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  #1  
Alt 05.03.2015, 13:18
Wind Wind ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Bersteinketterl ... wie gut, dass du dich meldest. Ich bin schon ganz in Sorge um dich und Astrid. Ja ... bitte melde dich nochmal und berichte über deine letzte Zeit.
Ich drücke dich
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  #2  
Alt 05.03.2015, 18:42
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

...so...nun bin ich wieder im Lande...ich war jetzt drei Tage auf Dienstreise....schrecklich in dieser Situation...konnte leider nicht länger antworten...obwohl bei DIR ja so unendlich viel passiert ist...mein Gott liebe Wind...wie geht es deinem Papa jetzt.....? Bist du wieder hin gefahren?? Wisst ihr woher das Blut kommt und hat es aufgehört? Kann er verbluten dadurch?? ....es ist so erschreckend wie schnell das alles gehen kann...hm...und andererseits dann wieder so langsam im Hinblick auf eine Erlösung....was muss denn ein Mensch noch alles erleiden, bevor er gehen darf...

Ach du....du wirst furchtbar viel mitmachen grad...hm...? Und dein Bruder...? Ist er bei den Eltern?

Schick Dir viel Kraft...! Und Energie...!
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  #3  
Alt 06.03.2015, 00:00
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Liebe Wind.
Zunächst einmal danke fürs willkommen und danke dür die Blumen. Das Forum hat mir so viel gegeben, dass ich versuchen will, auch anderen was zu geben und nicht einfach abzuhauen, jetzt wo alles tot ist.
Nehme dein Angebot gerne an.

Was du da erzählst ist ja schrecklich. Ich habe den ganzen thread (noch) nicht gelesen, aber du schreibst, du bist 800 km weit weg. Kannst du nicht hin fahren, zumindest jetzt?

Mit dem Pflegebett das finde ich übrigens sehr interessant. Als mein Vater an dem einen Sonntag nicht mehr aufgestanden ist, haben wir ihn mit Kissen gelagert, hoch, runter. Dienstag kam dann das Pflegebett. Als das aufgebaut war, habe ich im Schlafzimmer aufgeräumt (Pflegebett kam ins Wohnzimmer). Beim aufräumen habe ich dann gesehen, dass beide Betten im Ehebett über hoch moderne Technik verfügen. Per Knopfdruck geht es hinten und vorne und in der Mitte hich und runter. Daran sieht man mal, wie kopflos man ist, wenn einen so etwas ereilt. Meine Eltern hatte. Das extra für den Krankheitsfall angeschafft und meine Mutter hat es dann schlichtweg vergessen.

Liebe Wind, ich drücke dich mal.

Deine geli
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Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
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  #4  
Alt 10.03.2015, 00:26
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Liebe Wind,

ein kurzes Lebenszeichen von mir.... das hört sich ja nicht gut an, was Du von deinem Papa berichtest. Ich hoffe, dass sich die Blutungsquelle mittlerweile beruhigt hat... und dass deine Mama den Schock einigermaßen verdaut hat. Welch ein Segen, dass dein Bruder gerade dort war und ihr zur Seite stehen konnte.

Wenn solch ein Notfall eintritt und man selbst ist soviele Kilometer entfernt, kann nicht da sein, nicht helfen... und ist auf's telefonieren angewiesen, um auf den Stand der Dinge gebracht zu werden... das stelle ich mir schrecklich vor. Ich hoffe auch Du hast diesen Schreck gut überstanden.

Nun ist es schon einige Tage her, dass Du zuletzt geschrieben hast... ich mache mir Sorgen um dich... um euch!

Was macht dein Papa?... deine Mama? Ist dein Bruder noch dort?

Ich denke an dich und schicke dir eine Umarmung und ganz viel Kraft.

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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  #5  
Alt 11.03.2015, 09:00
Wind Wind ist offline
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Beiträge: 352
Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Ihr Lieben,

