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  #1  
Alt 23.10.2005, 00:58
AnRo AnRo ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Liebe Tine,
ich bin Angehörige und schlage dich nicht...

Liebe Johanna,
mein Mann hatte Lungenkrebs und so wie ich das einschätze - und wir haben uns viel darüber unterhalten - ist es wirklich das Beste, wenn man so ist und so spricht, wie man sich selber auch fühlt. Das heißt nicht, dass du dein Befinden in den Vordergrund stellen sollst (das meint Tine, so schätze ich, mit "zusammenreissen"). Aber es ist gut, mit ihm darüber zu sprechen, ohne das ganze als Hauptthema auszubreiten. Freunde die offen ihre Ängste im Umgang mit uns benannt haben waren uns lieber als solche, die sich nicht mehr gemeldet haben - eine herbe Enttäuschung zum Teil.
Ich weiß wirklich, dass es sehr schwer ist, mit Krebskranken umzugehen, aber es wäre ein Verlust, wenn du es nicht tust.

Viel "Erfolg" (wie nennt man sowas?) und lass mal hören, wie's gelaufen ist! Schäme dich nicht deiner Tränen.

Alles Gute! Annette
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  #2  
Alt 30.05.2006, 13:32
Erzengel Erzengel ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Danke schonmal fürs Feedback. Wie man sieht hatte ich sehr viel zu tun, Privat wie beruflich und deshalb kaum Zeit. Aber soll nicht heissen, das ich nicht mehr weiter machen würde. Hier also Teil 2 Meiner Geschichte und Teil 3 wird folgen!

Ultraschall und die Wahrheit kommt ans Licht...

Nach einigem hin und her in der Aufnahme, wurde ich nun zum Ultraschall „beordert“
Ich wurde durch die nach Medizin und Reinigungsmittel riechenden Hallen, in Pastellfar-ben gestrichen, zum Fahrstuhl ins EG befördert. Dort wartete der Chefarzt bereits auf mich. Nach kurzen Begrüßungsfloskeln lag ich also nun auf der „Schlachbank“ und wurde
Mit eklig kaltem Gel bestrichen.

Langsam fuhr er wieder und wieder über meinen Corpus und sagte dann irgendwann :
„So, diese `Mondlandschaft´ ist der Tumor...“

„Der Was? Der Tumor? Krebs? Ich? Ich hab wirklich Krebs? Ich dachte Wucherungen...
Wucherungen meinen Krebs?...“


Meinen fragenden Blick und meiner Fragen „Heisst das ich hab Krebs?“ schaute mich der
Prof erstaunt an und sagte „Oh, Sie wussten noch gar nicht was Sie haben? Sie haben einen Tumor der auf ihre Därme Aufsetzt...“

Komischer weise setzte diese Klarheit einen Prozess bei mir in Gang, der mich selbst ein
Bisschen überraschte. Ich war mir mehr als sicher, das ich wieder gesund werden würde.
Heute kann ich immer noch nicht erklären, warum das so war, ich weiss nur, das ich
Unglaublich viel Kraft in diesem Moment mobilisieren konnte.

Ich schaute in Richtung meine verzweifelten Eltern, die Rotäugig neben mir saßen und schaute ihnen tief in die Augen : „Keine Angst, ich werde diesen Alien in mir besiegen. Ich werde eher wieder aufrecht aus dem Krankenhaus gehen, als ihr meinen Namen sa-gen könnt...“

Was dann genau geschah entzieht sich meiner Erinnerung, ich weiss nur das im Aufnah-megespräch eine Höchstdosierte Chemo angeordnet und erklärt wurde. Mir wurden alle
Möglichen Schauergeschichten erzählt, doch keine davon tangierte mich auch nur im Ge-ringsten.

