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  #1  
Alt 18.11.2017, 19:09
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Hi,

doch die Zahlen stimmen, auch wenn mein Abschnitt 2 etwas unklar formuliert ist.

Die Zahlen 99 % und 98 % entstammen den European Guidelines. Letztlich sind dies natürlich Schätzwerte, weil nach ganz neuen Studien z.B. zum Seminom die Rückfallquote bei 3x BEP im Stadium IIa sogar 0 Patienten betrug, die Quoten in der Praxis ggf. sogar noch besser sind (was uns ja recht sein kann).

Die Heilungsraten bei adj. Chemo beim Nichtseminom (ergibt sich eigentl. aus Satz 2 meines 2. Absatzes) beträgt ca. 95 % (nach neuen Studien möglicherweise sogar mehr, s. European Guidelines. Der Rest 2-5 %, der einen Rückfall erhält, hat dann aber keine Heilugsquote von 98 % mehr, sondern geringer, in der Summe kommt man dann auf die ca. 98 % (oder mehr).

Kurzum, unsere Zahlen widersprechen sich nicht.
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  #2  
Alt 19.11.2017, 00:12
Markus36 Markus36 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Hi,

danke für Eure Antworten. Auf den Link habe ich keinen Zugriff und bei der Registrierung scheitere ich. Nochmals für mich zum Mitschreiben, ob ich Eure Zahlen halbwegs richtig verstanden habe:

Variante 1: w&s
Risiko Rezidiv ca. 20%
Wenn Rezidiv, dann 3*BEP und mit einer Gesamtwahrscheinlichkeit von ca. 98% geheilt

Variante 2: adj. 1BEP
Risiko Rezidiv ca. 2-5%
Wenn Rezidiv, dann ?! Salvagetherapie?! und mit einer Gesamtwahrscheinlichkeit von ca. 98% geheilt

Spricht also alles für w&s, wenn die Gesamtwahrscheinlichkeit bei beiden Varianten gleich ist oder übersehe ich etwas?
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  #3  
Alt 19.11.2017, 00:42
Derjayger Derjayger ist offline
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Beiträge: 165
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Jop. W&S wird empfohlen.

Zum Rezidiv bei Variante 2: Mit Vorbehalt. Die mir bekannten Quellen besprechen Rezidive nach 3xPEB, nicht nach 1x. Weiß da jemand mehr?
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  #4  
Alt 19.11.2017, 10:18
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Registriert seit: 26.07.2015
Beiträge: 376
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Hi,

die Zahlen zu W&S stimmen (... man kann das aber natürlich nie auf das letzte Prozent sagen, weil die Daten ja aus verschiedenen Studien stammen und die Daten jeweils, wenn auch geringfügig, variieren).

Bei adj. Chemo sollten die Zahlen auch passen. Das Problem ist jetzt aber wohl Folgendes:
1) Wenn Du ein kleines Rezidiv hast (z.B. Stadium IIa oder IIb) würde man sichrlich mit 3xBEP behandeln.
2) Solltest Du beim Rezidiv Stadium IIc oder III erreichen, müsste man eigentlich 4xBEP geben, was aber nicht geht, weil BEP max. 4x im Leben gegeben werden darf. Man müsste also auf eine andere Chemo ausweichen.
3) Problematisch ist bei der adj. Chemo wohl (dazu gibt es vor allem bei Carboplatin-adj. Chemo mittlerweile Zahlen), dass die spätere "richtige" Chemo in einigen wenigen Fällen, aber wohl statistisch relevant, nicht mehr so wirkt. Mein Prof. hat mir das so erklärt, dass in wenigen Fällen der Tumor, wenn er die adj. Chemo überlebt, Resistenzen entwickeln könnte. Das ist auch der Grund, warum die "richtige" Chemo auch unter keinen Umständen unterbrochen, sondern durchgezogen werden sollte, damit der Tumor keine Chance hat, Resistenzen zu bilden.

Ich denke aber, dass Dir diese Feinheiten ein absoluter Spezialist erklären sollte. Ich selbst habe mich für W/S entschieden (bei einem Seminom); nach einem Rezidiv im Stadium IIa habe ich dann 3xBEP erhalten (was verkraftbar war).

Ich will im Übrigen ausdrücklich keine Empfehlung aussprechen; das muss letztlich jeder selber entscheiden. 1xBEP hat natürlich auch den Vorteil, dass Du keine langfristigen Nebenwirkungen hast; die akuten Nebenwirkungen sind in etwa 2 Tage etwas stärkere Grippe + Haarausfall. Das fällt also kaum auf.

Beide Varianten haben also Vor- und Nachteile.
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  #5  
Alt 19.11.2017, 14:52
Dirty84 Dirty84 ist offline
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Beiträge: 162
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

ich muss kurz mal was klugscheissen: spricht man bei W&S überhaupt von einem Rezidiv? Irgendjemand schrieb hier mal sehr nachvollziehbar, dass es dann lediglich das "normale" Fortschreiten der Krankheit ist und kein echtes Rezidiv.
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  #6  
Alt 19.11.2017, 15:11
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Registriert seit: 26.07.2015
Beiträge: 376
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Stimmt, bei Wait&See ist das erneute Auftreten eigentl. kein Rezidiv im engeren Sinne, sondern ein Fortschreiten der Krankheit, weshalb dann auch die Erstlinien-Therapie zur Anwendung kommt.
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  #7  
Alt 21.11.2017, 18:39
Markus36 Markus36 ist offline
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Registriert seit: 16.11.2017
Beiträge: 7
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Hallo zusammen,
Prof Schrader hat geantwortet. Seiner Ansicht nach besteht liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfall bei w&s bei knapp 12 % in meinem Fall.

Deshalb werde ich auch w&s durchführen. Hoffen wir das Beste.

Ab wann spricht man davon "geheilt" zu sein ? Wenn nach 2Jahren der Krebs nicht wieder kommt, nach 5Jahren oder kann der auch noch nach Jahrzehnten wiederkommen? Vielleicht etwas naiv gefragt.

VG
Markus
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