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  #1  
Alt 16.06.2017, 02:54
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Liebe TaraN,

Zitat:
...Deshalb bin ich auch froh, eine Routine gefunden zu haben, die mich zwingt aus der Gedanken-Karusselfahrt auszusteigen. Und es tut wirklich gut die Angespanntheit zu Bündeln und anderweitig zu verarbeiten.
Solche Routinen interessieren mich sehr.
Denn man lernt ja täglich dazu.
Wenn Du es magst, beschreib doch bitte diese Routine ein bißchen näher, weil sie evtl. auch Anderen behilflich sein könnte.

Zitat:
Das Endstadium solch einer Krankheit, ist wie eine tickende Zeitbombe. Man hört die Uhr ticken weiß aber nicht wie viele Minuten noch verweilen. Es ist irgendwie schrecklich, dass man bewusst auf das Hochgehen der Bombe wartet. Ich versuche meinem Vater jedes mal zu zeigen, dass ich ihn liebe und mich nicht fürchte. Ich weiß, dass er immer Teil meines Lebens sein wird. Jedoch will ich ihm nicht jedes mal, wenn ich ihn sehe das Gefühl geben, dass wir uns bald am Ende unserer gemeinsamen Reise befinden. Das trübt die schon sowieso sehr traurige Stimmung noch mehr. Ich versuche ihm stattdessen zu erzählen, was ich gerade so mache, oder was mich beschäftigt. Über den Krebs reden wir nicht viel.
Eltern haben meistens "größere Herzen" als ihre Kinder das vermuten.
Dein Vater weiß natürlich auch, daß die Uhr tickt.
Genau so gut, wie er weiß, daß Du ihn liebst, wie sehr Dir das alles zu schaffen macht und wie Du mit Deinen Gefühlen zu kämpfen hast.

Natürlich freut es ihn auch, wenn Du ihm Alltägliches/Erfreuliches aus Deinem Leben erzählst; denn auch Du bist ein Teil seines Lebens.
Es ist aber nun mal so, daß einen Krebskranken auch sein Krebs "in der geistigen Oberwelle" mehr oder weniger beschäftigt.
Genau so, wie er auch Dich beschäftigt.

Auch darüber zu sprechen, ist m.E. kein "Tabu-Thema".
Warum auch?
Ist eine Krankheit wie jede andere auch, die Betroffene beschäftigt.

Qualitativ zwar etwas anders gelagert, da evtl. oder sicher mit tödlichem Verlauf.
Auch darüber ganz offen zu sprechen, ist m.E. Teil der Normalität im familiären Umgang miteinander.
Es sei denn, ein Betroffener verbittet sich das ausdrücklich.

Ich halte es eher für abartig, nach dem Motto zu handeln:
Alle wissen Bescheid was los ist, aber keiner redet darüber.

Hätte sich Dein Vater ein Bein gebrochen, würdest Du ihn ja auch fragen, wie er mit der Situation klarkommt.
Über eine viel schlimmere Situation zu reden, muß ja nicht zwangsläufig in Bächen von Tränen oder permanentem "Abschied-Nehmen" enden.

Offene Gespräche mit von Krebs Betroffenen können auch durchaus dazu führen, daß sich wechselseitige Erleichterung einstellt.
Kann man auch so sehen, wie das gleichzeitige Geben und Nehmen unter einander Liebenden.
Was dabei in einer Familie angebracht ist, sollte jeder selbst wissen bzw. erahnen können.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #2  
Alt 16.06.2017, 07:37
Benutzerbild von anni.
anni. anni. ist offline
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Beiträge: 234
Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Liebe TaraN,

dein Beitrag hat mich sehr mitgenommen. In meiner Familie ist die Situation sehr ähnlich, wenn auch noch nicht ganz so weit fortgeschritten wie bei dir: Mein Vater ist gerade 59 Jahre jung geworden. Er leidet seit 3 Jahren an einem Thymuskarzinom und hat bereits mehrere OPs hinter sich, um immer wieder auftretende Metastasen zu entfernen. Sein körperlicher Zustand ist noch gut, auch wenn es längst nicht mit vor der Krankheit zu vergleichen ist.

Deine Fragen beschäftigen mich auch sehr. Ich bin Einzelkind und bereits ausgezogen, meine Eltern leben alleine in ihrem großen Haus und ich weiß nicht, was passieren sollte, wenn mein Papa stirbt. Aktuell ist er zwar krebsfrei, aber dennoch leider Stadium IV. Nach jedem weiteren Rückschlag merke ich, wie sehr das auch meine Mama runterzieht. Wir können uns beide nicht vorstellen, wie es ohne ihn weitergehen soll und möchten zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich auch noch nicht dran denken. Trotzdem hat man diese Szenarien natürlich im Hinterkopf.

