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  #1  
Alt 25.12.2005, 23:31
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo zusammen,

ich möchte mich hier anschließen. Mein Papa hat Schilddrüsenkrebs der in Leber, Lunge, Rippe und Oberbauch gestreut hat. Es geht ihm zunehmend schechter. Nach bisher 3 Chemos hat er keinen Appetit mehr und nimmt immer mehr ab. Ich bekomme manchmal riesige Angst wenn ich ihn so ansehe.

Gestern hatten wir zwar einen schönen Abend (Papa,Mama, mein Bruder und seine Freundin und ich) aber ich ertappe ich immer wieder wie ich mir vorstelle, dass Papa nächstes mal nicht mehr da ist.Ich habe immer nur das Thema "Krebs" im Kopf und könnte pausenlos losheulen. Und dann mache ich mir wieder Vorwürfe wenn ich vor Papa heule - das muss ihn doch zusätzlich noch runter ziehen. Aber es geht manchmal einfach nicht anders - ich bin so hilflos - auch wenn ich sehe wie schwer es meiner Mama fällt - wie sehr sie an ihm hängt und leidet.

Morgen am 2 Feiertag gehen wir mit unserer Clique essen - selbst darauf habe ich dieses Jahr keine Lust - alle Themen die aufkommen scheinen mir momentan so überflüssig und zum Teil unpassend. Dann denke ich im nächsten Moment wieder "kannst dich nicht so hängen lassen" - es ist ein ständiges Auf- und Ab der Gefühle! Verzweiflung pur.

Lg,
Sandra
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  #2  
Alt 26.12.2005, 08:39
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sandra,

ich kann Dich nur zu gut verstehen. Ich könnte auch immer weinen, wenn ich Papa so verzweifelt sehe, er nimmt immer mehr ab bei einer Größe von 176 wiegt er jetzt noch knapp 66kg. Furchtbar mitansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch leidet.

Man darf gar nicht an nächstes jahr denken, wird es wirklich dies jahr das letzte Mal Weihnachten sein mit unseren Vätern/Müttern.???

Ich könnte auch nur weinen, oft laß ich meinen Tränen freien Lauf, mir ist egal was andere denken. Ich bin sehr traurig. Was soll es erst werden wenn der geliebte Mensch erst von uns gegangen ist. Ich glaube ich falle dann in ein schwarzes Loch und brauch ärztliche Hilfe.

Aber Du hast ja selbst schon erkannt das es nicht so toll ist wenn Du vor Deinem Vater weinst. Denke auch ihn zieht das runter. Mir glückt es aber auch nicht immer mich vor ihm zusammenzureißen.

Es ist alles so furchtbar.
Gestern hat er gesagt hoffentlich wird er bald erlöst. sonst hat er immer noch soviel Hoffnung gehabt.

Schon wieder laufen die Tränen beim schreiben.

Jetzt ist noch der ganze Mund (Rachen) entzündet, das er kaum essen kann.
Hilfe was kommt denn noch alles dazu.

Du stehst nicht alleine da, in Gedanken bin ich bei Dir und den vielen Anderen den es so geht wie uns.

Wir brauchen alle ganz ganz viel Kraft.

Herzlichst
die traurige Bine
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  #3  
Alt 27.12.2005, 12:08
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Beiträge: 261
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Bine!

....habe mir einen tag mamapause gegönnt, und "Nur" angerufen, das war auch gut so!
jetzt bin ich erstmal froh das weihnachten, das fest der großen emotionen, vorbei ist, jetzt müssen wir noch silvester über die bühne bringen und dann kehrt vielleicht ein wenig ruhe ein.wobei ich an silvester garnicht weiss ob ich mich auf das kommende jahr freuen kann.vermutlich wird es das jahr sein wo mich meine mutter verlässt, das ist eher grund zum heulen als zum feiern, aber da müssen wir wohl durch.....
wie gehts deinem dad?als meine mutter so starken ausschlag hatte haben sie ihr als infusion fenistil verabreicht, das hat sehr geholfen.ist vor allem auch ein wenig stärker als cremes aus der apotheke.
ich fahr jetzt noch zu meiner mutter, hab glücklicherweise gerade urlaub!

ganz liebe grüße, drück mal feste deinen tim!

sonne
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  #4  
Alt 27.12.2005, 12:34
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Beiträge: 213
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Bine!

Bin zwar hier eigentlich im falschen Forum (Papa hat ja kein Darmkrebs), aber ich denke das spielt hier keine Rolle und ich wollte mich nochmal melden, deine Beiträge haben mich sehr bewegt.

Ich stelle mir in letzter Zeit so oft vor wie alles sein wird, wenn Pap nicht mehr da ist. Es ist nicht auszudenken! Ich kann mir nicht vorstellen, dass MEIN Papa der immer alles für mich getan hat einfach weg sein wird. Dann überlege ich wieder wie meine Mama zurecht kommen wird -alleine im Haus (mein Bruder ist vor 1 1/2 Jahren ausgezogen, ich schon vor 4 Jahren). Papa hat immer alles repariert, nach allem geschaut, hatte alles unter Kontrolle. Ich habe so furchtbare Angst, dass meine Mama daran zerbricht. Sie ist zwar seeehr stark -ich denk das so oft- aber das ist nur nach außen. Sie versucht die Starke zu sein, aber ich weiss dass es in ihr drin ganz anders aussieht. Ich habe Angst, dass ich mich nicht genügend um sie kümmern kann wenn sie alleine ist, weil ich mich um mein eigenes Leben kümmern muss. Ich habe schon jetzt immer das Gefühl ich wäre nicht oft genug bei meinen Eltern, denke immer ich mache nicht genug für die beiden.

