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AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Anchilla....
Seit Monaten bin ich stille Leserinin hier im BSDK-Forum. Ich selbst bin/war "nur" Angehörige. Ich glaube einfach, dass das Kämpfen und die Hoffnung nicht für jeden machbar ist. Manchmal ist die Kraft dafür schon nicht vorhanden. Mein Mann hat weder gekämpft noch gehofft. Er hat diese Krankheit mit einer Nüchtern ertragen, die manchmal für mich nur schwer auszuhalten war. Ich hätte mir es so gewünscht, aber ich glaube er konnte nicht anders. Jeder ist anders und das ist auch gut so. Liebe Grüße Heike |
#2
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AW: Neue Alte Erkrankte
Die Chemo war am Montag, soweit war es OK, der Kram läuft nur knapp zwei Stunden durch und das ist schon etwas anderes als die Folfirinox Sache. Ich bekomme eine Stunde Nab-Paclitaxel und eine halbe Stunde Gemcitabine. Was das nun bringen soll ist mir mittlerweile egal, angeblich hatte ich ja vorher die beste und härteste Chemo und habe trotzdem mein Lehrbuch-Rezidiv bekommen. Es ging mir danach auch nicht so schlecht wie sonst, ich musste nicht nach Hause kommen wie ein Zombie mit Schüttelfrost, sondern habe sogar was gegessen. Am nächsten Tag war mir ein bisschen schlecht, dagegen half aber Granisetron. Leider hatte ich dann an Tag drei und vier Fieber, nicht allzu hoch aber ich lag nur platt rum. Ich will mich aber nicht beschweren, immerhin hatte ich keine Schmerzen. Leider war genau da der 60. Geburtstag meines Mannes, ich war heilfroh, dass nur die Kinder da waren, er hatte alles andere abgesagt, er hatte eh keine Lust dazu. Heute geht es mir wieder gut, ich habe mir heute meine Perücke abgeholt, bin ganz zufrieden.
Anchilla, ich bewundere deinen Mut und Kampfgeist, ich bin aber einfach nur am heulen, weil ich kein Licht mehr am Ende des Tunnels sehe. Ich hoffe es ändert sich noch wieder, aber hoffe ich da nicht auf eine Wunderheilung??? Dazu kommt, dass ich schrecklich enttäuscht über die Reaktion meiner alten Mutter bin, die nun gerafft hat wie krank ich bin und nichts besseres zu tun hat als sich Gedanken zu machen was nach meinem Tod aus ihr wird. Ich habe mich seit dem Tod meines Vaters um sie gekümmert, um wirklich alles und nun reagiert sie so. Sie hat sogar schon die Verwandschaft abtelefoniert um die "Neuigkeit" kund zu tun und SICH bedauern zu lassen. Aber wahrscheinlich sollte ich das nicht schreiben, weil sowas will wohl keiner lesen. Mütter sollten anders sein. Ich komme mir vor, als liefe ich mit einem riesengroßen ÄTSCH vorm Kopp rum.
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Whipple OP: 1.4.15 Chemo: Mai - Oktober 15 Juli 16: Rezidiv Chemo: Juli 16 - Jan 17 Chemo Feb 17 läuft noch |
#3
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AW: Neue Alte Erkrankte
liebe lanila,
ich weiß nur zu gut was du meinst wenn du von deiner mutter sprichst.............meine hat auch einen egoismus, der an nartissmus grenzt.....und es tut so weh, weil es so zweischneidig ist, aber eine bekannte und gute therapeutin hat mir geraten, nur soviel Kontakt usw. zu haben, (wenn du eine skala von 1, kein Kontakt bis 10, sehr guter Kontakt, hernimmst), wie es für dich am leichtesten auszuhalten ist, dann leg dir gedanklich eine zahl fest, mit der du am ehestn zurechtkommst. Bei mir ist es ca. die 2 also ganz wenig Kontakt usw. weil sie mir mit ihrem grenzenlosen Egoismus meist nur weh tut und nur wenn es für sie von vorteil ist, "auf mutter macht"............... ganz liebe mitfühlende Grüße und lass dich umärmeln coralle |
#4
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AW: Neue Alte Erkrankte
Liebe Heike,
du hast vollkommen recht. Jeder ist anders, reagiert anders. Menschen sind verschieden. Aber auch wenndas so ist halte ich es nicht für falsch, immer wieder zu versuchen, Hoffnung geben zu können. Meine Worte sind NIE böse gemeint. Lanila und coralle, mit meiner Mutter ist es ähnlich. Sie war schon immer gerne "krank", ist aber laut Arzt gesund, bis auf ein paar kleine Zipperlein, die man mit 80 Jahren schon mal hat. Auch sie informiert immer andere über mich usw. Ich hege die Vermutung, dass es für eine Mutter total schwer ist, mit solch einer Krankheit bei der Tochter umzugehen. Ich wohne mit ihr in einem Haus, wir kommen auch gut miteinander aus. Aber wenn es mir mal zuviel wird, sage ich auch schon mal deutlich, dass ICH es bin die wirklich krank ist. Sie hat deswegen auch schon mal einen Rüffel meiner Schwester einstecken müssen. Dann geht es wieder eine ganze Weile. Der Umgang mit der Krankheit ist für alle ein Problem....seufz LG Anchilla |
#5
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AW: Neue Alte Erkrankte
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ein Wunder, dass du noch ein paar Jährchen ein schönes Leben hast.