Das erste Zimmer

Im Laufe der Zeit hieß es dann „Ein Bett ist frei geworden, Sie werden vorerst auf Zim-mer XX liegen“. Gesagt wie getan, also auf in den Kampf. Das erste Zimmer sollte einen
Eindruck hinterlassen, einen schlechten. Da wird doch tatsächlich ein 15 Jähriger Furz,
auf das Zimmer eines Lungekrebs Patienten im Endstadium gelegt. Dieser hatte denn auch nichts besseres zu tun, als seine Lunge in Hustattacken auf dem Bett zu verteilen. Klingt hart, aber als Kind habe ich es so empfunden.

„Na toll. Soll ich jetzt etwa die ganze Zeit hier herumliegen und mir anschauen, wie ein
Mensch verendet?“


Nach einer unruhigen Nacht, mit ständigen Hustanfällen meines Zimmer Nachbarn,
durfte ich am nächsten Tag in ein neues Zimmer. *

*Ich kann leider nicht mehr chronologisch korrekt zuordnen und werde deshalb eine
etwas wirre Zusammenfassung der Therapie Zeit wieder geben.

Die Vorbereitung

Nach der Einweisung ging es die nächsten Tage ans Eingemachte. Ich wurde erst einmal
Einer Magenspiegelung unterzogen, mit positivem Ergebnis. Da ich zuvor in meiner Hei-mat diverser „Teile“ meines Körpers befreit wurde (Teile vom Darm, Magen etc. ), muss-ten meine Innereien überprüft werden.
Nach der ersten Untersuchung wurde mein Thorax geröncht, ebenfalls keine Probleme.
Dann kam die MRT Untersuchung, wo es auch kaum neues zu berichten gab.

Mit den Untersuchungen war ich dann für den Tag durch und ich hatte „Ruhe“ . Ich kam
Auf ein Zimmer mit einer lebenden Nervositäts Zuckung, sprich ein hibbel Patient.
Er war noch um einiges unruhiger als ich und nervte mich tierisch. Er sagte auch den ganzen Tag kaum mehr als „Warum ich...alles Vorbei...“ blablubb...

An dieser Stelle lernte ich Schwester Christine kennen, die sich in der ersten Zeit mit mir
Rumplagen musste. Sie hatte viel Geduld, die brauchte Sie auch

Nach einer weiteren bescheidenen Nacht musste ich den "Klistier Boogey" über mich erge-hen lassen, da eine Darmspiegelung, bevorstand. Danach bekam ich Literweise Vilsa Stil-le Quall...erm...Quelle kredenzt, die ich bis zum Erbrechen trinken „durfte“. Nach ca 3l war es auch soweit, weshalb eine Magensonde gelegt wurde. Diese war mit köstlich kal-tem Liquid gefüllt, das ich nach einer weiteren 30min zur Hälfte in den Äther spie.
Dann gings auf zur lustigen Reise in meinen Allerwertesten, sehr unangenehm und be-gleitet von dauerndem „Wir habens gleich geschafft“ brachte ich auch diesen „Scheiss“ hinter mich. Guter Befund, wie immer...
Nach einer kurzen Ruhepause war der Schlachtplan dann gelegt. Es wurde eine Höchst-dosis Chemopampe für mich festgelegt. Dazu musste dann erst mal mein Rückenmark punktiert werden. Mir wurde gesagt „Nicht aufstehen und laufen. Mindestens 24h lang auf dem Rücken liegen bleiben, sonst können Sie starke Kopfschmerzen un Übelkeit be-kommen.“

„Tjo, kein Problem, wenn ich nicht ich wäre jedenfalls...sicher, ich bleib jetzt 24h auf dem Rücken liegen...

Ich habe ca 3-4h ausgehalten, aber einfach keine Lust auf die Pipiflasche gehabt. Also aufstehen und ablassen, no Problemo.

Der Rest des Tages war eher langweilig und ich lernte noch meine andere Lieblings-schwester „Die Lila Kuh“ kennen. Die Abendschwester war ebenfalls sehr locker...