Ich hab zwar keinen tollen Ratschlag für dich, aber wollte dir trotzdem sagen, dass du nicht alleine in so einer besch*** Situation bist! Ich hoffe, dass dein Vater aktuell keine Schmerzen hat und er die restliche Zeit mit euch noch so gut es geht verbringen kann.

Liebe Grüße
Anni
__________________
Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #3  
Alt 16.06.2017, 23:45
TaraN TaraN ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Hallo ihr Lieben,

Ich bin wirklich sehr berührt, dass mein Beitrag auf so viel Resonanz stößt.
Leider weiß ich nicht, wie das mit dem Zitieren funktioniert, von daher werde ich im laufenden Text auf eure Passagen eingehen.

Safra's Denkansatz Normalität zuzulassen, funktioniert auch für mich. Wenn Dinge so offensichtlich sind, dann möchte man einfach aus jeder Sekunde etwas schönes machen. Ich bin beispielsweise heute nach der Arbeit direkt wieder zu meinem Vater gefahren und trotz seines noch schlechteren Zustands saß er mit uns beisammen und hat uns Witze zugeflüstert (seine Stimme hat in den letzten Tagen sehr nachgelassen). Ich denke solche Momente möchte man als Familie, unabhängig ob jemand krank ist, gerne gemeinsam erleben. Das ist auch tatsächlich wie ich meinen Vater kenne: als super coolen und wunderbaren Menschen. Von daher, versuche ich mehr solche Momente zu initiieren. Ich verstehe aber durchaus, wenn dieser Ansatz nicht für alle Krebsangehörigen funktioniert.

Lotol hatte mich nach meinen Routinen gefragt. Also zunächst einmal ist dort die Arbeit. Ich sitze am Rechner und muss meine Konzentration auf eine Aufgabe bündeln. Klar schweift man manchmal ab, aber man geht dann doch mit einem guten Gefühl nach Hause "ich habe mich trotz allem aufrappeln können". Bevor es die Arbeit war, war es das Lernen. Am schlimmsten ging es mir tatsächlich, als ich nichts zu tun hatte und wie in meinem letzten Beitrag beschrieben das Gefühl hatte eine non-Stop Betreuung aller Beteiligter übernehmen zu müssen.
Weiterhin habe ich mich Menschen mehr geöffnet und rede nicht mehr "so um den heißen Brei herum wenn ich etwas anmerken möchte". Beispielsweise, wenn ich ein Kleidungsstück besonders schön an jemandem finde, dann sage ich es. Oder auch andersrum, wenn ich Bedenken mit etwas habe, so kommuniziere ich es. Ich denke dass es in solch einem tief emotionalen Zustand wichtig ist Grenzen vorher abzustecken, solange man noch einen halbwegs kühlen Kopf hat. Das beugt Eskalationen vor. Oder bei positiven Anmerkungen sich auf die Freude anderer einzulassen. Irgendwie ist es dann ja doch ansteckend.
Das einzige, was mir momentan noch fehlt, ist der Sport. Der ist in meiner Prioritätenliste nach hinten verrutscht. Aber gut, ich schwimme momentan gegen eine ziemlich starke Strömung, sodass mir körperlich einfach die Kraft fehlt. Bin beispielsweise auch deutlich anfälliger für Erkältungen geworden.

Es tut mir auch sehr leid, liebe Anni, dass du in solch einer verzwickten Situation steckst. Als Einzelkind kann man die Last leider nicht mit einem Geschwisterkind teilen. Hast du denn sonst irgendwelche Verwandten, welche sich zur Hilfe anbieten? Vielleicht auch Familienfreunde?
Ich muss sagen, das uns das Hilfe-Einholen extrem geholfen hat. Leider mussten wir die Hilfe tatsächlich selber einholen, da sich viele Freunde oder Verwandte nicht trauten sofort mit anzupacken. Alleine kann man die Pflege nicht Stemmen. Vor allem nicht als Kind des Erkrankten. Bitte scheue dich nicht, nach Hilfe zu fragen, oder deine Eltern wissen zu lassen, dass ihr welche bräuchtet.
Bezüglich der Wohnsituation meiner Eltern habe ich zwischenzeitlich nach Wohnungen geschaut. Jedoch kam immer etwas dazwischen, sodass wir das Thema Umzug nie wirklich realisieren konnten. Jedoch ist es in unserem Falle unausweichbar. Alleine in einem großen Haus zu leben ist schon als Paar schwer, vor allem, wenn die Kinder ausgezogen sind. Irgendwann komplett alleine in einem großen Haus zu sein stelle ich mir sehr einsam vor.
Ich hoffe, ich konnte deine Anliegen hiermit zumindest teilweise adressieren.

