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Alt 24.03.2014, 15:12
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Diagnose Prostatakrebs

Hallo liebe ocean,

ermitteln Sie bitte den PSA-Wert direkt vor der Biopsie. Die angeführten PSA 1,01 sind bestimmt nach einer vorangegangenen Hormontherapie erreicht worden. Wenn nicht, wäre es, so unverständlich es klingt, kein gutes Zeichen, die ganz aggressiven Prostatakrebse produzieren so gut wie kein PSA.

Im Übrigen zeigt der Befund die Einschäztungen, die ich mit meiner ersten Antwort wiedergegeben habe:

Es handelt sich mit einem Gleason Score 8 um einen recht aggressiven Score, was Sie daraus ersehen können dass die theoretische Scala von 2 - 10 reicht.
In der Praxis wird heute aber nur noch Gl. 6 - 10 ermittelt.

Außerdem sind alle 12 Proben befallen, was auf einen fortgeschrittenen Tumor hindeutet, der bereits wahrscheinlich über die Kapsel hinausgewachsen ist.

Ebenso zeigen dies die radiologisch festgestellten Knochenmetastasen.

Aus meiner Sicht, aus der Sicht eines medizinischen Laien wird Ihr Vater derzeit opitmal behandelt: Die Hormontherapie soll den Krebs stoppen und unter glücklichen Umständen sogar teilweise zerstören. Die Zoledronsäure soll die Beschwerden der Knochenmetastasen lindern.

Hier könnte die Medikation unter Umständen verbessert werden. Wir haben seit kurzem ein neuzugelassenes Medikament namens Xofigo (Alpharadin),
das erstmals eine lebensverlängerung bei der Behandlung der Knochenmetastasen bewirkt. Das eingesetzte Zometa lindert nur die Symptome und bremst gegebenenfalls das Wachstum.

Das neue Medikament wird nur bei "symptomatischen" Knochenmetastasen verordnet. Sollt Ihr Vater weiterhin Schmerzen bedingt durch die Knochenmetasen haben, kann er sich darum bemühen.

Xofigo wird durch den Nuklearmediziner verordnet, der wegen der hohen Kosten von rund 60.000 € für eine Behandlung von 3 Monaten, einen Antrag bei der zuständigen Krankenkasse stellt. Der medizinische Dienst entscheidet dann über die Bewilligung.

Die aufgeführten Blutwerte können Sie selbst mit Google sich erklären lassen oder noch besser, besprechen Sie diese mit den Ärzten Ihres Vaters.

GOT ist beispielsweise ein Leberwert mit einem Normwert von 19 U/l, der bei Ihrem Vater weit überschritten ist. Dieser und die anderen Werte deuten bei starker Erhöhung auf ein Krebsgeschehen im Körper hin.

Für Sie beide alles Gute, auf dass die Hormontherapie bei Ihrem Vater gut anschlägt und möglichst lange wirkt. Aber auch wenn Ihr Vater nicht mehr auf die HT ansprechen sollte, stehen mit Chemotherapie und den neuen Medikamenten ihm noch eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung.

Hansjörg BUrger

Geändert von Hansjörg Burger (24.03.2014 um 15:14 Uhr)
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