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  #1  
Alt 29.10.2013, 07:46
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Danke, Mucki,
davon braucht Chris jetzt ganz viel, glaube ich.

Geändert von Cecil (04.12.2013 um 16:31 Uhr)
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  #2  
Alt 29.10.2013, 22:10
katgirl katgirl ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

@Chris:

LG
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  #3  
Alt 30.10.2013, 23:59
Benutzerbild von Chilipeperli
Chilipeperli Chilipeperli ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

@Chris, lese ich richtig, dass du zugeben kannst, dass du psychisch z.Z. abbaust?

Mag vielleicht komisch klingen aber die Akzeptanz, dass du psychisch abbaust, zeigt, dass ein Prozess in dir stattfindet und ist bereits ein kleiner Schritt nach vorne!

Obwohl es natürlich sicher nicht gut ist, wenn es dir psychisch schlecht geht ist es wenigstens die Akzeptanz und darauf kann man aufbauen. Dieser Prozess kann dauern aber von meiner Seite her, weiss ich dass es möglich ist, Wege heraus zu finden.

Ich kann dich nur ermuntern weiter zu machen.

LG Chili
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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
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  #4  
Alt 01.11.2013, 01:37
Kerejon Kerejon ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Liebe Chili,

Das hast Du genau richtig erkannt. Wollte es mir selbst lange nicht eingestehen, aber es ist so. Ich war heute beim Herzcheck ( u.a. Wegen meiner Hypertonie ) und ich muss jedem dort Elend vorgekommen sein, sie waren so nett und aufmunternd... Mitgefühl obwohl ich mich bemüht hatte, normal zu sein...

Werde mir nun psychoonkologischen Hilfe suchen... Hab's kapiert...

Liebe Grüße

Chris
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  #5  
Alt 01.11.2013, 13:43
Benutzerbild von Chilipeperli
Chilipeperli Chilipeperli ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Lieber Chris

Danke für deine lieben Worte.

Ich kann etwas mit dir fühlen obwohl mein Weg und meine Prognosen sicher ganz aussehen als deine.
Trotzdem kenne ich das Gefühl der tiefsten Depression und weiss dass das Gefühl: "SHIT" ist.
Bei einer Depri ist es so, dass die Prognosen auf vollständige Heilung gut sind. Ich auf alle Fälle habe es geschafft und habe den Weg hinaus gefunden.
Wenn man mich allerdings fragen würde, welche Krankheit (Depression, Krebs) ich als schlimmer empfunden habe, dann kann ich ganz klar sagen: Depression!
Trotzdem sehe ich an meinem eigenen Beispiel sehr schön, dass es möglich ist Wege aus der Krankheit zu finden. Ich habe es sogar geschafft meine angefangene Ausbildung neben der Diagnose Krebs im selben Jahrgang in dem ich angefangen habe abzuschliessen! Naja das war aber auch nur möglich, weil ich eine gute Schülerin war.

Heiiii und nimm die Aufmunterungen an. Das hast du mehr als verdient, weil deine Situation wirklich "SHIT" ist und das muss man nicht schön reden. Wirklich NICHT. Ich glaube, dass dir alle hier Recht geben würden. Und wenn du dir vorstellst, ein Pat. von dir würde dir sagen, dass Krebs doch eine grauenhafte Erkrankung ist, dann würdest du ihm doch auch Recht geben und ihn aufmuntern. Oder liege ich falsch?
Du darfst auch zeigen, dass es dir schlecht geht! Kurios es tönen mag, es löst Spannung, weil man sich selbst sein kann.
Wenn man versucht sich zu verstellen, braucht das enorm viel Kraft. Ich habe das lange selbst praktiziert, aber dann gemerkt, dass das Labyrinth nur grösser wird als umgekehrt.
Und wiederum, ist es wichtig differenzieren zu können, wo man zeigt wie es einem wirklich geht!
Mein Beispiel dazu ist: Auf der Radio - Onko hatte ich einen Arzt. Er war grundsätzlich ganz ein lieber aber er konnte sich meiner Situation gegenüber nicht abgrenzen. Er tat sich sehr schwer und er tat mir leid, dass es ihm wegen mir nicht gut ging und fühlte mich verantwortlich ihm gegenüber. Aber ich konnte ja auch nichts dafür, dass ich auf der Radio - Onko landete und ich erwartete von ihm eigentlich das Gegenteil: Das er sich abgrenzen konnte, gerade weil ich ihm zeigen wollte, wie es mir ging, was ich ansonsten bei ganz wenigen Menschen machte. Und mir fiel es leichter professionellen Menschen zu zeigen wie es mir ging, da es ja ihr Alltag ist und sie mit so einer Diagnose Krebs nicht gleich den Weltuntergang sehen. Verstehst du was ich meine?

