Erfahrungen Dysplasie Pap II - IV

[Anna2206]

Hallo an alle eventuellen Leser,
ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, deshalb stelle ich einfach mal meine Frage in die Runde!
Ich habe seit Juli letzten Jahres pap3D2 Ergebnisse gehabt. Davor Jahrelang immer wieder auffällige Ergebnisse. Beim Abstrich im Januar kam ein pap3p heraus, woraufhin meine FA einen hpv Test veranlasste. dieser ist HR positiv. Der Pathologe empfahl daraufhin die Biomarker Testung Cintec plus. Auch diese viel positiv aus. Ich habe für den 6.6. einen Termin in einer Dysplasiesprechstunde bekommen, zur Kolposkopie und Biopsie.
Von November bis März hatte ich drei Kontaktblutungen beim/nach dem GV. Mittlerweile habe ich diese jedes mal. Auch habe ich jetzt seit mehreren Tagen mehrmals täglich wässrig rote Blutungen und manchmal starke Schmerzen im Unterbauch, die kommen und gehen. Ich weiß, dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun haben muss.
Ich frag mich nun ständig, ob es okay ist bis zum 6.6. zu warten, da ja dann eh alles untersucht wird. Denn was kann meine FA denn schon machen? Ultraschall hatte ich ja auch. Dort fiel nichts außergewöhnliches auf.
Och Mensch. Ich mach mir doch eh schon genug Gedanken.

Was würdet ihr tun?
Gibt es jemanden, der auch so rosa wässrige "Blutungen" hatte? Wenn ja, hatte das was mit den auffälligen pap Abstrichen zu tun?

Über pap 3p gibt es kaum Berichte. Hatte das jemand von euch auch?
Um ehrlich zu sein, habe ich schon Angst. Einfach weil ich gar nicht weiß, was heraus kommen wird ab dem 6.6. Und ich kann auch nicht einschätzen, wie groß das Risiko bei mir ist, Gebärmutterhalskrebs zu haben.
Kann der Arzt bei der Kolposkopie schon erkennen, in welche Richtung es geht?

Ich würde mich wirklich sehr, sehr freuen wenn jemand antworten und am liebsten auch von seinen eigenen Erfahrungen berichten würde.
Bis dahin Aloha von mir!

[Diavolessa]

Hallo Anna!

Über Pap3p kann ich dir gar nichts sagen... Ich hatte 3d eine Koni, dann lang 2 auf einmal 4 wieder eine Koni und dann schon Krebs...

Ich hatte auch solche Beschwerden wie du - aber bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte dir jetzt Angst machen!!

Wenn du dich unwohl fühlst fahre bitte vorher in die Gynambulanz. Ich war dort einfach mit einer Überweisung vom Frauenarzt - ohne Termin. Ist wohl von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden...

Ich drück dir ganz fest die Daumen <3

[Ilisweetie]

Liebe Anna,
das sind wirklich extreme Alarmzeichen. Du musst zum Arzt. Der normale Gyn kann dich bei solchen Beschwerden, selbst wenn er nichts sieht SOFORT ins Krankenhaus zur Kolposkopie schicken. Kurz zu meiner Geschichte- mir ging es super, keine Beschwerden, nie auffällige PAP Werte. Dann irgendwann häufiger leichte Zwischenblutungen, 2x Kontaktblutungen beim Verkehr. War wenige Monate vorher beim Gyn, inkl Ultraschall. "Unauffällig", von wegen. Nur weil ein einfacher niedergelassener Gyn nichts sieht, heißt das noch lange nicht, dass da nichts ist...ich bin dann wieder hin, nur Hormonschwankungen etc. Ging aber nicht weg, sondern die Blutungen wurden mehr. Wieder hin, da ist der guten Frau alles im Gesicht entgleist u sie stammelte "da sei etwas". Fing dann beim Abstrich so an zu bluten, dass ich als Notfall ins KH kam. Erste OP, dann eine Woche später der Befund. Zu dem Zeitpunkt war der Tumor bereits rel groß u laut Prof hervorragend Sicht- u tastbar. Hatte dann die große OP, nicht schön, aber mir geht es (fast 2Jahre danach) relativ gut. Einige Folgeschäden werden bleiben, aber diesen Preis muss man fürs Leben eben bezahlen. Je früher Gebärmutterhalskrebs erkannt wird, desto "harmloser" ist die Behandlung. Warten bringt also nichts.
Das ist keine Panikmache, evtl stellt sich bei dir alles als harmlos heraus. Aber du musst das abklären lassen. Gibt es bei dir in der Nähe ein größeres KH, dass sich im Onko-Gyn-Bereich auskennt? Schildere deine Beschwerden, rufe direkt dort an u mache gleich einen Termin. Du brauchst dazu nur eine Überweisung, die kann sogar der Hausarzt ausstellen.
Wünsche dir alles gute, LG Ili

[Anna2206]

