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Alt 25.12.2017, 10:20
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Beiträge: 395
Standard AW: Hirnmetastasen ich muss entscheiden..

Hallo Jenny,

Ich weiß logischerweise nicht, was Du tun sollst - wie könnte ich, ich kenne ja Deinen Vater nicht...

Ich habe aber schon OFT erlebt, dass Angehörige glauben, der Betroffene wisse nicht, wie es wirklich steht, während die Betroffenen die Angehörigen nicht belasten wollen.
So entsteht ein Teufelskreis des Schweigens in einer soooo wichtigen Zeit, die doch schon schwer genug ist!!!!
Kannst Du gar nichts mehr mit Deinem Vater besprechen?
Du hast nicht erzählt, WIE schlecht es Deinem Vater geistig geht? Offenbar "schlecht genug", dass Du entscheiden musst und "gut genug", dass Du Sorge hast, dass er noch mitbekommt, dass es zu Ende geht. Klingt wie ein ganz komischer Schwebezustand... *grübel*

Ob ich "sowas" erlebt habe? Ich habe eine Mutter begraben, die aus meiner Sicht die Chemotherapie zu lange durch gehalten hat. Ich kenne eine Patientin, die seit Jaaaaaahren unter Dauerchemo ein fast normales Leben führt. Ich habe selbst eine Krebstherapie gemacht. Ich habe...
Also: Nein. Ich habe exakt sowas nicht erlebt, kann Dir nur sagen, was ich gedacht habe, als ich meine Patientenverfügung mit Regelungen für solche Situationen erstellt habe...

Ich denke ICH würde alles wissen wollen. Würde es hören wollen. Würde einbezogen werden wollen, solange ICH noch EINEN klaren Gedanken fassen kann. Und wenn die Phase der klaren Gedanken vorbei ist (unwiderruflich !!!! vorbei) dann würde ICH für MICH nur noch Palliativpflege wollen.
Keine Krebstherapie mehr. Ja, ich bin sicher. (Für MICH sicher!!!)
Warum? Weil Krebstherapie widerlich ist. Und kein Spaziergang. Und weil ich glaube, dass ICH sie nur aus freiem Willen durchstehen konnte. Nichts anderes käme für MICH infrage. Nur das Wissen, dass ich jederzeit "Stopp" sagen kann, hat mich die Therapie durchstehen lassen. Wenn ich zu weggetreten bin um zu verstehen, WOFÜR ich mir den Mist antue - dann ist die Therapie nicht mehr zu ertragen. Ich habe sie abgelehnt. Will dann nur noch Schmerzmittel, Körperpflege und Co...

Dies ist weder allgemeingültig noch ein Rat. Es ist meine Privatmeinung was ICH festgelegt habe, weil ich GLAUBE, dass ich es wollen würde, wenn ich in der Situation Deines Vaters WÄRE.

Ich dachte ich erzähle es Dir.
Einfach weil ich dachte, Du könntest vielleicht ein paar Sichtweisen brauchen und "schwere Entscheidung, musst Du selber wissen" (JAAAA musst Du) irgendwie nicht sonderlich hilfreich ist...
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Stichworte
bestrahlung, hirnmetastasen, krebs


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