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  #1  
Alt 27.07.2014, 16:03
mara143 mara143 ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Hallo, habe meine Non-Hodgkin-Diagnose erst seit Pfingsten, bin im zweiten Zyklus R-CHOP und freue mich zu lesen, dass es "ein Leben nach dem Krebs" gibt. Habe eure Beiträge schon häufiger gelesen, immer dann, wenn es mir schlecht ging. So auch heute! Könnte nur heulen, kann mich nicht ablenken, denke nur negativ......kennt ihr das auch? Eigentlich bin ich ein ganz positiver, aktiver Mensch, im Moment aber fühle ich mich schrecklich, ausgegrenzt, isoliert und hässlich (wg der fehlenden Haare). Habe das Gefühl, mich vor der Außenwelt verstecken zu müssen, hoffe, das Tief geht ganz schnell wieder vorbei!! Dieses Gefühlschaos macht mich ganz irre.....
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  #2  
Alt 27.07.2014, 18:35
Symphatisch-Lymphatisch Symphatisch-Lymphatisch ist offline
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Beiträge: 219
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Oh ja, das kenne ich!!!!
Mir ging es noch lange Zeit danach so. Da ich ja in einer neuen Stadt angefangen habe & mich niemand kannte, fiel es mir recht schwer zu meiner Frisur zu stehen... Ich dachte, dass sich wahrscheinlich jeder fragt, wie man sich nur so die Haar schneiden lassen kann... Zudem die noch fehlende Energie nach der Arbeit noch viel zu unternehmen, hat mich schon sehr isoliert... Aber das wird alles deutlich besser & wieder normaler... Ich finde meine Locken zwar immer noch schrecklich, aber immerhin haben sie wieder eine bestimmte Länge bekommen, so dass es wenigstens nicht mehr komisch aussieht...
Ich bin in einen Lauf/Radverein eingetreten & bin wieder viiiiel leistungsfähiger. Leistungsfähiger wie manch anderer im Verein ohne Vorerkrankung... Das Leben hat mich wieder! & hätte ich nicht so einen riesen Umzug hinter mir, wäre es bestimmt auch ein Jahr früher so gewesen...

Kopf hoch, man kann es sich nicht vorstellen, aber die Isolation & das "neben dem Leben stehen Gefühl" hört wirklich wieder auf! Ich mag das Wort Geduld überhaupt nicht, aber es ist das einzige was hilft...
Erwarte nicht zu viel von Dir & Deinem Körper! Geh Deinen ungewollten Weg & Du wirst vorwärts kommen...
__________________
Melanom rechte Wade 2003
Mediastinales B-Zell NHL, bis 11 cm, Stad.: 1A
April-Juli´12: 6* R-CHOP + 4 * R & 2 * HD MTX
30.7.12: PET-CT neg., allerdings "leuchtende"Sternumfraktur
Sep´12: Bestrahlung:36 Gray
5.12.12: PET-CT neg.
September 2017: weiterhin CR - aus der onkologischen Hand entlassen...

