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Alt 21.04.2017, 11:38
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Liebe Mitstreiter,

diesmal live von der Therapie...
Gerade "sprudelt" das Irinotecan munter durch die Leitung.

Der vierte Durchgang hat gerade begonnen.
Beim letzten Mal wurden im rechten Arm drei Thromben festgestellt, bedingt durch den Port. Sachen gibts....
Jetzt gibts morgens und abends Spritzen, der Bauch hat sich schon bunt verfärbt und fügt sich harmonisch mit dem Ausschlag zu einem Gesamtkunstwerk.
Den vor zwei Wochen bestellten Kompressionsärmel habe ich noch nicht bekommen. Die KK brauchte 12 Tage(!) um einen Fragebogen zu schicken, ob dieses Teil wirklich erforderlich ist. Obwohl der Arzt die Fragen beantworten muß, bekam ich den Bogen zugeschickt. Umständlicher geht es nicht!

Meiner Beschwerde gegenüber dem Kostenträger der letzten Reha konnte ich auch eine interessante Erkenntnis abgewinnen.
Ich bekam 12 Wochen nach Beschwerde über die Wundversorgung und der daraus resultierenden Komplikationen die Stellungnahme des Chefarztes der Klinik zugeschickt.
Fazit: es handelte sich um "schicksalsgegebene Umstände", die Klinik trifft keine Schuld. Im Gegenteil: sie hätten nach Rücksprache mit meiner Akut-Klinik dafür gesorgt, das ich am 30.12. noch überwiesen und operiert werden konnte.
Angesichts dieser Verdrehung der mir in Erinnerung gebliebenen Tatsachen rief ich beim zuständigen Sachbearbeiter der ARGE in Bochum an.
Ob ich denn wirklich meine Energie für eine weitere Verfolgung aufwenden wolle.
Es wäre zwar meine Entscheidung, aber....
Der Satz wurde absichtlich nicht vervollständigt, so ließ er doch freien Raum für die eigene Schlussfolgerung. Nach dieser Ansage hatte ich tatsächlich kein weiteres Interesse mehr!
Es ärgert mich nur maßlos, wie hier mit Geldern und Menschen im allgemeinen umgegangen wird. Ich bin nicht aus Zucker und kann damit leben! Aber was machen Patienten, die eben nicht mehr die notwendige Energie aufbringen können, sich gegen den Verwaltungsapparat zu behaupten? Zugegeben, dies war meine erste wirklich schlechte Erfahrung mit Einrichtungen des Gesundheitswesen. Doch das reicht auch schon!

Nun ja, ich habe gestern, im Wartezimmer meines Urologen (die Nieren erfreuen sich übrigens bester Gesundheit ), spontan eine Woche Urlaub im Mai am Gardasee gebucht. Ich wollte Wanja eine Freude bereiten, sind die letzten Wochen und Monate doch eigentlich mehr gewesen, als ein Mensch alleine tragen sollte. Schwiegermutters Tumor hat sich als inoperabel erwiesen, es läuft die Chemo und bald beginnt auch die Bestrahlung. Also heisst es auch an der Front erstmal: abwarten.

Ich hoffe, ihr könnt euch, genau wie ich, am Erwachen der Natur freuen. Niemals zuvor habe ich so bewusst die Veränderungen wahrgenommen und mich gefreut, wenn eine Pflanze die Erde durchbrochen hat. Leben ist schon etwas Wunderbares.

Allen Lesern wünsche ich schmerzfreie und sonnige Tage.
Bis bald, wieder aus diesem Theater

Ralf
 

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Stichworte
bauchfellkrebs, hipec, lebermetastasen, peritonealkarzinose


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