könnten. So würden wir auch vom Ursprungsgedanken dieses Thread: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung... abkommen.
Einer der Admins, würde uns vielleicht den Dienst erweisen und die bisherigen Beiträge vom Thema Kämpfen in den neuen Thread verschrieben.
Jeder der nach positiven Sprüchen zum Thema Umgang mit Krebs sucht, muss sich dann nicht durch eine Flut von längeren Texten kämpfen. Was haltet ihr davon?
Eure ehrliche Meinung ist gefragt.

Und schlussendlich, möchte ich trotzdem noch zu einigen Aussagen von äussern, auch wenn wir den vielleicht bald entstehenden Thread noch nicht haben!

Volker
Zitat:
„Wenn ich das aber so im Nachherein betrachte, dann war das nie ein Kampf ums Überleben - eher die Erkenntnis, dass es irgendwie weiterging.“
JA, das Leben geht immer weiter auch wenn man noch so tief am Abgrund steht. Aber manchmal kann man den Weg vor lauter Bäumen und Wald nicht mehr sehen. Ich bin überzeugt, man kann in jeder noch so misslichen Lebenslage etwas Positives finden. Doch dass man das Positive trotz Dunkelheit finden kann, braucht Training. Bei mir das auf alle Fälle ein langer Weg.

"Das Leben geht weiter" So habe ich meinen Blog: http://http://chili-fight.blogspot.ch/ genannt, in dem ich das Thema: Umgang mit einer bösartigen Erkrankung nach erfolgreich überstandenen Krebstherapie aufgreifen. Ich denke, du kannst sicher auch Sachen für dich herausnehmen obwohl du nicht in der gleichen Situation bist wie ich. Ich muss allerd. gestehen, ich habe schon lange nicht mehr geschrieben. Doch bald wird es einen neuen Eintrag geben. Das Thema Kämpfen sowie deine Äusserung, dass du dich in vielem von mir geschriebenen wiederfinden kannst. Dies ist ein Zeichen für mich, dass ein Anliegen besteht über dieses, doch nicht ganz einfache Thema: Krebs zu diskutieren. Also Lets go.

Evelyn,
Zitat:
In der Diskussion ist mir aufgefallen, dass gesagt wird: Man setzt seine Kräfte, seinen “Kampf“ gegen den Krebs ein.
Ich jedoch setze meine Kräfte, mein Handeln für die Gesundheit, das Leben ein.
Das ist mir auch aufgefallen! Fällt mir aber nicht nur in dieser Diskussion auf sond. auch immer wieder im Gespräch mit anderen Menschen.
Ich finde es schöner, wenn man sagen kann: Ich kämpfe für mein Leben, für meine Gesundheit. Denn das lässt uns Pläne schmieden und Ziele setzen! Man sieht dadurch was man noch alles erleben möchte, was sich lohnt um zu leben. Hingegen wenn man gegen den Krebs kämpft sieht man die bösen, wuchernden Zellen, die uns das Leben verderben und der Gedanke an den Tod ist näher als umgekehrt.
Verfolgen wir Betroffene, Angehörige, Ärzte, Betreuende und Freunde nicht alle dasselbe Ziel: Leben.

In dieser Hinsicht wünsche ich Euch, dass ihr vor lauter Bäumen, den Wald trotzdem seht.

Liebe Grüsse
Chili
__________________
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
http://chili-fight.blogspot.com/
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  #5  
Alt 30.09.2013, 18:35
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...

Hallo Chili,

wie ich bereits Juma geschrieben habe, finde ich, dass die bisherigen Postings sehr wohl hierher gehören. Und dabei bleibe ich auch. Man muss nicht immer alles negieren. Alles hat zwei Seiten. Und es gibt immer ein für und ein wider. Warum also diese Münze teilen? Wo es nichts zum Teilen gibt. In meinen Augen.

Außerdem finde ich, dass ich aus meiner Warte das geschrieben habe, was ich zu dem Thema sagen wollte, mehr wird es nicht mehr geben . Es wurden Statements abgegeben. Was jetzt folgen würde wäre das Zerkleinern, auseinanderreden des bereits Geschriebenen, das Austreten. Aber das ist meine Meinung. Ich finde einfach, dass alle ein rundes Bild erstellt haben. Schade, wenn man es nun zerpflücken würde. Meine Meinung. . Lesen werde ich selbstverständlich, wenn denn neue Beiträge kommen sollten.
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  #6  
Alt 01.10.2013, 02:46
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

@Dirk.