mal wieder ein Bericht von unserer Kampffront.
Nachdem mein Papa am Donnerstag ja diese merkwürdigen Blutungen hatte, wollte er abends noch duschen. Das war keine gute Idee. Duschen klappte ganz gut … dank Duschlift. Dann wollte er sich alleine rasieren und dabei ist er dann zusammen gebrochen. Zum Glück stand mein Bruder hinter ihm und konnte den Fall der 115kg halbwegs abfedern, bevor er auf den Fliesen aufschlug. Ein Schreck für alle. Nach ein paar Minuten kam er dann wieder zu sich und Mama und Bruder haben ihn dann unter größten Anstrengungen wieder ins Bett gebracht. Zum Glück war mein Bruder da noch da. Seitdem steht er auch nicht mehr auf. Mama macht ihn morgens fertig … kurz aus dem Bett, auf den Klostuhl, dort dann auch gleich waschen und wieder zurück ins Bett. Danach ist Papa fix und fertig und benötigt gleich einen Bonus aus der Schmerzpumpe. Und er schläft immer mehr. Vormittags eigentlich nur, zum Mittag weckt die Mama ihn, dann isst er eine Kleinigkeit und trinkt was, dann schläft er, gegen vier weckt sie ihn wieder, dann gibt es Kaffee, dann schläft er, wird zum Abendbrot geweckt und ab dann hat Papa eigentlich eine wache Zeit. Aber Mama sagt, er redet nicht mehr. Sie sabbelt ihn voll und er sagt nichts. Auf ihre Nachfrage meint er nur: “Was soll ich denn sagen?“ Es ist gerade eine schlimme Zeit für die Mama. Sie hat das Gefühl, dass die Zeit verrinnt und sie beide diese verbleibende Zeit gar nicht mehr nutzen. Sie ist so traurig und verzweifelt. Aber Papa hat ja auch irgendwie recht … was soll er denn sagen ? Mama fragt sich andauernd, ob sie alles richtig macht und sie will doch, dass es ihm gut geht. Aber er spricht nicht mehr wirklich mit ihr. Wir führen ewig lange Telefonate und ich versuche sie aufzubauen. Aber meine Worte rauschen an ihr vorbei und am nächsten Tag reden wir wieder über das Gleiche … und ich antworte das Gleiche … und am nächsten Tag wieder. Am Sonntag lag ich richtig flach mit einem fetten grippalen Infekt, hatte keine Stimme und habe den ganzen Tag so vor mich hingedämmert und auch nicht angerufen. Ich hatte an dem Tag einfach keine Kraft, wieder so ein Gespräch zu führen. Am Montag bekam ich dann gleich die Quittung … Vorwürfe, ich würde mich nicht für sie interessieren und schließlich müsste sie die ganze Zeit beim Papa sein und wir wüssten ja gar nicht, wie das ist und wären weit weg. Das reibt so an den Nerven … ich kann damit auch nur noch bedingt umgehen, weil ich auch kurz davor bin am Rad zu drehen. Ich übertrage das dann alles auf meine kleine Familie und bin einfach nur noch unausstehlich. Das Schlimme ist, dass ich selbst merke, wenn ich so ungerecht bin und werde. Aber ich kann nichts dagegen tun. Es tut mir selbst weh, wenn ich so bin, aber ich kann nicht aufhören. Es ist wie ein Ventil, welches sich öffnet. Was für eine beschissene Zeit! Und wenn ich dann beim Bernsteinketterl lese und sehe, wie schlecht es da geht und wie schrecklich sich der Papa verändert hat, dann denke ich mir, dass ich doch eigentlich noch ganz gut dran bin. Mein Papa spricht halt nur einfach nicht mehr, aber er ist friedlich und freundlich zu uns. Und dafür sollte ich dankbar sein, aber nein … was wird aus mir … ein ungerechter Stinkstiefel.
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  #6  
Alt 11.03.2015, 09:50
schreck schreck ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Hallo Wind,

ich wollte dir ganz kurz antworten. Ich stecke grad in einer ähnlichen Situation wie Du. Meine Mutter kümmert sich um meinen Vater und macht mir auch öfters Vorwürfe bzw. gibt es dort bei den beiden auch Streit. Ich habe da am Montag mit meinem Therapeuten gesprochen und der hat mir klipp und klar gesagt, dass ich die welt nicht retten kann und das so alte Ehepaare ihre eigenen Rituale und Gewohnheiten haben. versuch dich abzugrenzen sonst geht's du kaputt. LG schreck
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  #7  
Alt 11.03.2015, 12:27
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Ach liebe Wind...

erstmal wünsche ich dir gute Besserung... die "Vergrippung" ist diesen Winter ganz extrem und hartnäckig, deshalb kuriere dich gut aus, damit tust Du auch deinem Nervenkostüm etwas gutes.

Ja, dass deiner Mama das zuviel wird, kann ich gut nachvollziehen, gerade wenn eben gerade erst wieder etwas neues vorgefallen ist, so wie der Zusammenbruch ihres Mannes im Bad. Ihre Vorwürfe "ihr seid ja weit weg"... hm... sind nicht wirklich fair... aber irgendwie kann ich auch das verstehen. (Das denke ich mir auch schonmal, wenn die Schwestern meiner Mutter mal anrufen und loslegen "ihr habt gut reden"... selbst meinem Sohn geht es so... platzte erst kürzlich ähnlich aus ihm raus "Sonst interessiert sich keiner, kommt niemand mal vorbei oder besucht Oma im KH", als eine neugierige Nachbarin versuchte genaueres zu erfahren - son Krankenwagen vorm Nachbarhaus ist immer für ne Sensation gut ) - aber es ist sicher nicht böse oder als Vorwurf gedacht... sondern Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit und Angst. Jetzt waren dein Bruder und Du da... nun ist sie wieder alleine... dass sie da Angst hat, was ist wenn wieder irgendetwas passiert... sich damit auch überfordert fühlt.

Ich finde immer, die Phase wo es "eigentlich noch geht"... aber man jederzeit von irgendwelchen Dingen überrascht werden kann, ist schlimmer als das was noch folgt.

Und ich verstehe auch dich... dass Du dich genauso überfordert fühlst und ungerecht behandelt.... und auch dein "Druck" muss irgendwo raus... da ist es auch in dem Moment nebensächlich, dass es bei anderen "schlimmer" ist... aber du kannst versuchen diesen Druck zu kanalisieren... z.B. in sportlicher Richtung... zur Not in "Putzorgien" ... mir hilft es z.Zt. noch, mir den Hund zu schnappen und mit dem ne Runde durch die Prärie zu drehen... Bäumen macht es relativ wenig aus, wenn man sie "anmosert" oder anschreit

Zurück zu deiner Mama... hat sie denn jemanden, der mal beim Papa bleiben kann, dass sie mal raus kann? Nen Kaffee trinken, einen Bummel machen oder ähnliches?... Habt ihr mal darüber gesprochen was wäre, wenn es schlechter wird und sie es zu Hause alleine nicht mehr kann... sei es körperlich oder auch psychisch und auch der Palliativdienst oder ein Pflegedienst nicht mehr "reicht"?

Es ist eine schwere Zeit, diese Zeit... die einem viel abverlangt.... in der man aber auch Schwäche und Hilflosigkeit zeigen darf und sogar muss... und man sich auch immer wieder mal Zeit für sich selbst nehmen muss, um da durch zu kommen - ohne schlechtes Gewissen.

Ich und denke an dich...

glg Astrid
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Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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