Nächster Tag, der Herz/Lungen Katheder mit lecker Chemo. Ein Arzt kam und setzte das Erste mal den Schlauch ein. Halb so wild, nur etwas kalt vielleicht. Und ich hielt den Kopf
Die erste Zeit immer schräg

Ich kann gar nichts genaues zu dieser ersten Runde sagen, da ich nur noch weiss, das die Schwestern von mir genervt waren und ich "den Laden" gut unterhielt. Zudem war ich der einzige, der ständig Essen (vornehmlich Pizza und Hähnchen ) orderte. Meine Eltern und Besucher sollten mir auch ständig ½ Hähnchen und Essen mitbringen...ich hatte halt Hunger

Die Zimmernachbarn

Da ich wie gesagt nicht zuordnen kann, wer wann und wie genau bei mir im Zimmer lag, hier ein kurzer Verriss meiner Zimmer Nachbarn.

Den Nervösen ehemaligen Manager hatten wir schon. R.I.P.
Den Briefmarkensammler : Er redete mich den ganzen Tag mit Briefmarken&co zu und
War auch ansonsten wenig inspirierend R.I.P.
Den Netten : Ein Mann, ein Wort, einfach ein klasse Typ der gelassen in die Welt und sein Ende schaute. R.I.P.
Prinz Valium : Den ganzen Tag mit Valium vollgepumpt. Hab ihn bei einer Nachuntersu-chung wiedergertroffen. Dort erzählte er mir, das er nach der Chemo zum Entzug muss-te.
Still alive and kickin

Home sweet Home

Das erste mal nach Hause…auf dem Weg ein mini freuden Kotzer auf der Autobahn.
Zuhause angekommen, TEE (ich bin Ostfriese ) JUHUU!
Ich wollte nur noch los, mich mit Freunden treffen, am besten in dünnen Shorts und T-Shirt los...nach langen Streit und einschreiten meines Onkels trug ich aber doch nen Schal&warmes Zeug. Leukos und Trombos sagten eigentlich „Stay at home“ aber das wäre nicht mein Stil
Ich bin los, führte endlich mal wieder einen normalen Tag und genoß es in vollen Zügen. Freunde wussten nicht so recht mit mir umzugehen, haben aber schnell gemerkt, dass ich wie immer gut gelaunt und laut durchs Leben fegte.
Abends war ich zwar geschafft aber gut gelaunt und so sollte dieser "Heimurlaub" auch bleiben.

Ende Teil 2
__________________
Niemals aufgeben, kämpfen bis zum Schluß
Positiv durchs Leben, Glauben gibt dir Kraft!
Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis.
(Markus 6, 7-13)

Geändert von Erzengel (30.05.2006 um 13:38 Uhr)
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  #3  
Alt 30.05.2006, 15:56
Benutzerbild von rezzan
rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo Erzengel,
kann den nächsten Teil deiner Geschichte kaum abwarten! Du scheinst eine ganz außergewöhnliche Person zu sein - und das auch schon in jungen Jahren. Meine Hochachtung für deine Stärke und deinen Mut und weiterhin alles Gute für dich (und auch für deine Eltern; die Hölle durch die sie gehen mussten ist wahrscheinlich ebenso unbeschreiblich).

Viele Grüße, Rezzan
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  #4  
Alt 02.06.2006, 22:36
dagmar dagmar ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Zitat:
Zitat von rezzan
Hallo Erzengel,
kann den nächsten Teil deiner Geschichte kaum abwarten! Du scheinst eine ganz außergewöhnliche Person zu sein - und das auch schon in jungen Jahren. Meine Hochachtung für deine Stärke und deinen Mut und weiterhin alles Gute für dich (und auch für deine Eltern; die Hölle durch die sie gehen mussten ist wahrscheinlich ebenso unbeschreiblich).