Ich drück euch alle fest eure TaraN
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  #4  
Alt 17.06.2017, 05:22
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Liebe TaraN,

Zitat:
Leider weiß ich nicht, wie das mit dem Zitieren funktioniert,...
Denke, damit hat ausnahmslos jeder anfänglich Probleme.
Mich hat es auch immer wieder "gefuchst", daß anscheinend in Foren davon ausgegangen wird, daß Nutzer sowieso wissen, wie das mit dem Zitieren und/oder Verlinkungen geht.
Beschreibungen dazu (mit denen man auch wirklich etwas anfangen kann) findet man nämlich so gut wie in gar keinem Forum.

Hier findest Du weithin Praktikables dazu:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69022


Danke für Deine Beschreibung zur Routine.
Ich erlebte es auch immer wieder, daß sich die "geistige Oberwelle" am besten durch Ablenkung "abschalten" bzw. zumindest so weit "dämpfen" läßt, daß sie nicht mehr allgegenwärtig ist.

Ganz interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß wir Menschen mit einer absolut zuverlässigen Schockfunktion für Extremfälle ausgestattet sind:
Sie basiert auch auf temporärem "Ausblenden" (schwerst "verarbeitbarer" Situationen).


Zitat:
Safra's Denkansatz Normalität zuzulassen, funktioniert auch für mich. Wenn Dinge so offensichtlich sind, dann möchte man einfach aus jeder Sekunde etwas schönes machen. Ich bin beispielsweise heute nach der Arbeit direkt wieder zu meinem Vater gefahren und trotz seines noch schlechteren Zustands saß er mit uns beisammen und hat uns Witze zugeflüstert (seine Stimme hat in den letzten Tagen sehr nachgelassen). Ich denke solche Momente möchte man als Familie, unabhängig ob jemand krank ist, gerne gemeinsam erleben. Das ist auch tatsächlich wie ich meinen Vater kenne: als super coolen und wunderbaren Menschen. Von daher, versuche ich mehr solche Momente zu initiieren. Ich verstehe aber durchaus, wenn dieser Ansatz nicht für alle Krebsangehörigen funktioniert.
Ja, natürlich muß man Normalität und das Erleben von ihr zulassen bzw. darauf bedacht sein, nicht alles unangemessen zu dramatisieren.
Letzteres tut Dein Vater mit Sicherheit ganz bewußt nicht.

Einerseits, weil ihm seine Situation sonnenklar sein dürfte, und andererseits aber auch, weil er seine Familie nicht unnötig belasten will.

Beides vermag jedoch nichts daran zu verändern, daß er sich in einem ganz speziellen "Teufelskreis" befindet, der ausweglos ist.
Mit "Weiterfliegen" ist da - wie es aussieht - leider nicht mehr viel "drin".
Damit will ich sagen:
Versuch bitte, ihm darin trotz der Ausweglosigkeit irgendwie behilflich zu sein.

In seinem Interesse, aber auch in Deinem.
Denn nichts ist wohl im Nachhinein schlimmer, als das "dumpfe Gefühl", irgendetwas Behilfliches unterlassen zu haben.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #5  
Alt 22.06.2017, 19:06
TaraN TaraN ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Hallo ihr Lieben!

Ich wollte mich, trotz hartnäckiger Erkältung, mal wieder zu Wort melden und von den letzten Ereignissen berichten.

Meinem Vater geht es leider weiterhin von Tag zu Tag schlechter. Die Chemotherapie haben wir verschoben und ich nehme an, sie wird auch gar nicht mehr stattfinden. Unser Palliativarzt hat die Situation passend folgendermaßen beschrieben "Beim Krebs in diesem Stadium geht man nicht mehr davon aus, dass es besser wird, wie man es sonst bei kleineren Krankheiten gewohnt ist, sondern, dass man das Schlechte etwas besser macht." So ist es leider auch. Mein Vater ist beispielsweise von morgens bis nachmittags gar nicht mehr ansprechbar und reagiert kaum auf unsere Versuche Kontakt aufzunehmen.