@Diavolessa
Hallo. Viiielen Dank für deine Antwort! Hattest du denn "richtige" Blutungen? Oder auch so wässrig rosa? Waren die Schmerzen bei dir dauerhaft? Oder wie bei mir manchmal nicht da?
Es ist doch bescheuert wie viele Gedanken ich mir darüber mache, beim Arzt nicht nerven zu wollen. Oder die Sorge hysterisch zu wirken. Ich brauche mehr Mut für mich einzustehen, glaube ich....
Viele liebe Grüße Anna

Liebe Ili,
Ich danke dir so sehr für deine ausführliche Antwort! Das ist ja furchtbar, wie sich das für dich entwickelt hat
Ich finde es toll, dass Menschen wie du und Devolessa sich die Zeit nehmen um anderen bei solchen Fragen zu helfen! Das hilft so viel! Ich werde morgen früh meine FA anrufen und gucken ob ich morgen noch hin kann. Hattest du auch Ratgeber, die dir Tips gegeben haben?

Danke nochmal, dass ihr mir Mut macht, besser alles abklären zu lassen. Für sich alleine denkt man manchmal halt, dass man schon spinnt.
Hattet ihr auch so große Unsicherheiten? Oder wart ihr sehr selbstbewusst was das Abklären der Symptome angeht? Hattet ihr im Gefühl, dass es wohl doch etwas ernsteres ist? Oder seid ihr aus allen Wolken gefallen? Ich hab irgendwie nämlich kein so gutes Gefühl...

[Ilisweetie]

Hi,
nein, ich hatte keine speziellen Ratgeber. Ich wusste an dem Tag, an dem ich nochmal zur Gyn bin, irgendwie unterbewusst, dass das Ganze nicht gut ausgeht. Ich hatte vorher so ein Gefühl...kann das nicht richtig erklären. Die eigentliche Diagnose dann ne Woche später war trotzdem noch ein Schock. Meine Ex-Gyn ist eine echte Pfeife, sie hätte mir sicherlich einiges ersparen können, hätte sie den Tumor früher entdeckt. Laut meiner Behandler hätte man ihn schon vor 2-3 Jahren sehen können, spätestens vor einem Jahr. Aber hilft ja nix, hat sie nicht. Danach hatte ich extremes Glück per Zufall an tolle Ärzte zu kommen. Im ersten KH bei der 1. OP haben sie auch schnell erkannt, wie ernst die Lage ist und mich weiter an eine Uni-Klinink, die auch ein Comprehrnsive Cancer Center ist, geschickt. Dort habe ich meinen Prof gefunden, ich bin dem Mann so unendlich dankbar, weiß nicht wie alles sonst ausgegangen wäre. Er hat mich relativ radikal operiert, eine weitere Behandlung war dann nicht nötig.
Wenn du nicht hartnäckig bist u für dich selbst einstehst, kommst du zu nix. Geh den Ärzten auf die Nerven, frag alles und lass dich nicht abwimmeln!

[Anna2206]

Hallo Ili.
Wieviel Zeit ist eigentlich vergangen bis die Blutungen heftiger wurden? Und zwischen den FA Besuchen? Also zwischen unauffällig und omg?
Viele liebe Grüße
Anna

[Ilisweetie]

Hi, leichte Zwischenblutungen hatte ich einige Monate, dann Kontaktblutingen, dann innerhalb von 6 Wochen massiv Blutungen. Der letzte Abstrich war dazwischen, keine 3 Monate vor der Diagnose. Der letzte Ultraschall war Ca 6 Wochen vor der Diagnose. Ernst genommen hat die Beschwerden keiner, hatte gerade die Pille abgesetzt u wollte schwanger werden. Daher hat die Gyn alles auf Hormonschwankungen geschoben. Unauffällig war da wohl schon lange nix mehr, aber wie gesagt sie kannte sich nicht genug aus, um etw festzustellen. Gerade bei einer jungen Frau, ich war 32, denken die Ärzte oft nicht an Krebs. Ist halt nicht soooooo häufig bzw in der Praxis gesehen, haben die das in der Regel noch nie.
Versuch aber dich nicht völlig verrückt zu machen, such dir Ablenkung und dann kläre alles ab, Schritt für Schritt. Selbst wenn da was bösartiges sein sollte, ist das nicht das Ende der Welt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch ein ganz ganz frühes Stadium wäre, ist ja hoch! Ich hatte halt Pech, aber das muss bei dir noch lange nicht sein! Und selbst ich hatte letztlich Glück im Unglück...es könnte R0 operiert werden, alle 30 entfernten Lymphknoten waren frei. Mit der Zeit kann man auch etw besser mit der Angst, die bleibt, umgehen. Dieses Jahr im Nov habe ich meinen 2. Jahrestag danach...blöd ist halt, dass sich das mit dem Kinderwunsch damit erledigt hat, eine Gebärmuttererhaltung war bei mir nicht mehr möglich.
Lg