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  #1  
Alt 17.06.2017, 18:13
lotol lotol ist offline
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Hallo deslupo,

Zitat:
Weiteres sind die Blutwerte (zum wiederholten Male) im Keller. Hier ordnete die Ärztin eine Bluttransfusion (0,5L) für den späten Nachmittag an.
Hoffe, Deinem Vater geht es bereits etwas besser.
Konnte ihn die Bluttransfusion auch jetzt wieder etwas "aufmöbeln"?

Zitat:
Er bringt per se nix runter! (vl ein rein psychischer Aspekt?) das KH hat ihm nun solche "Powershakes" zum Trinken gegeben - weiß nicht mehr genau war das war, sah aber wie ein Kakaogetränk aus.
Sowohl ein Krebs, als auch Zytostatika können dazu führen, daß jemand das Essen an sich zeitweise regelrecht widerwärtig ist.
Man kann dann versuchen, auf Flüssig-Nahrung auszuweichen.
Oder breiige Nahrung (Hafer, Grieß o.ä.), die z.B. mit geriebenen Nüssen im kcal-Gehalt erhöht werden kann.

Denke, es sollte sich durch Ausprobieren schon etwas finden lassen, das Dein Vater auch gerne isst.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #2  
Alt 18.06.2017, 00:46
deslupo deslupo ist offline
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Hallo lotol,

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Hoffe, Deinem Vater geht es bereits etwas besser.Konnte ihn die Bluttransfusion auch jetzt wieder etwas "aufmöbeln"?
ich fahr morgen ins KH zu ihn - werd mir selbst ein Bild von ihm machen. Grundsätzlich lief das Ganze in den letzten Monate ungefähr so ab: hab mit meinem dad telt/geschrieben - ihn gefragt wie es ihm geht - "ja, so weit so gut". Keine Stunde später mit meiner mum telefoniert - sie gefragt wie es im KH war bzw. wie es dad geht - " ja ganz schlecht". So - jetzt hatte ich 2 Wahrheiten! Aber ich unterstelle keinem was, den die Perspektive, ist nun mal immer eine andere. Beide haben irgendwo recht - jedoch beurteilen sie das Ganze aus unterschiedlichen Blickwinkeln! Mittlerweile mache ich mir immer selbst ein Bild ("meine Wahrheit" liegt meistens irgendwo dazwischen)
Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Sowohl ein Krebs, als auch Zytostatika können dazu führen, daß jemand das Essen an sich zeitweise regelrecht widerwärtig ist.
Man kann dann versuchen, auf Flüssig-Nahrung auszuweichen.
Oder breiige Nahrung (Hafer, Grieß o.ä.), die z.B. mit geriebenen Nüssen im kcal-Gehalt erhöht werden kann.
Ja Fleisch ekelt ihn regelrecht an. Er meinte mal zu mir, er könnte es weder sehen noch riechen - da müsste er sich übergeben!

CU Lupo

Geändert von gitti2002 (18.06.2017 um 01:59 Uhr) Grund: NB
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  #3  
Alt 19.06.2017, 02:30
lotol lotol ist offline
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Hallo deslupo,

Zitat:
Ja Fleisch ekelt ihn regelrecht an. Er meinte mal zu mir, er könnte es weder sehen noch riechen - da müsste er sich übergeben!
Denke, damit kommen wir der Sache schon etwas näher.

Denn das erinnert mich an das, was ich erlebte, als ich meinen NHL-Krebs schon längst in mir "durchfütterte/ernährte" ohne irgendetwas von ihm zu bemerken.

Dazu muß ich vorausschicken, daß ich seit jeher nur eine einzige Aversion gegen Essen hatte/habe:
Lammfleisch.
Erzeugt bei mir sofort Brechreiz.

Das muß nicht mal das Fleisch selbst sein:
Es reicht auch schon, wenn z.B. auf einem Grill vorher Lammfleisch gegrillt wurde und danach etwas, das ich essen wollte.

Fett ist ja per se der beste "Geschmacks-Träger".
In der gen. Grill-Situation "lammelte" dann etwas anderes Gegrilltes.
Und schon war es aus damit für mich, das andere Gegrillte essen zu können:
Brechreiz.

Vergleichbar damit war die Situation als mir mein von einem Krebs "verseuchter" Körper signalisierte, daß irgendetwas nicht mehr stimmt:
Obwohl ich Hunger hatte und etwas essen wollte, ödeten mich Speisekarten von Wirtshäusern irgendwie an.
Fuhr dann meistens weiter, auf der Suche nach etwas, das mich halt nicht anödete.
Fand auch immer etwas, das mir dann taugte.

