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#1
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Lieber Thomas,
ich bin so traurig, von dieser Entwicklung zu lesen. Ich bin aber auch sehr dankbar, dass du uns weiterhin auf dem laufenden hältst. Du bist solch ein starker Kämpfer und ich bewundere deine Art, mit dieser Sache umzugehen. Ich wünsche Dir immer Schmerzfreiheit und schöne Momente mit deiner Familie. Außerdem erhoffe ich mir für dich, dass es so weitergeht, wie du es dir wünscht. Dir und deiner Familie alles Liebe Katharina |
#2
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Nun, ich habe mittlerweile 2,5 Jahre "Krebskarriere" hinter mir, mit einer möglichst schlechten Ausgangslage am Start: Riesiger Tumor im Sigma und das komplette Bauchfell voll durchmetastasiert. Man gab mir nicht mehr viel Restzeit.
Dennoch wirkte die Chemo gut. Die HIPEC eröffnete sogar die Chance, den Krebs los zu sein, auch wenn die Wahrscheinlichkeit immer gering war. Es sah richtig gut aus, ich bin sogar wieder arbeiten gegangen... Als das Rezidiv kam, war irgendwie klar, wohin die Reise geht. Mit Gedanken an den Tod hatte man sich vorher schon oft genug befassen müssen, aber spätestens ab Status "austherapiert" wird es konkret. Ich habe schon lange mein Verhältnis zum Sterben für mich geklärt. Sicher gibt es immer noch die Rotz-und-Wasser-Tage, aber im großen und ganzen sehe ich der Sache gelassen entgegen. Angst vor dem Weg zum Tod habe ich auch. Ich will nicht dahinsiechen und leiden (und da habe ich leider einige Krebspatienten gesehen, die das taten). Derzeit sind die Prognosen für mich aber eher gut: Schmerzlevel könnte sich durchaus im Rahmen bzw. auf jetzigem Niveau halten (Bauchfell, welches gerne sehr weh tut, habe ich ja auch nicht mehr). Ansonsten wird es wohl eher Leberversagen - langsam immer schwächer werden, irgendwann dann Bewußtseinseintrübung, Leberkoma, Exitus. Mal sehen, wie es wird. Thomas |
#3
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Hallo Thomas,
es drängt mich sehr, dir zu schreiben... Mein Mann ist auch an der Bauchfellkarzinose gestorben. Es beruhigt dich vielleicht zu wissen, dass er schmerzfrei gehen konnte. Dank Morphium und durch die sehr gute Betreuung eines ambulanten Palliativteams. Natürlich hat er im Vorfeld Durchbruchsschmerzen gehabt (2 Wochen vor dem Tod begann es), die er aber nicht hätte erleiden müssen, wenn er gewollt hätte, dass er früher mit höheren Morphiumdosen sediert worden wäre. Habt ihr die Möglichkeit, ein ambulantes Palliativteam zu involvieren? Wenn du etwas fragen möchtest, kannst du mich jederzeit anschreiben. Ich glaube, das wichtigste und schwierigste hast du gepackt. Die Akzeptanz des nahen Todes. Das hatte mein Mann auch und deshalb konnte er "leichter" und schlafend in die andere Welt gehen. Drück dich du bist sehr tapfer! Nina |
#4
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Hallo Thomas,
ich lese still bei dir mit und möchte dir auch ganz liebe Grüße schicken. Und ich schließe mich Kaffeetrinkerin an: Du bist sehr tapfer! Fühl dich virtuell lieb gedrückt O. |
#5
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Lieber Thomas, ich denke oft an dich und hoffe, du hast schmerzfreie Tage.
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Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus |
#6
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Hallo,
wie steht es gerade um mich? Nun, der Krebs wächst fröhlich, immer neue, größere Tumorformationen machen mir das Leben (und die Verdauung) schwer. Insbesondere die Tumore im oberen Bauchraum merke ich. Mein Magen, mein Magenausgang (daher schon gestentet), meine Bauchspeicheldrüse, meine Leberpfortader, ... alles wird bedrängt und gedrückt. Da mein Gelbwerden immer heftiger wurde (zuletzt Bilirubinwerte von 35 im Blut) und ich dank fehlender Galle immer festeren Stuhl hatte, kam die Angst vor einem Darmverschluss auf - das muss ja nicht sein. Vorher hatte ich meine chologene Diarrhoe immer mal wieder genutzt, um den trägen Dickdarm mal wieder in Bewegung zu kriegen. Das ging jetzt nicht mehr. Also den Gastroenterologen meines Vertrauens gefragt, ob man den Gallengang stenten könnte. Antwort: Ja, kann man, entweder endoskopisch oder von außen. Endoskopisch könnte aber schwierig werden, da er mit dem Duodenoskop (guckt nur seitlich) durch den Magenausgangsstent durch müßte und er nicht abschätzen kann, ob das überhaupt geht. Eingriff von außen über die Haut habe ich abgelehnt, da ist mir die Gefahr zu groß, dass einzelne Krebszellen in neue Körperbereiche geschleppt werden, wo ich sie nicht haben will. Bis heute scheint der Krebs nicht über das Blut- oder das Lymphsystem gewandert zu sein, er bleibt "schön in seinem Bauchraum". Also haben wir das mit den endokopischen Stenten versucht, und er war erfolgreich. Jetzt habe ich noch mehr Metall im Körper, diesmal einen 8 cm langen Gallengangstent. Und die Galle floß und floß, die Leber war ja voll davon. Also erstmal ein paar Tage Galle kotzen. Galle kotze ich immer noch ca einmal täglich, da der Weg nach unten in den Darm so langsam geworden ist, dass der Weg nach oben in den Magen der einfachere ist. Naja, man gewöhnt sich an alles. Schmerztechnisch hält es sich echt in Grenzen. Ich habe eine Hernie, die mir ab und an echt weh tut, aber nur, wenn dort blöd Luft drin hängt. Ansonsten habe ich eine Stelle am rechten Schulterblatt, die mich sehr nervt und weh tut, deren Ursache mir aber nicht klar ist (Fehlhaltung, Verspannung, vom Bauchraum ausstrahlend?). Insofern komme ich mit Novalgin 2-3x täglich aus. Körperlich geht es weiter abwärts, derzeit 60kg@185cm. Ich bin viel müde, schlafe viel und bewege mich zwischen Bett und Sofa hin und her. Für längere Strecken draußen (falls ich mal rauskomme) habe ich mittlerweile einen Rollstuhl. SAPV, Haushaltshilfe und Sterbebegleitung (Hospizdienst) ist organisiert. Soweit von hier. Thomas |
#7
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AW: Absicherungschemo nach HIPEC
Lieber Thomas,
wie gut, dass du das mit dem Gallengangstent organisiert hast und das Einsetzen erfolgreich war. Die Belastung durch die Stauung und das Völlegefühl waren sicher heftig. Du bist wirklich sehr tapfer. Ich wünsche dir, dass das Gallebrechen aufhört. Die Schmerzen an der Schulter hat mein Mann und Nicole auch und es wurden nur altersbedingte Verschleißerscheinungen gefunden. Ich find das merkwürdig. Zumal es bei ihm wie bei dir auch recht schmerhaft ist. Alles Gute Katharina |
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Stichworte |
absicherungschemo, chemotherapie auswahl, hipec |
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