Ich glaub ich falle auch in ein sehr tiefes Loch.

Manchmal denke ich dann wieder: das kann so alles nicht wahr sein - es ist alles ein Traum - aus dem ich jeden Augenblick wieder aufwache. Ich stelle mir dann vor, wie mein papa vom Arzt kommt und strahlt...und uns verkündet dass alles wieder gut wird.

Leider ist genau das nur ein Traum,...aber es ist so schön zu träumen!

Ganz liebe Grüße,
Sandra
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  #5  
Alt 27.12.2005, 17:05
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sonne,

schön, wieder etwas von Dir zu hören.
Ich denke eine Pause braucht jeder einmal, man sollte dazu stehen und sich das hin und wieder gönnen.

Ich bin auch froh das Weihnachten zu Ende ist.

Vor Silvester graut es mir total. Ich geh erst mit 4 Freundinnen essen und dann wahrscheinlich ins bett. Hab keine Lust auf feiern und ob ich nun um zwölf anstoße oder nicht, sch... egal. Ich leg da keinen Wert drauf.
Ich freue mich kein bißchen aufs neue Jahr denn das wird bestimmt das härteste Jahr meines Lebens werden.

Mein papa baut immer mehr ab. Er hat gesagt hoffentlich wird er bald erlöst. Wo ist der starke Wille zum kämpfen geblieben???
Tim sitzt in meiner Nähe beobachtet die Fische und ich fange schon wieder an zu weinen. Ich darf gar nicht dran denken was nächstes Jahr alles auf ein zukommen kann/wird.

Wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft .

Herzlichst
Bine
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  #6  
Alt 27.12.2005, 17:12
Bine68 Bine68 ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sandra,

leider, leider ist das kein Traum, es ist die bittere Wahrheit was wir gerade durchmachen. Und das ist erst der Anfang.
Ich darf gar nicht daran denken was noch alles auf uns zukommen kann/wird. Da könnte ich nur weinen

Alle machen betroffene Gesichter, wennman erzählt wie schlecht es Papa geht, möchte mal wissen was er überhaupt noch für eine lebenserwartung hat.
Hoffentlich fühlt er sich bald wieder etwas besser, im Moment leidet er so sehr, das es mir das herz zerreißt. Er ist so dünn, er hat immer mehr blutig gekratzte Stellen, ich könnte auch schreien. Wo ist sein Schutzengel. Warum muß er so leiden.

Will vor Tim mir nichts anmerken lassen, muß mich so zusammennehmen um nicht in tränen auszubrechen.
Morgen haben wir erstmal ein gespräch beim Onkologen.
Mal sehen ob wir da einen Schritt weiter kommen.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft weiterhin.

Herzlichst
Bine
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  #7  
Alt 27.12.2005, 19:23
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Beiträge: 213
Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Bine, ich möchte mir auch gar nicht ausdenken wie alles noch wird. Ich habe furchtbare Angst, dass mir alles über den Kopf wächst.

Wir werden morgen auch mehr erfahren. Eigentlich hätte Papa ja morgen die 4. Chemo gehabt, da sie aber ganz und gar nicht anschlägt, wird nicht weiter gemacht. Morgen hat er jetzt erst mal ein Gespräch wie es weiter gehen soll. Ich hoffe sehr, dass die Ärzte eine andere Chemo vorschlagen mit der wir vielleicht doch noch eine klitzekleine Chance haben. Dann könnten wir wenigstens wieder hoffen. Momentan ist es einfach nur aussichtslos.

Morgen werden dann auch die neuen CT-Bilder ausgewertet - ich habe schreckliche Angst vor den Ergebnissen. Und vor allem Angst davor, dass die Ärzte Aussagen über seine Lebenserwartung machen. Da haben sie bisher nämlich noch gar nichts darüber gesagt, nur das die Prognosen sehr sehr schlecht sind.

Bine, ich frage auch so oft nach dem WARUM - genau wie du und wie so viele hier. Es gibt einfach keine Antwort. Niemand hat sowas verdient, so zu leiden. Und dann habeich so oft das Gefühl, andere nehmen unsere Situation gar nicht ernst. Menschen, von denen man sich einfach auch mehr erhofft hat - da tut weh. Viele fragen zwar wie es Papa geht, sind aber im nächsten Moment schon mit den Gedanken wo anders. Da werde ich so wütend.

Ich wünsche Dir und deinem Papa für morgen schon mal alles Gute, dass ihr aus dem Gespräch mit dem Onkologen etwas Positives ziehen könnt und dass es deinem Papa bald wieder etwas besser geht. Manchmal sind für uns ja schon kleine Besserungen ein riesen Erfolg.

Liebe Grüße,
Sandra
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