Unsere zuständige Palliativschwester hat zudem auch mit meiner Mutter gesprochen und ihr mitgeteilt, dass wir uns so langsam auf einen bevorstehenden Abschied vorbereiten sollen. Meine Mutter hat mich danach völlig am Boden zerstört auf der Arbeit angerufen, sodass ich meine Sachen gepackt habe und wieder für eine Weile zurück ins Elternhaus bin. Irgendwie nehme ich diese ganzen Extremsituationen, und dass sind sie tatsächlich, gar nicht mehr wahr.

Nach 7 Monaten Kampf bin ich schon abgebrüht. Seit langem setzte ich mich mit der Thematik eines bevorstehenden Todes auseinander und es befällt mich nicht aus heiterem Himmel. Trotzdem ist es nicht leicht diese Trauer und Hoffnungslosigkeit Tag ein, Tag aus mitzuerleben. Ich sehne mich extrem nach einem normalen Leben. Ein Leben wo ich auch mal langfristig etwas planen kann wie beispielsweise einen Kurzurlaub. Alles, was um meinen Vater geschieht ist jedoch so dringlich. Natürlich möchte ich jedoch bei ihm sein. Es wäre noch schlimmer für mich in seinen letzten Momenten mit uns nicht da zu sein. Wie ich das mit meinen "Alltag" vereinbare, muss ich nun herausfinden und Situation wie sie gerade ist, muss ich so hinnehmen.

Irgendwann wird der Zeitpunkt schon kommen, an dem man wieder Anfangen kann zu Leben. Außerdem bin ich durch diese Erfahrung viel Stärker und Dankbarer für die "kleinen Dinge" wie z.B. ein Abendessen mit Freunden geworden. Ich wünschte jedoch, diese Erfahrung müsste nicht in diesem Kontext entstehen.

Ich drücke euch fest
Eure TaraN
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  #6  
Alt 23.06.2017, 02:50
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Liebe TaraN,

Zitat:
...Trotzdem ist es nicht leicht diese Trauer und Hoffnungslosigkeit Tag ein, Tag aus mitzuerleben. Ich sehne mich extrem nach einem normalen Leben. Ein Leben wo ich auch mal langfristig etwas planen kann wie beispielsweise einen Kurzurlaub. Alles, was um meinen Vater geschieht ist jedoch so dringlich. Natürlich möchte ich jedoch bei ihm sein. Es wäre noch schlimmer für mich in seinen letzten Momenten mit uns nicht da zu sein. Wie ich das mit meinen "Alltag" vereinbare, muss ich nun herausfinden und Situation wie sie gerade ist, muss ich so hinnehmen.
Denke, Du handhabst das schon richtig und wirst es auch so hinbekommen, daß Du Deinen Eltern derzeit vermehrt beistehen kannst, was sie auch benötigen.
Dein "normales" Leben dabei "zurückzustellen" liegt sicher nicht im Interesse Deiner Eltern.

Ein wenig derzeitige Einschränkung zu ihren Gunsten - das ja.
Kannst ja auch später noch Kurzurlaube rauf und runter machen - wahrscheinlich auch unbelasteter.

Ansonsten gehört zu einem "normalen" Leben auch der Tod dazu.
Memento mori! ist ein Imperativ:
(Sei dessen eingedenk, daß Du sterben mußt.
Nur zwei Worte im Lateinischen.)

In jungen Jahren interessiert das jeden herzlich wenig, und später gewöhnt man sich halt allmählich daran.

Denke, für Deine Eltern ist die Situation aber ungleich schlimmer, weil ein Elternteil hernach alleine dasteht.
"Beraubt" seines geliebten Lebensgefährten.
Kein Wunder, daß Deine Mutter deshalb "am Boden zerstört" ist.

Widme Dich derzeit beiden Eltern so gut es Dir möglich ist.
Und bitte v.a. nach dem Tod Deines Vaters Deiner Mutter.
Denn sie fällt wahrscheinlich unausweichlich in ein "tiefes Loch".
Aus dem Du ihr sicher "heraushelfen" kannst.

Nicht nur Du erlebst das alles, wie "durch einen Schleier", sondern auch Deine Mutter, während Dein Vater (vermutlich) längst die Realität akzeptiert hat.

Die unbarmherzige Realität des endgültigen Verlustes bei Hinterbliebenen stellt sich meistens erst mit "voller Wucht" nach dem ganzen "Beerdigungs-Trara" ein.
Und genau dann braucht Deine Mutter Deinen intensiven Beistand.

Ich wünsche Dir viel Kraft und drücke Dich auch.
Im "Schongang", damit Dir nicht die "Luft wegbleibt".


Liebe Grüße
lotol
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angehörige krebspatienten, berufsleben, chemo ausfallen, magenkrebs, sorgen


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