Gerade denke ich auch, wozu diese ganzen Schmerzen und "Kämpfe" (gegen das Kämpfen bin ich sowieso - steht da einer, gegen den ich mich wehren kann?) durch OP und Chemo, wenn es sowieso nur bei sehr wenigen länger gut geht. Warum hat mir keiner von Anfang an gesagt, dass diese Krankheit sehr bald mit Metastasen weiter gehen wird. Warum ist keiner der Ärzte wirklich ehrlich. So geht es mir, trotzdem hoffe auch ich, dass es noch ein bisschen weitergeht und ich am Ende bestmöglich versorgt werde und ohne Schmerzen gehen darf. Ich bin bereit... Ach, Mensch... Von Mut machen kann grad keine Rede sein. Sei gedrückt aus der Ferne und ich hoffe für dich, dass dir die Chemo hilft dein Rezidiv loszuwerden. Alles Liebe |
#6
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AW: Neue Alte Erkrankte
Danke für euren Zuspruch.
Vor allem hat es mir richtig gut getan, dass ich nicht alleine mit meiner Mutter und ihren Reaktionen da stehe. Noch mehr Respekt habe ich vor dir, Anchilla, auch noch im gleichen Haus...Hut ab. Meine Mutter wohnt im Nebenhaus und das ist nicht direkt nebenan, sondern auf einem großen Grundstück am anderen Ende und sie kommt so gut wie nie rüber, ich muss kommen. Aber genau das alles habe ich eingeschränkt, massiv. Was deine Therapeutin sagt, Coralle, sowas ähnliches sagte meine damals auch. Man kann nicht unendlich geben und ich bin nun wahrlich kein gesunder Mensch. Ich habe meine Mutter wohl auch verwöhnt, sie war immer lebensuntüchtig, hatte jahrzehntelange Suchtprobleme. Als mein Papa starb habe ich seinen Part übernommen...im wahrsten Sinne des Wortes, bis zu seinem Krebs. Aber das waren die damaligen Zeiten, heute sind Neue und das muss meine Mutter lernen, egal wie. Wenn sie es nicht lernt, dann müssen sich andere und zwar professionelle Kräfte um sie kümmern, dazu sind die da. Heute hatte ich die zweite Chemo, bis jetzt alles im grünen Bereich. Meiner Psyche geht es etwas besser, aber ich will ehrlich sein, es ist mehr Resignation. Ganz, ganz klein wenig Kampfgeist taucht mal auf, aber bleibt noch nicht an der Oberfläche. Heike, es geht bei dieser Krankheit doch immer hoch und runter. Als ich erkrankte war ich ein Todeskandidat, dann auf einmal nicht mehr, man wollte mich doch operieren, dann war nur eine R1 Resektion möglich, also alles wieder schei... , dann klappte die Chemo, alle Werte OK, da galt ich als Geheilte, jetzt doch ein Rezidiv...weiß doch kein Arzt was als nächstes kommt. Auch Metastasen können verschwinden oder Ruhe geben, morgen gibt es vielleicht ein neues Mittelchen. Im Grunde weiß das doch keiner, vielleicht Gott? Euch allen nochmals vielen Dank und seid lieb gegrüsst.
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Whipple OP: 1.4.15 Chemo: Mai - Oktober 15 Juli 16: Rezidiv Chemo: Juli 16 - Jan 17 Chemo Feb 17 läuft noch Geändert von Lanila (25.07.2016 um 21:42 Uhr) Grund: was zugefügt |
#7
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AW: Neue Alte Erkrankte
Was bei uns kommt weiß wirklich keiner. Ich selbst bin ja fast Optimismus in Person. Trotz Rezidiv und trotz harter Chemo.
Aber dieses Wetter setzt mir sehr zu. Seit Freitag gehts mir echt scheußlich. Das lässt den Mut schon mal sinken, lässt mich darüber nachdenken, ob ich die Chemo abbreche, zumal im CT nichts zu sehen war. Das hat aber nichts zu sagen, denn im CT vor 3 Monaten war ja auch nix zu sehen. Jetzt hab ich noch starke Probleme mit der Mundschleimhaut. Das ist im Moment das schlimmste für mich. Ich bin wacklig auf den Beinen und traue mich im Moment nicht, Auto zu fahren. Irgendwie alles Shit.....und doch.....es wird nicht kapituliert !!! |
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