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AW: Meine Mama hat den kurzen Kampf verloren
Das sehe ich genauso wie Wolle.
So schnell sind wir einfach nicht wie diese heimtückische Seuche. Meine Mutter ist auch nicht zur Vorsorge gegangen, auch ihr Vater und wahrscheinlich auch der Bruder sind daran verstorben. Sie selbst hatte auch schonmal "was" an der Gebärmutter und einem Eierstock, aber damals brauchte sie keine Chemo oder ähnliches. Ich denke heute, bei ihrem Husten hätten wir hellhörig werden müssen. Heute denke ich, wir hatten zwar ein schnelles Ende, aber dafür hatten wir nicht diese elendenden Chemotherapien, nicht diese bange Ungewissheit bei jedem CT, undundund. Ich kann natürlich nicht in den Patienten reinhören, aber ich persönlich hätte es lieber so, wie unsere Mütter es durchgemacht haben, wenn es denn dann unbedingt Krebs sein musste. Im Fall meiner Mutter wäre das leider auch bei STillstand des Krebses nichts mehr geworden, sie hatte nach der OP der Hirnmetastase eine Halbseitenlähmung. Aus dem Rollstuhl herausgekommen wäre sie sowieso nicht mehr. Vielleicht war es letzten Endes sogar gnädiger so. In der Situation selbst hätte ich übrigens nicht so gedacht, ich habe gehofft und gebetet, dass wir noch einen und noch einen Tag bekommen, so schlecht sie auch waren. Und am Ende, als es hieß, wir stellen die Infusionen ein, dachte ich zuerst, wir bringen sie um und alles ist zu früh. In Wahrheit wäre es nur ein In Die Länge Ziehen des Leidens. Auch das Gefühl in der Magengegend kenne ich. Auch das wird besser. Ich hatte auch einen deutlich höheren Blutdruck in den Wochen und auch die Verdauung... naja, lassen wir das. Der Körper reagiert bei Angst. Und in dem Fall war es Todesangst. Wenn du liebst, ist es unerheblich, wer in Gefahr ist. |
#2
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AW: Meine Mama hat den kurzen Kampf verloren
Hallo zusammen,
vielen Dank für die lieben und mitfühlenden Worte. Morgen habe ich meinen ersten Arbeitstag und mein Magen spielt verrückt. Es fühlt sich so an als hätte mir jemand einfach so mein Herz rausgerissen. Ich fülle momentan mein Erinnerungsbuch für Mama. Ist ganz toll, habe ich von einem Kollegen geschenkt bekommen. Es heisst "Du bleibst für immer in meinem Herzen - mein persönliches Traurr- und Erinnerungsbuch" (falls jemand Interesse hat).. Hier kann man persönlich Texte und Bilder niederschreiben / einkleben. Mir ist das sehr viel Wert, da ich Angst habe irgendwann Kleinigkeiten zu vergessen.. Um so später es wird, destso mehr Angst habe Ich, den Tag morgen nicht zu überstehen.. Ich sehe jetzt schon die mitleidigen Blicke meiner Kollegen vor mir... |
#3
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AW: Meine Mama hat den kurzen Kampf verloren
Hallo Verena,
nicht jeder kann das, einen aufmuntern, ohne plump oder neugierig, oder gezwungen zu wirken. Aber die meisten werden sich zumindest Mühe geben. Nimm es, wie es kommt. Ein wenig Alltag wird dir gut tun. Dann vergeht der Tag besser. Ich wünsche dir alles Gute. |
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