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass du einen positiven Umgang mit deiner Erkrankung finden wirst. Ich möchte nicht beschönigen, dass es ein leichter Weg sein wird, aber wenn man möchte, kann es möglich sein und ich lese zwischen deinen Zeilen obwohl sie oft sehr negativ tönen trotzdem das Positive hinaus. Also... nur weiter so!

Alles Liebe und viel Kraft
Chili
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Geändert von Chilipeperli (01.11.2013 um 13:47 Uhr) Grund: Wort vergessen
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  #6  
Alt 05.11.2013, 00:08
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Lieber Chris,
DU hast den ersten Schritt getan, das freut mich !
Nun lasse auch Hilfe zu, egal, ob von Freunden oder von aussen.
Wir können und müssen nicht immer stark sein.
Wir müssen lernen, Geduld zu haben, mit uns selbst und anderen.
Wir müssen uns eingestehen, das nichts mehr so sein wird wie früher und dass wir auch mal schwach sein dürfen, ja müssen. Wir sind ja keine Übermenschen.
Das Entscheidende ist, dass wir immer wieder aus dem Loch herauskommen und irgendwann dem Schlechten auch was Gutes abgewinnen können.
Ich habe mich z. B. von den Menschen getrennt, die nicht gut für mich waren.
Mochte nicht mehr "everybodys Darling" sein.
Habe erfahren, wer wirklich gute Freunde und dass sie nicht mit Gold aufzuwiegen sind !
Unsere Ehe ist noch inniger geworden, was in unseren Fällen auch nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles erdenklich Gute und viel Kraft . Aber die hast Du, da bin ich sicher !
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  #7  
Alt 06.11.2013, 23:47
Kerejon Kerejon ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Hallo, ihr lieben.

Habe eine schreckliche Zeit aufgrund einer Medikationsänderung ala Blackjack zu bewältigen, und irgendwie ist jede Änderung der Medikation verheerend.

Kann kaum noch arbeiten, , bin rasch erschöpft, wechsle nachts mehrmals das Shirt ( B - Symptomatik lässt Grüßen ). Meine körperliche Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Werde endokrinolog. jetzt durchgecheck und freue mich schon auf die anstehende PET- CT im Dezember :

Ich schreibe dies nur, dass Ihr nicht böse seid, wenn ich einige Zeit von der Bildfläche verschwinde.

Liebe Grüße an Euch alle...

Chris
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  #8  
Alt 19.11.2013, 00:56
conquerer conquerer ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Das Wort Kampf umschreibt es doch alles sehr treffend, im übertragenen Sinn. Mein schlimmster Albtraum war es immer, diese Krankheit irgendwann zu bekommen. Und wenn ich vielleicht keine Familie hätte, würde ich das alles gelassener sehen. Man will doch niemanden zurück lassen und sein kind noch aufwachsen sehen.

Aber irgendwie ist man doch immer am kämpfen. Sei es mit Versicherungen, Behörden oder anderen Dingen, die einem das ganze auch noch erschweren.

Bei mir ist es oft so, das ich denke lohnt sich das für mich noch. Geht das Euch auch so ?

In der momentanen Situation merke ich dann wieder, das es Zeit ist sich von menschlichem Balast zu trennen. Manche Menschen, die die Krankheit noch nicht kennenlernen mussten, verstehen die Denkwweise eines Krebskranken wohl nicht. Da gibt es Teile der Familie, die es sowieso kaum interessiert was mit Einem ist oder auch Freunde, die nicht verstehen das man vielleicht nicht in der Stimmung ist weg zugehen.

Alles in Allem muss man sich ein dickes fell wachsen lassen und auch mal deutlich sagen können: Nein.

Vielleicht ist das auch ein Gesellschaftsbild was man da in sich trägt. Arbeiten und Sparen damit man es später mal schön hat. Wenn ich heute schon Mittdreissiger sehe, die sich Gedanken machen wie ihr Leben in 30 Jahren wird und die Rente gesichert ist, muss ich manchmal in mich hineinschmunzeln.

