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Alt 07.07.2006, 08:40
shalom shalom ist offline
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Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 221
Standard AW: Annehmen, glauben, kämpfen! Mein Weg...

Selbst sehr religiös erzogen, habe ich es doch lernen müssen, Vieles hinterfragen zu müssen.

Religion kann es erleichtern schwierige Wegstrecken im Leben besser zu bewältigen und zu ertragen. Eine ganz große Rolle spielen wir aber auch selbst mit unseren Einstellungen, Haltungen, Taten, unseren Gefühlen, unserem Verstand. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir uns selbst im Weg stehen können oder auch nicht. Wir können die Hände in den Schoß legen und alles ertragen, wir können aber auch aktiv und verantwortlich etwas tun. Das schließt eine religiöse Haltung ja gar nicht aus. Nur gibt es weder im religiösen Glauben noch durch Psychologie eindeutige kausale Abhängigkeiten: "Weil ich dies und das getan habe, muss das und jenes die Konsequenz sein oder haben"; das gilt auch für das religiöse Beten oder ein psychologisches Imaginationstraining.

Nachdenkenswert sind religiöse oder auch psychologische Betrachtungsweisen von Krankheit, Heilungsmechanismen bzw. Konflikten und deren Auflösungen jedoch allemal, das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung sollte aber dabei ein steter Begleiter sein.

Krankheit und Konflikte muß man nicht in Demut ertragen, ich darf und (sollte) vielleicht auch AKTIV damit umgehen lernen.

Während der Frühphase der Krankheit meiner Frau (siehe der Thread im Krebskompass: "Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit" im Hinterbliebenenforum) spielte die sogenannte "positive Psychologie" von Dr. O.C. Simonton (USA) für sie eine wichtige seelisch aufbauende Rolle. Wir konnten diesen "frühen Vater" der Psychoonkologie sogar während einer Vortragsreise in Europa in Stuttgart selbst erleben.

Für Kranke wie Gesunde kann die von O.C. Simonton angeregte Betrachtung nützlich sein, wie wir mit unseren Gefühlen (z.B. auch mit Konflikten und Trauer) umgehen.

Psychoonkologie kann helfen, die stürmischen Umwälzungen der Gefühle durch z.B. eine Krebserkrankung zu hinterfragen, die "positive Pychologie" selbst bietet aber aus sich heraus keine Garantie für die Heilung von Krankheiten oder für eine Konfliktlösung.

Liebe Grüsse
Shalom

ZITATANFANG

Sie und Ihre Gefühle

"Wir werden nicht aus der Fassung gebracht durch die Dinge (Umstände), sondern die Art, wie wir sie wahrnehmen."

Dieses Statement verdeutlicht eindrucksvoll, wie unser Gefühlsleben arbeitet.

Ein genauerer Blick zeigt, das es (das Gefühlsleben) sich wie ein ABC buchstabieren läßt.

Das ABC der Emotionen wird gebildet aus

A. dem gefühlsanregenden (auslösenden) Ereignis und Ihrer eigenen Wahrnehmung dieses Ereignisses (d.h. was Sie sehen, hören, körperlich fühlen...),

B. Ihren eigenen aufrichtigen (sich selbst gegenüber echten und ehrlichen) Gedanken über Ihre Wahrnehmungen (d.h. nur denjenigen Gedanken, denen Sie auch glauben),

C. Ihren emotionalen Empfindungen, d.h. die Reaktion auf Ihre Empfindungen ( "C" ist dabei stets dienlich für "B" )

Es ist wichtig herauszufinden, ob Ihre Gedanken/Einstellungen und die daraus resultierenden Gefühle gesundheitsfördernd oder krankmachend sind. Um das herauszufinden, sollten Sie die folgenden Fragen
aufrichtig beantworten:

1. Sind Ihre Gedanken/Einstellungen durch Tatsachen begründbar ?

2. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen ?

3. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen ?

4. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen die unerfreulichsten Konflikte zu vermeiden ?

5. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen sich so zu fühlen, wie Sie sich fühlen möchten ?

Falls Sie drei oder mehr Fragen mit NEIN beantwortet haben, sollten Sie Ihre Gedanken/Einstellungen ändern, denn sie machen krank.

Eine Haltung zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Es bedarf harter Arbeit und Übung !

SCHLUSSSATZ:

Um sich besser zu FÜHLEN, ist es notwendig, besser zu DENKEN.


ZITATENDE


(aus www.simonton.ch bzw. aus seinen Büchern)
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #2  
Alt 08.11.2006, 22:57
Benutzerbild von salome
salome salome ist offline
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Registriert seit: 08.11.2006
Beiträge: 1
Daumen runter AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Ich bin nur zufällig auf diese Seite gestossen, weil ich mich für einen Freund informieren wollte, bzw. selbst auch etwas gesucht hab. Und da ist mir dieser Beitrag untergekommen. Also, ich war echt hingerissen von dieser Geschichte, ganz ehrlich. Das klang ja ziemlich toll. Ein wenig Bauchschmerzen bekam ich allerdings, als ich zu der Stelle kam, wo der Engel am Bett auftauchte. Aber dann dachte ich mir: ja, gut, warum nicht. Kann Delirium oder Phantasie gewesen sein. Wenn jemand an Engel glauben will, bitte. Von mir aus gerne. Gibt Menschen, die beten Geld oder Alkohol an. So lange mir keiner das aufdrängen will kann er seine Kraft aus dem Glauben ziehen, wo er möchte.
Aber ganz ehrlich....So wirklich ging das komische Gefühl im Bauch nicht weg. Ich habs immer wieder gelesen. Und irgendwann.....
Sorry, das folgende hab ich aus dem Orginal-Posting (dem allerersten) von "Erzengel" herauskopiert, Zitat:
So wurde dann 6h an mir rumgedoktert und befallene Teile von Magen, Endarm, Darm usw. entfernt.

Meine Eltern waren schon eine Zeit zu besuch, als ich einen starken Drang verspürte, das WC zu besuchen. Ich stand also auf und ging zur Toilette, um meinen Darm zu leeren .


So. UND DAS WILL ICH MAL SEHEN, wie Du ohne Enddarm deinen Darm entleeren willst. *grinssss* Sorry, aber.....da wär ich gern dabei gewesen.
Nun ja, vielleicht hat Dir deine Erinnerung einen Streich gespielt (mit 15 ist man ja noch nicht ganz so interessiert an den ganzen Dingen (wers glaubt)) oder sonstwas. Ist mir auch wirklich wurscht.

Ich hab keine Ahnung, aber sowas find ich ein klein wenig daneben. Mit den (Mit-)Gefühlen von anderen Menschen zu spielen, vor allem von kranken oder ehemals kranken oder Angehörigen von kranken Menschen.... Da sind auch die Bibelsprüche in Deinem Zitat nur noch Hohn und Spott.

Ganz ehrlich: nichts gegen Deine allgemeinen Aussagen, von wegen nie aufgeben, das Leben als wertvoll betrachten (ja, find ich super: anstatt das Glas als halbleer zu betrachten lieber dankbar für das sein, was man hat-wirklich, find ich richtig, wichtig und prima sowas auch weiterzugeben) - aber nicht auf der Basis einer solchen Geschichte. Das macht das ganze nämlich unglaubwürdig.
Und welchen Zweck Du damit befolgen solltest, hattest Du mal als Gegenfrage gestellt. Ja, würde mich auch interessieren.

Salome
__________________
Die Menschen urteilen insgesamt mehr nach den Augen als nach dem Gefühl, denn sehen können viele, fühlen aber wenige. Jeder sieht, was du scheinst, wenige fühlen, was du bist.
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