Damit will ich sagen:
Nach meiner - zugegeben rein subjektiven - Erfahrung scheint es so zu sein, daß Krebskranke ständig wechselnde "Essens-Gelüste" haben.
Du kannst ihnen ihr "Lieblings-Essen" präsentieren.
Wollen sie momentan nicht, sondern lieber....
Weiß der Geier jeweils, was.

Zitat:
Beide haben irgendwo recht - jedoch beurteilen sie das Ganze aus unterschiedlichen Blickwinkeln! Mittlerweile mache ich mir immer selbst ein Bild ("meine Wahrheit" liegt meistens irgendwo dazwischen)
Bleib bitte dabei.
Und bedenk dabei auch, daß die "Wahrheit" Deines Vaters die eigentlich dominant relevante ist.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #4  
Alt 21.06.2017, 20:35
deslupo deslupo ist offline
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Hallo ihr Lieben,

Ehrlich gesagt, hatte ich gestern Abend Zeit - war aber schlicht und einfach unmotiviert. Heute geht’s mir den Umständen entsprechend besser, somit will euch hiermit am laufenden halten. Zum gestrigen Termin:

Allgemeinzustand:
Meinem dad geht es, dank Antibiotika und Bluttransfusion, wieder etwas besser. Der "halbwegs gute" Allgemeinzustand ist definitiv auf das Auslassen der Chemo sowie Antibiotika und Bluttransfusion zurück zu führen! (Letzte Woche wäre ja planmäßig die 7 Chemo gewesen)

Diagnose:
Behandlung der Lungenentzündung wird diese Woche fortgesetzt. Es wurden 4 Stuhlproben angeordnet und auch gemacht - der Blutverlust erfolgte nämlich über den Stuhl. Weiteres hat er nun ein Magengeschwür - heute war die Magenspiegelung am Programm. Was dabei rausgekommen ist, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen! Beim PET-CT wurden keine Hirn- und Knochenmetas gefunden! (Eines der wenig positiven Dinge) Dafür wurden die Metastasen auf der Leber größer (von 6 auf 8cm)!!

Chemotherapie:
die Ärzte haben ihm/uns nahegelegt, auf jeder weitere Chemo zu verzichten!! Grund: die 2 Chemos (2 verschiedene Medikamente) haben de facto nichts/bis gar nichts gebracht - außer den körperlichen und seelischen Ruin!!! Es werden vorerst auch keine Bestrahlungen mehr durchgeführt.

Alternative:
Der Arzt hat ihm angeboten, eine Immuntherapie zu starten. Eine Immuntherapie wurde bei Kleinzellern noch nicht allzu oft durchgeführt (bei uns in Ö). Deshalb ist sie auch bei uns grundsätzlich nicht zugelassen. Das KH stellt nun einen Antrag (wo/bei wem auch immer) einer „Einzelgenehmigung“. Sie meinten, dass sie "grundsätzlich" bewilligt wird. Uns wird Ende der Woche/Anfang nächster Woche Bescheid gesagt. Immuntherapie funktioniert wie folgt (gebe nun die Worte des Arztes wieder und keine Recherchen): "das Immunsystem erkennt den Krebs nicht als Fremdkörper, deshalb kann er prächtig gedeihen. Der Krebs hat eine Art Schutzmechanismus ("Schutzpanzer"). Dieser Schutz soll durch die neue Therapie aufgebrochen werden, damit das Immunsystem den Krebs als "Fremdling" erkennt und auch bekämpft. Die Therapie erfolgt ebenfalls über Infusion und wird im selben Zyklus von 3 Wochen verabreicht!" Sie können keine zuverlässige Aussage über diese Therapie nennen, da sie zu wenig erprobt wurde. Welches Medikament da nun genommen wird, kann ich noch nicht sagen. Start der Therapie soll in den nächsten 14 Tagen erfolgen.

Allgemeines:
Mein dad stellte die "Frage aller Fragen" nämlich wie lange er noch hätte?!?
Der Arzt sagte er könne nun keinen exakten Zeitraum nennen, aber wenn der Krebs + Metas im selbe Tempo weiterwachsen, dann reden wir hier von wenigen Monaten!!! Im gleichem Atemzug erwähnte er aber auch, dass er dies nur hinter vorgehaltener Hand gesagt hat. Somit waren wir mundtot.
Er legte uns ebenfalls nahe, einen Termin auf der Palliative aufzusuchen. Warum/Weshalb/usw. erkläre ich jetzt nicht mehr.