Viele Grüße, Rezzan

Hi Rezzan,
ich bin die mamm, vom erzengel, ja es war die hölle für uns, mir haben menschen, bücher zb. umgang mit krebs, eltern betroffener kinder geholfen
und die bibel, denn auch dort findet man eltern die ihre kinder verloren haben.
Wir beteten wie noch nie, ich bat jeden und alle sich mir anzuschließen, somit entwickelte sich ein riesiger gebetskreis. Ich hatte angst meinen kleinen liebling hergeben zu müssen, doch ich wusste, ich musste die entscheidung über sein leben oder sterben gott überlassen, denn wußte ich was besser für ihn wäre?- sicher nicht! Nach drei harten tagen ließ ich mein kind los und überließ
es Gottes willen, wobei ich auch mit dem schlimmsten rechnete, wer gibt sein kind schon freiwillig her?-
Tief aus meinem herzen kam die entscheidung,mir war bewußt ich würde leiden
tieftraurig sein ohne meinen sonnenschein fortleben zu müssen, doch
ich war fest entschlossen diese schwere bürde auf mich zu nehmen, denn ichglaubte wir sehen uns wieder.
Ich habe diese erkenntnis bekommen, als ich aufgrund einer schweren bauchspeicheldrüsenentzündung kurze zeit ins komma fiel und auf der anderen seite aufwachte.
Hier befinden wir uns in der schule, wir müssen bestimmte dinge lehrnen
und den abschluss, wenn möglich bestehen, doch kann es auch sein,
dass wir hier sind um anderen auf ihrem weg zu dienen und helfen.
Nun trotz meiner eigenen erfahrungen sprang mich die angst denoch wie ein tier an. Mein Baby hatte dies fürchterliche krankheit in sich, ( man muss wissen ich lag viele jahre immer wieder für viele monate im krankenhaus und hatte viele leiden sehen unter der chemo).
ich konnte ihm nichts davon abnehmen musste hilflos daneben stehn,
reden------? nein, das half nichts, ich wusste man ist sowieso nicht aufnahmefähig für solche sprüche, doch etwas konnte ich geben,
meine nähe, meine grenzenlose liebe zu diesem kind.Wir verschwiegen nichts mehr, sprachen auch über sein evevtuelles ab-leben, doch was wir am meisten machten, war lachen, auch über meinen sohn, denn er machte seine spässchen, obwohl er an einigen tagen auch entsetzlich agressiv war, eine
reagtion auf die chemo, sagten uns die ärzte und wir sollten es nicht persöhnlich nehmen.
Überhaupt die ärzte und schwestern es waren ganz wundervolle mitfühlende
menschen die uns sehr halfen über die schwere zeit, ach ja zeit sie gaben uns viel von ihrer.
Kurz und gut seine heilung erfolgt rasend schnell und aussergewöhnlich.
Sie hält bis heute an, auch meine eigene nachdem ich gott darum gebeten hatte, gewiss ich habe auch mal meine beschwerden, doch ich habe gelernt damit umzugehen und achte auf die symtome oder signale meines körpers.
Ich bin Gott unendlich dankbar für alles was er bislang in meinem leben bewirkt hat und vieles von dem ist und war nicht immer leicht.
So das sollte mein kommentar zu dem sein, ich wünsche allen hier
Gotte segen, liebe und gesundheit sowie hoffnung, ich aber bete für euch.
Mit lieben grüßen
Dagmar
__________________
so wurde uns geholfen

Geändert von dagmar (02.06.2006 um 22:43 Uhr)
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  #5  
Alt 03.06.2006, 16:45
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Liebe Dagmar ,
ich habe eure Geschichte heute gelesen.
Ich wünsche euch auch von ganzem Herzen Gottes Segen.
Ich bin Betroffene 48,habe 5 Kinder 29,27,21,18 und die kleine ist 7 Jahre. Bin im Sep.2003 an Darmkrebs mit Lebermetastasen erkrankt.
Ich denke genau wie du, unser Leben liegt in Gottes Hände, es ist schön zu lesen, dass ich nicht allein mit meinem Glauben bin.Gott hat mich getragen. ( Spuren im Sand ) und ich vertraue unserem Schöpfer.
Die meisten Menschen verbittern sehr durch ihr Schicksal, und suchen immer einen Schuldigen für ihr Leid.
Wir alle müssen diesen letzten Weg gehen, es wird einem nur klar ,wenn man sehr krank ist.Aber der Tod ist nicht das Ende ,sondern der Anfang !
Ihr lieben alles alles Liebe
seit umarmt von
Birgit
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  #6  
Alt 04.06.2006, 00:30
Erzengel Erzengel ist offline
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Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Ich möchte noch etwas "sagen" bevor ich meine Geschichte in der naheliegenden Zukunft beende. Ich glaube weder an die Kicrhe noch an die Bibel, in dem Sinne , wie Menschen Sie verunstalltet haben. Sie stellt lediglich einen Leitfaden dar, wie Menschen in friedlicher Koexistenz leben können.