Geändert von Symphatisch-Lymphatisch (27.07.2014 um 20:17 Uhr)
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  #3  
Alt 27.07.2014, 23:48
Rosemie Rosemie ist offline
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Registriert seit: 26.11.2012
Ort: Rheinhessen
Beiträge: 367
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Hallo Mara,
bald hast Du die Halbzeit erreicht (ich nehme an, Du bekommst 6 Zyklen) und kannst ab da abwärts zählen. Das hat mich psychisch unheimlich aufgebaut, das Ende der Therapie vor Augen zu haben. Versuche Dich mit der Situation anzufreunden, versuche auch positive Aspekte zu finden - auch wenn's schwer fällt. Ich hoffe, Du hast Familie, Freunde, Ansprechpartner, bei denen Du Dich ausheulen kannst, die Dich aber auch ablenken können. Es ist schon viel damit gewonnen, daß Du hier schreibst.
Wir alle werden Dir helfen, so gut es geht, Fragen zu beantworten und an Deiner Seite zu sein. NHL ist zum Glück zu einem hohen Prozentsatz heilbar. Daran mußt Du fest glauben.
Alles Gute für Dich,
Rosemie
__________________
Diagnose 21.11.2012: aggressives diffus-großzelliges B-NHL Stadium IA
Behandlung: R-Chop 21 - 6. und letzter Zyklus am 18. u. 19.3.13
Vom 27.3. - 17.4. Reha in der Nahetalklinik in Bad Kreuznach
Abschluß-CT am 18.4.13 - Ergebnis: komplette Remission
Juli 2016: weiterhin komplette Remission
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  #4  
Alt 28.07.2014, 11:37
Kalinchen Kalinchen ist offline
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Registriert seit: 30.05.2014
Ort: Raum Hannover
Beiträge: 36
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Hallo mara,
Diese Tiefs suchen mich auch immer wieder heim. Ich befinde mich in ähnlicher Situation - auch ich habe diffus großzelliges B-Zell- Lymphom, mein 4. Zyklus wird diese Woche stattfinden. Meine Diagnose bekam ich Ende Mai nach 6 langen Wochen des Wartens!!! Es war eine so schreckliche Zeit, dass ich diese Sch... Diagnose beinahe als Erleichterung empfinden konnte gegenüber den furchtbaren Szenarien, die es noch hätten sein können (man vermutete zunächst Knochenmetastasen und Lungenkarzinom...). Unsere Krankheit ist heilbar und daran sollten / müssen wir glauben und das tue ich auch. Aber dennoch bleibt dieses blöde Gefühl, dass ich so gern einfach mein Leben wieder haben möchte... Ich vermisse die Normalität, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit und auch meine Arbeit! Die Tage sind lang, alle Menschen um mich herum stehen mir zwar immer zur Seite, gehen aber ansonsten ihrem Leben nach. Und darum beneide ich sie. Die Zeit wird mir lang. Seit Anfang April bin ich nun schon zu Hause und muss "geduldig" sein. Und das nervt sooo sehr, dass ich auch oft einfach nur heulen kann...
Ich glaube, da müssen wir durch. Es gibt gute und schlechte Tage, aber die Zeit läuft für uns!!! Lieben Gruß, Kalinchen
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  #5  
Alt 28.07.2014, 21:27
mara143 mara143 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2014
Beiträge: 23
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Hallo, es ist so schön, von euch zu hören! Mit Gleichgesinnten/Betroffenen kann man eben anders "reden", als z.B. mit Mann, Freunden und Familie. Ich bin so dankbar für dieses Forum, einfach mal jammern, es loswerden können und merken, man steht damit nicht alleine. Wir machen alle das selbe durch und wissen annähernd, wie es sich anfühlt.....es ist schön, hier immer ein offenes Ohr zu finden. Danke, das macht mir wieder Mut!!!! Euch/uns allen wünsche ich, den Sieg über das elende Krustentier und eine Rückkehr in die Normalität
Viele liebe Grüße, mara
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  #6  
Alt 28.07.2014, 21:33
mara143 mara143 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.06.2014
Beiträge: 23
Standard AW: Das Leben nach Hodgkin?

Hallo, es ist so schön, von euch zu hören! Mit Gleichgesinnten/Betroffenen kann man eben anders "reden", als z.B. mit Mann, Freunden und Familie. Ich bin so dankbar für dieses Forum, einfach mal jammern, es loswerden können und merken, man steht damit nicht alleine. Wir machen alle das selbe durch und wissen annähernd, wie es sich anfühlt.....es ist schön, hier immer ein offenes Ohr zu finden. Danke, das macht mir wieder Mut!!!! Euch/uns allen wünsche ich, den Sieg über das elende Krustentier und eine Rückkehr in die Normalität
Viele liebe Grüße, mara
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