CU Lupo

Geändert von gitti2002 (22.06.2017 um 01:55 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen!
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  #5  
Alt 21.06.2017, 21:53
amunet amunet ist offline
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Hallo Lupo,

freut mich das es deinem Vater etwas besser geht! Zum Glück scheint die Lungenentzündung unter Kontrolle zu sein.
Super das keine Knochen und Hirnmetas festgestellt wurden
Eine Immuntherapie ist hier in Deutschland wohl auch noch nicht so verbreitet.So wie ich das mal gelesen habe gibt es das nur in den großen Krebszentren und dann auch nur wenn man Glück hat und dort an einer Studie teilnehmen kann Sicher weiss ich das aber nicht da dies bei uns leider nie Thema war.Hier in der "Provinz" findest du noch nicht einmal einen Arzt der Methadon verschreibt(wir haben dann einen der 1 Autostunde entfernt ist gefunden).
Ob es tatsächlich einen positiven Effekt bei einer Chemo hat konnten wir leider nicht mehr rausfinden....
Aber gegen die Schmerzen von den Knochenmetas war es 100mal effektiver als Morphium.
Ich drücke weiterhin die Daumen für deinen Vater und hoffe das die neue Therapie gut anschlägt!!!
LG amunet
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  #6  
Alt 22.06.2017, 01:48
lotol lotol ist offline
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Hallo deslupo,

schön, daß es Deinem Vater wieder etwas besser geht.
Ist es auch bzgl. Essen besser geworden?

Viel Glück bei der geplanten Immuntherapie.


Zitat:
persönliche Worte zur Immuntherapie:
Die Pharmaindustrie entwickelt ständig neue Medikamente, ABER die Pharmaindustrie ist keine wohltätige non-profit Organisation - nein - das sind gewinnorientierte (wollte jetzt eigentlich geldgeil schreiben) Unternehmen. Was wollen diese Unternehmen im Gegenzug - richtig - alle Befunde und Daten des jeweiligen Patienten! (Ich weiß, man könnte hier genauso jz Dinge schreiben wie "ja, aber irgendwo bzw. irgendwann muss mal diese Dinge an Patienten ausprobieren, sonst dreht sich die Krebsforschung im Kreis, usw.")
Am besten "verschwendest" Du daran gar keine Gedanken.
Denn es ist ja nicht gerade umwerfend neu, daß sich mit Krankheit und Tod schon immer jede Menge Geld "verdienen" ließ.

Und zwar im weitesten Sinn.
Der nicht nur die (kurative) Medizintechnik umfaßt, sondern auch die (alles andere als kurative) Waffentechnik.

Was die Überlassung von "Versuchs-Daten" anbelangt, kann ich mir nicht so recht vorstellen, daß einen Krebs-Betroffenen das nennenswert interessiert.
Der will nämlich dominant nur eines:
Daß ihn irgendjemand - mit welchen Mitteln auch immer - von seinem Krebs "befreit".

Versuch also bitte, Dich in die Lage Deines Vaters hinein zu versetzen.
- Vorherige Chemo war ein "Fehlschlag".
- "Verschlimmbesserte" seinen Zustand beträchtlich.
- So, daß ihm auch Bestrahlungen nicht mehr "zumutbar" sind.
- Trotz teils erfreulicher peripherer Diagnose-Feststellungen wuchs der Krebs weiter.
- Möglicherweise "uferte" er sogar aus.
Das ist die relevante Realität für Deinen Vater.

Versteh bitte folglich die angedachte Immuntherapie als Chance für Deinen Vater.
Alle anderen Überlegungen sind m.E. völlig uninteressant, weil es letztlich nur noch darum geht, daß im Kampf gegen den Krebs hoffentlich etwas den gewünschten Erfolg erbringt.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #7  
Alt 23.06.2017, 07:24
greg greg ist offline
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Beiträge: 34
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Hallo Lupo,

was Loto schreibt kann ich nur unterstuetzen. Meine Frau (LK Stadium IIIA) wird in einem der fuehrenden europaeischen Krebszentren hier in Frankreich behandelt und hier wendet man die Immuntherapie bei forteschrittenem Krebs haeufig an (wohl mit durchschalgendem Erfolg, wie ich lese und wie unser Onkologe versichert) wenn Chemo und/oder Bestrahlung nicht mehr ansprechen. Also, wie Loto schreibt, verstehe die Immuntherapie als Chance fuer Deinen Vater.

Lg und alles Gute,

Norbert
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