Danke!


"Ich bestimme mein Leben! Nicht der Krebs."

Diese Aussage ist insofern richtig, daß man bei Diagnosestellung genau eine Wahl hat zwischen:

1. Ich mache nichts. Über die Konsequenz daraus brauchen wir nicht zu diskutieren. Sie ist glasklar.

2. Ich mache etwas. Das heißt, wie Evelin schreibt (andere ähnlich): "Ich setze meine Kräfte, mein Handeln für das Leben ein." Ich sage nicht, dass das falsch ist. Nur, wo es ein Für gibt, gibt es zwangsläufig auch ein Gegen. Man kann nicht sagen: "Ich setze meine Kraft für mein Leben ein" ohne zwangsläufig gleichzeitig etwas gegen den Krebs unternehmen zu müssen. Man kann nicht 'für das Leben' sein und den Krebs links liegen lassen. Das Eine geht ohne das andere nicht.

3. Ich überlasse es anderen, etwas zu tun. Dann muss man sehr viel Glück haben, dass es für das Leben ausgeht. Dann geht es 'irgendwie' weiter. Ohne eigenes Zutun mit zweifelhaftem Ausgang.

Frage: wer oder was stellt uns vor diese Wahl? Wer oder was zwingt uns, diese Wahl anzunehmen? Die Antwort ist wohl eindeutig. Nicht man selbst will vor eine Wahl oder Entscheidung gestellt sein, sondern der Krebs zwingt dazu. Insofern wäre es allerdings im Gegensatz wiederum richtig, dass obige Aussage falsch ist.

Welche Wahl man trifft (1,2 oder3), das ist/kann absolut selbstbestimmt sein. Ohne Zweifel. Sollte auch so sein.

Das Gleiche oder Ähnliches gilt für jede weitere einzelne Entscheidung, die im weiteren Verlauf zu treffen ist. Jede Entscheidung sollte selbstbestimmt und mit dem Ziel 'für das Leben' getroffen werden. Doch fällt man sie freiwillig? Niemals. Man ist immer wieder gezwungen dazu. Will irgendjemand diese Entscheidungen vor sich haben und wer oder was ist die Ursache? Die Entscheidung kann man selbstbestimmt fällen, doch den Zettel mit den Fragen: "Wie geht es weiter? Was willst du tun?", den knallt ein anderer auf den Tisch.

Das alles sind grundsätzliche Überlegungen. Welche Philosophie man sich später darauf aufbaut, ist eine ganz andere Frage. Jeder muss für sich selbst den richtigen Weg finden und wer das Wort 'kämpfen' nicht mag, wird es durch sinngleiche Wörter ersetzen. Was absolut OK ist. Man kann die erste Seite der obigen Aussage favorisieren, doch, denke ich, man behält trotzdem die andere Seite im Hinterkopf.

Einem Krebskranken in der Diagnose-Depression und ganz sicher auch später in der heißen Therapiephase kann man nicht einfach so sagen: "Freue dich deines Lebens und genieße es." Ganz sicher wird er oder sie einem vor die Füße . Eventuell nicht nur bildlich. Da sollte man sagen: "Los! Steh auf! Kämpfe! Du willst doch leben! Es wird dir nicht immer nur schlecht gehen, es kommen auch gute Phasen. Du schaffst das, ich helfe dir dabei." Da kann man nicht um den heißen Brei reden sondern Tacheles. Ist diese Zeit überwunden, dann kann man mit ihr oder ihm darüber reden, wie man das Leben genießen kann und welchen Stellenwert der Krebs gegenüber dem Leben noch hat. Dann sollte man von Leben reden und nicht von Kämpfen. Wenn man vom Leben schreibt, sollte man immer auch bedenken, wer das alles liest. Wenn man vom Leben schreibt, sollte man auch sehr genau und glasklar sagen können, worauf die eigene Lebensauffassung ehrlicherweise begründet ist. Unter Umständen auch ohne blumenreiche Umschreibungen.

Hätte mir, damals als Angehörigem, in der Anfangsphase und auch noch lange danach jemand sowas wie: "Genießt das Leben! Pfeif auf den Krebs." gesagt ... ich hätte ihn oder sie ungespitzt in den Boden gerammt. Letztendlich hat es fast 6 Jahre gedauert, bis ich selber wieder mit beiden Füßen auf selbigem stand. Heute lebe und genieße ich in vollen Zügen. Anders. Vielleicht sogar besser. Ich liebe das Leben und es ist schön. So, wie es ist. Doch vergessen/verdrängen, wieso und weshalb ich heute wo bin? Nein. Das wäre Verrat an mir selbst. Nicht nur an mir selbst.