Gott ist nicht der aus der Bibel, sondern Gott ist lediglich eine Bezeichnung für eine kosmische Energie, die Universal existent ist. Wissenschaftler haben diese Energie sogar faktisch nachgewiesen. Menschen denken lieber in Bildern, so nutzen viele die Bibel, den Koran oder anderes dafür. Lebt im glauben, woran auch immer, aber lernt, das Rituale nichts bringen, sondern lediglich echter Glaube helfen kann!
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Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis.
(Markus 6, 7-13)
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  #7  
Alt 04.06.2006, 13:36
dagmar dagmar ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo, alle miteinander,
ich schließe mich den worten meines sohnes an, ich denke es ist nicht wichtig wie Gott aussieht, (ich denke er zeigt sich nur so, damit er verständlich für alle ist, unser verstand arbeitet in Bildern ).
Somit denke auch ich, es ist nicht von bedeutung ob und welcher religion wir angehören, denn in allen zeigt sich gott nur von einem anderen aspekt aus genauso vielschichtig, unterschiedlich wie wir alle es sind.Ich denke wir alle sind Gottes ausdruck seines charakters mit all seinen faceten.
Wir müssen unsere erfahrungen mit ihm jeder auf seine persöhnliche art, ihm gemäß machen, darum liegt mir missionieren fern, jedoch erzähl ich gern von meinen mit ihm gemachten erfahrungen.
Nun ich habe kein Krebs doch wie gesagt, lag ich über jahre hinaus, immer
wieder mit meiner chronischen Bauchsp..... im KH, lag monatelang am tropf.
Meine jungen jahre etwa von 18-35 Jahre waren davon überschattet
und ich fühlte mich dadurch oft wertlos und sehr unglücklich, wie oft habe ich mir den tod herbei gewünscht,die schmerzen waren oft unerträglich und
oft wurde ich von ihnen durch eine ohnmacht erlöst ( daher weiß ich aber auch wir müssen schmerzen bis zu einer gewissen grenze aushalten).
Besonders schlimm empfand ich es, wenn andere Patienten das Kh nach kurzer zeit verließen und ich immer noch in ihm liegen musste. Doch ich lernte warum ich die krankheit hatte, ich begriff, dass viele sterbenskranke noch offene fragen über gott hatten und ich ihnen vielleicht ein wenig trost, stärke und hoffnung geben konnte. Ich konnte ihnen auch durch meine eigene schmerzerfahrung
mitteilen, dass man seine ängste lernen kann anzunehmen nicht zu kämpfen
sondern sie zuzulassen und sie als teil unserer selbst anzunehmen.
Den schmerz nicht zu bekämpfen, denn er zeigt uns an wir leben noch!!!
Ich bat sie tief durchzuatmen und mit jedem atemzug loszulassen und licht und liebe in dem geschundenen körperteil zu senden. Die angst die uns total gefangen nimmt wegzuatmen sich zu entkrampfen. Habe mitleid mit dir selber
weine ruhig, aber liebe deine körper in all seinen funktionen. Höre musik, singe selbst auch, wenn du meinst es nicht zu können, denn es macht dich frei hebt blockaden in deinem innerem auf. Tanze einfach nur so, habe keine angst dich lächerlich zu machen tu es für dich, egal was die anderen sagen, es ist dein leben und wer weiß denn schon wie lang es noch währt, von einem jedem von uns kann es doch in jedem momment vorbei sein.
Suche freude wo du sie finden kannst.
Jetzt hast du zeit, darüber nachzudenken hat der krebs etwas mit meinen innersten gedanken zu tun, etwas was mich quällt, plagt.