Wichtig ist doch das wir im hier und jetzt leben und nicht in Jahrzehnten und diesen Kampf werden wir wohl bis zum bitteren Ende ausfechten. Für mich ist es wichtig, das wenn es mich Morgen treffen sollte, ich sagen kann: Ich habe gelebt...

Ich denke für einen Mediziner ist das noch einen Zahn härter, sein Schicksal zu akzeptieren.
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  #9  
Alt 30.11.2013, 19:52
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Ein liebes Hallo an Alle.

Und nein, ich kann meine Klappe nicht halten, geht nicht und so möchte ich dir, lieber Chris, meine Gedanken zu deinen Gedanken sagen.

Ja, ich weiß, wie es einen umhaut, wenn negative Befunde offen gelegt werden. Dabei habe ich einen Vorteil dir gegenüber, denn ich höre nur „das Grobe, Unausweichliche“ und will und wollte keine Details wissen. Aber sie galt es zu verdauen, aufzunehmen, ja noch besser anzunehmen.
Dann hatte ich ja die Wahl mich in diese Situation fallen zu lassen und mich wieder dem Kopfkino hinzugeben oder aber nach wie vor das Kopfkino auszuschalten, aus diesem Karussell auszusteigen. Stopp zu sagen. Die Notbremsen ziehen, um im Hier und Jetzt bewusst zu leben.

Weißt du, keiner, wirklich keiner weiß, was morgen passieren wird und wenn ich heute schöne Dinge erlebe, mich an einem Geruch, einem Bild, einem Buch, einem Gespräch, einer Person, einer Situation erfreuen kann, dann freue ich mich.

Das mit den Angehörigen ist ein anderes Ding. Ja, es tut weh, sie leiden zu sehen und zu wissen, sie leiden wegen mir. Meine Tochter ist immer so wütend, wenn es mir schlecht geht, weil sie dann stets ohnmächtig und hilflos ist/war. Anfangs hat uns diese Situation sprachlos gemacht, ein jeder hat für sich getrauert und auch geweint. Bis wir offen darüber gesprochen haben und uns das Loslassen des Anderen gegönnt haben.
Auch der Gedanke an meinem Lebenspartner, ihn alleine zurücklassen mit all der Bürde und der Ungewissheit, der Angst, schafft er es finanziell überhaupt? Wie wird er weiter leben? Das hat mich total fertig gemacht, ja verzweifelt und leer. Auch hier hat mir, hat uns ein offenes Gespräch geholfen und dann meinte er: „Mach dir mal keine Sorgen um mich, ich komme zurecht und alles wird gut. Mach dir doch deine Last nicht noch schwerer mit meinen Angelegenheiten, die du sowieso nicht ändern oder gar lösen kannst. Und wenn du etwas für mich tun möchtest, dann erledige es jetzt, hier: Schmeiße all den Ballast ab und lebe, genieße deine Zeit mit mir, dann kann ich doch auch diese Zeit genießen und mich freuen und gar frei sein, dann leben wir. Was kommen mag, das wissen wir beide nicht. Es zählt doch für uns das Heute, was wir einfach feiern werden!“ Und das haben wir dann auch getan.

Chris, du fragst:
Zitat:
"Was ist es, was uns in einer solchen, uns existenziell bedrohenden Situation so denken lässt? Wenn das Kämpfen/ Bemühen um das Überleben über die erste Person hinaus geht und das Wohlergehen der geliebten Menschen dermaßen wichtig wird.“
Angst, würde ich meinen, einfach nur Angst. Angst um das eigene Leben und Angst um die Angehörigen, wir wollen sie nicht verletzten, ihnen weh tun, sie leiden sehen und schon gar nicht um unsertwegen. Oder?

@ Conquerer, du fragst:
Zitat:
Bei mir ist es oft so, das ich denke, lohnt sich das für mich noch. Geht das Euch auch so?
Nein, gar nicht. Im Gegenteil, ich gönne mir das, was ich mir gönnen kann und es lohnt sich doch alle male, Freude zu haben, glücklich zu sein, das Leben zu spüren, das bin ich mir Wert. Ja, ich bin es wert zu leben und mir etwas zu gönnen. Da gibt es so einen schönen Spruch, finde ihn leider nicht und sage ihn so aus den Gedanken heraus:

„Und wenn ich wüsste, ich würde morgen sterben, so pflanzte ich heute noch einen Baum!“

Diese Aussage finde ich sehr schön und für mich und meine Einstellung treffend, denn das Leben geht weiter, immer weiter.

So wünsche ich allen einen schönen ersten Advent.
Alles Liebe
Evelyn
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