Ohne Vergangenheit sind wir ein Nichts.

Wie geschrieben: das sind meine Gedanken. Niemand muss sie verstehen. Vielleicht mal ein bisschen darüber nachdenken, dass es neben dem eigenen, wohl- und schwerverdienten Ich (da zieh ich meinen Hut vor) noch was anderes gibt. Ich wünsche jedem, dass er oder sie mit seiner/ihrer Lebensphilosophie zufrieden, vielleicht sogar glücklich, und möglichst gesund durch ein hoffentlich noch langes Leben kommt.


Liebe Grüße und eine gute Nacht,

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

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  #7  
Alt 01.10.2013, 12:54
Benutzerbild von Tifflor
Tifflor Tifflor ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Hallo Helmut,

habe die letzte Zeit hier nur mitgelesen.

Aber Dein Beitrag, das muss ich einfach schreiben, ist Klasse.

Viel schöner und treffender kann man viele Dinge aus meiner Sicht nicht schreiben.

"Ich wünsche jedem, dass er oder sie mit seiner/ihrer Lebensphilosophie zufrieden, vielleicht sogar glücklich, und möglichst gesund durch ein hoffentlich noch langes Leben kommt."

Dem ist fast nichts hinzuzufügen.

LG
Tiff
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Viele verfolgen hartnäckig den Weg, den sie gewählt haben, aber nur wenige das Ziel. (Friedrich Nietzsche)
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  #8  
Alt 01.10.2013, 14:52
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Einen Herbstsonnengruß in die Runde,

und was für interessante und nachdenkenswerte Meinungen. Ich bin sehr beeindruckt und sage erst einmal Dank für die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der hier diskutiert wird. Dabei hat für mich Helmut einfach trefflich, wunderbar und mit Klarheit seine Auffassung aufgeschrieben.

Jedoch kann ich nicht allem zustimmen. So möchte ich noch einmal meine persönliche Meinung äußern. Denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich mein Leben selbst bestimme und nicht der Krebs. Ich habe in allem, was ich tue oder auch nicht, die Wahl, welche Therapie angewendet wird … Was natürlich für mich ein Entwicklungsprozess war, wie ich ja bereits schrieb, ging er von Hilflosigkeit über Funktionieren zum Agieren. Und mal ehrlich, bei der Diagnosestellung war ich nicht wirklich in der Lage, zu entscheiden – ich stand unter Schock und fühlte mich damals fremdbestimmt. Zum Glück stand meine Familie, mein Freund hinter mir und halfen bei den damaligen Schritten.

Bei mir kam der entscheidende Wendepunkt nach der ersten Chemo, als ich nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt entkräftet und innerlich leer nach Hause kam und zu meinem Freund sagte: „Ich glaube, ich schaffe das nicht!“ Er hat mich nicht liebevoll getröstet, nein, er hat mit mir Tacheles geredet und sagte sinngemäß: „Nun gut, wenn du so denkst und handelst, dann wirst du es auch nicht schaffen. Doch glaube ja nicht, ich sehe mir deinen Untergang an. Ich werde gehen.“ Drehte sich um und verließ meine Wohnung. Und genau diese Worte, diese Handlung haben MICH wachgerüttelt, mich aufgerichtet und seit dem sage ich mir: ICH schaffe das, mein Körper schafft das. Ich lebe und werde leben!