Habe ich meinen innersten den bedürfnissen nie raum gegeben, mich selbst maniepulieren lassen, d.h. nicht mein leben gelebt, sondern das der anderen?-
Natürlich muss dies nicht alles auf jeden so zutreffen, denn kinder haben diese erfahung ja so noch nicht gemacht. Manchmal geschieht es eben einfach , dessen ursache wir nicht wissen, vieleicht nicht mehr wissen?
Wichtig jedoch ist, das lernte ich auch aus eigener erfahrung, die mommente die ohne schmerzen sind zu geniessen und nicht mit arbeit, negativen gedanken zu vergeuden. Alles hat seine zeit, wichtig ist, lass freude in dein herz hinein, schau dich um, höre der natur zu, lebe so als sei jede sekunde die letzte, wobei es egal ist, ob du gesund oder krank bist.Lache such den spass die freude, lese lustige bücher, suche menschen auf mit oder über die du lachen kannst, nimm von dieser dosis soviel du kannst, denn dadurch schüttelt dein körper sogenannte glücksstoffe aus, die dem körper gut tun.
Lass los, befreie dich, wenn auch nur kurz von allem was dich belastet, schaue dorthin von wo wir gekommen sind und wohin wir zurück gehen.Hier
sind wir in einer schule wo wir zu lernen haben, uns gegenseitig zu lieben ehren und zu achten.
Egal ob arm, reich, gebildet, ,,ungebildet" ,schön, häßlich, jung, alt,
krank, gesund oder was wir glauben oder auch nicht. Keiner sollte höher von sich selbst denken als er ist und auch nicht niedriger.
All dies habe ich aber nur durch meine krankheit gelernt und erfahren,
ohne sie wäre ich wohl auf immer hier eine schläferin geblieben hätte mein leben nur einfach so gelebt.
Darum bin ich gott von herzen dankbar für meine krankheit und die daraus resultierenden erfahrungen, dich ich gemacht habe.
Sie war mein bester lehrmeister. Ich konnte vieles davon an andere weitergeben denen ich dadurch helfen konnte, wenigstens wurde es mir noch nach deren heimgehn von deren angehörigen mitgeteilt.
Das glück, das ich hatte zu erleben, waren und sind ja schon meine beiden söhne, denke ich an sie habe ich in meinen gedanken und in meinem herzen und in meiner seele, sowie in meinem geist ein tiefes glücksempfinden und eine liebe, die so gewaltig ist, das sie den ganzen erdball umarmt, durchdringt und alle menschen in und an dieser liebe teilhaben lässt.
Dafür hat es sich gelohnt zu leben, jede sekunde.
AUCH DU HAST KINDER FÜHLE DIESE LIEBE, LASS SIE IN DIR ANSCHWELLEN HOCHKOMMEN UND RAUSFLIESSEN FÜHLE WIE SIE JEDE ZELLE DEINES KÖRPERS DURCHDRINGT UND UMSPÜLT; WERDE SELBER ZUM FLUSS:
So das wars was meine eigenen erfahrungen angeht und habe ich durch sie nur einem menschen hoffnung, kraft und trost zukommen lassen ist mein
dasein hier schon gerechtfertigt und erfüllt.Ich bete für alle leidenden, ob am körper oder im geist, ich sende meine liebe und mein mitgefühl aus an alle die da sind und was da ist.
Ich bin übrigens keine kirchgängerin und nicht besonders lieb und nett,
sondern einfach nur ich und noch immer auf dem weg zu lernen und
offen für neue erfahrungen.
Gottes segen möge sich über euch alle hier ergiessen,
besonders über seine helfer hier, die viel kraft und liebe brauchen im umgang mit dem täglichem leid ihrer mitmenschen.
Mit Lieben Gruß
Dagmar
__________________
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