Helmut schreibt:
Zitat:
„Ich setze meine Kraft für mein Leben ein" ohne zwangsläufig gleichzeitig etwas gegen den Krebs unternehmen zu müssen. Man kann nicht 'für das Leben' sein und den Krebs links liegen lassen. Das Eine geht ohne das andere nicht.“
Stimmt. Das ist vollkommen richtig. Für mich ist es bei dieser Aussage aber wichtig, worauf ich meinen Fokus und meine Kräfte richte.
Chili hat das, finde ich, schön formuliert:
Zitat:
"Ich kämpfe für mein Leben, für meine Gesundheit. Denn das lässt uns Pläne schmieden und Ziele setzen! Man sieht dadurch, was man noch alles erleben möchte, was sich lohnt um zu leben. Hingegen, wenn man gegen den Krebs kämpft sieht man die bösen, wuchernden Zellen, die uns das Leben verderben und der Gedanke an den Tod ist näher als umgekehrt.“
Dann schreibt Helmut wieder trefflich ausgedrückt:
Zitat:
„Jede Entscheidung sollte selbstbestimmt und mit dem Ziel 'für das Leben' getroffen werden. Doch fällt man sie freiwillig? Niemals. Man ist immer wieder gezwungen dazu. Will irgendjemand diese Entscheidungen vor sich haben und wer oder was ist die Ursache? Die Entscheidung kann man selbstbestimmt fällen, doch den Zettel mit den Fragen: "Wie geht es weiter? Was willst du tun?", den knallt ein anderer auf den Tisch.“
Und ich mag antworten:
Fälle ich meine Entscheidungen freiwillig?
Ja, mich zwingt kein anderer dazu, sondern nur mein eigener Körper, der jetzt so ist wie er ist, und mein Wille lässt mich die jeweilige Wahl treffen.
Wer oder was ist die Ursache?
Der Krebs war die Ursache. Und genau deshalb hat sich mein Leben total verändert, trotzdem ist es nach wie vor mein Leben, es sind meine neuen/anderen Lebensumstände und nein, ich wollte keinen Krebs haben und war total am Boden zerstört, als ich erfuhr, dass sich der Krebs in meinem Körper überall ausgebreitet hatte. Genau hier hatte ich auch die Wahl, es anzunehmen oder mich aufzugeben.
Ich habe gelernt, mich so anzunehmen, denn daran kann ich nichts ändern, ich konnte aber meine Einstellung dazu ändern.
Die Fragen: "Wie geht es weiter? Was willst du tun?", stellen mir vielleicht auch Andere, doch in erster Linie stelle ich sie mir selbst und suche nach Möglichkeiten und Wegen gut zu leben.

Ferner schreibt Helmut:
Zitat:
„Wenn man vom Leben schreibt, sollte man auch sehr genau und glasklar sagen können, worauf die eigene Lebensauffassung ehrlicherweise begründet ist. Unter Umständen auch ohne blumenreiche Umschreibungen.“
Dem kann ich nur beipflichten.

So schreibe ich selten über andere oder äußere Mutmaßungen, wie sie manche Situationen finden oder was sie fühlen könnten. Ich möchte das nicht, weil ich einfach nicht wissen kann, wie andere fühlen, spüren, denken und wie sie die Situation aus ihrer Welt sehen. Ich kann nur durch ihre eigenen Erzählungen mitfühlen und mich dann einbringen. Auch schreibe ich meistens von meinem jetzigen Leben: was ich jetzt, hier erlebe und empfinde und ich lasse mich nicht auf zukünftige Szenarien ein. Denn ich habe für mich begriffen, dass mir mein Kopfkino, was könnte alles passieren, unwahrscheinlich Angst gemacht hatte und das will ich bewusst nicht mehr. Deshalb habe ich auch alles für meine letzte Lebensphase geklärt. Ich habe auch schon kraftraubende, schwere Wochen erlebt, wo ich nicht wusste, ob ich die Intensivstation lebend verlasse. Doch bei all den schlimmen Stunden habe ich mich nicht mehr aufgegeben, sondern ich habe nach vorn geschaut und vertraut, gehofft und geglaubt. Und genau diese Einstellung möchte ich vermitteln: Es geht weiter, das Leben.

Und darum ist meine Lebensauffassung: bewusst positiv im Jetzt und Hier zu leben.

Gerne schließe ich mich Ilses Worten an:
Zitat:
„Ich bin dankbar um die Unterstützung meiner Lieben, aber auch dafür, dass ich bisher nicht jede Minute auf Hilfe angewiesen bin.“
Und kann JF ebenso nur beipflichten, wenn er schreibt:
Zitat:
„…Auch ein Weg. Einer von vielen. Die sich auch täglich bei jedem ändern können. Man ist flexibel.“
Als Schlusswort möchte ich Wangi noch einmal zitieren:
Zitat:
„Das bedeutet doch aber nicht dass ich IMMER kämpfe. Natürlich geniesse ich, sogar die meiste Zeit und finde Ruhe und spaziere durch die herbstliche Natur und freue mich.“
So wünsche ich allen einen guten Weg, eine hilfreiche Lebensphilosophie. Wobei es für mich keinen falschen oder richtigen Weg, keine falsche oder richtige Lebensphilosophie gibt. Für mich gibt es nur: Den Weg, die Lebensphilosophie, denn nichts ist so veränderlich wie das Leben selbst.

Allen einen schönen Herbsttag und die Kraft, die Sonne zu genießen
Evelyn
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